-
Absperrschieber für Öfen, insbesondere Ringöfen Die Erfindung bezieht
sich auf keramische Öfen, insbesondere auf Ringöfen zur Herstellung von Ziegelsteinen
u. dgl. Bei derartigen Ringöfen sind bekanntlich die einzelnen Brennkammern durch
Kanäle, sogenannte Rauchfüchse, mit einem mittleren, nach dem Schornstein führenden
Kanal, dem Rauchsammler, verbunden. Der Abschluß der letztgenannten Kanäle erfolgt
dabei durch Verschlußglieder, die wegen ihrer Form die Bezeichnung Rauchglocken
führen.
-
Bei einem geordneten Brennbetrieb des Ringofens werden im Vorfeuer
in der Regel ständig drei solcher Glocken offen gehalten, um das Feuer vorzuschieben
und die heißen Gase und den Rauch - abzuleiten. Diese drei Glocken führen daher
die Rauchgase zum Schornstein oder vermittels Gebläsezuges ins Freie ab. Auch können
diese heißen Rauchgase weiter nutzbringend verwertet werden. Da fast ständig die
genannten drei Glocken in der Offenstellung eingestellt sind, wobei die erste, die
von dem Feuer am weitesten entfernt ist, ganz geöffnet ist, während die zweite,
je nach dem Zuge, mehr oder weniger offen ist und die dritte nur zum Regeln der
Zugstärke etwas geöffnet ist, so wird der Rauch von der ersten Glocke bedeutend
stärker angezogen und durch diese abgeführt. Die anderen beiden Glocken führen hauptsächlich
die bedeutend heißeren Gase ab. Gerade diese heißen Gase besitzen aber noch Wärmemengen,
die noch weiter ausnutzbar sind. Diese weitere Ausnutzung der Rauchgase in anderen
Teilen des Ofens oder in der Trocknerei ist bekannt.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die Rauchglocken besonders ausgebildet,
derart, daß mit einem einzigen Verschlußglied entweder die Rauchfüchse ganz geschlossen
werden können oder dieselben wahlweise in Verbindung mit der mittleren Rauchkammer,
dem darüber oder seitlich darüber angeordneten Schmauchkanal oder mit der Decke
des Ofens, d. h. der freien Atmosphäre, gebracht Werden können.
-
Es ist zwar bei Ringöfen bereits bekannt, durch einen Drehschieber
die Verbindung des Rauchsammelkanals mit der einen oder anderen Brennkammer herzustellen.
Nach vorliegender Erfindung wird jedoch zwischen den Rauchfüchsen der betreffenden
Brennkammer, dem mittleren Rauchsammelkanal und dem Schmauchkanal ein besonderer
Kanal vorgesehen, der zur Führung eines Absperrgliedes dient, das wahlweise die
Verbindung der vorgenannten Kanäle untereinander und mit der Außenluft herstellen
kann. Die Verbindungsmöglichkeiten sind also hier viel weitergehend. Naturgemäß
kann dieses Absperrglied in verschiedener Weise ausgeführt werden. Es kann dabei
aus einem einzigen Teil oder aus mehreren Einzelgliedern bestehen. Es kann als Ventil,
als Dreh- oder Rohrschieber oder als Kombination beider Arten von Schiebern ausgebildet
sein oder eine sonst geeignete Ausführungsform besitzen.
Auf der
Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i - einen senkrechten Querschnitt durch einen Ringofen, während
Abb. z eine Draufsicht auf das Verschlußglied zeigt.
-
In Abb. i bedeuten a, a die einzelnen Brennkammern des Ringofens,
von denen Rauchfüchse b nach der mittleren Kammer c, dem Rauchsammler, abzweigen,
über welchem hier ein Schmauchkanal d angeordnet ist. - Nach der Erfindung sollen
nun die Rauchgase durch Verstellung eines besonderen Abschluß-und Verteilungsgliedes
von der Kammer a entweder nach dem Kanal c, dem- Kanal d oder ins Freie geführt
werden können. Dabei soll naturgemäß auch der Rauchfuchs b ganz geschlossen werden
können. Zu diesem Zweck kann man die Kammern c und d mit der Decke des Ofens durch
einen durchgehenden, zweckmäßig rohrförmigen Kanal f verbinden, in welchem ein Rohrschieber
i angeordnet ist. Letzterer ist durch eine Stange h mit der Abschlußglocke g verbunden.
Der Rohrschieber i kann in senkrechter Richtung hin und her bewegt werden. Wird
derselbe nach oben -bewegt, so wird dadurch der Fuchskanal b geöffnet. Andererseits
sind in der Wand des Rohrschiebers i Öffnungen k und in. angebracht, die
in verschiedener Höhe und an verschiedenen Stellen des Umfanges des Rohrschiebers
vorgesehen sind. Bei entsprechender Drehung des Schiebers i kann sich daher die
Öffnung k mit einer Öffnung k' des Rohres f überdecken, so daß die Rauchgase Eintritt
in die Kammer c erhalten. Die Öffnungen m und k sind etwa um 9o bis i2o° gegeneinander
versetzt. Wird daher der Schieber i so gedreht, daß die Öffnung
m mit der Öffnung yri abschneidet, so ist die Verbindung nach dem Schmauchkanal
d hergestellt. Um einen Austritt der Gase ins Freie zu erhalten, kann zweckmäßig
oben am Schieber eine drehbare Platte o angebracht sein, die einfach verdreht wird,
infolgedessen dann die Gase aus dem Rauchfuchs b durch den Rohrschieber i hindurch
Austritt ins Freie erhalten.
-
In einigen Ofen ist der Schmauchkanal nicht unmittelbar über dem Rauchsammler,
sondern seitlich darüber gebaut. Für diese Art Öfen .ist der Zutritt zum Schmauchkanal
durch die Überbrückung eines Rohres möglich, das oben auf den hier erwähnten Drehschieber
aufgelegt werden kann.
-
Anstatt der aus der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsform des Verschlußgliedes
kann naturgemäß seine Form und Ausbildung auch geändert werden. Statt eines einzigen
Verschlußgliedes können auch zwei oder mehr angeordnet werden, die jede verschiedene
Funktionen ausführen.
-
Mittels des vorliegenden Verschlußgliedes können daher verschiedene
Einstellungen und daher wesentliche Vorteile in der Rauchgas-und Schmauchgasab-
und -zuführung und -verwertung erzielt werden. Man kann beispielsweise das Verschlußglied
so einstellen, daß die heißen Gase nicht mehr nutzlos ins Freie entweichen, sondern
gegebenenfalls mit frischer Luft oder der Kühlwärme vermischt werden, -um alsdann
den frisch eingesetzten Brennkammern zugeführt zu werden und diese auszuschmauchen.
Naturgemäß läßt sich auch eine Einstellung des Verschlußgliedes in der Weise der
früheren Glocken bewirken, so daß die heißen Gase nur in den Rauchsammler c übertreten.
Es kann auch eine Glocke bzw. ein Verschlußglied einer im Vorfeuer befindlichen
Brennkammer so eingestellt werden, daß die heißen Gase in den Schmauchkanal strömen.
Alsdann wird an dein Schmauchkanal ein Verschlußglied so eingestellt, daß es Verbindung
nach einer noch kalten, frisch eingesetzten Brennkammer hat, so daß die heißen Gase
vom Schmauchkanal wieder in den Fuchs b strömen und dann von unten in den Fuchskanal
in die Brennkammer a eintreten. - Auch kann die heiße Luft von oben in die Schmauchkammern
eingeführt werden und unten abgesogen werden. Durch dieses Eintreten der heißen
Gase einmal von unten, das andere Mal von oben wird eine gleichmäßigere Durchwärmung
der frischen Kammern erzielt. Bei schlechtem Schornsteinzug, der dauernd oder auch
nur zeitweise auftreten kann, kann durch Einstellung des Verschlußschiebers nach
der Erfindung bei gleichzeitigem Anschalten eines kleinen Gebläses ein besserer
Zug geschaffen werden. Es kann schließlich auch .durch das Verschlußglied ein augenblickliches
Einlassen von frischer Luft und Sauerstoff bewirkt werden, damit das Feuer im Ofen
wieder angeregt wird. In der vorgenannten Weise lassen sich noch verschiedene günstige
und vorteilhafte Einstellungen und Verbindungen erzielen.