DE514989C - Kolbenventil - Google Patents

Description

Es sind Kolbenventile mit zweiteiligen Kolben und zwischen den Kolbenteilen gelagertem, durch Relatiwerschiebung der Kolbenteile gegeneinander spreizbarem Dichtungsring bekannt. Bei den bekannten Ventilen wurde die Dichtung allein durch die elastische Formänderung des Dichtungsringes an einer zylindrischen Umfläche bewirkt.
Derartige Ventile haben den Nachteil, daß

ίο die Lebensdauer der Dichtungsringe begrenzt ist. Diese Lebensdauer hängt von der Geschwindigkeit und der Temperatur des durchfließenden Mittels und von der Häufigkeit des Öffnens und Schließens des Ventils ab. Insbesondere werden bei höheren Dampftemperaturen die elastischen Dichtungsringe sehr schnell hart und dadurch unbrauchbar. Es ist auch notwendig, um die Dichtungsringe an die zylindrische Dichtungsfläche des Gehäuses an-

ao zupressen, sehr erhebliche Kräfte auszuüben, die ebenfalls einen starken Verschleiß der Dichtungsringe und auch des Spindelgewindes verursachen.

Gegenstand der Erfindung ist ein sogenanntes Kolbenventil der geschilderten Art mit konischer Dichtungsfläche im Ventilgehäuse. Die konische Dichtungsfläche gestattet die Weiterverwendung unelastischer oder auch abgenutzter elastischer Ringe. Bei völlig unelastischen Ringen dient der zweiteilige Kolben zwar nicht mehr zum Spreizen der Ringe, erleichtert aber das Einsetzen und Auswechseln zu stark abgenutzter Ringe.

Auch die Anlagefläche des Dichtungsringes am einen Kolbenteil kann konisch ausgebildet werden, ebenso kann der Dichtungsring selbst außen konisch gestaltet sein, er kann aber auch zum Beispiel zylindrisch oder ballig geformt sein.

Die konische Gestalt der Dichtungsfläche im Gehäuse hat den weiteren Vorteil, daß beim Anheben des Ventilkolbens sofort eine Ablösung des Dichtungsringes von der Dichtungsfläche im Gehäuse eintritt, so daß auch der Verschleiß durch Reibung herabgesetzt oder völlig aufgehoben wird. Unelastische Ringe gehen nach Abheben von der Dichtungsfläche für den ganzen Hub im Gehäuse vollkommen frei. Umgekehrt berühren beim Schließen des Ventils der Dichtungsring und die Dichtungsfläche im Gehäuse sich gegenseitig erst unmittelbar vor dem Abschluß.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Kolbenventils nach der Erfindung in Abb. ι im senkrechten Schnitt dargestellt.

Abb. 2 zeigt den Ventilkolben und die benachbarten Gehäuseteile in etwas veränderter Ausführungsform.

Im Gehäuse 1 ist der Kolben 2 mittels einer Spindel 3 auf und ab bewegbar. Der Kolben besteht aus zwei Teilen 4 und 5, die gegeneinander axial verschiebbar sind und mittels Schlitzen 6 und 7 zwischen Bunden 8 und 9 auf die Spindel 3 aufgeschoben werden können. Zwischen den Kolbenteilen 4 und 5 liegt ein Dichtungsring 10. Es dürfte ohne weiteres klar

sein, daß beim Niederschrauben der Spindel 3 der Kolbenz heruntergeht und schließlich, sobald sich der untere Kolbenteil 5 auf die Ringfläche 11 am Gehäuse aufgesetzt hat, ein Druck auf den Dichtungsring 10 ausgeübt wird. Der Ring kann, wenn er elastisch ist, durch diesen Druck gespreizt werden.

In der Brücke 12 des Ventilgehäuses ist die Dichtungsfläche 13, an welcher der Ring 10 zur Anlage kommt, leicht konisch ausgebildet. Der Ring kommt also beim Herunterdrücken des Kolbenoberteils 4 mit Sicherheit an dieser konischen Fläche zur Anlage, auch wenn er aus unelastischem Material hergestellt ist oder im Betriebe seine Elastizität verliert.

Gemäß Abb. 2 ist auch die innere Anlagefläche 14 zwischen Dichtungsring 10 und Kolbenunterteil 5 konisch gestaltet. Diese Ausführungsform kommt für elastische Ringe in Frage.

Durch den Innenkonus 14 wird die Spreizwirkung auf den Ring 10 erhöht.

Die Ringfläche 11 kann auch fortbleiben. Bei unelastischem Ring muß sie fortbleiben, wenn der Ring sich nicht auf dem Kolbenunterteil 5 verschieben kann.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Kolbenventil mit geteilten Kolben und zwischen den Kolbenteilen angeordnetem Dichtungsring, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsfläche (13) für den Dichtungsring (10) im Ventilgehäuse (1) konisch ausgebildet ist.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (10) eine konische Außenfläche von gleicher Neigung wie die konische Dichtungsfläche (1) hat.

3. Ventil nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine konische Auflagerfläche (14) für den Dichtungsring (10) am Kolbenunterteil (5).

4. Ventil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagerfläche des Dichtungsringes (10) am Kolbenteil (5) ebenso konisch gestaltet ist wie die Auflagerfläche (14) am Kolbenunterteil.

5. Ventil nach-Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Dichtungsring aus nichtelastischem Material.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen