DE52708C - Farbkissen zum Schwarzstempeln - Google Patents
Farbkissen zum SchwarzstempelnInfo
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- B41K—STAMPS; STAMPING OR NUMBERING APPARATUS OR DEVICES
- B41K1/00—Portable hand-operated devices without means for supporting or locating the articles to be stamped, i.e. hand stamps; Inking devices or other accessories therefor
- B41K1/36—Details
- B41K1/38—Inking devices; Stamping surfaces
- B41K1/54—Inking pads
Landscapes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 15: Druckerei.
Bei sä'mmtlichen Postanstalten wird gegenwärtig das Abstempeln der Briefe, Postkarten
u. s. w. bezw. das Entwerthen der Postzeichen mit schwarzer Farbe (Druckerschwärze) bewirkt.
Die zu diesem Zweck in Gebrauch befindlichen Stempelapparate sind allgemein in der Weise
beschaffen, dafs auf einem mit Tuch überzogenen Kissen die Stempelschwärze unmittelbar
mittelst einer Bürste aufgetragen wird. Der Stempel wird alsdann durch Aufdrücken auf
das Kissen mit Farbe angefeuchtet und auf den Gegenstand, der gestempelt oder entwerthet
werden soll, aufgeschlagen. Das Kissentuch wirkt wie ein Filter. Sobald die Farbe aufgetragen
ist, wird der flüssige Theil derselben
mit den feinen Rufsfheilen angesaugt;, der grobe Kienrufs mit den Verunreinigungen bleibt aufsen
liegen und verdickt sich immer mehr. Ist die Farbe sehr eingetrocknet, so soll das Verdünnen
derselben nach Vorschrift der Postbehörde durch Aufgleisen von Petroleum vorgenommen
werden. Das Petroleum verursacht, dafs die Stempelfarbe sphlecht trocknet; der aufgedrückte
Stempel ist oft tagelang nach der Abstempelung noch feucht und verwischt sich leicht.
Ferner wird bei dicker Farbe auf dem Kissen der Stempel bezw. die Type bei dem Aufdrücken
mit grobem Kienrufs und sonstigen Unreinigkeiten bedeckt; der Abdruck wird dann ein ungleichmäfsiger und unsauberer. Derselbe
verwischt sich leicht, weil er viele trockene Kohle^ enthält, und verunreinigt alles, was mit
ihm in Berührung kommt.
Der Stempel soll aber bekanntlich neben der Entwerthung der aufgeklebten Postzeichen dem
Empfänger Stunde und Datum der Aufgabe- und Abtragestelle deutlich anzeigen, damit eine
Uebersicht über die Beförderung der Postsendung möglich ist. Dieser Zweck der Abstempelung
wird bei dem bisherigen Verfahren nur sehr magelhaft erreicht. Erfahrungsgemäfs gelangen fast sämmtliche Briefe, Postkarten,
Drucksachen u. s. w. mit verwischtem, unleserlichem, schmutzigem Stempel in die Hände der
Empfänger.
Diese vorbezeichneten Uebelstände werden mit dem vorliegenden Stempelapparat und der
vom Erfinder vorgeschlagenen Farbe in einfachster Weise vermieden. Dieser Stempelapparat
besteht aus einem Blechkasten von der bisherigen Form und Gröfse, in welchem das
Druckkissen, ein Fläschchen mit gereinigtem Terpentinöl-(im Handel Terpentinspiritus· genannt)
und ein Schwämmchen Platz haben.
Das Druckkissen (s. Zeichnung) ist aus zwei gleich grofsen Holzrahmen zusammengesetzt,
welche durch Scharniere verbunden sind. In jedem Holzrahmen sitzt, genau passend, ein
Metallrahmen aus Zinkblech. In diesen Zinkrahmen sind in ganz gleicher Weise mehrere
Schichten von Gaze und Tuch eingelegt, welche ,zur Aufnahme der Farbe dienen. Innen zunächst
liegt in jedem Zinkrahmen ein Stück Drahtgaze. Darauf folgen abwechselnd Leinwandgaze
(Stramin) und Tuch, bis die ganze Packung aufsen mit einem Stück Drillich und Tuch abschliefst. Um die Polsterung herzustellen,
sind mehrere kleinere Stücke Tuch zwischengelegt. Um das Herausfallen der Zinkrahmen mit Packung zu verhindern, sind auf
den äufseren Seiten der Holzrahmen rundherum Streifen von Messingblech aufgeschraubt, welche
den Zinkrahmen, um 2 bis 3 mm überdecken.
Die Stempelfarbe wird in der Weise hergestellt, dafs man zu 100 g fertiger Druckerschwärze
5 g Siccatif, 2 g Berliner Blau und 20 g gereinigtes Terpentinöl hinzumischt.
Soll ein Druckkissen in Gebrauch genommen werden, so breitet man dasselbe, wie aufzeichnung
angegeben ist, aus einander und giefst die Farbe auf beiden Seiten auf die Drahtgaze
auf. In die Maschen der Gaze dringt die Farbe stark ein und sammelt sich hier wie in
einem Vorrathsbehälter an. Man lä'fst alsdann die Farbe eine Zeit lang einziehen, klappt das
Druckkissen zusammen, schliefst beide Theile durch den seitlich angebrachten Haken und
legt es in den Blechkasten. Das Druckkissen ist damit für lange Zeit zur Abstempelung hergerichtet.
λ λ
Die zwischen den Gazen eingelegten Tuchstücke saugen durch Capillarattraction die Farbe
an und bringen dieselbe filtrirt in feinstem Zustande auf das äufsere Tuch nach oben.. Um
das Durchziehen der Farbe zu beschleunigen, feuchtet man mittelst des Schwämmchens das
obere Tuch mit Terpentinöl an.
Bei diesem Apparat wird also, entgegen dem bisherigen Verfahren, die Stempelfarbe von der
Mitte des Kissens nach aufsen. filtrirt. Der dicke Kienrufs nebst Verunreinigungen wird im
Innern des Kissens zurückgehalten, und auf der Aufsenseite desselben tritt nur die feinste
Stempelschwä'rze hervor.
Man kann bis zu 200 g Farbe in diesem Doppelkissen unterbringen, welche zum: Abstempeln für Jahresfrist genügt. Die Farbe
wird infolge der Packung nur in mäfsiger Quantität auf dem oberen Tuche hervortreten
und den Stempel so weit anfeuchten, dafs man einen scharfen, schriftreinen Abdruck erhält.
Nachdem man das Kissen einige Tage auf der einen Seite benutzt hat, dreht man dasselbe
um und benutzt die andere Seite. Ist das Kissen längere Zeit. nicht benutzt und die Farbe
infolge dessen trocken geworden oder das Tuch sonst verunreinigt, so kann man durch
Abwaschen des Tuches mit Terpentinöl sofort die Farbe in der nöthigen Menge heraufziehen
und einen klaren Stempel erhalten.
Da bei dem vorliegenden Apparat die Farbe stets in feinem, filtrirtem, dünnflüssigem Zustande
auf dem oberen Tuch hervortritt, so erhält man mit demselben immer einen sauberen,
klaren, schriftreinen Abdruck, welcher nach einigen Minuten trocknet, sich nicht verwischt,
die anderen Gegenstände, mit denen er in Berührung kommt,.nicht verunreinigt und dabei
die Postzeichen, Stempelmarken u. s. w. wie bisher dauernd entwerthet.
Claims (1)
- , Paten.t-Ansprüch:Ein aus zwei gleichartig gepolsterten, durch Scharniere verbundenen Theilen bestehendes Polsterkissen, welches mit der aufgestrichenen Druckerschwärze zusammengeklappt wird, so dafs die Farbe von innen nach aufsen dringt und dort zum Stempeln dient.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE52708C (de) |
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