DE513179C

DE513179C - Lichtspieltheater, bei dem durch Vorfuehrung von aus Flugzeugen oder Luftschiffen aufgenommenen Lichtbildern der Eindruck einer Luftfahrt hervorgerufen wird

Info

Publication number: DE513179C
Application number: DESCH88979D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-01-11
Filing date: 1929-01-11
Publication date: 1930-11-27

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein als Luftfahrzeug ausgebildetes Theater für Lichtbildvörführungen. Die von einem Flugzeug oder Luftschiff aufgenommenen Lichtbilder werden den Besuchern derart vorgeführt, daß sie den Eindruck einer wirklichen Luftfahrt erhalten. Es sind bereits bewegliche Zuschauerräume bekannt. Diese bestehen aber gewöhnlich aus einer Plattform, welche durch geeignete Vorrichtungen nur sanft und kurzhübig bewegt werden kann. Es ist auch bekannt, eine Linse vor einem Projektionsapparat verschiebbar anzuordnen und somit die auf einer Plattform oder Schaubühne sitzenden Zuschauer derart zu täuschen, daß durch die jeweilige Vergrößerung oder Verkleinerung der Bilder ein Steigen oder Fallen in einer Gondel eines Ballons nachgeahmt wird. Diese bekannten Vorrichtungen sind derart mangelhaft, daß niemals auch nur

ao annähernd das Gefühl einer Luftfahrt vollkommen nachgeahmt wird. Demgegenüber besteht die Erfindung aus einem Flugzeugkörper, der um eine mittlere Querachse drehbar angeordnet ist, wobei der Zuschauerraum an der einen Seite und der Bildwerfer an der anderen Seite vorgesehen ist, so daß die auf dem Bildschirm vorgeführten und mitgekippten Lichtbilder den Zuschauern unter dem Aufnahmewinkel erscheinen. Der Flugzeugkörper ist ferner auch um eine Längsachse kippbar, so daß die Täuschung vollständig nachgeahmt werden kann. Damit der Eindruck der wirklichen Fahrt und die Begleiterscheinungen ebenfalls berücksichtigt werden, werden neben der Kippbewegung, welche von zwei Windwerken gesteuert wird, auch Vorrichtungen zum Erzeugen von Luftströmungen betätigt, die die vom Propeller und Motor verursachten Geräusche nachahmen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und ist

Fig. ι eine Seitenansicht eines als Theater ausgebildeten Flugzeuges.

Fig. 2 ist ein ähnliches Flugzeug, von hinten gesehen, mit Längs- und seitlicher Aufundniederbewegung.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, stellt das Theater ein Flugzeug dar und ist in seiner Mitte mit einer Querachse 1 versehen, welche auf einem mit Lagern 2 versehenen Bock oder Gestell 3 ruht, so daß dem Flugzeug eine schaukelnde Bewegung erteilt werden kann. Um diese Bewegung hervorzurufen, sind an jedem Ende des Flugzeuges Seile 4 vorgesehen, welche auf einer Winde 5 durch einen Motor auf und ab gerollt werden^können, derart, daß das Flugzeug auf und nieder bewegt und in jeder beliebigen Lage festgehalten werden kann. Dem Flugzeug kann außerdem noch eine seitlich schaukelnde Bewegung erteilt werden dadurch, daß dasselbe nicht direkt auf der Querachse 1, sondern auf einer Längsachse 6 ruht, welche ihrerseits auf der Querachse 1 gelagert ist. Auch diese Bewegung wird durch eine Winde 7 erzeugt, auf welcher die seitlich befestigten Seile 8 aufgewickelt sind.

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Das Flugzeug 9 enthält in seinem Innern eine Anzahl von Sitzen 10 für die Zuschauer, welche durch seitlich angeordnete Türen 11 und Treppen 12 Ein- und Auslaß finden.
Hinter den Zuschauern befindet sich ein kleiner feuersicherer Raum 13, in welchem der Projektionsapparat 14 aufgestellt ist. Von diesem wird das Bild auf einen vor den Zuschauern angebrachten Lichtbildschirm 15 geworfen.

Um die Täuschung zu vervollkommnen, befindet sich vor dem Lichtbildschirm eine niedrige Wand mit einem Steuerrad 16, vor welchem die mit der Bewegung des Flugzeuges beauftragte Person sitzt, welche in Übereinstimmung mit dem vorgeführten Film die verschiedenen Bewegungen durch zweckmäßig angeordnete Schalthebel, die nach den Bewegungsapparaten führen, veranlaßt. Im Vorderteil des Flugzeuges angebrachte Ventilatoren haben 'den Zweck,

ao Luftströmungen zu verursachen, welche den Eindruck hervorrufen sollen, daß sich das Flugzeug in Fahrt befindet. Der vorn am Flugzeug angebrachte Propeller kann durch einen kleinen Motor 17 in Bewegung gesetzt werden, um auch nach außen hin die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu lenken.

Weitere Täuschungen können noch dadurch verursacht werden, daß bewegte Bildstreifen an den eventuell seitlich angebrachten Fenstern des Flugzeuges vorbeigeführt werden.

Wie einleitend erwähnt, stellt das in den Abbildungen ersichtliche Flugzeug nur ein Ausführungsbeispiel dar und kann der gleiche Zweck erreicht werden durch die Nachbildung eines Luftschiffes oder der Gondel eines solchen. Ebenso können die zur Bewegung erforderlichen Vorrichtungen verschiedenartig ausgeführt werden; so kann beispielsweise das ganze Luftfahrzeug statt auf einem Bock montiert hängend angeordnet sein.

Claims

Patentansprüche:'

1. Lichtspieltheater, bei dem durch. Vorführung von aus Flugzeugen oder Luftschiffen aufgenommenen Lichtbildern der Eindruck einer Luftfahrt hervorgerufen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Theater als Luftfahrzeug ausgebildet ist, das mit seinem einerseits angeordneten Zuschauerraum und seinem andererseits angeordneten Bildschirm um eine Querachse (i) und eine Längsachse (6) derart kippbar ist, daß die von einem Bildwerfer (14) auf dem Bildschirm (15) vorgeführten und mitgekippten Lichtbilder den Zuschauern unter dem Aufnahmewinkel erscheinen.

2. Lichtspieltheater nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftfahrzeug von einem Steuerrade (16) aus mittels zweier Windwerke (4, 5 und 6, 7) um die Achsen (1 und 6) kippbar ist.

3. Lichtspieltheater nach Anspruch ι und2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Luftfahrzeuge Vorrichtungen zum Erzeugen von Geräuschen und Ventilatoren zum Erzeugen von Luftströmungen untergebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen