DE462428C

DE462428C - Kompensierter Asynchron-Motor mit Polumschaltung der Primaerwicklung

Info

Publication number: DE462428C
Application number: DES70183D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Tom Schmitz
Original assignee: Sachsenwerk Licht und Kraft AG
Current assignee: VEM Sachsenwerk GmbH
Priority date: 1925-05-28
Filing date: 1925-05-28
Publication date: 1928-07-12

Description

Kompensierter Asynchron-blotor mit Polumschaltung der Primärwicklung Die Kollektorwicklung bekannter kompensierter Asynchron-Motor (vgl. z. B. Patent 442 o65) muß für die gleiche Polzahl gewickelt sein wie die primäre und die sekundäre Hauptwicklung des Motors. `'Wird die Primärwicklung des Motors auf eine andere Polzahl umgeschaltet, so müssen auch die. Sekundär- und die Kompensationswicklung umgeschaltet werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein kompensierter As_vnchron-Motor, bei dem keine Umschaltung der Sekundär- und der Kompensationswicklung erforderlich ist, da diese sich selbsttätig auf die Polzahl der Primärwicklung untergleichzeitiger Änderung der Phasenzahl umstellen. Die Abbildung zeigt beispielsweise die Schaltung der Sekundärwicklung für einen achtpoligen Motor, der auf sechs und vier Pole umschaltbar sein soll. In welcher Weise die Umschaltung der Primärwicklung erfolgt, soll hier offen gelassen werden. Entweder kann man im Primärteil zwei oder mehr getrennte Wicklungen anordnen oder die Umschaltung nach irgendeinem der bekannten Verfahren vornehmen. Auf dem Kollektor i schleifen zwölf Bürsten 2. und die Sekundärwicklung besteht nach der Erfindung aus zwölf Spulen oder Wicklungssträngen 3, die alle in Stern geschaltet sind. In den Sternpunkt kann ein Anlasser gelegt «-erden, der dann zwölf Klemmen haben muß. In der achtpoligen Schaltung haben die Bürsten i, 4., 7, io gleiches Potential, ebenso die Bürsten 2, 5, 8, z i und 3, 6, 9, 12. Die EMKe in den Stromkreisen i, 2 und 3 haben I20° Phasenverschiebung gegeneinander, dasselbe gilt für die Stromkreise q., 5, 6 bzw. 7, 8, 9 bzw. 1o, 11, 12. Kompensationswicklung und Sekundärwicklung stellen also eine achtpolige dreiphasige Schaltung dar, deren Polpaare untereinander parallel geschaltet sind. Voraussetzung ist, daß die Kollektorwicklung als Schleifenwicklung oder als offene Wicklung ausgeführt ist. Wird nun die Primärwicklung auf sechs Pole umgeschaltet, so haben die Bürsten i, 5, 9 bzw. 2, 6, io bzw. 3, ; , i I bzw. q., 8, 12 g reiches P@otentW, und wir erhalten eine sechspolige vierphasige Schaltung für Kompensations- und Sekundärwicklung. Zu beachten ist, daß, wenn die Kollektorwicklung für acht Pole mit Durchmesserschritt ausgeführt war, der Schritt nach der Umschaltung auf sechs Pole zur 3/4 Sehne wird. Da sich die äquipotentialen Punkte bei der Umschaltung verschieben, darf die Kollektorwicklung keine Ausgleichsverbindungen haben. Nur bei der Umschaltung im Verhältnis 2 : i können für die kleinere Polzahl Ausgleichsverbindungen angebracht werden. Bei der Umschaltung auf vier Pole erhält man für Kompensations- und Sekundärwicklung eine vierpolige sechsphasige Schaltung mit zwei parallelen Kreisen, und der Schritt der Kompensationswicklung wird zur go°-Sehne.
Angenommen, daß der Kraftfluß bei allen Umschaltungen sinusförmig verteilt und daß die maximale Induktion stets dieselbe sei, so steigt der Kraftfluß pro Pol bei der Umschaltung von acht auf sechs und auf vier Pole im Verhältnis 4:6:8. Da sich jedoch der Schritt der Kompensationswicklung bei der Umschaltung ändert, so steigt die Kompensations-EMK nur im Verhältnis 4 X sin go° : 6 X sin 67,5° : 8 X sin 45°, d. h. wie 4 - 5,54 : 5,66. War die Sekundärwicklung für acht Pole mit Durchmesserschritt ausgeführt, so gilt für diese bei der Umschaltung das gleiche bei Einlochwicklungen. Bei Mehrlochwicklungen sind noch die verschiedenen Wicklungsfaktoren zu berücksichtigen. Diese sind: bei drei Phasen -o,823, bei vier Phasen - o,go5, bei sechs Phasen -0,955, bei acht Phasen -o,98, bei zwölf Phasen -o,985. Das Verhältnis Kompensationsspannung zur Sekundärspannung bleibt also annähernd stets das gleiche. Anders ist es, wenn die Kompensationswicklung schon für acht Pole mit einer Schrittverkürzung ausgeführt war, während die Sekundärwicklung Durchmesserschritt hatte. Dann wird das Verhältnis der Kompensationsspannung zur Sekundärspannung bei der Umschaltung ein anderes. Hierauf muß bei der Berechnung der Motoren Rücksicht genommen werden.
Infolge der Umschaltung der Primärwicklung wird der kompensierte Motor, dessen Primärwicklung meist im Rotor liegt, mit mehr als drei Schleifringen ausgeführt werden müssen.
Das ist aber auch der Fall, wenn man den Motor mit der Primärwicklung im Ständer, feststehendenKollektor und umlaufendenBürsten ausführen wollte, da in diesem Fall der Sekundärteil an ebensoviel Schleifringe angeschlossen sein muß, als der Anlasser Phasen hat. Bei einer Umschaltbarkeit von acht auf sechs und vier Pole müßten es z. B. zwölf Schleifringe und bei der Umschaltung im Verhältnis 2 : z sechs Schleifringe sein.

Claims

PATENTANSPRUCH: Kompensierter Asynchron-Motor mit Polumschaltung der Primärwicklung, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Spulen der Sekundärwicklung gleich ist dem kleinsten gemeinschaftlichen Vielfachen der durch Umschaltung erreichbaren Polpaarzahlen, während die Kollektorwicklung als Schleifenwicklung oder als offene Wicklung ausgeführt ist. .