DE479173C - Optisches System zur Bildzerlegung und Bildzusammensetzung fuer Fernseh- und Bilduebertragungseinrichtungen - Google Patents
Optisches System zur Bildzerlegung und Bildzusammensetzung fuer Fernseh- und BilduebertragungseinrichtungenInfo
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- H04N—PICTORIAL COMMUNICATION, e.g. TELEVISION
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Bildübertragungssysteme. Ihre Hauptaufgabe besteht
in der Schaffung eines sicheren und genauen Mittels der Zerlegung des Bildfeldes an der
Sendestelle und der Zusammensetzung seiner Elemente zu einem Bild an der Empfangsstelle. Es sind viele Zerleg- und Zusammensetzungsvorrichtungen
in der einschlägigen Technik vorgeschlagen worden, deren Wirkung auf der raschen Bewegung eines lichtbrechenden oder reflektierenden Teiles beruht.
Die Erfindung schafft eine Zerlegungs- und eine Wiederzusammensetzungseinrichtung,
bei der genügend rasche Wirkung erzielt werden kann, ohne daß unzulässig hohe Geschwindigkeiten
für die Bewegung der beweglichen Teile notwendig werden.
Die Erfindung besteht allgemein in der Schaffung eines optischen Systems mit einer
Mehrzahl von in einer Drehachse liegenden lichtablenkenden Teilen im Wege der zentral
verlaufenden Bildelementlichtstrahlenbündel und von Einrichtungen zum Drehen der lichtablenkenden
Teile mit verschiedener Geschwindigkeit, derart, daß die vereinigte Drehung
und Winkelablenkung der Strahlenbündel zu einem Zerlegen bzw. Wiederzusammensetzen
der Bildelemente längs Spirallinien führt. Bei der Ausführung dieses Systems wird der mittlere Teil der Spirale während
der Zerlegung und Zusammensetzung nicht durchlaufen, und es werden besonders zweckmäßige
Teile der Spirale in Übereinanderlagerung zur Darstellung des Bildes benützt.
Die Erfindung soll in einigen Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen beschrieben
werden. Darin ist
Abb. ι ein senkrechter Schnitt durch eine Ausführungsform der Bildzusammensetzungsoder
Empfangsvorrichtung,
Abb. 2 ein Schnitt durch eine Ausführung der Bildzerlegungs- oder Sendevorrichtung,
Abb. 3 eine Spirale, die die Art der Lichtbahn auf der Bildfläche oder auf dem Projektionsschirm
veranschaulicht,
Abb. 4 ein Schema zur Veranschaulichung des Verlaufs der Lichtstrahlen,
Abb. 5 eine Vorderansicht und
Abb. 6 ein Querschnitt des etwa in der Mitte der Abb· 4 dargestellten Prismas,
Abb. 7 und 8 eine Darstellung der Wirkung dieses Prismas,
Abb. 9 eine Vorderansicht, Abb. io ein Schnitt durch ein zusammengesetztes
Prismengebilde, das eine Abänderung des Prismas nach Abb. 4 bis 6 darstellt, Abb. 11 ein Schema, das die Wirkung des
zusammengesetzten Prismas wiedergibt,
Abb. 12 ein Schema, das den Strahlengang bei der Ausführungsform der Erfindung nach
Abb. 9 und 10 wiedergibt;
Abb. 13 ist ein optisches Schema, das eine Abänderungsform darstellt, bei der Reflektoren
an Stelle von lichtbrechenden Prismen benutzt sind, und zwar ist Abb. 13 ein schematischer
Schnitt nach der Linie XIII-XIII der Abb. 14, und
Abb. 14 ist eine Aufsicht auf die zusammengesetzten reflektierenden Prismen.
ao Schematised ist Abb. 14 ein Schnitt nach
Linie XIV-XIV der Abb. 13.
In Abb. ι wird das Licht der Lampe 1
durch eine Kondensorlinse 2 konzentriert. Eine Blende 3 schränkt das Licht auf ein
kleines Strahlenbündel ein· Dieses tritt hintereinander durch Prismen 4 und 5. Beide
Prismen besitzen gewölbte Flächen, so daß sie sowohl als Linse wie als Prisma wirken
können.
Nachdem das Licht durch die beiden Prismen hindurchgefallen ist, trifft es auf einen
Schirm 6. Dieser kann, wie dargestellt, eine Mattglasscheibe sein, oder er kann ein entfernter
Schirm sein, der von in einem Raum befindlichen Betrachtern beobachtet wird. In der dargestellten Form ist der Schirm einstellbar
angebracht, und ein Balg 7 gestattet diese Einstellung.
Das Prisma 4 sitzt in dem Läufer eines Motors, vorzugsweise von Käfigankerbauart.
Kugellager 11 dienen zur genauen Zentrierung des Läufers gegenüber dem Ständer 12
und zur Vermeidung von Reibungswiderständen. Der Läufer 10 besitzt eine mittlere öffnung,
die durch ein Stahlrohr ausgefüttert ist, in dem das Prisma 4 sitzt. Eine gleichachsig
damit angeordnete ähnliche Stahlröhre 14 trägt das Prisma 5. Diese Röhre
wird von einem zusätzlichen Läufer 15 getragen, den Kugellager 16 in einer Nabe 17
abstützen, die magnetisch den Ständer 12 fortsetzt. Der Ständer 12 ist mit der üblichen
Wicldung zur Hervorrufung eines Drehfeldes versehen. Der Läufer 10 ist vorzugsweise
nach der Schlitzbauart gestaltet mit in den Schlitzen angeordneten Leitern des Käfigs,
derart, daß er in Synchronismus mit dem Drehfeld umläuft, das durch die Wicklungen
des Ständers erzeugt wird. Der Laufens aber ist vorzugsweise nicht geschlitzt und
erfährt durch den Nabenteil 17 nur ein kleines Drehmoment unmittelbar von dem Drehfeld
aus. Dagegen wird auf ihn ein Drehmoment durch die magnetische Mitnahme zwischen
den Teleskopteilen der Rohre 13 und 14 ausgeübt. Wäre die sehr geringe Reibung der
Kugellager 16 die einzige Belastung des Läufers 15, so würde diese magnetische Anziehung
ausreichen, zu verursachen, daß die beiden Läufer sich synchron drehen. Damit nun der Läufer 15 nicht mit der gleichen Geschwindigkeit
wie der Läufer 10 umläuft, ist der Läufer 15 mit einer leitenden Scheibe 18
vorzugsweise aus Aluminium versehen, die zwischen die Pole eines Dauermagneten 19
reicht, der mittels einer Schraube 20 eingestellt wird. Die Einwirkung des Magneten
auf die Scheibe wirkt verzögernd auf das Prisma 5, so daß es mit einer ein wenig kleineren
Geschwindigkeit umläuft als das Prisma 4.
Die relative Stellung der beiden Prismen ist demnach wechselnd, wobei beide mit hoher,
etwas voneinander verschiedener Geschwindigkeit umlaufen. ■
Abb· 2 veranschaulicht die Zerlegungsvorrichtung. Die Einzelmerkmale dieser Vorrichtung
entsprechen denen der Wiedergabevorrichtung nach Abb. 1, und gewisse Abänderungen,
die in Abb. 2 wiedergegeben sind, go können gleich gut auch bei der Wiedergabevorrichtung
verwendet werden.
Die Linse 30, die in ihrem Brennpunkt die wiederzugebende Szene vereinigt, entspricht
in ihrer Lage im optischen System der Abb. 2 dem Schirm 6 in Abb. 1. Die Linse 30 ist vorzugsweise
achromatisch. Das Prisma 31 ist in einem Läufer 32 genau so angebracht wie
das Prisma 4 in dem Läufer 10. Der Ständer 33 besitzt eine vorspringende Nabe 34,
die einen zweiten Läufer 35 abstützt, der ein zweites Prisma 36 geradeso bewegt, wie das
Prisma 5 in Abb. 1 bewegt wurde. Das Prisma 36 wird durch die leitende Scheibe 37
und den einstellbaren Magneten 38 verzögert; diese Teile entsprechen der Scheibe 18 und
dem Magneten 19 in Abb. 1. Die Prismen 31
und 36 sind hier nicht mit gekrümmten Flächen versehen, um als Linsen zu wirken,
sondern sind gewöhnliche Prismen, und die υ ο Linsenwirkung wird durch die Linse 30 hervorgerufen.
Die Linse 40 rechts von den Prismen entspricht optisch der Linse 2 in Abb. i. Sie kann durch Schrauben 41 zur genauen
Einstellung des Brennpunktes bewegt werden. Ein Gehäuse 42, das den optischen Teil der Apparatur umschließt, ist am Ende
offen, so daß die Schrauben 41 für diese Einstellung
erreicht werden können. Rechts im Gehäuse befindet sich ein Flansch 43, damit die Apparatur, wenn sie an ihre Stelle gebracht
wird, nachdem die Scharfeinstellung
vorgenommen ist, endgültig in ihrer Lage festgelegt
wird· Die lichtempfindliche Einrichtung, die mit der Zerlegungseinrichtung zusammenzuarbeiten
hat, ist in einem Gehäuse 44 enthalten, das sich mit einer Fläche gegen den Flansch 43 legt und dadurch den Abstand
des Apparates von der Linse 40 endgültig festlegt. Ein kleines Fenster 45 im Gehäuse
44 läßt Licht von der Linse 40 auf den lichtempfindlichen Apparat fallen. Der lichtempfindliche
Apparat ist als photoelektrische Zelle 46 in Verbindung mit einem Glühkathodenverstärker
47 wiedergegeben. Es ist klar, daß lichtelektrische Zelle und Verstärker nach
Belieben getrennt werden können, und es ist auch klar, daß nach Wunsch eine andere lichtempfindliche
Einrichtung benutzt werden kann. Da die Ausführungsformen, die in Abb. 4
bis 14 wiedergegeben sind, leichter nach Erläuterung der Wirkungsweise der Apparatur
nach Abb. 1 und 2 verständlich sind, sei diese Wirkungsweise zunächst beschrieben, bevor
der Aufbau dieser Ausführungsformen geschildert wird.
Bei jedem optischen System wird, wenn der Punkt, den das Licht schließlich erreicht,
als eine Beleuchtungsquelle angesehen wird, das scheinbare Licht dieser Quelle auf den
Punkt treffen, von dem das reelle Licht tatsächlich ausging. Dieses Prinzip läßt die
Wirkung der Abb. 2 zweckmäßiger in der Weise beschreiben, daß man den Lichtweg rückwärts verfolgt, d. h. so, als wäre das Fenster
45 die Lichtquelle.
In der Zerlegungsvorrichtung stellen die Linsen 30 und 40 und die Prismen 31 und 36.
einen optischen Weg her, der im beliebigen Augenblick irgendeinen Punkt in der Szene
mit dem Fenster 45 und so mit der photoelektrischen Zelle 46 verbindet. Das Fenster
45 befindet sich im Hauptbrennpunkt des_ optischen Systems mit den Linsen 30 und 40.
Das Fenster 45 deckt aber nicht das gesamte Bildfeld dieser Linse, sondern nur einen Fleck,
der so klein in bezug auf das Feld ist, daß er als ein Bildelement der Szene betrachtet werden
kann. Der Weg vom Fenster durch die Linsen würde, wären die Prismen 31 und 36
nicht vorhanden, zur Mitte der Bildfläche bzw. Szene führen. Die Prismen 31 und 36
wirken ablenkend auf den Lichtweg, so daß das Fenster 45 einem Punkt seitlich des
Szenenmittelpunktes zugeordnet wird. Befinden sich die Prismen 31 und 36 in der gegenseitigen
Lage, die in Abb. 2 dargestellt ist, so wird die ablenkende Wirkung des einen
Prismas zur ablenkenden Wirkung des anderen Prismas addiert mit dem Ergebnis, daß beim
Kreisen der Prismen die Bahn des optischen Weges auf der Szene ein Kreis von großem
Durchmesser ist
Da das Prisma 36 mit geringerer Geschwindigkeit als das Prisma 31 kreist, so bleiben
die beiden Prismen nicht in der relativen Lage der Abb. 2, und sie werden früher oder später
zu der relativen Lage gelangen, in der die Ablenkwirkung des einen Prismas genau entgegengesetzt
der des anderen ist. Sind die beiden Ablenkungswirkungen gleich, so ist dann die resultierende Ablenkung des Lichtweges
Null, und das Fenster 45 würde dann optisch dem Szenenmittelpunkt zugeordnet sein. Da sich die Relativlage der Prismen 31
und 36 allmählich von der Stellung nach Abb. 2 zu der Stellung mit Nullablenkung
ändert, wird offenbar die Bahn des optischen Weges auf der Szene eine Spirale sein. Der
äußerste Umgang der Spirale entspricht der Relativlage nach Abb. 2, und die innerste
Windung der Spirale oder der Mittelpunkt entspricht der Stellung mit Mindest- oder
Nullablenkung. Demnach wird die Spirale als Ganzes die ganze Szene decken. Jede einzelne
Windung der Spirale wird in der Zeit durchlaufen, die einer Umdrehung des Motors
entspricht. Die ganze Spirale wird von der äußersten Windung bis zur Mitte in der Zeit
durchlaufen, die das Prisma 36 braucht, um hinter dem Prisma 31 um eine halbe Umdrehung
zurückzubleiben.
Während der Zeit, in der das Prisma 36 um eine weitere halbe Umdrehung hinter dem
Prisma 31 zurückbleibt, wird die Spirale von der Mitte zur äußersten Windung durchlaufen.
Demnach wird das ganze Bild zweimal in der Zeit durchlaufen, die für eine einzige
vollständige Umdrehung des einen Prismas relativ zum anderen notwendig ist. Wenn also das Prisma 36 acht Umdrehungen
in der Sekunde langsamer kreist als das Prisma 31, so wird die Bildszene sechzehnmal
in der Sekunde völlig durchlaufen.
Die Spirale, die von der Mitte nach außen durchlaufen wird, fällt nicht mit
der einwärts durchlaufenen zusammen. Um dies deutlich zu zeigen, sind die ersten von
dem Mittelpunkt aus beginnenden Spiralwindungen in Abb. 3 punktiert eingezeichnet.
Wenn die Zahl der sekundlichen Umdrehungen.
um die die Geschwindigkeit des Prismas 31 sich von der des Prismas 36 unterscheidet,
keine Ganzzahl ist, so wird die Spirale, die vom optischen Wege von der Mitte auswärts durchlaufen wird, nicht mit
der nächsten Spirale zusammenfallen, die in der gleichen Richtung durchlaufen wird. Die
Spirale, die bei jeder beliebigen Halbperiode der Relativdrehung durchlaufen wird, entspricht
einer früheren Spirale, die um so viel Perioden der Relativdrehung früher durchlaufen
ist, als dem Nenner des Bruches ent-
spricht, der die Anzahl der sekundlichen Umgänge ausdrückt, um welche eine Drehzahl
von der anderen abweicht· Wenn die Umdrehungsgeschwindigkeit eines Prismas nicht
in einem festen, ganzzahligen Verhältnis zur Umdrehungsgeschwindigkeit des anderen ist,
so werden niemals zwei Spiralen vorhanden sein, die genau zusammenfallen. Man kann
daher durch geeignetes Einstellen des Magneten 38 die Zerlegungsvorrichtung so einstellen,
daß die ganze Bildfläche abgetastet wird und nicht nur bestimmte Linien. Man
betrachte die kombinierte Ablenkwirkung der Prismen 31 und 36, wenn sie in einer Stellung
zwischen der nach Abb. 2 und der Nullablenkungsstellung sind. Wenn beispielsweise
das Prisma 31 eine Aufwärtsablenkung und das Prisma 36 eine Ablenkung schräg rechts
aufwärts hervorruft, so ist die wirkliche Stellung der Bildspur des optischen Weges in der
Szene ein Fleck am Ende der Resultierenden, die man durch vektorielle Zusammensetzung
der beiden Verstellungen ermitteln kann.
Sind die Prismen annähernd, aber nicht genau in der Lage nach Abb. 2, so ist die Veränderung
in dem Durchmesser der Spirale klein. Wenn die beiden Ablenkungen annähernd rechtwinklig zueinander sind, so ist
die Veränderung des Durchmessers der Spirale rascher, jedoch nahezu gleichförmig.
Wenn eine der beiden Bildverschiebungen nahezu entgegengesetzt der anderen ist, so ist
die Ablenkung des Lichtstrahls nahezu Null, sie ändert sich jedoch sehr rasch.
In jedem Augenblick ist die Größe der Ortsveränderung abhängig von dem Halbmesser
der Spirale. Demnach ist klar, daß nahe dem äußeren Teil der Spirale die Umgänge
dicht beieinanderliegen. In dem mittleren Teil der Spirale sind die Windungen weiter getrennt. An dieser Stelle findet man
einen annähernd gleichförmigen Abstand der einzelnen Windungen. Nahe der Mitte der
Spirale ist der Abstand der Windungen größer, aber hier ändern sich auch die Abstände
rascher.
An der Außenseite der Spirale, wo die Windungen dicht aneinanderliegen, ist die Lineargeschwindigkeit
des Lichtfleckes auf dem Schirm oder der entsprechenden Bildfläche groß. Die Beleuchtung des Schirmes durch
den beweglichen Lichtfleck beim Durchlaufen einer Bogenlängeneinheit nahe der Außenseite
der Spirale ist demnach klein. In gleicher Weise ist die Beleuchtung des Fensters 45
von dieser Szenenstelle aus längs einer Bogenlängeneinheit in der Nähe der Spiralenaußenseite
klein, weil dieser Teil der Szene rasch durchlaufen wird. Das Anwachsen in der
Zahl der Spiralwindungen und die Zunahme in der Geschwindigkeit längs der Linien
suchen sich demnach entgegenzuwirken, aber sie tun es nicht vollständig, weil sich die beiden
nicht nach dem gleichen Gesetz ändern. So'nach werden die besten Ergebnisse von solchen
Teilen der Spirale erzielt, wo der Abstand der Linien sich nahezu gleichförmig ändert.
Der Ständer 12 in Abb. 1 und der Ständer
33 in Abb. 2 werden vorzugsweise mit Strom von einer gemeinsamen Quelle gespeist. Dem-'
nach werden die Motoren im Synchronismus kufen. Dadurch, daß man zeitweilig die Verzögerung
auf die Scheibe 18 oder die Scheibe 37 vergrößert, kann man die Relativdrehung
der Prismen 4 und 5 in Synchronismus mit den Relativstellungen der Prismen 31 und 36
bringen. Nachdem dies erzielt ist, werden die Bewegungen der Zerlegungsvorrichtung
und der Wiedergabevorrichtung synchron erfolgen. Infolgedessen wird, wenn der Lichtfleck
in der Zerlegungsvorrichtung eine Spirale in der Szene durchläuft, das Lichtstrahlenbündel
in der Wiedergabevorrichtung eine Spirale auf der Mattscheibe 6 durchlaufen oder, wenn die Wiedergabevorrichtung eine
Projektionsvorrichtung ist, eine Spirale auf dem vor den Zuschauern aufgestellten Schirm;
die beiden Spiralen entsprechen einander nach Zeit und Lage. Da die Helligkeit des Lichtes
der Lampe 1 in jedem Augenblick der Beleuchtung der lichtelektrischen Zelle 46 entspricht,
so wird die Beleuchtung des Schirmes an jedem Punkt der· darauf durchlaufenen
Spirale der Helligkeit des Punktes der Szene •entsprechen, der dem ausgewählten Punkt des
Schirmes zukommt. Die Verteilung der Lichtstärke auf dem Schirm wird sonach der Verteilung der Helligkeit in der Szene entsprechen,
und das Ergebnis des gleichzeitigen .Durchlaufens der beiden Spiralen ist eine
Wiedergabe des Bildes der Szene. Diese Wiedergabe wird aber nicht getreu sein, weil
dort, wo die Windungen der Spirale dicht beieinanderliegen, die Lichtstärke auf dem
Schirm nicht in dem Verhältnis stehen wird, das eine richtige Wiedergabe verlangt. Um
diesen Mangel zu beseitigen, werden nur gewisse Teile der Spirale verwendet, um entweder
das Fenster 45 in Abb. 2 zu beleuchten oder um die Bilder auf dem Schirm wiederzugeben.
Der einfachste Weg, dies zu erreichen, ist in Abb. 4 bis 8 wiedergegeben.
Bei der Erläuterung des Systems 'nach Abb. 4 soll die Wirkung in Ausdrucken beschrieben
werden, die sich auf den Projektions- oder Zusammensetzungsapparat beziehen. Die Erläuterung gilt ebensogut für
den Zerlegungsapparat, aber es ist überwiegend davon abgesehen worden, hierauf Bezug
zu nehmen, um Irrtümer zu vermeiden. Die
punktierten Linien in Abb. 4 veranschaulichen die Grenzen der Lichtbündel von dem Punkt
51 entsprechend der öffnung im Schirm 3 der Abb. i. Die Linsen 52 und 53 veranschauliehen
die Wirkung der gekrümmten Flächen der Prismen 4 und 5. Diese Wirkung wird hier durch zwei auseinandergerückte Linsen
herbeigeführt, damit das Prisma 56 dazwischengebracht werden kann.
Die Prismen 54 und 55 entsprechen den Prismen 4 und 5 in Abb. r. Aber sie sind in
anderer Art gestaltet. Wenn die Prismen 54 und 55 in der Relativlage sind, in der sie die
Mindestablenkung bewirken, so ist diese nicht Null. Die Maximalablenkung wird erzielt,
wenn die Prismen in der Relativlage sind, die in Abb. 4 dargestellt ist, und der entsprechende
Lichtweg ist durch die punktierten Linien α dargestellt. Die Mindestablenkung
so wird erzielt, wenn sich die Stellung des Prismas 55 gegenüber dem Prisma 54 um i8o°
von der dargestellten Lage unterscheidet. Der Weg mit Mindestablenkung ist durch die
punktierten Linien b wiedergegeben. Neben den Prismen 54 und 55 ist ein Doppelprisma
56 vorgesehen, das stillsteht. Seine obere Hälfte sucht das Licht abwärts und seine
untere Hälfte sucht es aufwärts zu lenken. In Abb. 5 ist das Prisma 56 in Vorderansicht gezeigt,
und sein Umriß ist als Kreis wiedergegeben. Das ist keine notwendige Gestaltung.
Nur sollte der Umriß so gestaltet werden, daß er dem Bildrande entspricht. In Abb. 6 ist das Prisma im Schnitt gezeichnet.
Die Kanten des Prismas befinden sich am Kopf und am Fuß und der stärkste Teil in
seiner Mitteln Abb. 7 ist die Spirale wiedergegeben, deren innerste Windung im Durchmesser der
innersten Grenze des Teiles der Abb. 3 entspricht, wo die Windungen der Spirale zu
weit auseinandergerückt sind. Abb. 7 gibt nicht die Bahn des Lichtes auf dem Schirm
wieder, sondern veranschaulicht die Form, die die Lichtbahn haben würde, wenn das Prisma
56 nicht vorhanden wäre. Die innerste Windung der Abb. 7 entspricht der Relativstellung
der Prismen 54 und 55, bei der die Mindestablenkung entsteht. Das obere punktierte
Rechteck 57 in Abb. 7 entspricht der Stelle auf dem Schirm, die beim Fehlen des Prismas
56 vom Licht erreicht werden würde, das aber in der Tat durch die obere Hälfte des Prismas
56 hindurchgeht; das Rechteck 58 veranschaulicht die entsprechende Stellung für die untere
Hälfte des Prismas 56· Die Wirkung des Prismas 56 bringt das Licht, das sonst das
Rechteck 57 erreichen würde, in die zentrale Lage 59, und die untere Hälfte des Prismas
Go bringt das Licht; das sonst auf das Rechteck 58 fallen würde, an die gleiche Stelle 59. Die
beiden Teile 57 und 58 werden demnach auf die gleiche mittlere Lage 59 gebracht, aber
die Spiralwindungen darin fallen nicht zusammen. Dies ist in Abb. 8 veranschaulicht,
worin die eng liegenden Bogen 61 den nahe aneinanderliegenden Windungen in der Nähe
des unteren Teiles der Stellung 58 entsprechen, während die dicht liegenden Bögen
62 den eng liegenden Windungen in der Nähe des Oberrandes des Rechteckes 57 entsprechen.
Die Oberseite des Bildes liegt in beiden Fällen an der Oberseite der Abb. 8. Die beiden Rechtecke 57 und 58 entsprechen
sonach zwei Zerlegungsaugenblicken der Szene oder zwei Wiederzusammensetzungen, die übereinandergelegt werden können,
ohne daß ein Mangel an Deckungslage eintritt. Weiter werden die stark belichteten
Stellen des Rechteckes 5.7 auf die gleichen Stellen fallen wie die schwach beleuchteten
Stellen im Rechteck 58, und der stark beleuchtete Teil des Rechteckes 58 wird über den weniger
beleuchteten Teil des Rechteckes 57 gelegt. Auf diese Weise wird ein Ausgleich in der Beleuchtungsstärke
der beiden Rechtecke erzielt, und infolgedessen wird, wenn nicht die Rechtecke ursprünglich so eingestellt sind, daß sie
auf die Teile der Spirale übergreifen, wo die Windungen zu ungünstig zusammengeschoben
sind, eine befriedigende Wiedergabe über die ganze. Bildfläche hin erzielt
werden können.
Es ist nach dem Prinzip, daß jedes beliebige optische System umkehrbar ist, möglieh,
die Anwendung der Abb· 4 auf eine Zerlegungsvorrichtung zu erläutern, indem man
den Punkt 51 als Fenster 45 betrachtet und indem man annimmt, daß das Licht von der
rechten Seite der Abb. 4 nach links fällt. Eine solche Erläuterung würde jedoch keine praktische
Anordnung des Apparates ergeben, weil bestimmte Teile zu groß sein müßten.
Eine Anwendung der Abb. 4 auf den Zerlegungsapparat, bei der diese Schwierigkeit
vermieden wird, läßt sich dadurch erzielen, daß man den Punkt 51 als die Lichtquelle in
der Landschaft oder im sonstigen Bildobjekt betrachtet, auf den die Zerlegungsvorrichtung
gerichtet ist. Dann entspricht die Linse 52 der Linse 30, die Prismen 54 und 55 entsprechen
den Prismen 31 und 36, und die Linse 53 entspricht der Linse 40. Das Prisma
58 kann entweder zwischen Prisma 36 und Linse 40 oder zwischen zwei Teile eines Verbundlinsensystems
treten, das ein Äquivalent der Linse 40 bildet. Wie die Linsen 30 und 40 ein Abbild der Ansicht auf der Wandung
des das Fenster 45 enthaltenden Gehäuses 44 werfen, so bilden die Linsen 52 und 53 auf
den Schirmen rechts in Abb. 4 ein Bild der Landschaft oder der sonstigen Ansicht.
Wie ferner die Bewegung der Prismen 31
und 36 eine Bewegung des Bildpunktes hervorruft, wobei sie dem Fenster 45 Punkte
längs einer Spirale im Bild zuordnen, so ver-Ursachen auch die Prismen 54 und 55, daß
sich der Bildpunkt auf dem Schirm bewegt. Wählt man einen ruhenden Punkt im Schirm
entsprechend dem Fenster 45, so wird die Bewegung des Bildes über den Schirm Punkte
zuordnen, die in bestimmten Bahnen im Bilde angeordnet sind. Die Wirkung des Prismas
56, das das Bild während zweier Teile jeder Windung verschiebt, veranlaßt, daß der Weg,
den der feste Punkt in dem beweglichen Bild durchläuft, nicht eine Spirale ist, sondern ein
Netzwerk, wie es in Abb. 8 veranschaulicht ivurde.
Der Apparat nach Abb. 1 und 2 schafft nur zwei vollständige Ausschnitte der Betrachao
tung und Wiederzusammensetzung des Bildes für einen Zyklus von relativen Bewegungen
der Prismen, während das System der Abb. 4 bis 8 vier völlige Ausschnitte aus einem solchen
Zyklus schafft. Die Anzahl von Linien, die für einen einzigen Umgang eines Prismenpaares
bei einem System der Abb. 4 bis 8 durchlaufen wird, ist doppelt so groß wie die Zahl, die durch das System nach Abb. 1 und 2
erzielt wird.
Weiter wird, wie am besten aus Abb. 7 erkennbar, die Beleuchtung der photoelektrischen
Zelle nicht zur Regelung der Helligkeit auf dem Schirm während einer ganzen Umdrehung
angewendet. Es ist demnach xnög-Hch, die Zeit, wenn das optische System in
der Lage ist, die durch den rechten und linken Teil der Spirale (Abb. 7) wiedergegeben wird,
für andere Zwecke zu verwenden. Sie kann beispielsweise zur Kontrolle der Synchronisiervorrichtungen
benutzt werden.
In Abb. 9 bis 12 ist ein anderes Beispiel veranschaulicht, wobei statt eines Prismenpaares,
wie es das Prisma 56 ist, drei Paare vorgesehen sind. Die sechs Prismen können sehr vorteilhaft als eine Einheit hergestellt
werden, und Abb. 9 und 10 veranschaulichen diese Einheit.
Der Glaskörper 70 besitzt einen flachen Mittelteil 71, der optisch wirkungslos ist, und
sechs keilförmig gestaltete Randteile 72, die die Prismenwirkung hervorrufen. Damit die
Prismen 72 keine Farbzerlegung des Lichtes hervorrufen, sind sie durch Auflage von
sechs Prismen 73 eines " Glaskörpers korrigiert, der gegenüber dem Glas 70 einen anderen
Brechungsindex und anderes Zerstreuungsvermögen aufweist, Durch Wahl der Winkel der Prismen 72 und 73 in solcher
Weise, daß die Zerstreuung für bestimmte Wellenlängen korrigiert ist, kann man die
richtige Ablenkung für die Kombination erzielen' und dadurch" Unerwünschte ch'romatische
Wirkungen vermeiden. An einer Seite des Sechsfachprismas ist eine Blende 75 vorhanden.
Diese hat sechs kreisförmige Löcher 76, die konzentrisch zu den sechs Prismen liegen. Vorzugsweise berühren diese sechs
Kreise einander nahezu art den Verbindungsstellen der Prismen. Die undurchsichtigen
Teile der Blende 75 halten das Licht aus solchen Teilen der Spirale fern, bei deren Ablenkung
auf die mittlere Lage Bildelemente erzeugt werden würden, die nicht in Deckung mit den entsprechenden Elementen von anderen
Prismen liegen. Eine sehr enge Zone kann theoretisch in eine sehr große Zahl von
Teilen zerlegt werden, und diese können getrennt in eine zentrale Lage reflektiert werden,
ohne daß ein Mangel an Deckung eintritt. Zonen irgend erheblicher radialer Breite verlängen,
daß die Anzahl getrennt abgelenkter Teile beschränkt wird.
Je größer die Anzahl von Wiederholungen des Bildes ist, die durch eine Mehrzahl von
Prismen gegeben wird, um so kleiner wird die Fläche jedes Prismas sein, die zur Bildung
der zentralen Wiedergabe benutzt werden kann, ohne eine mangelnde Überdeckung zwischen
den einander übergreifenden Wiedergaben zu erzielen. Durch Rechnung und Versuch ist festgestellt, daß kein wesentlicher
Vorteil erzielt wird, wenn man die Anzahl der Prismen über sechs erhöht.
In Abb. 12 ist die optische Wirkung des Systems mit dem Sechsfachprisma wiedergegeben.
Der Punkt 80 in Abb. 12 entspricht dem Fenster 45 der Abb. 2 oder der Öffnung
in der Blende 3 der Abb. 1. Die Linsen 81 und 82 veranschaulichen ein optisches System
entsprechend der Linse 40 (Abb. 2) oder der Linsenwirkung der Prismen in Abb. 1. Die
Linse 81 ist nach der Darstellung aus zwei verkitteten Linsen zur Ausgleichung chromatischer
Ablenkungen hergestellt. Die Linse 82 ist aus dem gleichen Grunde aus zwei Linsen zusammengesetzt; durch Auseinanderrückung
dieser beiden Linsen werden gewisse optische Vorteile erzielt. Die Vierlinsenkombination
ergibt bessere optische Bildwirkungen sowohl bezüglich der Färbwirkung
wie bezüglich der Feldebnung, als mit einer einzigen Linse möglich ist. Da das Linsensystem
ruht, so ergeben sich keine Schwierigkeiten aus der Anwendung einer Mehrzahl
von Linsen im System, auch wenn einige von ihnen auseinandergerückt sind.
Die kreisenden Prismen 83 und 84 entsprechen den kreisenden Prismen 4 und S
(Abb. 1) oder den kreisenden Prismen 31 und 36 in Abb. 2. Nach der Darstellung ist j
jedes Prisma aus zwei Glasstücken zur Korrektur chromatischer Wirkungen zusammen-
47»
gesetzt, wie oben an Hand der Abb. io bei den Prismen 72 und 73 auseinandergesetzt
wurde. Das Sechsfachprisma 70 und die Blende 75 im mittleren Teil der Abb, 12 entspricht
dem oben an Hand der Abb. 9 und ro erläuterten Gebilde. Die punktierten Linien in Abb. 12 veranschaulichen die Grenzlagen
des Lichtbündels. Die punktierten Linien a entsprechen der Lage des Lichtbündels im
io_ Wiedergabeapparat oder des optischen Weges im Zerlegungsapparat für die Einstellung der
Prismen auf die stärkste Ablenkung, und die strichpunktierten Linien b entsprechen der
Einstellung der Prismen 83 und 84 in die gegenseitige Lage der Mindestablenkung.
In Abb. 11 entsprechen die weißen Teile
den von der Blende 75 abgedeckten Flächen. Die Kreise 88 entsprechen den Stellungen in
der Szene und auf dem Schirm, die sich erao geben wurden, wenn das Sechsfachprisma
nicht vorhanden wäre, und der Mittelkreis 89 entspricht im Ergebnis der Wirkung des
Sechsfachprismas auf die Spirale. Man sieht, daß in der Nähe des Mittelpunktes des Kreises
89 die verschiedenen Linien praktisch gleichförmig verteilt sind, während in der Nähe
des Kreisrandes zusammengedrängte Linien von bestimmten Kreisen 88 mit weit auseinandergerückten
Linien aus gegenüberliegenden Kreisen 88 übereinandergelegt sind. Es ist danach klar, daß die Lichtstärke mit genügend
treuer Wiedergabe über das ganze Bild erfolgt. Man sieht auch aus der Betrachtung
des Kreises 89, daß die Anzahl der Linien, die darin gezogen sind, sechsmal so groß ist wie die Zahl der Linien bei Abb. 3.
Infolgedessen wird eine Anordnung mit einem Sechsfachprisma ermöglichen, daß Bilder
sechsmal so rasch wiedergegeben werden, oder anders ausgedrückt, daß bei gleicher Raschheit
der Zerlegung und Zttsammensetzung ein Apparat verwendet werden kann, bei -dem die
Umdrehungsgeschwindigkeit nur ein Sechstel der sonst erforderlichen zu betragen braucht.
In Abb. 13 und 14 ist eine Abänderung der Apparatur nach Abb. 9 bis 12 wiedergegeben.
Das Linsensystem bei 81 und 82 ist das gleiche wie das nach Abb. 12. Auch die Prismen
83 und 84 entsprechen denen der Abb· 12. Sechs Linsenfolgen 90 und 91 finden Anwendung,
um die Lichtstrahlen yon Prisma 84 parallel zu machen. Wie die Linsen 81 und
82, so bilden auch die Linsen 91 und 92 Linsensysteme
mit zum Teil auseinandergerückten Linsen. Die Linsen 90 wirken als Kondensorlinsen.
Diese ermöglichen, den teueren Linsen 91 geringere Größe zu geben. Es ist
nicht notwendig, die Linsen 90 chromatisch zu korrigieren, weil das Linsensystem 91 sich
nicht in der Brennebene der Linsen 90 befindet. Diese großen Linsen sind demnach von
einer billigen Sorte. Anstatt des Sechsfachprismas der Einheit 70 ist ein Satz von
sechs doppelt reflektierenden Prismen vorgesehen, und die sechs Linsensysteme arbeiten
mit den doppelt reflektierenden Prismen zusammen. Die Lichtbahnen sind in der Weise
dargestellt, daß nur der mittlere Strahl für jede Linse und das zugehörige reflektierende
Prisma wiedergegeben sind. Das obere Prisma 92, das in Abb. 13 im Schnitt wiedergegeben
ist, empfängt das Licht von den oberen Linsen 90, 91, die im Schnitt wiedergegeben
sind, durch eine Fläche 93 rechtwinklig zum Strahlenbündel. Die Fläche 94
reflektiert das Licht in totaler Reflektion und ohne Lichtverlust auf die Fläche 95, wo es in
gleicher Weise reflektiert wird, wonach es aus der Fläche 96 austritt. Die Flächen 94,
95 sind nicht parallel, und infolgedessen ist das austretende Lichtstrahlenbündel nicht
parallel zum Bündel der Linsen 91. Der Richtungsunterschied ist derart, daß der austretende
Strahl nach dem mittleren Teil des Bildes oder des Schirmes abgelenkt wird. Eine entsprechende Wirkung wird durch
jedes der sechs reflektierenden Prismen erzielt. Das Ergebnis des optischen Systems
gemäß Abb. 13 ist gleich dem des mittleren Teiles der Abb. 11 aus den schon in Verbindung
mit Abb. 9, 10 und 12 erläuterten Gründen.
Die Projektionsvorrichtungen nach Abb. 1 oder entsprechende Projektionsapparate nach
Abb. 4, 12 oder 13 können außer für die Wiedergabe von Bildern auf einem Schirm 6 auch
für andere Zwecke verwendet werden.
Wenn die Lampe 1 nicht ihre Lichtstärke nach Maßgabe der Beleuchtung an verschiedenen
Punkten des Bildes ändert, sondern mit χοα
gleichmäßiger Stärke brennt, kann für den Schirm 6 ein Schwarz- und Weißbild gesetzt
werden. Wenn das Schwarz- und Weißbild ein Transparent ist, sei es das übliche photographische
Negativ oder ein Laternenschieber (lantern slide), so wird der Projektionsapparat
verursachen, daß die verschiedenen Punkte dieses Bildes wechselnd beleuchtet werden, und das Licht, das von dem Transparent
ausstrahlt, wird in seiner Intensität nach Maßgabe der Dichte des Transparentes an jedem Punkte schwanken. Das Licht, das
von dem Transparent ausstrahlt, kann durch eine Linse oder ein Linsensystem gesammelt
und auf eine kleine lichtelektrische Zelle geworfen werden, oder es kann von einer
großen lichtelektrischen Zelle oder mehreren Zellen aufgefangen werden, ohne erst gesammelt
zu werden. Der Strom, der von einer solchen lichtelektrischen Zelle oder ZeI-lengruppe
gesteuert wird, kann dann gleich dem Strom sein, der durch die lichtelektrische
Zelle 46 in Abb. 2 gesteuert wird, und kann
dazu benutzt werden, den ein Fernbild wiedergebenden Apparat zu regeln.
Anstatt eines Transparentes kann das Schwarz-Weiß-Bild undurchsichtig sein, und
die lichtelektrische Zelle und das Linsensystem, die durch das Licht der Lampe 1 zu
steuern sind, werden dann durch das vom Bilde reflektierte Licht gesteuert werden.
ίο Wenn der wandernde Lichtfleck über eine dunkle Stelle des Bildes geht, so bleibt die
lichtelektrische Zelle dunkel, und wenn das Licht der Lampe 1 über eine weiße Stelle des
Bildes geht, so wird die lichtelektrische Zelle beleuchtet. In den zwischenliegenden Abtönungen
wird die lichtelektrische Zelle durch das reflektierte Licht teilweise beleuchtet.
Das reflektierte Licht kann von einem Linsensystem aufgefangen werden, um auf eine
kleine lichtelektrische Zelle einzuwirken, oder es kann, wie bei dem durchfallenden Licht,
eine große lichtelektrische Zelle oder eine Anzahl von Zellen benutzt werden.
Auf diese Weise kann der Apparat nach Abb. ι als Bildübertragungsvorrichtung für
durchsichtige oder undurchsichtige Schwarz- und Weißbilder benutzt werden.
Es sei beachtet, daß zwar Abb. 12 und 13
verwickelte optische Anordnungen zeigen, daß aber die einzigen beweglichen Teile die
Prismen 83 und 84 sind. Auch bei den einfacheren Systemen nach Abb. 1 und 2 sind
die entsprechenden Prismen 4 und 5 bzw. 31 und 36 die einzigen beweglichen. Teile. Das
System hat infolgedessen den Vorteil, daß eine hohe Geschwindigkeit möglich ist.
Bei der hohen Drehgeschwindigkeit treten jedoch trotzdem keine so hohen Fliehkraftbeanspruchungen
auf, daß die richtige optische Wirkung der Prismen beeinträchtigt wird, weil sie kleine Abmessung haben und dicht an
der Drehachse liegen.
Das System hat auch den Vorteil, daß keine großen Lichtverluste auftreten, daß die Geschwindigkeit,
die notwendig ist, um Bilder so rasch wiederzugeben, wie es für das Fernsehen ausreicht, nicht unmöglich hoch liegt,
und daß die Richtigkeit der Wiedergabe der Helligkeit über das ganze Bild sehr gleichförmig
ist.
Die wechselnden Beziehungen zwischen den Geschwindigkeiten der beiden kreisenden
Prismen gibt den Vorteil, daß die Folgebilder auf dem Schirm keine Wiederholungen gleieher
Bildpunkte sind, sondern von nahe benachbarten Punkten. Das führt zu einer größeren wirklichen Einzelheitenwiedergabe,
wenn der Schirm eine photographische Platte ist; oder zu einer größeren Möglichkeit der
Wahrnehmung von Einzelheiten, wenn der Schirm für Blickbetrachtung eingerichtet ist.
Claims (8)
- Patentansprüche:,i. Optisches System zur Bildzerlegung und -zusammensetzung für Fernseh- und Bildübertragungseinrichtungen, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von drehbaren, in der Drehachse liegenden lichtablenkenden Teilen (z. B. Prismen 4, 5; 3i> 36; 54, 55; 83, 84) in der Bahn von Lichtstrahlenbündeln, von denen der eine Teil mit einer anderen Geschwindigkeit gedrehtwird als der andere, derart, daß der Ablenkungswinkel des Strahlenbündels gegen die optische Achse in bestimmten Grenzen geändert wird, so daß infolge der gleichzeitigen Drehung und Winkelablenkung die Lichtstrahlen eine Zerlegung oder Zusammensetzung des Bildes nach Spirallinien hervorrufen.
- 2. Optisches System nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einrichtungen (z. B. Wirbelstrombremsen 18, 19, 37, 38) zur Einstellung des Unterschiedes der Geschwindigkeit der beiden lichtablenkenden- Teile.
- 3. Optisches System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die minimale Winkelablenkung des Lichtstrahlenbündels von der optischen Achse auf einen bestimmten Grenzwert festgelegt ist, so daß der Mittelteil der Spirale während des Zerlegens oder Wiederzusammensetzens vom Lichtstrahlenbündel nicht durchlaufen wird.
- 4. Optisches System nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine ruhende Lichtablenkungsvorrichtung (z. B. Mehrfachprismen 56, 71, 92), die gleichfalls von den Strahlenbüscheln der Bildelemente too durchlaufen und so zu den kreisenden Lichtablenkungsteilen angeordnet ist, daß sie 'die Strahlen in Richtung auf die optische Achse ablenkt.
- 5. Optisches System nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein oder mehrere Paare von ruhenden Lichtablenkvorrichtungen, die symmetrisch um die' optische Achse angeordnet sind, um das Licht in Richtung auf die Achse wenigstens während eines Teiles des Umlaufes der Bildelementstrahlenbündel abzulenken.
- 6· Optisches System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der ruhenden Ablenkungsteile, z. B. Prismen, eine Ablenkungskraft besitzt, die wenigstens so groß ist wie der Unterschied des Ablenkungsvermögens des Paares sich drehender Ablenkvorrichtungen.
- 7. Optisches System nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Verbin-479178dung mit einem Elektromotor mit einem Ständer und Hohlläufer, zu welchem ein zweiter Hohlläufer gleichachsig angeordnet ist, der vom ersten seine Drehbewegung ableitet, wobei in jedem Läufer eines der Ablenkungsglieder oder Prismen so angeordnet ist, daß ihre Flächen die Läuferachsen schneiden.
- 8. Bildübertragungsapparat nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine einstellbare Bremseinrichtung zur Verzögegerung des einen der Läufer.Hierzu ι Blatt ZeichnungenBerlin, geiiruckt in Ber
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