DE518615C - Einspritzbrennkraftmaschine mit Verdraengerwirkung - Google Patents

Einspritzbrennkraftmaschine mit Verdraengerwirkung

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DE518615C
DE518615C DEJ28157D DEJ0028157D DE518615C DE 518615 C DE518615 C DE 518615C DE J28157 D DEJ28157 D DE J28157D DE J0028157 D DEJ0028157 D DE J0028157D DE 518615 C DE518615 C DE 518615C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description

  • Einspritzbrennkraftmaschine mit Verdrängerwirkung Die Erfindung betrifft eine Einspritzbrennkraftmaschine mit Verdrängerwirkung, bei welcher eine mit dem Arbeitszylinder verbundene, den eigentlichen Hauptbrennraum bildende Vorkammer durch eine offene Düse gespeist wird, aus der die Brennstoffladung mittels eines aus der Kolbenrandzone abgezweigten Luftstromes eingeblasen bzw. übergeschoben wird. Hier findet sie gemäß der Erfindung den bereits zu einem früheren Zeitpunkt in den Vorraum der offenen Düse eingespritzten und durch Wandungswärme zersetzten Brennstoff vor und reißt ihn in die Vorkammer mit, woselbst eine rasche Vermischung mit dem Vorkammerinhalt und eine schnelle Verbrennung stattfindet. Erfindungsgemäß wird also der Brennstoff nicht wie beim Dieselverfahren verhältnismäßig kühl in eine heiße Brennluftladung eingespritzt, um sich erst an dieser auf Überzündpunktwärme unter verhältnismäßig großem Zündverzug zu erhitzen, sondern der Brennstoff wird bereits vor dem Einblasevorgang durch Wandungswärme erhitzt und kann zunächst nur wegen Sauerstoffmangel noch nicht verbrennen.
  • Es sind bereits Verdrängermaschinen bekannt geworden, bei denen der aus einer Einspritzdüse austretende Brennstoff mittels aus der Kolbenrandzone abgezweigten Einblaseluftstromes gegen heiße Wandflächen der Vorkammer gespritzt und zur Verdampfung gebracht wird, während der Rest der verdichteten Luftladung durch den einschiebenden Kolben, 4.n dem Verdrängerzapfen vorbei in die Vorkammer eingepreßt und mit dem Brennstoff vermischt wird. Bei derartigen Maschinen ist aber ein präziser Zündzeitpunkt kaum erreichbar, vielmehr sind Vorzündung, unruhige Verbrennung und Nachbrennen wahrscheinlich. Es ist auch eine Vorkammermaschine mit offener Vorkammer bekannt geworden, bei welcher die Brennstoffladung in eine offene und in die Vorkammer hineinragende, also heiße Kammer eingelagert und aus ihr mittels eines aus der Kolbenrandzone abgezweigten Luftstromes in die Vorkammer eingeblasen wird. Aber die Brennstoffeinlagerung in geschlossener Masse ergibt eine ungenügende Verteilung des Brennstoffes in dem Vorkammerinhalt, auch läßt sich das Einsetzen der Zündung nicht mit solcher Genauigkeit wie beim Einspritzen der Brennstoffladung in den Düsenvorraum erzwingen. Die Aufspeicherung eines Teiles der Verbrennungswärme in großflächigen Wandungen und ihre Verwendung zur Ölverdampfung im nächsten Arbeitsspiel ist gleichfalls bekannt. Aber auch dieses Verfahren gewinnt in Verbindung mit der Verdrängerbauart und durch Einbau des Wärmespeichers in die offene Düse eine neue Gestalt, da der nach Hubwechsel durch die offene Düse eintretende Brenngasrückschlag eine besonders wirksame Beheizung des Wärmespeichers ermöglicht, andererseits aber die schwer zu vermeidenden Koksablagerungen. auf den Heizflächen wirksam verbrennt und abbläst. Indem man erfindungsgemäß den Wärmespeicher in dem inneren Teil der offenen Düse anordnet, wird ferner erreicht, daß der während seiner Voreinspritzung nur mäßig erhitzte Brennstoff erst bei seinem Ubertritt durch diesen inneren Düsenteil während des Verdrängungsprozesses auf Überzündpunktwärme gebracht und verdampft wird, also eine Aufstapelung von großvolumigem Öldampf nicht erforderlich ist.
  • Gegenüber den üblichen Vor- und Zündkammerdieselmaschinen ist außerdem als Unterschied hervorzuheben, daß die Vor- oder Zündkammer ihrem Rauminhalt nach nur einen verhältnismäßig kleinen Teil des Brennraumes ausmacht und auch nur zur Entzündung des weitaus kleineren Brennstoffteiles dient, während bei dem Erfindungsgegenstand die Vorkammer den Hauptbrennraum bildet und bei eingeschobenem Kolben die bei weitem größere Hälfte des gesamten Verdichtungsraumes umfaßt.
  • Gegenüber den schnellaufenden Dieselmaschinen mit Druckeinspritzung wird eine wesentliche Schonung der Brennstoffpumpen erzielt, da sich die Brennstoffeinführung auf einen bedeutend größeren Kurbelwinkel erstrecken kann.
  • Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel ist ein Vierzylinder-Zweitakt-Einkolbenmotor mit Aufladung. Bild i zeigt einen Querschnitt in Zylindermitte. Bild 2 ist eine Darstellung der über den Kurbelkreis verteilten Vorgänge. Bild 3 ist ein Querschnitt in Höhe der Düsenachse nach A-B in Bild i. i ist das Zylindergußstück mit dem Kühlmantel 2, dem Auslaßhohlstück 3 und der Luftzuleitung q.. 5 ist der mittlere Auslaßkanal, 6 bezeichnet die Spülschlitze und 7 die Aufladekanäle, welche durch das zwangsläufig gesteuerte Ventil 8 und eine untenliegende Nockenwelle zusätzlich gesteuert werden. g ist der Zylinderkopf mit dem Kühlmantel io, in ihm befindet sich die scheibenförmige Vorkammer ii, der sogenannte Verdrängerhals i2 und die eine veränderliche Größe bildende Ringkammer 13- 1q. ist der Kolben, 15 der starr mit ihm verbundene Verdrängeransatz, während 16 und 17 Zapfen und Schubstange darstellen. Zum Schutz gegen die Einwirkung der heißen Brenngase sind der Verdrängeransatz und ein Teil der Kolbenstirnfläche mit einer Armierung aus hochwertigem Spezialstahl 18 versehen, die durch Verschraubung befestigt wird. Der Halbmesser des Verdrängeransatzes ist etwas kleiner als die lichte Weite des Halses i2, so daß auf beiden Seiten ein Spiel von etwa 0,3 mm und eine entsprechende Ringspalte auch bei eingeschobenem Verdrängerzapfen bestehen bleibt. Außerdem erhält- die Verdrängerarmierung noch eine konische Abdrehung ig, wodurch ein reibungsloses Einschieben weiter gesichert wird. Auch zwischen Zylinderkopf g und Kolben a¢ befindet sich, selbst in der dargestellten innersten Einschubstellung, ein Spiel von etwa o,8 bis 1,5 °,!° der Hublänge, um ein Anstoßen des Kolbens zu verhindern. Die wirksame Länge des Verdrängers (Verdrängerhub) ist vom Ende der Abdrehung ig bis zur :Mündung des Halses i2 in die Ringkammer 13 zu berechnen; er beträgt hier beispielsweise 12% der Gesamthublänge und hat übrigens nicht nur Einfluß auf das Volumen der verdrängten Luft, sondern auch auf den Kurbelwinkel und den Zeitpunkt der Verbrennung. Vorkammer ii und Ringkammer 13 sind außer dem Hals i2 noch im Nebenschluß durch einen knieförmig gebogenen Einblaseluftkanal2o, 21, 22 miteinander verbunden ; bei ausgeschobenemVerdränger spielt diese Nebenverbindung infolge ihres weit geringeren Stromquerschnittes gegenüber dem Hals 12 keine wesentliche Rolle; ist der letztere jedoch durch den eingeschobenen Verdränger 15, 18 gesperrt, so hat die übrigbleibende schmale Ringspalte einen wesentlich kleineren Strömungsquerschnitt als der Einblaseluftkanal selbst an seinen engsten Teilen besitzt, so daß nunmehr dieser Kanal die Hauptverbindung darstellt. Innerhalb des Kanals sind drei besondere Abschnitte zu unterscheiden: Der enge Teil 2o, das sackartige Winkelstück 21 und das Mundstück 22, welches zur Treibölvergasung dient. 2o ist bei der dargestellten Ausführung unmittelbar in den Zylinderkopf g gebohrt, doch kann seine Wandfläche vorteilhaft mit einem gehärteten Stahlrohr verkleidet werden. Das Winkelstück 21 wird durch einen zylindrischen Körper Zia gebildet, in dem er an seinem dem Mundstück zugekehrten Ende eine halbkugelige Aushöhlung mit seitlicher Durchbrechung besitzt; 21n trägt außerdem den aufgeschraubten Körper der offenen oder hydraulisch gesteuerten Brennstoffdüse 23 und ist schließlich noch mit einer Wasserkühlung gib versehen. Das Mundstück 22 wird nach außen hin durch ein Mantelstück 22n begrenzt, welches auf seiner Innenseite schwach konisch gestaltet ist und sich in Richtung der Vorkammer ii verjüngt; auf seiner Außenseite ist 22a nur mit zwei verhältnismäßig schmalen Paßleisten in den Ausbau g des Zylinderkopfes eingesetzt, während zwischen den Paßleisten ein Hohlraum 22b gebildet wird, der gegen den Verdichtungsraum abgeschlossen ist und die Wärmeleitung verringert. Festgehalten wird der Mantel ??,a durch den ihn nach innen drückenden Winkelstückkörper 21a, der seinerseits mit dem Zylinderkopf verschraubt ist. 22c ist der Mundstückeinsatz, der aus einem Kernstück mit einer Anzahl angegossener Längsrippen besteht; die Rippen stützen sich mit ihren nach außen scharfen Kanten gegen die Innenwand des Mantels 22a und können außerdem noch irgendwie lösbar befestigt werden. 22° verjüngt sich nach beiden Enden zu kegelförmig, und auch die der Brennstoffdüse zugekehrten Stirnflächen der Längsrippen können in scharfe Kanten auslaufen, Zia, 22a und 22c sind aus hochwertigem, hitzebeständigem Spezialstahl gefertigt undsollen durch entsprechende Nachbearbeitung spiegelglatte, glasharte Innenflächen aufweisen; hierdurch wird im Verein mit den nach außen geschärften Längsrippen von 22c und dem Hohlraum 226 der Wärmeübergang an die gekühlten Zylinderkopfwände ermäßigt; die glatte Innenfläche verhindert auch die Gasreibung und erschwert den Niederschlag von Brennstoffrückständen, begünstigt ferner, falls ein solcher überhaupt eintreten kann, die Reinigung. Zwischen den einzelnen Längsrippen von 22c entstehen eine Anzahl schmaler und langer Kanäle, welche an der Mitte des Kernstückes enger werden.
  • Im Betriebe schließt der aufwärts gehende Kolben 14 zunächst die Spülkanäle 6, dann die Auslaßkanäle 5 ; durch das geöffnete Ventil 8 -und die Aufladekanäle 7 dringt dann noch immer etwas Ladeluft in den Zylinder, bis der Kolben auch 7 abschließt. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung wird der Luftinhalt des Zylinders i auf etwa 25 bis 3o Atmosphären verdichtet und hierdurch wie beim Dieselverfahren auf Überzündwärme erhitzt. Eine gewisse Strecke vor der inneren Einschubstellung taucht der Verdrängeransatz 15, 18 zunächst mit seiner konischen Abdrehung i9, dann mit seiner vollen zylindrischen Form in den Verdrängerhals 12 und schließt denselben größtenteils ab. Die nun in der immer kleiner werdenden Ringkammer 13 noch befindliche Luftmenge, die einen erheblichen Teil der Gesamtladung ausmacht und als Verdrängerluft bezeichnet wird, ist an ihrem weiteren Übertritt durch x2 nach der Vorkammer =i plötzlich behindert; sie muß jetzt, da sehr rasch eine empfindliche Druckdifferenz entsteht, durch den Einblaseluftkanal 2o, 21, 22 sowie zum bedeutend kleineren Teil durch die bei 12 verbleibende schmale Ringspalte nach =i überströmen; dieser Vorgang hält etwa bis zur Erreichung der inneren Totpunktstellung an. Vor diesem Zeitpunkt, und zwar bei raschlaufenden Zweitaktmotoren um etwa 6o bis =8o° vor Verdrängungsbeginn anfangend, bei Viertaktschnelläufern u.U. noch früher, spritzt die nicht dargestellte Brennstoffpumpe die für ein Arbeitsspiel erforderliche Treibölmenge durch die Brennstoffdüse 23 in den mittleren Teil des Einblaseluftkanals 21 ein. Im Gegensatz zu den Dieselmotoren mit Druckzerstäubung kann hier die Einspritzung allmählich während eines weit größeren Kurbelwinkels und auch bei wesentlich geringerem Druck stattfinden, wodurch die Brennstoffpumpe, auch bei hohen Drehzahlen, geschont wird; bei einem beispielsweise viermal größeren Kurbelwinkel und 3 ooo Umläufen minutlich ist die Einspritzgeschwindigkeit erst die gleiche wie bei einem Druckzerstäubungsmotor von 750 minutlichen Umdrehungen. Der eingespritzte Brennstoff wird mehr oder weniger fein zerstäubt und verbreitet sich in dem engen Raum 2i sowie in den anschließenden Teilen von 2o und 22; insbesondere schlägt er sich auf den ihm zugekehrten,. verhältnismäßig sehr großen Flächen der Längsrippen und des Kernstückes von 22° sowie des Mantels 2211 in kleinsten Tröpfchen nieder und verdampft dort ganz oder teilweise infolge der hohen Temperatur dieser Heizflächen und wohl auch unter der Einwirkung heißer Abgasereste in 21 und 22.
  • Da übrigens die Achse der Brennstoffdüse mit der Achse des Kernstückes 22° zusammenfällt, so wird der Treibölstreukegel im allgemeinen ziemlich zentrisch aufgespalten und unter die zwischen den Rippen befindlichen Einzelkanäle einigermaßen gleichmäßig verteilt; besondere Genauigkeit der Verteilung ist unwesentlich. Eine Vorentzündung des Brennstoffes wird zunächst durch den Mangel an Sauerstoff behindert, insbesondere, da 2o und 22 noch teilweise mit unverbrennlichen Restgasen besetzt sind; selbst aber, wenn Ladeluft eingedrungen ist, so kann eine Vorentzündung bei der Geringfügigkeit solcher Luftbeimengung, bei dem Mangel an Mischgelegenheit und sehr geringem Zeitraum keine unerwünschte oder auch nur äußerlich bemerkbare Ausdehnung annehmen. Nach erfolgter Absperrung des Verdrängerhalses 12 dringt die aus 13 verdrängte Luftmenge durch 20, 21 und die Einzelkanäle von 22 in die Vorkammern =i. Hierbei schiebt sie den bereits teilweise vernebelten, verdampften oder vergasten Brennstoff vor sich her in die Vorkammer =i hinüber, und selbst noch flüssige, an den Wänden von 22a und 22c niedergeschlagene Teilchen werden von der mit großer Geschwindigkeit durchblasenden Luft mitgerissen. Bei diesem als Verdrängungsprozeß zu bezeichnenden Vorgang muß das Brennstoffgemisch noch den engeren und längeren Teil der Einzelkanäle von 22 durchströmen, wobei es unter der Einwirkung dieser sehr heißen und verhältnismäßig großen Wandflächen völlig vergast und bei seinem Eintritt in die Vorkammer die für die üblichen Treiböle geltenden Zündtemperaturen bereits überschritten hat. Während nun bisher die Verbrennung behindert und verzögert wurde, wird sie jetzt in der Vorkammer enorm beschleunigt. Hier findet der Brennstoff bei seinem raschen Übertritt eine durch Verdichtung genügend erhitzte Luftladung vor und geht nun augenblicklich ohne Zündverzug in Verbrennung über, so daß bei diesem Verfahren Mischung, Zündung und Verbrennung gewissermaßen identisch sind. Zur weiteren Vervollkommnung des Arbeitsprozesses mündet der Einblaseluftkanal in an sich bekannter Weise tangential in die scheibenförmige Vorkammer ein (Bild 3), so daß eine kräftige Drehströmung des Vorkammerinhaltes einsetzt, welche die bereits verbrannten Schichten vor sich herschiebt und eine reibungslose Verbindung des weiterhin tangential nachdrängenden Ölgases und der Verdrängungsluft mit der peripherial nachdrängenden Luft des Vorkammerinhaltes sichert. Auch das Nachbrennen noch zurückgebliebener Brennstoffteilchen mit der noch nachdrängenden Verdrängungsluft und den wieder zurückströmenden, noch immer Sauerstoff enthaltenden Brenngasen ist im Gegensatz zu anderen Brennkraftmaschinen bereits kurz nach Hubwechsel abgeschlossen. Der vorgesehene Luftüberschuß verteilt sich ziemlich gleichmäßig auf die verschiedenen Abteilungen des Verdichtungsraumes. Die Diagramme fallen nicht spitzer aus als bei den Druckzerstäubungsmaschinen mit Drucksteigerung, da die verhältnismäßig frühe und plötzliche Verbrennung durch die höhere Drehzahl und den rascher davoneilenden Kolben wieder ausgeglichen wird. Durch Anwendung des geschränkten Kurbeltriebes läßt sich die Diagrammspitze weiter abflachen, da hierdurch der Kolben im ersten Teil des Expansionshubes eine zusätzliche Beschleunigung erfährt. Nach erfolgtem Hubwechsel setzt alsbald die sogenannte Gegenverdrängung aus der Vorkammer ix in die wieder größer werdende Ringkammer 13 ein, wobei die heißen Brenngase zum kleineren Teil durch den stark gedrosselten Verdrängerhals i2, zum größeren Teil durch den Einblaseluftkanal 22, 21, 2o zurückfließen. Infolge der vielfachen Unterteilung und daher sehr großen Oberfläche der Einzelkanäle von 22 werden hierbei die Gase kräftig gekühlt und übertragen einen wesentlichen Teil ihrer Brennwärme auf die Längsrippen von 22c sowie auf das Kern- und Mantelstück, die dadurch sämtlich auf hohe Betriebstemperaturen gebracht werden. Beim nächsten Arbeitsspiel geben sie dann einen Teil der so aufgenommenen Wärme an den durchgeblasenen Brennstoff wieder ab, und auch die nachgeschobene Verdrängungsluft wird aus der gleichen Quelle weiter erhitzt. Diese feuerlose Brennstoffzersetzung durch gespeicherte Wandungswärme ist ein wesentliches Erfindungsmerkmal; im Gegensatz zu der pyrogenen Aufbereitung mittels Teilexplosion bei den Zündkammermotoren, im Gegensatz zu den Dieselmaschinen mit Luft und Druckzerstäubung, bei denen die Brennstofferwärmung lediglich aus der Luftwärme abgeleitet wird, und auch im Gegensatz zu den Glühkopf- und Bagnulomotoren, die zwar 'gleichfalls mittels Wandungswärme vergasen, nicht aber die Verdrängerwirkung benutzen, um den Brennstoff zwangsläufig während eines genau bestimmbaren Kurbelwinkels durch die heißen, großflächigen Kanäle hindurchzublasen. Der Fortschritt gegenüber diesen beiden letzteren Maschinengattungen liegt nicht nur in dem verringerten Brennstoffverbrauch durch schnellere Umwandlung von Wärme in Kraft und in der durch Schnellauf erhöhten spezifischen Leistung, sondern auch in dem kräftigen Durchblasen der heißen Kanäle 22 sowohl während des Verdrängungsvorganges als auch später beim Zurückschlagen der Brenngase; hierdurch wird die bei Glühkopfmotoren vielfach beobachtete Olkoksbildung unmöglich gemacht, und insbesondere die zurückschlagenden Brenngase verbrennen und entfernen jeden Niederschlag an den heißen Flächen. Die trotzdem erforderliche gelegentliche Reinigung des ganzen Einblaseluftkanals ist im übrigen durch Herausnehmen der Einsätze leicht zu bewerkstelligen. Beim weiteren Aufschub des Kolbens 1q. legt der Verdränger 15, 18, ig den Verdrängerhals i2 wieder frei, urid der sich fortsetzende Übertritt der Brenngase von ii nach 13 geht nun wieder größtenteils durch den Verdrängerhals 12, die Gegenverdrängung durch den Einblasekanalist hiermit beendet. In der zweiten Hälfte des Ausdehnungshubes deckt der Kolben zunächst die Aufladekanäle 7 auf, wobei die noch gespannten Gase durch Ventil 8 in bekannter Weise an einem weiteren Vordringen in die Luftleitung verhindert werden. Dann werden die Auslaßkanäle 5 geöffnet, worauf Vorauspuff stattfindet, schließlich auch die Spülkanäle 6, worauf die durch ¢ kommende Spül- und Ladeluft den Brenngasrest durch 5 und 3 größtenteils herausschiebt. Nach erfolgtem Hubwechsel werden 5 und 6 wieder geschlossen, während durch 7 und das inzwischen geöffnete Ventil 8 noch immer Ladeluft aus q. nachströmt. Dann überdeckt der Kolben auch die Kanäle 7, und das Arbeitsspiel beginnt von neuem. Durch die abseitige Lage und den engen Querschnitt des Einblaseluftkanals 2o, 21, 22 wird dieser von den Spülvorgängen im Zylinder wenig berührt; er bleibt daher größtenteils mit unverbrennlichen Abgasresten angefüllt, die insbesondere in den überlangen Kanalteilen 2o und 22 verharren und sich dem danach in 2i eingespritzten Brennstoff zu beiden Seiten vorlagern; auch während der Verdichtung, bis zum Beginn der Verdrängung, bleiben die zurückweichenden Restgasschichten noch mehr oder weniger als eine schützende Isolierung zwischen Luft und Brennstoff bestehen und helfen so die zu diesem Zeitpunkt noch unerwünschte Zündung verhindern oder doch wenigstens verzögern.
  • Bei Viertaktmaschinen ist der erfindungsgemäße Arbeitsvorgang prinzipiell der gleiche; Ein- und Auslaß sind hier an der Vorkammer ix anzuordnen.
  • Die Teile 22, 22a und 22° sind am besten als offene Düse, Düsenmantel und Düseneinsatz, 2o als eigentlicher Einblaseluftkanal zu bezeichnen.
  • Bei Langsamlauf wird der Brennstoff verspätet eingespritzt, so daß er die eigentliche Verdrängerwirkung ganz oder teilweise versäumt und erst von der Gegenverdrängung, unterstützt durch die zündkammerartige Wirkung der etwa bis in die Vorkammer schon eingedrungenen Brennstoffteile, in umgekehrter Richtung durch 2o in die Ringkammer 13 eingeblasen wird, wo er erst bei ausschiebendem Kolben verbrennt.
  • Hierbei, wie insbesondere auch während des Anlassens, erfolgt die Verbrennung nach Art des Dieselverfahrens ohne Vorvergasung des Treiböles; erst nach hinreichender Erwärmung von 22, 22a und 22c beginnt die Olgasbildung und damit die Möglichkeit höherer Drehzahlen. Der Erfindungsgegenstand ist als Ein- oder Mehrzylindermaschine, einfach oder doppeltwirkend, in Zweitakt- oder Viertaktbauart, ohne prinzipielle Veränderungen ausführbar.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einspritzbrennkraftmaschine mit Verdrängerwirkung, bei welcher eine mit dem Arbeitszylinder verbundene, den eigentlichen Hauptbrennraum bildende Vorkammer durch eine offene Düse gespeist wird, aus der die Brennstoffladungen mittels eines vom Arbeitszylinder durch Verdrängerwirkung kommenden, aus der Kolbenrandzone abgezweigten Luftstromes eingeblasen bzw. übergeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff vor Beginn der Verdrängerwirkung in den Vorraum (2i) der offenen Düse eingespritzt, durch den Einfluß der heißen Wandungen des Vorraumes und der in diesem zurückgebliebenen Abgasreste erhitzt und zersetzt und während der Verdrängerwirkung durch die Einblaseluft, welche aus der Kolbenrandzone über einen Einblaseluftkanal (2o) nach dem Düsenvorraum (2i) strömt, in nebel-, dampf- oder gasförmigem Zustand in die Vorkammer gedrückt oder mitgerissen wird, wo außerordentlich rasche Verbrennung stattfindet.
  2. 2. Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorkammer in an sich bekannter Weise durch einen Hals (i2) mit dem Arbeitszylinder verbunden ist- und daß der Arbeitskolben in ebenfalls an sich bekannter Weise einen Verdrängerzapfen (1g, 18) trägt, welcher sich gegen Ende der Verdichtung in den Vorkammerhals hineinschiebt, wobei ein vollständig dichter Abschluß zwischen Zapfen und Hals nicht vorgesehen ist.
  3. 3. Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die offene Düse ein Verteilungsmundstück (22a, 22c) besitzt, dessen verhältnismäßig großflächige Wandungen, von dem nach Hubwechsel eintretenden Brenngasrückschlag beheizt, eine größere Wärmemenge aufspeichern und dadurch zur Zersetzung, Verdampfung oder Vergasung des eingespritzten und während der Verdrängung hindurchgeschobenen Brennstoffes wesentlich beitragen. q.. Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenvorraum mit schwach konischer Innenform ausgebildet ist und daß das Verteilungsmundstück aus einem doppelkegel- oder tropfenförmigen Kernstück (22c) und einem dieses umgebenden, den Zylinderkopf nur mit schmalen Paßleisten berührenden Mantelstück (22a) besteht, welche durch zum Kernstück gehörige Längsrippen mit nach dem Vorraum wie auch nach dem Mantelstück scharf zulaufenden Kanten voneinander getrennt sind.
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