DE460134C

DE460134C - Herstellung von Blausaeure

Info

Publication number: DE460134C
Application number: DEB120493D
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Michael
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1925-06-25
Filing date: 1925-06-25
Publication date: 1928-05-22

Description

Herstellung von Blausäure. Bei der katalytischen Herstellung von Blausäure bei höheren Temperaturen aus Kohlenoxyd und Ammoniak macht sich als Übelstand bemerkbar, daß neben der gewünschten Reaktion CO -,' NH; - HCN +H20 durch Reaktion des bei der Blausäurereaktion gebildeten Wassers mit dem noch reichlich vorhandenen Kohlenoxyd mehr oder minder die Wassergasreaktion Platz greift: H=O + CO - H= ;- C0_.
Hierdurch wird nicht nur Kohlenoxyd nutzlos verbraucht, -sondern es sind auch - die gebildeten Gase, Kohlendioxyd und Wasserstoff, sehr unerwünscht. Das Kohlendioxvd ist nur auf umständlichem und kostspieligem Wege von der Blausäure zu trennen und, falls man das nicht in Blausäure umgesetzte Gas im Kreislauf wieder verwenden will, stört der sich anreichernde Wasserstoff immer mehr.
Es wurde nun gefunden, daß die Wassergasreaktion auf ein praktisch bedeutungsloses Maß herabgedrückt «-erden kann, wenn man mit einem liohlenotv d Ammoniak-Geinisch arbeitet, welches Ammoniak gegenüber dem Kolilenoxvd im Überschuß enthält; es entsteht dann praktisch nur Blaus .- 'i tire und '\@'asser, und nach Absorption dieser beiden kann das Restgas unter Ersatz der verbrauchten Mengen im Kreislauf unmittelbar wieder in den Kontaktofen zurückgeführt werden. Man verwendet hierbei Katalysatoren, die keine spezifischen Wassergaskontakte sind. Als besonders geeignet seien Tonerde, Zirkonoxyd,Thorox-%-d.L=ranoxyd und Gemische solcher erwähnt.
Das Ausgangsgasgemisch kann auch indifferente Gase, wie Wasserstoff, enthalten. Man hat bereits vorgeschlagen, den bei der Schlempeverkohlung entstehenden Destillationsgasen Ammoniak zuzusetzen, um bei der nachfolgenden cyanisierenden Erhitiung eine höhere Blausäureausbeute zu erzielen. Im vorliegenden Falle handelt es sich darum, bei der katalytischen Gewinnung von Blausäure aus Kohlenoxyd und Ammoniak letzteres im L'berschuß anzuwenden, um dabei die Bildung von Kohlensäure und Wasserstoff zu unterdrücken. Man hat ferner schon Mischungen von Ammoniak mit Kohlenoxyd zwecks Blausäuregewinnung über Katalysatoren ,geleitet, doch wurde hierbei niemals bewußt ein Ammoniaküberschuß angewandt, um die Kohlensätirebildung zu unterdrücken. Es ist auch bereits v orgeschlagen worden, Ammoniak zu Formainid- oder Ammoniumformiatdämpfen bei deren Zersetzung zu Blausäure zuzusetzen. Diese Arbeitsweise gestattete keinerlei Rückschlüsse auf (las vorliegende Verfahren, denn es handelte sich- dort urn einen ganz anderen chemischen Vorgang als bei der Bl'ausäuresynthese aus Kohlenoxvd und Ammoniak.
Beispi',el. Über glasige Tonerde wird bei 4.50° ein Gemisch von 9o °/o Ammoniak und io °i,' Kohlenoxyd geleitet. Die aus dem Kontakt= raum austretenden Gase enthalten außer unverbrauchtem Kohlenoxyd und Ammoniak i #Tolumprozent Blausäure und i Volumprozent Wasserdampf, dagegen höchstens Spuren von Kohlensäure. Eine Ammoniakzersetzung findet nicht statt.
Ähnlich kann man mit Gasgemischen 'arbeiten, die z. B. 7o °/o Ammonializ, 2o °j, Wasserstoff, io °1o Kohlenoxyd enthalten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Herstellung von Blausäure aus Kohlenoyxd und Ammoniak bei höhererTemperatur auf katalytischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniak gegenüber dem Kohlenoxyd im Überschuß verwandt wird unter Benutzung von Katalysatoren, ' die keine Wassergaskontakte sind. z. Besondere Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontakte Tonerde, Zirkonoxyd, Thoroxyd oder Uranoxyd oder Gemische dieser verwandt werden.