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Heizkörper für Färbebottiche Die Erfindung bezieht sich auf eine neu.
artige Kochvorrichtung für Färbefässer zum Färben fertiger Webstücke oder anderen
Färbegutes durch ein Heizelement mit eingedichteten, hart gezogenen Röhren aus Kupfer
oder anderem geeigneten, nicht rostenden, säurefesten Material.
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Das jetzt noch meist übliche Färben der fertigen langen Webstücke
geschieht in viereckigen, größeren Färbebottichen.
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Um die Färbeflotte zum Kochen zu bringen, führt ein Dampfrohr bis
auf den Boden der Bottiche, welches längs des Bodens init vielen kleinen Löchern
versehen ist, durch welche der Dampf ausströmt und wodurch die Farbflotte zum Kochen
kommt. Oder aber man verwendet geschlossene Kupferrohrschlangen, worin der Dampf
gespannt bleibt und so die Flotte indirekt die Kochtemperatur erreicht. Beide Ausführungsarten
zeigen .aber empfindliche Mängel; im ersten Falle verursacht der einströmende Dampf
ein sehr starkes, brüllendes Geräusch sowie großes Poltern, die Farbflotte wird
durch das entstehende Kondensatwasser wesentlich verdünnt und wird nach und nach
immer mehr, so daß die Bottiche sehr oft überlaufen; zudem ist der Dampfverbrauch
ein ganz gewaltiger. Im zweiten Falle, wo geschlossene Dampfschlangen verwendet
werden, tritt ein ungleichmäßiges Kochen im Bottich ein, da die Heizkraft des Dampfes
naturgemäß nur im ersten Teile der Schlange wirken kann und nachher merklich nachläßt,
weil am Ende nur noch Kondensat und kein Dampf mehr vorhanden ist. Es wurde daher
auch schon vorgeschlagen, eine Mehrzahl von Heizschlangen anzuordnen, doch bedingt
dies eine ziemlich teure und umständlich zu bedienende und zu reinigende Vorrichtung,
ohne daß der Dampf als solcher dabei wirtschaftlich ,ausgenutzt wird. Aus diesen
Gründen wird die erste Methode mit perforierten Dampfrohren meistens vorgezogen.
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Gemäß vorliegender Erfindung werden diese Nachteile dadurch behoben,
daß an dem Heizkörper zwei an sich bekannte Dampfkammern vorgesehen und mit Röhren
verbunden sind, daß aber jede Dampfkammer mit einem eigenen Dampfeintrittsrohr versehen
ist. Bei dieser Anordnung der Heizrohre kann sich in ihnen kein Kondensat ansammeln,
so daß der Dampf in jedem Rohre seine Wärme rasch gleichmäßig und so gut wie restlos
an die Flotte abgeben kann, denn der Dampf muß gleichzeitig von beiden Seiten einströmen
und kann sich dadurch in jedem einzelnen Rohr sofort voll auswirken.
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Bei dieser Ausführung der Heizvorrichtung zeigen ferner sämtliche
Rohre im Heizkörper weder Biegungen noch Hartlö,t- oder Schweißstellen, sind ,also
vollkommen hart geblieben und besitzen dadurch eine erheblich längere Lebensdauer.
Zur besseren, gleichmäßigen Verteilung des einströmenden Heizdampfes sind die Rohrenden
bis in die Kammern verlängert und nach unten auf Gehrung; ,schräg abgeschnitten,
so daß sie in die Dampfkammern
in au sich bekannter Weise zungenartig
hineinragen. Hierdurch wird erreicht, dal5 der einströmende Dampf auf diese Zungen
aufprallt, sofort seine Richtung ändert und schneller in die Heizröhren hineingeleitet
wird. Da die gewöhnlichen Dichtungen infolge der Einwirkung der verschiedenen Flotten
und des dauernden Temperaturwechsels wenig dauerhaft sind, so sind bei vorliegender
Ausbildung metallische Abdichtungen durch die übliche konische Nut und innen ausgedrehte
Feder mit eingelagertem Profilring aus einem etwas weicheren Metall vorgesehen.
sowie selbstdichtende Kopfmuttern, welche jeweils paarweise in jeder Lage durch
Versplintung mit Kupferdraht o. dgl. dauerhaft gesichert werden können.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung gemäf:> der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Längsschnitt, Abb. z eine Draufsicht, Abb.3
einen Querschnitt und Abb. q. eine Einzelheit.
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Die Heizvorrichtung besteht aus einem Heizkörper a mit eingewalzten,
hart gezogenen Rohren aus Kupfer oder anderen geeigneten nicht rostenden Baustoffen,
an dem zwei Dampfkammern b fest angeschraubt und doppelt metallisch abgedichtet
sind. Eine dieser beiden Dampfkammern hat eine sackartige Vertiefung c, in welche
das Rohr d zum Abführen des Kondenswassers führt. Jede Dampfkammer ist mit einem
eigenen Anschlußrohr e und ei für den Dampfeintritt versehen. Zum besseren Verteilen
und gleichmäßigeren Einströmen des Dampfes in alle Röhren des Heizkörpers sind dieselben
innerhalb der Dampfkammer b nach: unten schräg auf Gehrung angeschnitten und ragen
zungenartig in. die Dampfkammern hinein, dadurch wird eine absolut gleichmäßige
Beheizung erzielt.
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Die Vorrichtung ist in der Abb. i im. Seitenschnitt in Verbindung
mit einem Färbebottich dargestellt. Die Enden der Röhren des Heizkörpers.-a sind
in dem Rohrwalzboden mit Dichtungsnuten ä (Abb. 3) abgedichtet. Die Einzelheiten
einer der Dampfkammern b mit den metallischen Abdichtungen im Schnitt und vergrößerten
Maßstabe ist in Abb. 4. wiedergegeben.
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Da Dichtungsmaterial jeder Art in den säurehaltigen Farbflotten sehr
schnell zerstört wird, sind die Dampfkammern b doppelt metallisch abgedichtet, und
zwar sind die Dichtflächen mit konischer, sauber zusammengeschliffener Federfund
Nutä versehen. Die Feder ist innen noch spitzwinklig ausgedreht und in ihr ein weich
geglühter Kupferring 1t eingelagert. . Hierdurch wird eine doppelte, sichere Lind
dauerhafte Abdichtung ohne Zuhilfenahme jedes anderen Dichtungsmaterials erreicht.
Um ein Lösen der Sechskantschraubenmuttern i an den Dampfkammern
b
zu verhindern, sind diese als hohe Kopfmuttern durchgebildet- und im äußeren,
vollen Teil an den Flächen je dreimal mit Löchern durchgebohrt, so daß man in jeder
Stellung immer zwei Kopfmuttern zusammen durch einen langen Splint o. dgl. zuverlässig
sichern kann. Denn beim Anstellen des Dampfes entsteht eine sehr starke Zirkulation,
wodurch die ganze Kochvorrichtung merklich erschüttert wird und vibriert.
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Um weiter das sehr lästige Hochspritzen und Aufkochen der Farbflotte
und eine vorzeitige Dampfkondensation an den Stellen. zu vermeiden, an denen die
Dampfrohre in die Flüssigkeit einmünden, sind dort Überrohre k vorgesehen.