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Ultrafiltrationsgerät Es sind Ultrafiltrationsgeräte aus porösem,
keramischem Material bekannt geworden, die nur am oberen Teil der Außenseite mit
Glasur bedeckt sind, während der übrige Teil der Außenseite sowie die ganze Innenseite
unglasiert sind. Solchen Ultrafiltrationsgeräten hat man die Form von Schalen. Tiegeln
und annähernd kugelförmigen Ballons gegeben.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß die Leistung dieser Ultrafiltrationsgeräte
noch in manchen Fällen gesteigert werden muß, um den praktischen Bedürfnissen zu
genügen, und daß besonders für die Elektrofiltration die bisherige Ballonform nicht
zweckmäßig ist.
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Nach vorliegender Erfindung wird dem Ballon statt des bisher üblichen
runden ein länglich ovaler Ouerschnitt gegeben und damit die für einen gesteigerten
Filtrationseffekt notwendige Vergrößerung der Oberfläche und entsprechende Erhöhung
der Leistungsfähigkeit des Filtrationsgerätes erreicht. der so gestaltete Ballon
wird zweckmäßig mit zwei Hälsen und an beilden Hälsen mit Öffnungen versehen; besonders
für die Elektroultrafiltration empfiehlt sich diese Anordnung. Denn von den beilden
Öffnungen her ist es möglich, den ganzen Boden des Gerätes auf der Innenseite mit
einem Gitterwerk aus Platin oder einem anderen leitenden Metall zu bemalen.
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Die Ultrafiltration wird meist so vorgenommen, daß das aus porösem
Material bestehende Filtrationsgerät in ein Gefäß eingetaucht wird, welches mit
Ider zu ultrafiltrierenden Flüssigkeit, z. B. mit Blutserum, gefüllt ist. Die Öffnung
des Filtrationsgerätes wird mit einer Saugpumpe verbunden und die Flüssigkeit von
außen in das Gefäß hineingesogen und das so gewonnene Ultrafiltrat aus dem Innern
des Gerätes durch die Öffnung abgeführt.
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Bei Ider vorgeschlagenen Anordnung mit zwei Öffnungen ergibt sich
bei der Elelstroultrafiltration der Vorteil, daß die Stromzuführung von der einen
Öffnung her erfolgen kann, während die andere Öffnung für die Abführung des Ultrafiltrates
benutzt wird.
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Um zu erreichen, daß der länglich ovale Ballon mit den zwei Öffnungen
ganz in die zu filtrierende Flüssigkeit eintaucht, kann, ihm fierenform gegeben
werden.
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In der Zeiclinung ist in Abb. I ein Ballon von länglich ovaler Form
in Vorderansicht, in Abb. 2 im Schnitt in Richtung A-B der Abb. 1 gezeigt. Abb.
3 veranschaulicht ein nierenförmiges Gefäß, speziell für die Elektl-oultrafiltration.
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Das Gefäß selbst ist mit I, die beiden Öffnungen sind mit 2 und 3,
die Außenglasur an den Hälsen mit 4 und 5 bezeichnet; der Strom wird mit Hilfe der
Elektrode 6 durch den Hals 2 zugeleitet, während Idas Filtrat durch das Rohr 7 aus
dem Halse 3 abgeleitet wird. Das Gerät wird in ein größeres, mit der zu filtrierenden
Flüssigkeit beschicktes Gefäß 8 so weit eingetaucht, daß der Flüssigkeitsspiegel
gerade bis zum Rande der
Glasur 4 und 5 reicht, der zwischen den
beiden Öffnungen befindliche obere Rand des nierenförmigen Gefäßes also völlig von
Flüssigkeit umgeben ist.
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Im allgemeinen verfährt man bei der Elektroultrafiltration so, daß
man in ein gemeinsames größeres Gefäß, in dem sich die zu filtrierende Flüssigkeit
befindet, drei solche nierenförmige Elektroultrafiltrationsgeräte mit zwei Öffnungen
eintauchen läßt. Das Gefäß mit dem positiven Pol wird in der Mitte angeordnet und
zu beiden Seiten je ein Gefäß mit dem negativen Pol.
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Eine solche Anordnung ist in Abb. 4 veranschaulicht, die ein Gefäß
8 aufweist mit fortgenommener Vorderwand, in welches drei Nierenfilter 9, 10 und
11 eintauchen. Die aus der einen Öffnung der Filter 9 und 11 herausführenden Drähte
sind mit dem positiven, der aus dem Filter 10 herausführende Draht mit dem negativen
Pol einer Stromquelle verbunden, während die aus den entgegengesetzten Öffnungen
herausragenden Rohre sämtlich mit einer Saugpumpe verbunden sind. Durch einen Rührer
12 wird die Flüssigkeit in dem Trog 8 durcheinandergemischt.
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Man arbeitet mit der Anordnung nach Abb. 4 beispielsweise wie folgt:
1½ 1 Diphtherieheilserum werden mit Ammonsulfat halb gesättigt und die ausgefallenen
Globuline in gewöhnlicher Weise abfiltriert. Diese werden alsdann in 2 1 physiologischer
Kochsalziösung wieder gelöst und mit Hilfe von drei Nierenfiltern, die mit Ultrafiltermembran
überzogen waren, ausgewaschen, um die Hauptmenge des Ammonsulfates zu entfernen.
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Alsdann wird der elektrische Strom eingeschaltet. Die Spannung wird
rasch auf 120 Volt gesteigert und die Lösung durch Eiskühlung auf 12 bis 15° gehalten.
Nach 64 Stunden waren 10 1 Flüssigkeit durchgesaugt und in den Filtraten keine SO4-Reaktion
mehr nachzuweisen. Die in dem äußeren Trog ausgefallenen Euglobuline werden durch
Zusatz von 1 g Kochsalz pro 100 ccm wieder in Lösung gebracht und die Lösung durch
Zusatz von KOH auf ein Pn von annähernd 7 gebracht. Auf diese Weise können aus 1½
1 Serum durch Ultrafiltration und Elektroultrafiltration vermittels der Nierenfilter
600 ccm ammonsulfatfreie Globulinlösung gewonnen werden.