DE449917C

DE449917C - Einrichtung zum Schutz der Trommeln von Dampfkesseln gegen unmittelbare Beruehrung durch die heissen Rauchgase

Info

Publication number: DE449917C
Application number: DEA45709D
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH MUENZINGER DR; AEG AG
Current assignee: FRIEDRICH MUENZINGER DR; AEG AG
Priority date: 1925-08-13
Filing date: 1925-08-13
Publication date: 1927-12-19

Description

Einrichtung zum Schutz der Trommeln von Dampfkesseln gegen unmittelbare Berührung durch die heißen Rauchgase. Die dickwandigen Trommeln von Kesseln für hohen Druck müssen gegen Berührung durch die heißen Verbrennungsgase sorgfältig geschützt werden, weil sonst sehr große Spannungen in der dicken Trommelwand entstehen können. Gemäß einem früheren Vorschlag soll dieser Schutz dadurch erreicht werden, das an Trägern aus Eisen oder anderem Metall, welche sich unterhalb der Trommel befinden und die Wasserrohre umfassen, (lurch Haken oder ähnliche Tragkörper eine plastische, allmählich erstarrende feuerfeste Masse aufgehängt ist, in welche die Haken oder sonstigen Tragkörper so eingebettet sind, daß sie und die Träger selbst mit den Rauchgasen nicht in Berührung kommen können. Nach der vorliegenden Erfindung soll nun ein ähnlicher Schutz in einfacherer sowie billigerer und nichtsdestoweniger zuverlässiger Weise erzielt werden. Dies geschieht dadurch, daß die erwähnte Masse gegen eine zwischen den Wasserrohren befindliche feste Prallfläche auf maschinellem Wege in passender Schicht gespritzt wird, wobei diese einfach durch ihr Anhaften an der Prallfläche und gegebenenfalls durch ihre Abstützung an den sie kreuzenden Wasserrohren in ihrer Lage gehalten wird.
In Abb. i und 2 ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, wobei zur Erläuterung ein Steilrohrkessel benutzt ist. Es ist a eine, z. B. die vordere, Obertrommel dieses Kessels, b, bis b. sind die Siederohre und b7 bis b", die zur hinteren Obertrommel führenden Verbindungsrohre. Im Ausführungsbeispiel ist gezeigt, wie der Teil der Obertrommel, der sich von der Kesselstirnwand c bis zu dem Verbindungsrohr b., erstreckt, der Erfindung gemäß geschützt werden soll. Der übrige Teil der Trommel kann natürlich in genau derselben Weise geschützt werden, falls dies als zweckmäßig angesehen wird.
Zwischen die einzelnen Rohrreihen des vorderen Rohrbündels sind metallene, leicht wegnehmbare Zungen d eingebracht, die die Wasserrohre mit reichlichem Spiel umfassen. Um diese Metallwände nicht der hohen Hitze auszusetzen, wird gegen sie eine Schicht aus feuerfester oder wärmeisolierender Masse e passender Stärke gespritzt. Beim Austrocknen des Kesselmauerwerks erstarrt diese Masse und findet an den Wasserrohren genügend Halt gegen Herunterfallen, insbesondere dann, wenn die Schutzwand in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise schräg im Raume oder geneigt zu den sie kreuzenden Wasserrohren angeordnet ist.
Um den Wasserrohren die Möglichkeit kleiner Bewegungen zu geben, ohne daß dadurch die feuerfeste harte Schicht leidet, kann es zweckmäßig sein, vor dem Ausspritzen die Rohre mit einer Lage von Papier oder einem ähnlichen verbrennlichen Körper zu umwickeln, der später verkohlt und den erforderlichen Spielraum gibt. Die Haltbarkeit der Schutzschicht kann erhöht werden, wenn unterhalb der Zungen d ein Metallnetz f angebracht wird, das entweder von-den Zungen oder den Rohren getragen wird. Unter Umständen wird es nicht einmal nötig sein, das Metallnetz noch besonders aufzuhängen; vielmehr seine bloße Anwesenheit genügt, um die Schutzschicht so zu verstärken, daß ihr Herabfallen nicht zu befürchten ist.
In Fällen, in denen man keinen Wert darauf legt, daß die Einwalzstellen freiliegen, kann der Trommelmantel die Zungen d ersetzen, indem dann die feuerfeste Schicht unmittelbar gegen die Trommel gespritzt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Schutz der Trommeln von Dampfkesseln gegen unmittelbare Berührung durch die heißen Rauchgase, dadurch gekennzeichnet, daß eine plastische, feuerbeständige, durch Austrocknung allmählich erstarrende Masse gegen eine zwischen den Wasserrohren befindliche feste Prallfläche auf maschinellem Wege in passender Schicht gespritzt ist und durch Anhaften an dieser Prallfläche und -Abstützung an den Wasserrohren in ihrer Lage gehalten wird.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zu schützende Trommel selbst als Prallfläche dient.
3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Rohrreihen gezogene Zungen die Prallfläche bilden. q..
Einrichtung nach ' Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein unterhalb der Prallfläche und annähernd parallel zu ihr angeordnetes Metallnetz zur Verstärkung in die Schicht eingeschlossen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre mit einer verbrennlichen Hülle umgeben sind, die bei Ingebrauchnahme des Kessels verkohlt und dadurch einen Spielraum gegenüber der erstarrten feuerfesten Masse schafft.