DE4445644A1 - Schüttbettabscheider - Google Patents
SchüttbettabscheiderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen von
Verbrennungsabgasen unter hohem Druck und hoher Temperatur,
insbesondere zur Beaufschlagung einer Gasturbine, mit einer
druckaufgeladenen Kohlenstaubfeuerung und einem der Feuerung
nachgeschalteten Flüssigschlackeabscheider.
Die druckaufgeladene Kohlenstaubfeuerung erzeugt Verbren
nungsabgase bei Temperaturen von 1200 bis 1800°C und Drücken
von bis zu 35 bar. Vor Einleitung dieser Verbrennungsabgase in
die Gasturbine ist es erforderlich, die Verbrennungsabgase von
Flüssigschlacke zu befreien. Letztere würde sonst auf den Tur
binenschaufeln verfestigen und eine Unwucht erzeugen, die zur
Zerstörung der Turbine führen müßte.
Der für die Reinigung zuständige Flüssigschlackeabscheider
arbeitet vorzugsweise mit einer Schüttung aus keramischen Füll
körpern, die eine porendichte Oberfläche besitzen. Durch Wahl
und Verteilung der keramischen Materialien können in der Schüt
tung, falls erforderlich, durchgehende, schlackeunbenetzbare
Zonen erzeugt werden, die bei Betriebsstörungen nicht verkleben
und dementsprechend eine Betriebswiederaufnahme des Flüssig
schlackeabscheiders ermöglichen. Dennoch kommt es bei Betriebs
störungen zu Unregelmäßigkeiten. Diese können dazu führen, daß
die Verbrennungsabgase nicht ausreichend gereinigt sind und da
her die Betriebssicherheit der Gasturbine beeinträchtigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu
schaffen und die eingangs genannte Vorrichtung derart weiterzu
entwickeln, daß die Reinigung der Verbrennungsabgase mit erhöh
ter Betriebssicherheit durchgeführt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Vorrichtung nach der Er
findung dadurch gekennzeichnet, daß dem Flüssigschlackeabschei
der ein Sicherheits-Schüttbettabscheider mit unter Betriebsbe
dingungen austauschbarer keramischer Schüttung nachgeschaltet
ist, wobei die Schüttung vorzugsweise Adsorptionseigenschaften
für dampfförmige Alkali- und Schwermetallverbindungen aufweist.
Kommt es zu Betriebsstörungen oder Störungen im Abscheide
system, so besteht die Gefahr, daß Flüssigschlackepartikel
durch den Flüssigschlackeabscheider hindurch wandern. Es kann
sich dabei um äußerst kleine Feinststoffpartikel handeln. Der
nachgeschaltete Sicherheits-Schüttbettabscheider fängt diese
Partikel auf. Da die Flüssigschlacke häufig zum Teil schon so
stark abgekühlt ist, daß ein Abtropfen nicht mehr möglich ist,
werden die Füllkörper der Schüttung mit erhärteter Schlacke
überzogen. Das Schüttbett verliert also im Laufe der Zeit seine
Wirkung.
Die Verhältnisse sind also nicht vergleichbar mit denen des
Flüssigschlackeabscheiders. Dieser ist so ausgelegt, daß seine
Standzeit ohne weiteres eine Revisionsperiode überschreitet.
Beim Sicherheits-Schüttbettabscheider ist dies aus den er
wähnten Gründen nicht der Fall. Außerdem kann das keramische
Material für die Füllkörper der Schüttung so ausgewählt werden,
daß eine hohe Benetzungsfähigkeit erzielt wird, d. h., daß die
Flüssigschlacke stark anhaftet. Dies ist unter dem Gesichts
punkt des Sicherheitseffektes durchaus wünschenswert, vermin
dert jedoch die Standzeit.
Letzteres kann in Kauf genommen werden, da die keramische
Schüttung unter Betriebsbedingungen austauschbar ist. Dies ge
stattet eine Regeneration zwischen den Revisionspausen, ohne
daß der Betrieb der Anlage unterbrochen werden müßte.
Die Gasturbinenhersteller verlangen neben einer Abscheidung
der Flüssigschlacke auch eine Reinigung von dampfförmigen und
dementsprechend auskondensierbare Alkali- und Schwermetallver
bindungen. Deren Kondensate können nämlich zu Erosions- und
Korrosionserscheinungen auf den Turbinenschaufeln führen.
Bei dem Sicherheits-Schüttbettabscheider besteht nun die
vorteilhafte Möglichkeit, die keramischen Füllkörper der Schüt
tung mit adsorptiven Eigenschaften für dampfförmige Alkali- und
Schwermetallverbindungen auszurüsten. Der Sicherheits-Schütt
bettabscheider kann also zusätzlich die Funktion eines Alkali-
und Schwermetallabscheiders übernehmen oder die Funktion eines
derartigen vorgeschalteten Abscheiders zumindest unterstützen.
Bei der Alkali- und Schwermetalladsorption werden poröse Kera
mikkörper verwendet, die sich im Laufe der Zeit verbrauchen und
dementsprechend ausgetauscht werden müssen. Ohne weiteres kann
das keramische Material derartiger Adsorptionskörper so gewählt
werden, daß gleichzeitig eine hohe Haftwirkung auf Flüssig
schlacke ausgeübt wird. Die dadurch bedingte rasche Zerstörung
der Füllkörper kann im Hinblick auf deren problemlose Aus
tauschbarkeit in Kauf genommen werden.
Grundsätzliche kommen für die Füllkörper der Schüttung so
wohl oxidkeramische als auch nicht oxidkeramische Materialien
in reiner Form oder aber auch in unterschiedlichen Mischungs
verhältnissen in Frage. Zu nennen sind Al₂O₃, MgO oder SiO₂.
Durch einen Zusatz von TiO₂ oder ZrO₂ läßt sich das Ausmaß der
Schlackebenetzbarkeit steuern. Im übrigen spielt die Art der
Herstellung eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, die Po
rösität der Füllkörper bzw. den porendichten Verschluß von de
ren Oberflächen zu beeinflussen.
Im übrigen sind sämtliche Füllkörperformen einsetzbar, wie
etwa Kugeln, Pallringe, Raschigringe, Sattelkörper, Zylinder,
Waben, Platten sowie auch beliebige andere regelmäßige oder un
regelmäßige Körper. Dabei können Körper unterschiedlicher Größe
und unterschiedlicher Form miteinander gemischt sein. Die
Durchströmrichtung ist in jedem Fall beliebig.
Ferner besteht die Möglichkeit, beim Auswechseln der Schüt
tung auf Füllkörper aus anderen Materialien oder mit anderen
Formen über zugehen.
Durch entsprechende Gestaltung und Materialwahl kann dafür
gesorgt werden, daß der Sicherheits-Schüttbettabscheider vor
übergehend die volle Funktion des vorgeschalteten Flüssig
schlackeabscheiders unter gleichzeitiger Adsorption der Alkali-
und Schwermetallverbindungen übernimmt. Dies kann während einer
Revisionsperiode auch mehrfach geschehen, da in den Perioden
zwischen den Betriebsstörungen immer ein Austausch der kerami
schen Schüttung möglich ist.
Die Erfindung richtet sich ferner auf einen Schüttbettab
scheider zum Reinigen von Verbrennungsabgasen unter hohem Druck
und hoher Temperatur, mit einer Arbeitskammer, die einen Gas
einlaß und einen Gasauslaß aufweist sowie eine Schüttung aus
keramischen Füllkörpern enthält. Zur Ermöglichung eines Schütt
bettaustauschs unter Betriebsbedingungen und damit zur Ermögli
chung eines Einsatzes als Sicherheits-Schüttbettabscheider ist
der Abscheider erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitskammer oberhalb des Gaseinlasses an ein Reservoir für
Füllkörper angeschlossen ist und daß unterhalb der Arbeitskam
mer eine mit einer Entnahmeschleuse versehene Entnahmekammer
vorgesehen ist, die über einen Durchlaß mit der Arbeitskammer
in Verbindung steht, wobei ein Schieber aus keramischem Materi
al in den Durchlaß hinein- und aus diesem herausbewegbar ist.
Der Schieber zwischen der Arbeitskammer und der Entnahme
kammer arbeitet im Hochtemperaturbereich und besteht daher aus
Keramik. Sobald er geöffnet wird und den Durchlaß zur Entnahme
kammer freigibt, kann die Schüttung nach unten in letztere hin
ein abfließen und sodann über die Entnahmeschleuse aus dem
Hochdruckbereich entnommen werden. Gleichzeitig fließen
frische Füllkörper aus dem Reservoir in die Arbeitskammer ein.
Sobald die verbrauchte Schüttung ganz oder teilweise in die
Entnahmekammer hineingewandert ist, wird der keramische Schie
ber wieder zum Schließen des Durchlasses in letzteren hineinbe
wegt.
Um diese Bewegung zu erleichtern, wird in Weiterbildung der
Erfindung vorgeschlagen, daß der Schieber im wesentlichen in
horizontaler Richtung bewegbar ist und daß der Durchlaß eine
Öffnung aufweist, die in einer vertikalen oder geneigten Ebene
liegt und vom Schieber auf eine Größe reduzierbar ist, die
kleiner als die Größe der Füllkörper ist. Der Durchlaß erfährt
also an der Stelle der Öffnung eine Umlenkung nach unten. Wird
der Schieber gegen die Öffnung bewegt, so können die soeben
hindurchgetretenen Füllkörper noch nach unten fallen, während
der Schieber die nächstfolgenden Füllkörper blockiert und in
der Öffnung festhält. Ein Zurückstoßen der Füllkörper ist nicht
erforderlich. Dementsprechend kann der Schließvorgang sanft und
ohne großen Kraftaufwand durchgeführt werden.
In alternativer Weiterbildung der Erfindung wird vorge
schlagen, daß die Arbeitskammer oberhalb des Gaseinlasses an
ein Reservoir für Füllkörper angeschlossen ist und daß unter
halb der Arbeitskammer eine mit einer Entnahmeschleuse verse
hene Entnahmekammer vorgesehen ist, die über einen Durchlaß mit
der Arbeitskammer in Verbindung steht, wobei der Durchlaß einen
beheizbaren Sitz für keramische Verschlußkörper bildet, die dem
Sitz von einer Aufgabeeinrichtung zuführbar sind und einen
Schmelzpunkt haben, der über der Arbeitstemperatur der Arbeits
kammer und unter dem Schmelzpunkt der Füllkörper liegt. Sobald
die verbrauchte Schüttung in die Entnahmekammer überführt wer
den soll, wird der Sitz im Durchlaß beheizt. Sodann schmilzt
der dort befindliche Verschlußkörper und gibt den Durchlaß
frei. Soll anschließend der Durchlaß wieder verschlossen wer
den, so wird die Aufgabeeinrichtung aktiviert, um dem Sitz ei
nen neuen Verschlußkörper zuzuführen und den Durchlaß wieder zu
sperren. Auch hier fließt frisches Schüttgut aus dem Reservoir
nach und füllt die Arbeitskammer.
Der schmelzbare Verschlußkörper besteht ebenfalls aus kera
mischen Material mit entsprechend eingestelltem Schmelzpunkt.
Der Sitz kann in beliebiger Weise beheizt werden. Zum Bei
spiel können spezielle Brenner in den Bereich des Sitzes ge
richtet werden. Diese lassen sich bei Bedarf zünden und erzeu
gen sodann die erforderlichen Temperaturen. Günstiger ist es
unter Umständen, den Sitz mit einer elektrischen Heizung zu
versehen, die in den Sitz integriert sein kann. Sie läßt sich
problemlos von außen schalten und bedarf keiner Zündung.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
Aufgabeeinrichtung einen seitlichen, oberhalb des Sitz münden
den Zuführkanal aufweist, der einen Stößel enthält und am Aus
trittsende eine Stufe bildet. Sobald erforderlich, stößt der
Stößel den am Austrittsende des Zuführkanals befindlichen Ver
schlußkörper in den Sitz hinein. Der Stößel kann dabei direkt
auf den auszustoßenden Verschlußkörper einwirken. Vorteilhafter
ist es hingegen, dem Zuführkanal eine gewisse Länge zu geben,
so daß mehrere Verschlußkörper aufgenommen werden können. Der
Stößel arbeitet dann in einem Bereich, in dem bereits niedri
gere Temperaturen herrschen.
Unter Umständen erfolgt die Sperrung des Durchlasses durch
den jeweiligen Verschlußkörper im Zusammenwirken mit einem oder
mehreren der Füllkörper der Schüttung. Dies behindert den
nächstfolgenden Schmelzvorgang und damit die Freigabe des
Durchlasses in keiner Weise. Auch bedarf es keines abgedichte
ten Verschlusses des Durchlasses. Vielmehr ist eine ständige
Durchlässigkeit dann sogar erforderlich, wenn die Möglichkeit
bestehen soll, daß Flüssigasche in die Entnahmekammer abtropft.
Letztere ist jedenfalls für die Aufnahme von Flüssigasche ein
gerichtet. Die Entnahmeschleuse eignet gleichermaßen dazu,
Flüssigasche und verbrauchte Schüttung aus dem Hochdruckbereich
herauszutransportieren.
Das Reservoir für frische Füllkörper kann sich im Hoch
druckbereich befinden oder über eine entsprechende Schleuse an
diesen angeschlossen sein. Grundsätzlich können die frischen
Füllkörper frei nachrutschen. Vorteilhafter ist es unter Um
ständen, einen Verschluß zwischen der Arbeitskammer und dem Re
servoir vorzusehen. Hierzu wird vorgeschlagen, daß die Arbeits
kammer über einen Verbindungskanal an das Reservoir für Füll
körper angeschlossen ist und daß ein Schieber aus keramischem
Material in den Verbindungskanal hinein- und aus diesem heraus
bewegbar ist. Der Schieber sorgt für eine gewisse thermische
Abschirmung und verhindert außerdem weitgehend einen Kontakt
zwischen den Verbrennungsabgasen und den außerhalb der Arbeits
kammer befindlichen Füllkörpern.
Dabei besteht ein besonders vorteilhaftes Merkmal darin,
daß der Schieber im wesentlichen in horizontaler Richtung be
wegbar ist und daß der Durchlaß eine Öffnung definiert, die in
einer im wesentlichen vertikalen oder geneigten Ebene liegt und
vom Schieber auf eine Größe reduzierbar ist, die kleiner als
die Größe der Füllkörper ist.
Der Schieber zwischen dem Reservoir und der Arbeitskammer
arbeitet also ebenso wie der oben erläuterte Schieber, der den
Durchlaß zwischen der Arbeitskammer und der Entnahmekammer
sperrt.
Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch solche Kom
binationen und Unterkombinationen der erfindungsgemäßen Merkma
le, die von den beiliegenden Ansprüchen abweichen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Aus
führungsbeispielen im Zusammenhang mit der beiliegenden Zeich
nung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 ein Fließschema der Vorrichtung;
Fig. 2 eine erste Ausführungsform eines Sicherheits-
Schüttbettabscheiders;
Fig. 3 einen Teilschnitt durch eine gegenüber Fig. 2
abgewandelte Ausführungsform.
Nach Fig. 1 ist eine druckaufgeladene Kohlenstaubfeuerung 1
vorgesehen, deren Verbrennungsabgase unter hohem Druck und ho
her Temperatur einem Flüssigschlackeabscheider 2 zugeführt wer
den. Diesem ist ein Sicherheits-Schüttbettabscheider 3 nachge
schaltet. Von letzterem aus gelangen die gereinigten Verbren
nungsabgase zu einer Gasturbine 4.
Der Sicherheits-Schüttbettabscheider 3 enthält eine Schüt
tung aus keramischen Füllkörpern, die bei Bedarf unter Be
triebsbedingungen austauschbar ist. Ungleichmäßige Fahrweise
oder Störungen im Flüssigschlacke- und Alkali-Abscheidesystem
können dazu führen, daß der Sicherheits-Schüttbettabscheider 3
belastet wird. Seine Füllkörper werden mit Flüssigschlacke be
aufschlagt, die sich unter Umständen aufgrund zu geringer Tem
peratur verfestigt. Auch die Keramik der Füllkörper kann so ge
artet sein, daß Flüssigschlacke gebunden wird. Schließlich kön
nen die Füllkörper Alkali- und Schwermetallverbindungen adsor
bieren. In allen Fällen kommt es zu einem Verbrauch des Schütt
bettes. Sobald der normale Betriebsablauf hergestellt oder wie
derhergestellt ist, besteht die Möglichkeit, das verbrauchte
Schüttbett aus dem Abscheider 3 zu entnehmen und durch ein fri
sches Schüttbett zu ersetzen.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
eine absolute Abschirmung der Gasturbine 4 gewährleistet ist,
ohne daß der Betrieb zwischen den Revisionen unterbrochen wer
den muß.
Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform des Sicherheits-
Schüttbettabscheiders 3. Dieser weist eine Arbeitskammer 5 mit
einem Gaseinlaß 6 und einem Gasauslaß 7 auf. Die Arbeitskammer
5 ist mit einem Schüttbett aus keramischen Füllkörpern 8 ge
füllt.
Unterhalb der Arbeitskammer 5 befindet sich eine Entnahme
kammer 9, die über eine Entnahmeschleuse 10 entleerbar ist. Die
Verbindung zwischen der Entnahmekammer 9 und der Arbeitskammer
5 wird von einem Durchlaß 11 hergestellt. Der Durchlaß defi
niert eine Öffnung, die im vorliegenden Fall in einer vertika
len Ebene liegt und in die die Stirnseite eines keramischen
Schiebers 12 hineinragt.
Sobald der Schieber 12 geöffnet wird, können die Füllkörper
8 durch den Durchlaß 11 hindurchtreten und in die Entnahmekam
mer 9 gelangen. Ein Schließen des Schiebers 12 bereitet deshalb
keine Schwierigkeiten, weil lediglich die nachströmenden Füll
körper 8 zurückgehalten, nicht jedoch zurückgedrängt werden
müssen. Im übrigen ist kein vollständiger Abschluß des Durch
lasses 11 erforderlich, weil Flüssigasche in den Entnahmebehäl
ter 9 abströmen soll.
Oberhalb der Arbeitskammer 5 befindet sich ein Reservoir 13
für frische Füllkörper. Das Reservoir 13 ist hier nur schema
tisch angedeutet. Die Verbindung zwischen dem Reservoir 13 und
der Arbeitskammer 5 wird von einem Verbindungskanal 14 herge
stellt, in welchem ein Schieber 15 arbeitet. Wie ersichtlich,
liegt eine direkte Entsprechung zum Durchlaß 11 und Schieber 12
im unteren Bereich der Arbeitskammer 5 vor.
Bei der abgewandelten Ausführungsform nach Fig. 3 bildet
der Durchlaß 11 einen Sitz 16, in den eine elektrische Heizung
17 integriert ist. Der Sitz 16 wird von einem Verschlußkörper
18 versperrt. Dabei ist in nicht dargestellter Weise dafür ge
sorgt, daß Flüssigasche aus der Arbeitskammer 5 in die Entnah
mekammer 9 fließen kann.
Der Verschlußkörper 18 hat einen Schmelzpunkt, der über der
Arbeitstemperatur der Arbeitskammer 5 und unterhalb des
Schmelzpunktes der hier nicht dargestellten Füllkörper liegt.
Sobald die Schüttung aus der Arbeitskammer 5 in die Entnahme
kammer 9 überführt werden soll, wird die elektrische Heizung 17
in Betrieb gesetzt, woraufhin der Verschlußkörper 18 schmilzt.
Der Durchlaß 11 wird also für die Füllkörper freigegeben. So
bald der Durchlaß 11 wieder verschlossen werden soll, wird eine
Aufgabeeinrichtung 19 aktiviert. Diese weist einen seitlich
oberhalb des Sitzes 16 mündenden Zuführkanal 20 auf, der eine
Reihe von Verschlußkörpern enthält und am auslaufseitigem Ende
eine Stufe 21 bildet. Ein Stößel 22 drückt den untersten Ver
schlußkörper über die Stufe 21 hinweg in den Bereich des Sitzes
16 hinein. Dort erfolgt dann, unter Umständen im Zusammenwirken
mit einem oder mehreren der Füllkörper, die Versperrung des
Durchlasses 11.
Im Rahmen der Erfindung sind durchaus Abwandlungsmöglich
keiten gegeben. So kann die Arbeitskammer 5 beliebig geformt
sein, wobei auch die Durchströmungsrichtung der Verbrennungsab
gase keiner Beschränkung unterliegt. Die keramischen Schieber
12 und 15 werden nach Fig. 2 von hydraulischen oder pneumati
schen Kolbenarbeitsmaschinen betätigt. Abweichend davon sind
beliebige Antriebe denkbar. Immer jedoch wird die Anordnung so
gewählt, daß die Antriebe außerhalb der Hochtemperaturzone und
gegebenenfalls auch außerhalb des Hochdruckbereichs liegen. An
stelle der elektrischen Heizung 17 in Fig. 3 kann der Sitz 16
für die Verschlußkörper auch durch zusätzliche Brenner beheizt
werden. Abweichend von Fig. 2 besteht die Möglichkeit, das Re
servoir 13 außerhalb des Hochdruckbereichs vorzusehen, wobei
dann allerdings eine entsprechende Schleuse vorhanden sein muß.
Der Abscheider mit austauschbarem Schüttbett wurde in sei
ner bevorzugten Anwendung als Sicherheits-Schüttbettabscheider
beschrieben. Seine Konstruktion eignet sich gleichermaßen für
Alkali- und Schwermetallabscheider, da sich auch hier die Füll
körper durch Adsorption verbrauchen. Schließlich ist auch ein
Einsatz als Flüssigascheabscheider denkbar, insbesondere wenn
mit hoher Schlackebenetzbarkeit gearbeitet werden soll oder
wenn die Revisionsperioden außergewöhnlich lang sind.
Schließlich eignet sich der Abscheider auch für solche An
wendungsfälle, in denen die Verbrennungsabgase mit geringeren
Temperaturen und Drücken anfallen, beispielsweise für Wirbel
schichtfeuerungen, Müllverbrennungsanlagen und dergleichen.
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Erzeugen von Verbrennungsabgasen unter
hohem Druck und hoher Temperatur, insbesondere zur Beaufschla
gung einer Gasturbine (4), mit einer druckaufgeladenen Kohlen
staubfeuerung (1) und einem der Feuerung nachgeschalteten Flüs
sigschlackeabscheider (2),
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Flüssigschlackeabscheider (2) ein Sicherheits-
Schüttbettabscheider (3) mit unter Betriebsbedingungen aus
tauschbarer keramischer Schüttung nachgeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schüttung des Sicherheits-Schüttbettabscheiders (3) Adsorp
tionseigenschaften für dampfförmige Alkali- und Schwermetall
verbindungen aufweist.
3. Schüttbettabscheider zum Reinigen von Verbrennungsabga
sen unter hohem Druck und hoher Temperatur, mit einer Arbeits
kammer (5), die einen Gaseinlaß (6) und einen Gasauslaß (7)
aufweist sowie eine Schüttung aus keramischen Füllkörpern (8)
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskammer (5)
oberhalb des Gaseinlasses (6) an ein Reservoir (13) für Füll
körper (8) angeschlossen ist und daß unterhalb der Arbeitskam
mer (5) eine mit einer Entnahmeschleuse (10) versehene Entnah
mekammer (9) vorgesehen ist, die über einen Durchlaß (11) mit
der Arbeitskammer (5) in Verbindung steht, wobei ein Schieber
(12) aus keramischem Material in den Durchlaß (11) hinein- und
aus diesem herausbewegbar ist.
4. Abscheider nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schieber (12) im wesentlichen in horizontaler Richtung be
wegbar ist und daß der Durchlaß (11) eine Öffnung definiert,
die in einer im wesentlichen vertikalen oder geneigten Ebene
liegt und vom Schieber (12) auf eine Größe reduzierbar ist, die
kleiner als die Größe der Füllkörper (8) ist.
5. Schüttbettabscheider zum Reinigen von Verbrennungsabga
sen unter hohem Druck und hoher Temperatur, mit einer Arbeits
kammer (5), die einen Gaseinlaß (6) und einen Gasauslaß (7)
aufweist sowie eine Schüttung aus keramischen Füllkörpern (8)
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskammer (5)
oberhalb des Gaseinlasses (6) an ein Reservoir (13) für Füll
körper (8) angeschlossen ist und daß unterhalb der Arbeitskam
mer (5) eine mit einer Entnahmeschleuse (10) versehene Entnah
mekammer (9) vorgesehen ist, die über einen Durchlaß (11) mit
der Arbeitskammer (5) in Verbindung steht, wobei der Durchlaß
(11) einen beheizbaren Sitz (16) für keramische Verschlußkörper
(18) bildet, die dem Sitz (16) von einer Aufgabeeinrichtung
(19) zuführbar sind und einen Schmelzpunkt haben, der über der
Arbeitstemperatur der Arbeitskammer (5) und unter dem Schmelz
punkt der Füllkörper (8) liegt.
6. Abscheider nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sitz (16) eine elektrische Heizung (17) aufweist.
7. Abscheider nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufgabeeinrichtung (19) einen seitlichen, oberhalb
des Sitzes (16) mündenden Zuführkanal (20) aufweist, der einen
Stößel (22) enthält und am Austrittsende eine Stufe (21) bil
det.
8. Abscheider nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Arbeitskammer (5) über einen Verbindungs
kanal (14) an das Reservoir (13) für Füllkörper (8) angeschlos
sen ist und daß ein Schieber (15) aus keramischem Material in
den Verbindungskanal (14) hinein- und aus diesem herausbewegbar
ist.
9. Abscheider nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schieber (15) im wesentlichen in horizontaler Richtung be
wegbar ist und daß der Verbindungskanal (14) eine Öffnung defi
niert, die in einer im wesentlichen vertikaler oder geneigten
Ebene liegt und vom Schieber (15) auf eine Größe reduzierbar
ist, die kleiner als die Größe der Füllkörper (8) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944445644 DE4445644C2 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Schüttbettabscheider |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944445644 DE4445644C2 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Schüttbettabscheider |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4445644A1 true DE4445644A1 (de) | 1996-09-19 |
DE4445644C2 DE4445644C2 (de) | 1997-01-23 |
Family
ID=6536491
Family Applications (1)
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1994
- 1994-12-21 DE DE19944445644 patent/DE4445644C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
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DE4445644C2 (de) | 1997-01-23 |
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