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Schleifwindlade für Orgeln. Die Schleifwindladen für Orgeln haben
andern bekannten Laden gegenüber den Vorteil, daß der Ton der Pfeifen edler klingt,
indem infolge der reichlich groß gehaltenen Tonkanzellen unter den Pfeifen sich
ein Windpolster bildet, das eine schöne, ruhige Ansprache der Pfeifen ergibt.
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Die bekannten Schleifwindladen haben aber den großen Nachteil, .daß
die Schleifen zwischen Pfeifenstock und Windlade und in ihren seitlichen Führungen
genau eingepaßt sind, so daß sie nur unter Überwindung eines größeren Reibungswiderstandes
verschoben werden können. Außerdem sind die Laden selbst wie die sie umschließenden
Teile stets aus Holz verfertigt, was zur Folge hat, daß sie den Witterungseinflüssen
stark unterworfen sind. Bei trockenem Wetter beispielsweise verursacht das Schwinden
der Lade und der sie umgebenden Teile ein Zusammenstechen der Töne, bei feuchtem
Wetter dagegen wird ein Verschieben der Lade durch Anschwellen des Holzes vei#unmöglicht.
In beiden Fällen ist die Benutzung der Orgel ausgeschlossen.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Schleifwindlade für Orgeln,
bei welcher die genannten Nachteile dadurch behoben werden sollen, daß zwecks Aufhebens
von Temperatureinflüssen die Schleife dem Pfeifenstock durch eine besonders ausgebildete
federnde Einrichtung anliegt.
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Die Zeichnung zeigt in Abb. i eine Vorderansicht einer Ausführungsform
desErfindungsgegenstandes mit teilweisen Schnitten. Abb. 2 ist ein Grundriß zu Abb.
i mit teilweisen Weglassungen und Abb. 3 ein Schnitt nach ,der Linie A-A in der
Abb. i.
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Das dargestellte Beispiel bildet das linke Ende einer Schleifwindlade,
welche nach rechts hin beliebig verlängert sein kann und wiederholt die dargestellten
Teile aufweist.
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'Über den Kanzellen i der Windlade, zu welchen der Wind aus dem Windkasten
2 durch ein Klappenventil 3 zutritt, welches mittels Zugorgan q. geöffnet werden
kann (Abb.3), sind nebeneinander in den durch die Wände 5 getrennten Abteilungen
Bodenstücke 6 angeordnet, welche quer zu den Kanzellen verlaufen. Diese sind mit
in die Kanzellen i mündenden Schlitzen 7 versehen, von welchen jeder einer über
ihm im Pfeifenstock 8 angeordneten Pfeife 9 entspricht. Die Pfeifen 9 sind in Vertiefungen
io des Pfeifenstockes eingesetzt, in welche von unten her schlitzartige Aussparungen
i i ausmünden. In .die abgestuften Bohrungen 12 des Bodenstückes 6 sind Federn
13 eingesetzt, welche die Schleifenböden 15 tragen, wobei die Federn in Bohrungen
14 der Schleifenböden 15 andernends eingeführt sind. Auf den Schleifenböden 15 liegen
die Schleifen nach ihrer Längsrichtung verschiebbar auf und unter Druck der Federn
13 den Pfeifenstöcken 8 von unten her an. Die Längsverschiebung der Schleifen nach
rechts ist durch am Pfeifenstock anschlagende Anschläge 17 beschränkt, und zur Längsführung
der Schleifen auf den Schleifenböden dienen auf den letzteren drehbar angeordnete
Führungsrollen
18. An den Bodenstücken 6 sind in Führungsschlitze
19 (Abb. 2) der Schleifenböden 15 eingreifende, paarweise angeordnete
Führungen 2o befestigt, welche den Schleifenböden eine senkrechte Bewegung nach
unten hin gestatten, jedoch eine Verschiebung nach ihrer Längsrichtung verhindern.
Die Schleifenböden 15 und die Schleifen 16 sind mit Querschlitzen 21 bzw. 22 versehen,
wobei diejenigen der Schleifenböden 2i senkrecht über denjenigen 7 der Bodenstücke
vorgesehen sind, während diejenigen 22 der Schleifen bei einer Schleifenlage, in
welcher der Anschlag 17 dem Pfeifenstock 8 anliegt, um so viel seitlich versetzt
sind, daß mindestens der Durchgang von den Querschlitzen 2i zu den Aussparungen
i i unterbrochen ist. Zwecks Windzuführung aus dem Windkasten nach einer Pfeife
wird jeweils bei geöffnetem Venti13 durch Verschieben der Schleife 16 der Querschlitz
22 so gestellt, daß der Schlitz 21 mit der Aussparung i i in Verbindung steht. Zur
Windzuführung .von den Schlitzen 7 im Bodenstück -6 zu den O_uerschlitzen 2i der
Schleifenböden 15 sind Zylinderbälge 23 vorgesehen, deren Enden in an den
Schleifen-2 und den Bodenstücken befestigten Ringstücken 24 angeleimt sind.
Dadurch, daß die Schleifen nur von unten her unter Federwirkung dem Pfeifenstock
angepreßt sind und dabei nach ihrer Längsrichtung durch in größerer Entfernung liegende
Rollen geführt-sind, deren Anordnung außerdem ein Wachsen des Holzes nach der Breite
der Schleifen erlaubt, werden die Schleifen bei Temperatureinflüssen in ihrer Bewegungsmöglichkeit
nicht behindert, so daß der genannte Nachteil aufgehoben wird.