DE447809C

DE447809C - Beschaufelung fuer Dampf- und Gasturbinen

Info

Publication number: DE447809C
Application number: DEW66474D
Authority: DE
Original assignee: Waggon und Maschinenbau AG WUMAG
Current assignee: Waggon und Maschinenbau AG WUMAG
Priority date: 1924-06-29
Filing date: 1924-06-29
Publication date: 1927-07-29

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 29. JULI 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14 c GRUPPE

W 664741/140 Tag der Bekanntmachimg über die Erteilung des Patents: 14. Juli ig2^rj.

Waggon- und Maschinenbau Akt-Ges. Görlitz in Görlitz.

Beschaufelung für Dampf- und Gasturbinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Juni 1924 ab.

Bei Dampf- und Gasturbinen wird der Treibmittel verbrauch um so geringer, je kleiner die Spaltweiten, das sind die Abstände zwischen Leitkanalaustritt und Laufkanaleintritt einerseits und Laufkanalaustritt und Leitkanaleintritt andererseits, sind. Bisher ist man jedoch hinsichtlich der Verminderung der Spaltweiten bei Lauf rädern und Leitscheiben mit in eine unterschnittene Ringnut der Kränze eingesetzten Schaufeln, wobei die

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Kränze einander breitflächig gegenüberstehen, wegen der damit verbundenen Gefahr des Anlaufens der Laufräder an die Leitscheiben beschränkt, die z. B. eintritt, wenn durch Wasserschlag ein Erzittern der Lauf räder erfolgt oder diese sich infolge von Temperatureinflüssen verziehen (windschief werden). Die breitflächigen, aneinander schleifenden Teile erhitzen sich rasch und kommen zum ίο Glühen, wodurch sich die unterschnittenen Befestigungsnuten für die Laufradschaufeln aufbiegen oder ausreißen, so daß die Schaufeln herausgeschleudert werden und Zerstörungen herbeiführen können. Die Erfindung ist eine Lösung der Aufgabe, diese bei Verminderung der Spaltbreiten bei einander breitflächig gegenüberstehenden Radkränzen auftretende Gefahr herabzusetzen und auszuschalten. Das wird erfindungsgemaß dadurch erreicht, daß die einander breitflächig gegenüberstehenden Kränze der Leitscheiben und Laufräder oder mindestens der Leitscheiben oder Lauf räder an den Seitenkanten der Schaufeln gegen diese derart zurücktreten, daß beim Aneinanderlaufen der einander gegenüberstehenden Kränze nur die Schaufelkanten miteinander in Berührung treten können. Schleudert das Laufrad nun in achsialer Richtung, falls es durch Temperatureinflüsse windschief wird oder infolge von Wasserschlägen erzittert, so können nur die jetzt frei stehenden, dünnen Schaufelenden von Leitscheiben und Laufrad aneinander schleifen. Hierdurch kann ein Umbiegen der Schaufelein- und -austrittskanten eintreten, das sich mit einfachen Mitteln an Ort und Stelle ohne Erneuerung der Schaufeln beheben läßt. Vor allen Dingen kann das Anstreifen der Kränze aber kein Lösen der Schaufeln aus ihren Befestigungsnuten zur Folge haben, so daß damit auch die Gefahr von Beschädigungen und einer Zerstörung vier Turbine gemildert ist. Man kann infolgedessen mit der neuen Anordnung auch mit kleinen Spaltbreiten gefahrlos arbeiten.

Zur Erläuterung des Erfindungsgegenstandes ist in Abb. 1 zunächst die bisher übliche Ausführungsform der Beschaufelung einer Dampfturbine dargestellt. Hier stehen sich die in radialer Richtung breiten Kränze "der Leitscheiben und des Laufrades vollflächig gegenüber. Es kommen also im Falle des Anlaufens des Laufrades an die eine oder andere Leitscheibe die vollen Kranzflächen zum Schleifen aneinander und deswegen ist eine größere Weite der Spalte α und b zwischen den Radkranzseiten erforderlich.

Die Abb. 2 dagegen zeigt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes. Hier treten die Kränze von Leitscheiben und Laufrad an den Seitenkanten der Schaufeln derart zurück, daß sich nur die Schaufelkanten selbst gegenüberstehen, und infolgedessen auch nur diese im Falle des Anlaufens miteinander in Berührung zu treten vermögen. Dabei laufen die Radkränze zweckmäßig nach den Ecken der Schaufelseitenkanten c, d, e, f spitz aus, um trotz des Zurücktretens der Kränze den Schaufelenden noch festen Halt zu gewähren.

Die Abbildung zeigt das Zurücktreten aller Kränze gegen die Ecken der Schaufelseitenkanten. Es genügt aber auch, wenn nur die Kränze der Leitscheiben oder nur der Kranz des Laufrades in solcher Weise ausgebildet ist, weil auch dann die alleinige Berührung der Schaufelseitenkanten miteinander gesichert ist.

Claims

Patentansprüche:

i. Beschaufelung für Dampf- und Gasturbinen, bei denen die Schaufeln in unterschnittene Ringnuten der Kränze eingesetzt sind, die einander breitflächig gegenüberstehen, dadurch gekennzeichnet, daß die einander breitflächig gegenüberstehenden Kränze der Leitscheiben und Laufräder oder mindestens der Leitscheiben oder Laufräder an den Seitenkanten der Schaufeln gegen diese derart zurücktreten, daß beim Aneinanderlaufen der go einander gegenüberstehenden Kranzseiten nur die Schaufelkanten miteinander in Berührung treten können.
2. Beschaufelung für Dampf- und Gasturbinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen die Ecken der Seitenkanten der Schaufeln zurücktretenden Kränze der Leitscheiben und Laufräder nach den Schaufelecken (c, d, e, f) zu spitz auslaufen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DEft KfitCHSDKUCiaSKEi.