DE46441C - Abtritt mit durch Wasserverschlufs gedichtetem Trichterdeckel mit beweglichem Sitzbrett - Google Patents
Abtritt mit durch Wasserverschlufs gedichtetem Trichterdeckel mit beweglichem SitzbrettInfo
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03D—WATER-CLOSETS OR URINALS WITH FLUSHING DEVICES; FLUSHING VALVES THEREFOR
- E03D5/00—Special constructions of flushing devices, e.g. closed flushing system
- E03D5/02—Special constructions of flushing devices, e.g. closed flushing system operated mechanically or hydraulically (or pneumatically) also details such as push buttons, levers and pull-card therefor
- E03D5/04—Special constructions of flushing devices, e.g. closed flushing system operated mechanically or hydraulically (or pneumatically) also details such as push buttons, levers and pull-card therefor directly by the seat or cover combined with devices for opening and closing shutters in the bowl outlet and/or with devices for raising and lowering seat or cover; Raising or lowering seat and/or cover by flushing or by the flushing mechanism
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 85: Wasserleitung.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 17. Mai 1888 ab.
In Häusern, in welchen man nicht über grofse Wassermengen verfügt, und in welchen
zahlreiche Personen wohnen, gehören Aborte, welche keine oder" doch nur sehr wenige
Kloakengase entweichen lassen, zweifellos zu jenen Anforderungen, deren Erfüllung am
wichtigsten ist.
Es sind bisher sehr zahlreiche Constructionen für diesen Zweck vorgeschlagen worden,
welche man in drei Klassen theilen kann, nämlich: i. Aborte mit Wasserverschlufs, 2. englische
Aborte und 3. halb - englische Aborte. Allen diesen Typen haften beträchtliche Uebelstände
an. Bei denen mit Wasserverschlufs braucht man nämlich eine beträchtliche Menge Wasser, ohne welche es beinahe unmöglich
ist, alle Fäkalien in das Fallrohr gleiten zu lassen, so dafs man bei Mangel an Wasser
genöthigt ist, nach kurzer Zeit zu unangenehmen Reinigungen zu schreiten. Die englischen
Aborte werden leicht schadhaft; es braucht nur irgend ein Gegenstand zwischen das Becken
und den beweglichen Boden zu gelangen, -so können die Kloakengase frei entweichen. Aufserdem
braucht die den Abort benutzende Person nur zu vergessen, das Ventil in Function
zu setzen, was sehr oft und insbesondere an öffentlichen, von vielen Personen besuchten
Orten geschieht, so findet die folgende Person das Becken verunreinigt, und ist gezwungen, den Geruch von Fäkalien einzuathmeh.
Die sogenannten halb-englischen Aborte, d. h. jene, bei welcher das Becken concav gekrümmte
Seitenwände besitzt, welche ein mit Wasser gefülltes Gefäfs bilden, in das ein die centrale
Oeffnung verschliefsendes Ventil eintaucht, bilden offenbar einen besseren hydraulischen Verschlufs
als die anderen Systeme. Jedoch ist bei diesen Apparaten die complicirte Handhabung
lästig, welche erforderlich ist, um die centrale Durchlochung blofszulegen. Dieser
Uebelstand macht sich um so mehr fühlbar, wenn mehrere Personen ein und denselben
Abort benutzen, da man in diesem Falle häufig aus Bequemlichkeit das Loch beständig offen
läfst und so den Kloakengasen freien Austritt in die umgebenden Räumlichkeiten gestattet.
Um jede in vielen Fällen ekelerregende Handhabung überflüssig zu machen und die im
Vorstehenden aufgezählten Uebelstände zu vermeiden, ist der im Folgenden mit Bezugnahme
auf beiliegende Zeichnung beschriebene Apparat erdacht worden.
Bei diesem Apparate wird das successive Oeffnen und Schliefsen des Beckens automatisch
durch das auf den Abortsitz wirkende Gewicht der den Abort benutzenden Person bewirkt,
so dafs dieselbe sich um das Schliefsen des Apparates nicht zu bekümmern hat. Beim
Schliefsen der Oeffnung, welches sich, wie gesagt, vollkommen automatisch vollzieht, bewirkt
das Einsenken des Deckels in das wassergefüllte Becken einen vollkommenen hermetischen
Verschlufs.
Aus dem Gesagten folgt, dafs dieses System sowohl für Privathäuser als auch für öffentliche
Gebäude, wie Schulen, Bureaux, Hotels etc.,
Vortheile bietet.
In beiliegender Zeichnung ist Fig. 1 ein Verticalschnitt
des neuartigen Abortes nach der Linie A-B-C-D, Fig. 3 und 4; Fig. 2 zeigt
denselben im Aufrifs (Schnitt nach E-F, Fig. 3 und 4); Fig. 3 ist eine Oberansicht des Abortes
ohne Sitz; Fig. 4 zeigt den Sitz; Fig. 5 und 6 zeigen einen Theil in gröfserem Mafsstabe im
Aufrifs und Grundrifs.
In Fig. 7 bis 11 ist eine Modification des
Abortes dargestellt, und zwar ist Fig. 7 ein Verticalschnitt desselben nach Linie A-B-C-D,
Fig. 10; Fig. 8 zeigt den Abort im Aufrifs, Fig. 9 die Oberansicht desselben ohne Sitzbrett,
Fig. ι ο den Sitz und Fig. 11 einen Theil der
Fig. ι in gröfserem Mafsstabe.
In allen Figuren sind die gleichen Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet.
Der Abortsitz KLMN ist um zwei Scharniere O O1 drehbar. Drückt man auf
den Sitz, so senkt sich der Rand L M um einige Centimeter und drückt bei P auf den
um R drehbaren Hebel PQ, so dafs das gabelförmige Ende Q dieses Hebels sich hebt.
Auf der Gabel Q ruht ein Hohlcylinder S, welcher an seinem unteren Ende eine Scheibe
trägt und auf einer mit dem Becken verbundenen Stange T verschiebbar ist.
In der Wand des Cylinders S ist ein Schlitz U V angebracht, dessen Obertheil vertical ist
und der sich dann nach einer Schraubenlinie zur Seite krümmt. Durch diesen Schlitz ragt ein
auf der Stange T befestigter Stift X heraus. Wird nun Cylinder 5 durch den Hebel P Q gehoben,
so mufs er sich der Form des Schlitzes U V gemäfs drehen, und da mit Cylinder 5
der zum Verschliefsen der Abortöffnung nach dem halb-englischen System bestimmte Deckel Y
verbunden ist, so wird dieser Deckel sich erst um ein gewisses Mafs vertical erheben, bis er
über den Rand des wassergefüllten Beckens abcd steht, und dann wird er sich nach rechts
oder links bewegen, je nachdem der schraubenlinienförmige Theil des Schlitzes U V nach
rechts oder links gerichtet ist, und wird, in eine Höhlung des Mauerwerkes eintretend, die
Stellung Z annehmen, wodurch die Abort-Öffnung blofsgelegt ist.
Um das einseitig auf den Cylinder S wirkende Gewicht des Deckels Y auszubalanciren,
ist am Cylinder £ in diametral entgegengesetzter Richtung ein Gewicht e befestigt. Um
auf dem Abortsitz beiderseitige Unterstützung zu bieten, ist Hebel P Q nach der Richtung/ g
verlängert, und die Verlängerung ist bei h mit einem zweiten Drehzapfen versehen und bei i
mit einem Gewichte. Ueber dem Loche des Sitzbrettes, in welchem sich Cylinder S
bewegt, ist, wie ersichtlich, eine Kappe j angebracht. ' In der in beiliegender Zeichnung
dargestellten Modification hat der um R drehbare Hebel P Q bei Q einen kleinen
Löffel. Auf diesem Löffel ruht eine Stange S, die am unteren Ende eine Platte trägt und in
dem am Becken befestigten Cylinder T gleitet. Der Cylinder hat in seiner Wandung einen
Schlitz U V, der anfangs gerade, dann aber schraubenförmig gekrümmt ist; der Schlitz ist
so breit, dafs ein kleiner Knopf oder Stift X, der in der Stange S befestigt ist, in ihm auf-
und niedergleiten kann. Bei dieser Auf- und Abbewegung wird der Deckel Y, welcher an
der Stange 5 befestigt ist, sich ebenso, wie vorhin beschrieben, erst hochheben und dann
seitwärts bewegen.
Bei einem Aborte von solcher Einrichtung kann sich der Deckel nur dann öffnen, wenn
das Gewicht einer Person auf den Sitz wirkt. Damit nun während der Zeit, wo der Deckel offen ist, die Kloakengase nicht in
die umliegenden Räume eindringen können, ist die untere Oeffnung des Gefäfses r mit einer
Klappe u ν versehen, welche aufgebogene Ränder besitzt, um n>
drehbar ist und einen Hebelarm w χ trägt. An diesem Hebelarm ist die
in einer Führung \ bewegliche Stange xy befestigt, deren Kopfy gegen die Unterfläche des
Sitzes drückt. Kopf y mufs aus elastischem Material erzeugt sein oder eine federnde Verbindung
mit der Stange besitzen, damit das zufällige Einlegen eines Fremdkörpers zwischen
die Klappe u ν und das Gefäfs· r keine Unterbrechung der Abwärtsbewegung des Sitzes und
der dadurch veranlafsten anderen Bewegungen zur Folge habe. Infolge dieser Anordnung
wird, während die obere Oeifnung frei wird, die untere Oeffnung sofort durch die Klappe μ ν
verschlossen, so dafs die Kloakengase während der Benutzung des Abortes nicht entweichen
können. · Verläfst dann der den Abort Benutzende den Sitz-, so. öffnet die Klappe uv
sich wieder und läfst die Fäkalien in die Kloake fallen.
Die vorstehend beschriebenen Mechanismen können noch mit anderen combinirt werden,
welche die Benutzung des Apparates vortheilhafter gestalten.
So kann zum Auswechseln des Wassers im Wasserverschlufsbecken, statt dasselbe, wie bisher
bei halb-englischen Aborten üblich, bei / abzulassen, ein mit dem Reservoir η communicirendes
Rohr m m dahin führen. Im Reservoir η ist ein Ventil ρ angebracht, welches man
mittelst des rechts oder links vom Sitze angebrachten Zuges pl öffnen kann. Das aus dem
Reservoir η kommende Wasser dient dann nicht nur zum Ausspülen des Gefäfses r, sondern
auch zum Ersätze des Wassers im Verschlufsbecken abcd.
Rohr m m kann auch eine Abzweigung q q besitzen, welche in das Gefäfs r einmündet, in
welchem Falle das Gefäfs durch einen besonderen Wasserstrahl gereinigt wird, wie das bei
den sogenannten englischen Aborten geschieht.
Aufserdem wird es auch, besonders bei Aborten, welche yon vielen Personen benutzt
werden, gut sein, die Aborte so einzurichten, dafs in dem Momente, wo der Abort von dem
ihm Benutzenden verlassen wird, eine gewisse Menge Wasser sich automatisch in das Gefäfs
entleert, um dasselbe zu reinigen. Zu diesem Zwecke wird die Anordnung getroffen, dafs
ein Ventil α in einem Reservoir β das Ende γ
eines Hebels γ d niederdrückt, an welchem ein anderes Ventil w hängt, so dafs beim Schliefsen
des Ventils α Ventil n> geöffnet wird. Wenn
man mittelst eines Hebels und eines bei M oder an einem anderen passenden Punkte an
dem Sitz befestigten Zuges das Ganze so einrichtet, dafs beim Belasten des Sitzes
durch eine Person Ventil α sich öffnet, so wird Ventil n>
sich dabei schliefsen und Behälter β sich mit Wasser füllen. Hört dann die Belastung
des Sitzes auf, so wird sich automatisch eine entgegengesetzte Bewegung vollziehen,
d. h. Ventil α wird sich schliefsen und Ventil w
öffnen, so dafs das im Reservoir ß, welches ein Lufteinströmungsrohr ζ besitzt, befindliche
Wasser ausfliefsen mufs, um das Gefäfs r zu reinigen.
Ist neben dem Aborte kein besonderes Pissoir angebracht, so dafs der Abort auch für diesen
Zweck dienen mufs, so wird, damit man nicht genöthigt ist, den Sitz mit der Hand
niederzudrücken, dem Apparate ein Hebel t beigegeben, welcher drehbar ist und bei t
einen Griff besitzt. Diesen Griff erfafst man und drückt ihn nieder, so dafs der Druck auf
den. Sitz und vom Sitz auf den Hebel übertragen wird, welcher die Verstellung des
Deckels y bewirkt. Der gleiche Zweck wird durch den Drahtzug s111 erreicht, dessen Griff
sich bei s1 befindet und dessen anderes Ende bei g mit dem Hebel gf P Q verbunden ist.
Claims (5)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Abort, dessen Sitzbrett an einem Rande um Scharniere drehbar ist und am gegenüberliegenden Rande durch einen Arm eines zweiarmigen Hebels gehoben erhalten wird, von welchem der andere Arm belastet ist, wobei durch den belasteten Arm, der sich hebt, sobald eine Person sich auf das Sitzbrett setzt, eine Hülse mit oben verticalem und unten schraubenlinienförmigem Schlitze längs einer Stange nach oben geschoben wird, welche einen durch den Schlitz reichenden Querstift trägt, so dafs der in ein ringförmiges, wassergefülltes Becken reichende Abortdeckel, welcher mit der erwähnten Hülse starr verbunden ist, beim Heben der Hülse erst gehoben und dann seitwärts bewegt wird.
- 2. Bei einem Abort der unter i. angegebenen Einrichtung und zu dem gekennzeichneten ,Zweck die Anordnung eines feststehenden Cylinders und beweglichen Bolzens, die durch Stift und Nuth oder Schlitz mit einander so in Verbindung stehen, dafs beim Verschieben des Bolzens der mit ihm verbundene Deckel erst gehoben und dann, die Abortöffhung freilegend, seitwärts bewegt wird.
- 3. Bei einem Aborte der unter 1. angegebenen Einrichtung eine Verschlufsklappe für die untere Oeffnung des Gefäfses unter dem Sitzbrett, welche Klappe vermöge ihres Gewichtes das Bestreben hat, offen herabzuhängen und an einem hebelarmartigen Fortsatze ihrer Scharnieröse eine nach oben bis an das Sitzbrett reichende Stange trägt, so dafs beim Niederdrücken des Sitzbrettes die Klappe geschlossen wird.
- 4. Bei einem Aborte der unter 1. angegebenen Einrichtung ein Hebel zum Niederdrücken des Spiegels bei Verwendung des Abortes als Pissoir.
- 5. Bei einem Aborte der unter 1. angegebenen Einrichtung eine automatische Spülvorrichrung, bestehend aus einer unter dem Wasserreservoir angebrachten geschlossenen Kammer, welche durch ein mittelst eines Drahtzuges mit dem Sitzbrett verbundenes und sich beim Senken des Sitzes öffnendes Ventil mit dem Wasserreservoir communicirt, wobei diese Kammer mit dem zu spülenden Gefäfse durch ein Rohr verbunden ist und das die Abflufsöffhung verschliefsende Ventil mittelst eines zweiarmigen Hebels so mit dem Ventil der Einflufsöffnung zusammenhängt, dafs immer das eine Ventil sich schliefst, wenn sich das andere öffnet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
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| DE46441C true DE46441C (de) |
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| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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|---|---|
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Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US3346888A (en) * | 1964-12-18 | 1967-10-17 | Curtis L Paysinger | Protective closure for toilet bowls |
-
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- DE DENDAT46441D patent/DE46441C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US3346888A (en) * | 1964-12-18 | 1967-10-17 | Curtis L Paysinger | Protective closure for toilet bowls |
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