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Vorrichtung zum Austreiben von geschmolzenem Glas aus einem Abstichloch.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kontrolle des Flusses von geschmolzenem
Glas, in deren abgesondertem Vorherd sich ein Napf mit Bodenöffnung für den Ausfluß
befindet und die einen über der Bodenöffnung auf und ab gehenden Kolben, eine sich
drehende Schraube oder andere Vorrichtung zum Austreiben des Glases und ein den
Kolben u. dgl. umschließendes Rohr oder Muffe enthält. Die Muffe umgibt mit einem
gewissen Abstand den Kolben oder die Schraube und bewegt sich über einem im Boden
des Napfes angebrachten, die Öffnung umgebenden Sitz auf und ab.
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Bei derartigen Vorrichtungen ist es bekannt, ein sich drehendes Förderelement
oder einen Kolben vorzusehen, der in der Ausflußvorrichtung auf und ab bewegt wird.
während die Muffe unabhängig davon bewegt wird, um den Abstand ihres unteren Randes
vom Boden des Napfes, durch den das geschmolzene Glas zur Abstichöffnung fließt,
zu ändern. Auf diese Weise wird ein wie eine Schleuse wirkender Verschluß gegen
den Glasvorrat geschaffen, mit dem die Menge der zur Abstichöffnung fließenden Glasschmelze
reguliert werden kann. Ebenso dient diese Bauart dazu, durch Ausgleich der Stellung
von Kolben und Muffe die Abmessungen des Raumes zu ändern, in dem der Kolben sich
bewegt, und dadurch den Antrieb zu regeln, den der Kolben auf die Schmelze ausübt,
wenn er gegen die Abstichöffnung im Boden des Napfes bewegt wird. .
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Es wurde bisher vorgeschlagen, der Muffe und dem Kolben oder einem
von beiden-außerdem eine Drehbewegung um die Achse zu geben, längs welcher sie von
und nach der Abstichöffnung bewegt werden, und die Muffe wurde bisher mit glatten'
inneren und äußeren Wänden von zylindrischer Form gebaut.
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Erfindungsgemäß soll nun die innere und äußere Wandung der Muffe wellig
gestaltet oder mit Rippen, Rillen oder Erhöhungen versehen werden, um die Haftung
zwischen der Muffe und der Glasschmelze, in die sie eintaucht, zu vergrößern und
um die Rührwirkung zu verstärken, wenn die Muffe gedreht wird, oder um die treibende
oder die hebende Wirkung der Muffe auf die Glasschmelze zu erhöhen, wenn die Muffe
in der Richtung ihrer Achse gegen die Abstichöffnung bewegt wird oder sich von ihr
entfernt.
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Bei einer Ausführungsform, bei der Kolben und Muffe mit Bezug auf
ihre Längsachse beweglich sind und die Muffe oder der Kolben oder beide sich außerdem
-um die Längsachse drehen, in der sie zum Boden des Napfes vor und zurück bewegt
werden, ist die Muffe auf der inneren oder äußeren oder beiden Wandungen
mit
Längsrippen, Wellen, Knöpfen o. dgl. ausgestattet.
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Bei der hier beschriebenen Vorrichtung kann es außerdem von Vorteil
sein, die Ausfütterung der Abstichöffnung mit wellenförmigen Erhöhungen, Rippen,
Nuten oder Höckern zu versehen, die achsial, ringförmig oder spiralförmig angeordnet
werden.
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Auf den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Abb. r ist ein Längsschnitt, der eine Muffe a und einen Abstichnapf
nach der Erfindung mit einem darin angeordneten Kolben darstellt.
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Abb.2 zeigt einen Querschnitt nach x-x der Abb. z.
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Abb.3 ist ein Längsschnitt durch eine Muffe und Napf einer anderen
Ausführungsart.
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Abb. 4 zeigt einen Längsschnitt eines Teiles einer Muffe eines weiteren
Ausführungsbeispiels.
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Abb.-5 stellt einen Querschnitt einer wieder anderen Ausführungsart
dar.
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Abb. 6 ist ein Querschnitt durch eine Muffe und Kolben eines weiteren
Ausführungsbeispiels.
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Wie in Abb. r und 2 dargestellt, ist die Muffe d mit Rippen oder Höckern
b an ihrer inneren Wandung und mit denselben Vorrichtungen c an der Außenwandung
versehen. In entsprechender Weise weist die Innenwandung der Abstichmündung d, die
mit der Muffe a zusammen arbeitet, Längsrillen e auf, die sich von dem oberen Teil
der Ausfütterung fbis kurz vor die Verengung g an dem unteren Teil des Futters f
erstrecken. Die Muffe ca ist um den Kolben h angeordnet und kann zylindrisch
oder, wie auf den Zeichnungen dargestellt, konisch geformt sein, so daß das untere
Ende der Muffe a größeren Durchmesser hat als das obere.
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Die Wellen, Rippen, Rillen oder Höcker u. dgl. b, c und
e brauchen nicht in regelmäßiger Form angeordnet zu sein.
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Die Erfindung kann bei Vorrichtungen benutzt werden, die in bekannter
Weise eine sich drehende Treibschraube hl an Stelle eines auf und ab gehenden, sich
drehenden oder nicht drehenden Kolbens h haben. Die Glasschmelze wird dann infolge
der Tätigkeit der Schraube durch die Abstichöffnung getrieben.
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Die Muffe ca kann sich drehen oder stillstehen, sie kann in verschiedenen
Höhen einstellbar sein oder eine auf und ab gehende Bewegung von und nach dem Boden
des Abstichnapfes machen. Die Innenwandung der Muffe kann zylindrisch oder, wie
in Abb. 3 dargestellt, konisch geformt und mit spiralförmig verlaufenden Nuten,
Rippen oder Höckern i versehen sein. Bei sich drehender Muffe können die Spiralen
in der gleichen Drehrichtung oder in entgegengesetzter verlaufen. Ebenso können
an der Innenwandung des Abstichloches, wenn gewünscht, spiralförmig verlaufende
Höcker oder Rillen j vorgesehen werden.
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In diesem Falle verhindern die Rippen, solange die Muffe stillsteht,
infolge der Vergrößerung der Berührungsfläche mit der Glasschmelze, daß diese sich
mit der Schraube dreht, wodurch deren treibende Kraft vergrößert wird.
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Durch Drehung der Muffe, entweder in der gleichen oder in der der
Schraube entgegengesetzten Richtung kann die Treibwirkung der Schraube in der verschiedensten
Weise geändert werden.
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Durch Anbringung der Rippen oder Höcker in Spiralform kann infolge
der Aufundabbewegung der Glasschmelze eine Drehbewegung in dem Gefäß erteilt werden.
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Die Muffe a kann aber auch innen oder außen oder zu beiden Seiten
mit ringförmig verlaufenden Rippen oder Höckern k, wie in Abb. 4 dargestellt, ausgestattet
werden. Wenn Rippen oder Höcker in Schrauben-oder ringförmiger Anordnung an der
Außen-oder Innenwandung der sich um ihre Längsachse drehenden bzw. auf und ab bewegten
Muffe vorgesehen sind, heben sie die in der Muffe befindliche Glasschmelze oder
zwingen sie nach unten und verursachen damit eine umlaufende Bewegung der in dem
Abstichbehälter o. dgl. befindlichen Glasmasse. Die Glasschmelze wird dadurch in
allen Teilen des Behälters auf gleichmäßige Temperatur erhalten.
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Statt zylindrischer oder konischer Form kann die Muffe ebenso von
unregelmäßigem, ovalem, vieleckigem oder anderem geeigneten Quer- oder Längsschnitt
sein, um in der gleichen Weise zu wirken. So kann die Muffe a z. B. eine gewellte,
unrunde Form haben (Abb. 5) oder regelmäßig oval (siehe a2 der Abb. 6) mit Längsrippen
oder Höckern b.
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Bisher wurden bei den bekannten Vorrichtungen die Muffen konzentrisch
zu den Kolben angeordnet, die in der senkrechten Achse der Abstichöffnung bewegt
wurden. Das ist aber nicht unbedingt erforderlich, vielmehr kann der Kolben hl (Abb.
6) gewünschtenfalls auch konzentrisch zur Ausflußöffnung in einer zu dieser Öffnung
exzentrischen Muffe von ovalem, zylindrischem oder konischem Querschnitt angeordnet
sein.
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Wählt man eine ovale Querschnittsform des Kolbens h=, wie aus Abb.
6 ersichtlich, so erzielt man, wenn Kolben und Muffe gegeneinandergedreht werden,
eine Erhöhung des Umrührungseffekts. Dem unteren Ende des
holben's.
«-elches in die Auslaßöffnung eintritt, kann rnan natürlich eine konzentrische,
zylindrische oder konische Gestalt geben, wenn der Kolben als Stopfen in dieser
Offnun- wirken soll.