DE464175C

DE464175C - Verfahren zur Herstellung von Mischzementen

Info

Publication number: DE464175C
Application number: DEL62396D
Authority: DE
Original assignee: GUSTAV HAEGERMANN DR
Current assignee: GUSTAV HAEGERMANN DR
Priority date: 1925-02-14
Filing date: 1925-02-14
Publication date: 1928-08-09

Description

Verfahren zur Herstellung von Mischzementen Ge-enstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 'Mischzementen, in denen Tonerdezement einen wesentlichen Bestandteil darstellt, nicht etwa nur der 'Menge nach, sondern auch durch seine Fähigkeit, als Erreger zu wirken. überraschend an der Neuerung ist die erstmalig erkannte Tatsache, daß man bei Einhaltung bestimmter Bedingungen Tonerdezement mit beliebigen anderen Kieselsäure enthaltenden 'Mörtelbildnern vermischen kann und dadurch ein günstiges Verhalten des Mischerzeugnisses. in vielen Fällen sogar einen hochwertigen Zement, erzielt.
Die Grundform des neuen Verfahrens besteht darin, einerseits Tonerdezement, anderseits Portlandzement unter Zugabe eines Stoffes, der den freien Kalk zu binden vermag, zu Mischzement zu machen.
Dabei kann an die Stelle des Portlandzementes jeder andere 'Mörtelbildner treten. Unter den freien kalkbindenden Stoffen sind verbindungsfähige Kieselsäure in irgendeiner Form pnd dieser äquivalente Hydraulite zu verstehen. Anderseits ist an saure Salze, die sich mit freiem Kalk verbinden, gedacht. Beispielsweise sind zu nennen gefällte Kieselsäure. Si-Stoff, Kieselgur, Traß, Puzzolane, Tutie aller Art. Bimsstein, Aschen und Schlacken jeglicher Herkunft, gebrannter Ton, Oxalsäure oder andere schwache Säuren bzw. schwachsaure Salze. Diese Zusatzstoffe können entweder einzeln oder in Mischung mitri:i;iiider genommen «erden. Es können auch solche Salze und Zusatzstoffe zugefügt «-erden, die zur Bildung von Doppelverbindungen mit Kalk befähigt sind.
Besondere Bedeutung haben für den neuen Mischzement die Hüttenschlacken. Eine Form des RIischzementes würde bestehen aus Tonerdezement, Hüttenschlacken irgendwelcher Art und kalkbindendem Zusatz. Eine besondere Form stellt das Gemisch von Tonerdezement, Portlandzement und saurer Hochofenschlacke dar. Und besonders eigenartig ist die Form, bei der an die Stelle des Portlandzementes basische Hochofenschlacke tritt, und dadurch ergibt sich ein Mischzement aus Tonerdezement, basischer und saurer Hochofenschlacke. Beispielsweise ist auch an ein Gemisch von Tonerdezement und Hochofenschlacke sowie Traß oder dessen Äquivalente als Zuschlag zu denken. Bei der technischen Bereitung dieses Versatzes kann man sogar von Tonerdezementmörtel ausgehen. Neben Traß kommen hier alle diesem verwandten kalkbindenden Stoffe in Frage.
Bei allen angedeuteten Formen ist der Degriff hydraulischer Mörtelbildner bzw. Porrlandzement so weit zu fassen, wie theoretisch überhaupt denkbar. An die Stelle des. Tonerdezementes, worunter der bekannte Versatz mit etwa je 4o Tonerde und Kalk, io Eisenoxyd, io Kieselsäure verstanden wird, können auch Kalktonerdezemente. d. h. also kalkreichere Mischungen oder Schinelzerzeugniss,-treten. Bei der Zusammenstellung der Mischung ist es vorteilhaft, das Verhältnis zwischen dem kalkliefernden Zementteil und dem kalkbindenden Zusatzstoff so zu wählen, daß beide sich gegenseitig ausgleichen.

Claims

PATEVTANSPRÜCHr: i. Verfahren zur Herstellung. von Mischzementen, dadurch gekennzeichnet, daß Tonerdezement tüit Portlandzement oder anderen hydraulischen Mörtelbildnern vermischt und ein freien Kalk bindender Stoff zugegeben wird. -
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Tonerdezement, Portlandzement und verbindungsfähige Kieselsäure in irgendeiner Form, allein oder zu. mehreren vermengt, vermischt werden.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Tonerdezeinent, Portlandzement und saure, freien Kalk bindende Salze vermischt werden.
4.. Ausführungsforen des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Tonerdezement, Portlandzement und saure H.ochofenschlacke miteinander vermischt werden.
5. Ausführungsforen des Verfahrens nach Anspruch i bis .1, dadurch gekennzeichnet, daß Tonerdezement. Hüttenschlacken irgendwelcher Art und kalkbindende Stoffe miteinander vermischt werden.
6. Ausführungsforni des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Tonerdezement, basische und saure Hochofenschlacke miteinander vermischt werden. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Tonerdezement 'Kalk-_,tonerdezement benutzt wird.