DE447557C

DE447557C - Verfahren zur Verhinderung der Verfaerbung u. dgl. von Kohlenwasserstoffoelen

Info

Publication number: DE447557C
Application number: DET27932D
Authority: DE
Original assignee: JENOE TAUSZ DR
Current assignee: JENOE TAUSZ DR
Priority date: 1923-07-17
Filing date: 1923-07-17
Publication date: 1927-07-26

Description

Verfahren zur Verhinderung der Verfärbung u. dgl. von Kohlenwasserstoffölen. Die unangenehme Erscheinung, daß Kohlenwasserstofföle mit der Zeit sich verfärben oder dunkler werden oder sogar verharzen und Bodensatz bilden, beruht auf chemischen Veränderungen von Bestandteilen derselben, hauptsächlich auf Polymerisationen und Oxydationen, evtl. bei Zutritt von Luft und Licht. Dieser Erscheinung stand man bis jetzt machtlos gegenüber oder konnte nur Raffinationsverfahren anwenden, bei denen außer den schädlichen Bestandteilen auch unschädliche Verbindungen entfernt wurden und unnötige Verluste eintraten. Dadurch, daß man die ursprünglichen Verbindungen, die die Ursache dieser Erscheinung sind, feststellen konnte und nachwies, daß in diesen Ölen und Ölprodukten Furan, Pyrrol und Homologe und Abkömmlinge beider vorhanden sind, die leicht an Licht und Luft bis in feste Körper übergehen, war es möglich, ein Mittel gegen diese Verfärbung und Bodensatzbildung zu finden.
Zugesetzte aromatische Kohlenwasserstoffe verzögern schon die Verfärbung. Bedeutend wirksamer sind aber hydroxydhaltige Verwindungen, die man nur in ganz geringen Mengen' zusetzen muß und die lediglich dazu dienen, die Verfärbung, Verharzung u. dgl. zu verhindern, ohne jedoch die harz- und asphalthaltigen Körper herauszufällen. Im allgemeinen wurde festgestellt, daß je empfindlicher diese aromatischen Verbindungen gegenüber Sauerstoff in alkalischen Medien sind, desto größer die negative katalytische Beeinflussung der Verfärbung und Verharzung ist. Es hat sich weiter gezeigt, daß außer dem Zusatz dieser aromatischen Hydroxylgruppen enthaltenden Körper noch ein gewisser geringer Zusatz von Säure, z. B. Benzoesäure, Stearinsäure, Caprylsäure und anderer, häufig notwendig, meistens günstig ist.
Ist einer von diesen beiden Zusätzen schon vorhanden, z. B. in Schieferölen, Braunkohlen-, Steinkohlenteerölen, aromatischen Verbindungen, die diese Wirkung haben, so genügt der Zusatz des anderen, also in diesem Falle der Säurezusatz. Ebenso genügt, wenn gewisse Säuremengen vorhanden sind, der Zusatz der aromatischen Hydroxylgruppen enthaltenden oder ähnlich wirkenden Stoffe. Es eignen sich hauptsächlich dazu, aromatische Verbindungen, wie Oxybenzole, Dioxybenzole u. dgl.
Die Zugabe wird am besten so gestaltet. daß bei der Destillation die Destillate möglichst unter Luftabschluß zu den in der Vorlage befindlichen Zusätzen zufließen.
Schon einmal vor sich gegangene Polymerisationen und Autoxvdationen können durch die Zusätze nicht rückgängig gemacht werden, sondern diese dienen nur zur Verhinderung jener Erscheinungen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von licht-und luftbeständigen Kohlenwasserstofföldestil_laten oder Raffinaten, dadurch gekennzeichnet, daB möglichst ämmoniak-und aminfreie Öle mit einer geringen Menge von Verbindungen, die in alkalischen Medien leicht mit Luftsauerstoff reagieren, 'wie - Oxy- oder Dioxybenzole, und mit geringer Menge einer Säure, z. B. Benzoesäure, Stearnsäure o. ä., oder nur mit einem dieser beiden Zusätze versetzt werden, um dadurch die Verfärbung, Verharzung u. dgl. hintanzuhalten.