DE53212C

DE53212C - Neuerung an Reflektoren für die Beleuchtung von Zeichensälen, Ateliers oder dergl. durch elektrisches Bogenlicht

Info

Publication number: DE53212C
Application number: DENDAT53212D
Authority: DE
Original assignee: K. HRABOW'SKI in Berlin S.W., Alte Jakobstr. 146 I
Anticipated expiration: 1910-01-15

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

elektrisches Bogenlicht.

Der vorliegende Reflector soll eine möglichst günstige Beleuchtung eines Zeichensaales, die bei Tageslicht nur zufällig stattfinden kann, ermöglichen, und sind zu dem Zwecke zwei gleichartig geformte, aber verschieden grofse Einzelreflectoren in Anwendung gebracht. Der gröfsere Reflector entspricht dabei in Gröfse und Form einem Atelierfenster.

Der kleinere Reflector B ist transparent, und befindet sich in dessen Mitte der Leuchtpunkt einer Bogenlampe (oder besser zweier Bogenlampen); dieser Reflector ist etwa um die Hälfte seines Durchmessers nach oben zu in der Randebene des grofsen gewöhnlichen Reflectors A verschoben. Beide Reflectoren sind, wie auf der Zeichnung gezeigt, schräg unter 45° zur Decke und Wand befestigt, damit das Hauptlicht schräg von oben und von der Seite auf die zu beleuchtenden Objecte fällt. Der transparente Reflector B hat eine etwas andere Form als der Reflector A; sein unterer Theil, von der Linie Z-i an, ist aus stärker reflectirenden und dafür weniger transparenten Scheiben hergestellt als der obere Theil.

Das elektrische Licht, das vorzugsweise nach unten zu leuchtet (ohne den Reflector B würde die obere Hälfte des Reflectors A ganz dunkel sein), beleuchtet direct nur den unteren Theil des Reflectors A. Der obere Theil des Reflectors A wird durch reflectirtes Licht vom Reflector B beleuchtet. Diese Belichtung geschieht aber nur durch den unteren Theil des Reflectors B, weshalb dieser aus stark reflectirendem' und weniger transparentem Material hergestellt ist.

Der über der Linie l-i befindliche Theil des Reflectors B wird nur vom reflectirten Licht der entsprechenden Wände beider Reflectoren beleuchtet; er soll nicht reflectirend wirken, sondern nur beleuchtet werden, um nach der anderen Seite möglichst viel Licht durchzulassen. Dies wird durch sehr stark transparentes Material erreicht, durch welches das reflectirte Licht vom Reflector A noch durchleuchtet.

Die verschiedene Tranparenz zweier verschiedener Theile hat demnach hier einen wesentlich anderen Zweck als den, das zu helle Licht zu dämpfen.

Der Apparat, von den beleuchteten Gegenständen aus gesehen, erscheint als ein heller, mehrere Quadratmeter grofser Leuchtkörper, der rechts und links durchaus gleich hell ist und über der Mitte eine etwas hellere Stelle hat, deren Gröfse von der dem Beobachter zugekehrten Scheibe B₁ abhängig ist. Diese Gröfse mufs im ganz bestimmten Verhältnifs zum grofsen Reflector stehen, auch darf die helle Stelle nur wenig heller sein als die Umgebung und auf keinen Fall direct ausgestrahltes Licht geben.

Versuche haben gezeigt, dafs;

ι. die schräge Lage beider Reflectoren,

2. die Einrichtung, dafs der untere Theil des Reflectors B aus stärker reflectirendem Material gemacht ist als der obere Theil,

3. die Verschiebung des Reflectors B um etwa die Hälfte seines Durchmessers aus der Mitte des Reflectors A nothwendig sind, und

zwar alle drei, um den grofsen Lichteffect, welchen der Apparat gegenüber anderen Beleuchtungsapparaten in Bezug auf schöne, weiche und aufgehellte Schatten bei grofser Helligkeit hat, hervorzubringen. Wendet man nämlich eine beliebige der drei Einrichtungen, z. B. die schräge Lage oder die Einrichtung 3., nicht an, so geben die beiden anderen Einrichtungen allein keinen besonderen Lichteffect mehr.

Falls für den beschriebenen Apparat eine Lampe angewendet wird, bei welcher die positive Kohle unten ist, so mufs der Reflector B nach unten entsprechend excentrisch befestigt und in seinem unteren Theile aus stärker transparentem Material bestehen.

Claims

Patent-Anspruch:

Bei der Beleuchtung von Zeichensä'len, Ateliers u. dergl. durch elektrisches Bogenlicht:

Zwei schräg zur Zimmerdecke angeordnete, gleichartig geformte, aber verschieden grofse Reflectoren A und B, von denen der kleinere B um etwa ¹J₃ seines Durchmessers nach oben excentrisch zu dem gröfseren Reflector A aufgehängt ist und in seinem oberen Theil aus stärker transparentem Material · hergestellt ist als in seinem unteren Theile, zu dem Zwecke, um die hauptsächlich nach unten wirkenden Lichtstrahlen des elektrischen Bogenlichtes gleichmäfsig zu vertheilen und eine dem Tageslicht ähnliche Beleuchtung zu erzielen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.