DE45758C - Wasserwärmvorrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 36: Heizungsanlagen.

CARL ERDMANN in LEIPZIG. Wasserwärmvorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom ig. April 1888 ab.

Das Wasser wird in diesem Apparat in Kanälen abwärts geleitet, um hierbei von den Kanalwänden Wärme aufzunehmen und ebenfalls mit seiner Oberfläche mit der heifsen Luft in Berührung zu treten. Damit nun eine möglichst allseitige Erwärmung des Wassers stattfinden kann und die heifsen Verbrennungsproducte nicht in bestimmte Heizkanäle geleitet werden, sind zur Leitung des Wassers von oben nach unten eigenartige zinken- oder rostförmig in einander gelegte Rinnen -R angebracht. Die Rinnen R sind etwas geneigt und leiten das Wasser von einer Seite des Behälters B zur anderen. Die Rinnen R¹ sind den Rinnen R entgegengesetzt gelegt, so dafs also durch dieses verschiedene Rinnensystem Kreuzströme erzeugt werden, welche eine Vertheilung des Wassers in dünnen Schichten auf den Boden der Rinnen gestattet. Diese Rinnenströme werden von einander getrennt nach dem unteren Theil des Apparates geführt, um sich zu vereinigen und als heifses Wasser bei A abzufliefsen. Dadurch, dafs die sich kreuzenden Rinnen angeordnet sind, wird die ganz besondere und hervorzuhebende Wirkung erzielt, dafs die aufsteigenden Verbrennungsgase frei und ungehindert nach oben gelangen können, hierbei aber dennoch gezwungen werden, sämmtliche der kreuzweise liegenden Rinnen von allen Seiten zu bespülen, so dafs das in den Rinnen befindliche Wasser sehr schnell erwärmt wird und die in den Verbrennungsproducten enthaltene Wärme völlig zur Ausnutzung gelangen kann. Am unteren Theil des Apparates befindet sich das gleichzeitig als Reflector für die Strahlwärme dienende Becken D, in welches das Wasser von den Rinnen, deren Böden an dieser Stelle durchlöchert sind, einläuft. Der die Wärme spendende Brenner kann verschiedenartig gestaltet sein; nur ist vorgesehen, dafs die Rinnenböden, welche direct über dem Brenner liegen, nicht mit Wasseraustrittsöffnungen versehen sind.

Die Befestigung der Rinnen an der Wandung des Behälters läfst sich in verschiedener Weise ausführen, ebenso die Zickzackrinnen selbst, die man auch als einstellbares, in den Behälter B einzusetzendes System bilden kann. Das Wasserzulafsrohr W ist mit verschiedenen, die einzelnen Rinnen speisenden Ausläufen i i versehen. Damit durch die Wand des Beckens D keine schädliche Wärmeausstrahlung stattfindet, ist letzteres mit schlecht wärmeleitenden Stoffen ausgefüttert.

Ebenso kann die Behälterwand mit einer Umhüllung versehen sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Wasserwärmvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs das Wasser in Rinnen R R¹ abwärts geleitet wird, welche Rinnen, sich kreuzend, neben einander liegen, so dafs für die Verbrennungsproducte ein freier Durchgang nach oben geschaffen wird, wobei die Rinnen R R¹ stets von allen Seiten durch die Heizgase berührt werden und das erwärmte Wasser in das Becken D, das den Brenner E enthält, zum Abfiufs bei A gesammelt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN- GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.