DE503701C - Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Ammoniak und ammoniakhaltigen Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Ammoniak und ammoniakhaltigen Verbindungen

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DE503701C
DE503701C DEE33137D DEE0033137D DE503701C DE 503701 C DE503701 C DE 503701C DE E33137 D DEE33137 D DE E33137D DE E0033137 D DEE0033137 D DE E0033137D DE 503701 C DE503701 C DE 503701C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/04Preparation of ammonia by synthesis in the gas phase

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Ammoniak und ammoniakhaltigen Verbindungen Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniak bekannt, bei welchem man stickstoffhaltige Gase strömend an der Kathode eines Elektrolyten vorbeibewegt. Es hat sich gezeigt, daß hierbei der Erfolg wesentlich erhöht wird, wenn man den Elektrolyten ebenfalls an den Elektroden vorbeiströmen läßt, wobei man stärkere Relativbewegung der Flüssigkeit und Gase an der Reaktionsstelle und dadurch eine schnellere Einwirkung bzw. höhere Ausbeute erzielt.
  • Das Verfahren soll an der in Abb. i dargestellten Versuchsanordnung erläutert werden, die nach folgenden Grundsätzen geschaffen wurde: Wasserstoff und Sauerstoff sollten, soweit wie das eben möglich war; voneinander getrennt gehalten werden. Ferner sollte der Elektrolyt immer wieder durch die Apparatur gepumpt werden und sich auf diese Art und Weise anreichern. In gewissen Zeitabschnitten sollten, ohne den Versuch unterbrechen zu müssen, Proben entnommen und der Fortgang des Prozesses kontrolliert werden. Der Elektrolyt sollte in beständigem Fluß sein, und zwar unter Atmosphären- bzw. geringem Überdruck, und die Zersetzungsprodukte mit sich fortreißen. Der Apparat besteht aus einer elektrolytischen Zelle E mit einer zentralen Kathode 3 und einer ringförmigen Anode q.. Die Kathode ist rohrförmig ausgebildet. Sie ist angeschlossen an einen Strahlapparat C, dem durch Stutzen i Luft und durch Stutzen 2 Flüssigkeit unter höherem Druck zugeführt wird. Zwischen die beiden Elektroden ist in an sich bekannter Weise ein Diaphragma 5 gelegt, weil Wasserstoff und Sauerstoff möglichst getrennt gehalten werden sollten. Der Elektrolyt wurde mit einer oszillierenden Drehkolbenpumpe D umgepumpt und der Düse 2 eines Strahlapparates C zugeführt, während durch den Abzweig i Luft in den Strahlapparat eingesaugt wurde. Als Stromquelle wurde eine Gleichstrommaschine für io Amperen Leistung benutzt. Der Arbeitsvorgang ist der folgende: Der Elektrolyt fließt in der durch Pfeile angedeuteten Richtung durch die Zelle. Er strömt durch die Kathode 3 abwärts, verteilt sich auf die Ringräume zwischen den Elektroden 3 und. q. und dem Diaphragma 5, wird im Gefäß 6 aufgefangen, aus diesem von der Pumpe D entnommen und von neuem der Düse 2 des Strahlapparates C zugeführt.
  • Es zeigte sich nun, daß sich im Endprodukt nicht allein Ammoniak, sondern auch Salpetersäure befand, und daß die Beschaffenheit des Elektrolyten und das Verhältnis der Elektrodenflächen zueinander die Anteile an Ammoniak und Salpetersäure beeinflußten. Trotz Diaphragma wurde der erzeugte Sauerstoff wirksam, was auch erklärlich ist, da ja beide Räume, der Wasserstoff- und der Sauerstoffraum, von dem gleichen Elektrolyten durchströmt wurden. Trotz oben offener Zelle verblieb ein Teil des Sauerstoffs im Elektrolyten und trat in die Reaktion ein.
  • In einem weiteren Versuch nach Abb.2 wurden dein Saugstutzen z des Strahlapparates C außer Luft auch noch NO-Gase zugeführt, die in einem Entwickler A erzeugt' wurden. Um die Gaserzeugung verfolgen zu können, wurde ein Blasenzähler B eingeschaltet. Bei diesem Arbeitsvorgang wurden erheblich größere Mengen von Ammoniak und Salpetersäure gewonnen.
  • Als Elektrolyt wurde nacheinander Leitungswasser, Kalilauge, Chlornatriumlösung und schließlich eine Lösung von Carnallit von mäßig hoher Konzentration, nämlich 25o g in 21 Leitungswasser; verwendet. Bei zo Amperen und 5 Volt wurden in 30 Minuten 3,8r g NO-Gas zusammen mit atmosphärischer Luft angesaugt und mit Sicherheit in der Apparatur verarbeitet. Fraglos hätte diese noch größere Mengen bewältigen können, wenn die Leistung des Strahlapparates größer gewesen wäre. Denn trotz offener Zelle wurde bei starker Entwicklung nicht der geringste Geruch von NO.-Gasen wahrgenommen. Nach diesen 30 Minuten wurde auch hier nicht nur Salpetersäure, sondern auch Ammoniak in erheblichen Mengen im Elektrolyten festgestellt.
  • Diese Versuche hatten also das bemerkenswerte Ergebnis, daß es möglich ist, mit dem neuen Verfahren in einem einzigen Arbeitsvorgang ein konzentriertes Düngemischsalz mit verschiedenen rasch wirkenden Stickstoffverbindungen herzustellen, und zwar in Mischverhältnissen, die beliebig reguliert werden können. Dabei kann der Zeitpunkt, in dem das gewünschte Verhältnis erreicht ist und der Arbeitsprozeß unterbrochen werden kann, im voraus bei bekannter Konzentration des Elektrolyten und bekannter Stromstärke rechnerisch festgelegt werden, so daß sich analytische Betriebskontrollen erübrigen.
  • Bei Apparaturen für den praktischen Betrieb wird man selbstverständlich den Elektrolyten mit einer ununterbrochen arbeitenden Pumpe umpumpen und die einzelnen Teile der Apparatur in Materialien herstellen, die bei den jeweiligen Arbeitsprozessen nicht angegriffen werden.
  • Der Strahlapparat ist ein außerordentlich brauchbares Mittel, um die zur Durchführung der Reaktionen nötigen chemischen Elemente, Verbindungen oder Mischungen in der Apparatur zu vereinigen. Denselben Zweck erreicht man allerdings auch mit rotierenden Luftpumpen, etwa nach der Bauart Westinghouse-Leblanc, oder mit anderen in der Praxis bewährten Mischern. Von allen ist der Strahlapparat aber der einfachste. Er ist Sauger, Mischer und Kompressor zugleich; er läßt sich sogar in einfacher Weise als elektrolytische Zelle ausbilden, wie das aus Abb. 3 ersichtlich ist. Die Anode besteht aus zwei Teilen, der Düse r und dem Strahlzerteiler 2. Beide sind durch isolierende Scheiben 3 vom Gehäuse 4., das Kathode ist, getrennt. Der Gedanke, einen Mischapparat zugleich als elektrolytische Zelle auszubilden, ist neu. Inwieweit er sich bei anderen Mischern durchführen läßt, hängt von deren Konstruktion ab.
  • Die neuen Verfahren sind an Einfachheit und Wirtschaftlichkeit nicht zu überbieten. Sie arbeiten mit niedrigen Temperaturen und Drucken. Die bei ihnen verwendeten Apparate sind denkbar einfachster Konstruktion und besitzen sämtlich; mit Ausnahme der Umlaufpumpen, keine beweglichen und dem Verschleiß unterworfenen Teile. Die für die Prozesse unumgänglich nötigen Substanzen werden nur in errechneten Mengen zusammengeführt, in diesen Mengen den günstigsten Reaktionsbedingungen unterworfen und bis zum Ausfluß aus der Apparatur zusammengehalten. Alles dies geschieht in ununterbrochenem Flusse. Der ganze Arbeitsvorgang setzt sich gleichsam zusammen aus einer ununterbrochenen Reihe von Einzelreaktionen zwischen kleineren Mengen. Die Strömungsgeschwindigkeit ist eine große. Man kommt also selbst bei großen Leistungen mit kleinen Abmessungen aus und erhält billige Anlagen. Außer für Reibung geht keine Energie verloren, wie das z. B. bei allen den Verfahren der Fall ist, die mit Absorptionstürmen arbeiten. Die Einfachheit der Apparatur gestattet auch, reaktionsbefördernde und lenkende Mittel beliebig zu verwenden. Man kann z. B. Teile aus Glas herstellen und sie durchlässig machen für chemisch wirksame Strahlen. Man kann beliebig kühlen und erwärmen; man kann die Erwärmung sogar so r=eit treiben, däß man mit geschmolzenem Elektrolyten arbeiten kann.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Ammoniak und ammoniakhaltigen Verbindungen aus gasförmigen Stickstoff-Sauerstoff-Gemischen oder-Verbindungen durch Vorbeiführung dieser Gase an Elektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase zusammen mit dem Elektrolyten strömend an den Elektroden vorbeigeführt werden. :
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z zur Gewinnung von salpetersauren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Elektrolyt die wässerigen Lösungen der Hydroxyde der Alkalimetalle, z. B. Ätzkali, in wässeriger Lösung oder Wässerige Salzlösungen, z. B. Chlorkaliumlösung, verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Elektrolytflüssigkeit mit den Gasen in einem der elektrolytischen Zelle vorgeschalteten Strahlapparat oder einer rotierenden Luftpumpe bzw. einem sonstigen passenden Mischer vornimmt, in den der unter Druck gesetzte Elektrolyt die betreffenden Gase einsaugt. _ q.. Ausführungsform der Apparatur zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Strahlapparat selbst als elektrolytische Zelle ausbildet dadurch, daß man die in Betracht kommenden Teile, beim Strahlapparat beispielsweise Düse und Gehäuse, gegeneinander isoliert und sie als Elektroden benutzt.
DEE33137D 1925-10-06 1925-10-06 Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Ammoniak und ammoniakhaltigen Verbindungen Expired DE503701C (de)

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