DE4445258A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Nachformen eines an einen Gegenstand anextrudierten Profilstrangs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Nachformen eines an einen Gegenstand anextrudierten ProfilstrangsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachformen des
Übergangsbereichs zwischen dem Anfang und dem Ende eines
einen geschlossenen Rahmen bildenden, an den Randbereich
eines Gegenstandes anextrudierten Profilstrangs aus einem
Polymer, bei dem eine einen dem gewünschten
Profilquerschnitt entsprechenden Hohlraum aufweisende
Preßform unter Verschwenkung um eine parallel zur
Längsrichtung des Profilstrangs verlaufende Achse auf den
Profilstrang abgesenkt wird. Die Erfindung betrifft ferner
eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE 90 11 573 U1 bekannt.
Dieses bekannte Verfahren dient zum Nachformen einer aus
einem Polyurethan-Reaktionssystem bestehenden, an eine
Glasscheibe anextrudierten Profilraupe. Bei diesem
bekannten Verfahren besteht die Preßform aus einer
zangenartigen Vorrichtung mit zwei Preßbacken, die in
geöffneter Stellung von außen über den mit der Profilraupe
versehenen Rand der Glasscheibe geführt wird. Die
Schwenkachse der beiden Zangenbacken liegt dabei außerhalb
des Gegenstandes. Nach Positionierung der zangenartigen
Preßvorrichtung, bei der die der Profilraupe
gegenüberliegende Oberfläche der Glasscheibe in eine
entsprechende Ausnehmung der einen Zangenbacke eingelegt
wird, wird die andere Zangenbacke, die die Profilraupe
nachformt, um die Schwenkachse verschwenkt und auf die
Profilraupe gepreßt.
In dem nachzuformenden Übergangsbereich der Profilraupe ist
normalerweise ein Überschuß des Polymermaterials vorhanden,
der bei dem Nachformungsvorgang entfernt werden muß. Zu
diesem Zweck ist die bekannte Vorrichtung mit einem
Ausweichkanal versehen, durch den das überschüssige
Material in Richtung auf die Sichtfläche der Glasscheibe
herausgepreßt wird. Dieses überschüssige Material muß
später entfernt werden. Da es an der Glasscheibe haftet,
ist die spätere Entfernung dieses überschüssigen Materials
mit Schwierigkeiten verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß die
Entfernung des beim Nachformen zwangsläufig entstehenden
überschüssigen Materials erleichtert wird.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Verschwenkung der Preßform um eine Achse erfolgt, die
innerhalb des von den Projektionsstrahlen des Randes des
Gegenstandes begrenzten Raumes liegt derart, daß die
Verdrängung des überschüssigen Polymermaterials beim
Nachpreßvorgang in Richtung auf den Rand des Gegenstandes
oder darüber hinaus erfolgt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt zwar die
Schließbewegung der Preßform ebenfalls in Form einer
Schwenkbewegung, jedoch schließen sich dabei die
verschwenkbaren Formteile infolge der Verlagerung der
Schwenkachse bezogen auf den mit der Profilraupe versehenen
Gegenstand von innen nach außen. Auf diese Weise wird beim
Schließvorgang zunächst die dem Mittelfeld des Gegenstandes
zugewandte Seite der Profilraupe durch das Formwerkzeug
begrenzt. Sobald das Preßwerkzeug hier an der Oberfläche
des Gegenstandes anliegt, kann beim weiteren Formvorgang
auf dieser Seite kein Polymermaterial mehr austreten,
vielmehr erfolgt während des weiteren Schließvorgangs der
Preßwerkzeuge eine Verdrängung des Polymermaterials in
radialer Richtung nach außen. Wenn die Profilraupe
unmittelbar im Randbereich an die Glasscheibe anextrudiert
ist, wird die überschüssige Polymermasse auf diese Weise
über die Umfangsfläche des Gegenstandes hinaus verdrängt,
wo sie auf verhältnismäßig einfache Weise entfernt werden
kann. Doch auch in den Fällen, in denen die Profilraupe
nicht unmittelbar im Randbereich des Gegenstandes an diesen
anextrudiert ist, sondern weiter innen, ist die Entfernung
des überschüssigen Polymermaterials vom dem zwischen der
Profilraupe und der Umfangskante befindlichen
Oberflächenbereich des Gegenstandes einfacher, als wenn das
überschüssige Material von der auf der Innenseite der
Profilraupe befindlichen Oberfläche des Gegenstandes
entfernt werden muß.
Grundsätzlich kann die Achse, um die die Preßform
verschwenkt wird, auch oberhalb oder unterhalb der
Oberfläche des Gegenstandes liegen. In diesen Fällen werden
jedoch auf das Polymermaterial Scherkraftkomponenten in
Richtung parallel zur Oberfläche des Gegenstandes ausgeübt,
wodurch unter Umständen die Haftung des Polymers auf dem
Gegenstand und/oder die Eigenschaften des Polymermaterials
nachteilig beeinflußt werden können. Die besten Ergebnisse
werden deshalb erzielt, wenn die Schwenkachse auf der Höhe
der Oberfläche des Gegenstandes oder nur wenig darüber
liegt. Dabei kommt zweckmäßigerweise ein Preßwerkzeug zur
Anwendung, das an derjenigen Seite des kalibrierten
Hohlraums, die die Profilraupe auf der Innenseite begrenzt,
mit einem keilförmigen Vorsprung versehen, dessen von den
Keilflächen gebildete Kante die Schwenkachse bildet und die
vor Beginn der Schwenkbewegung des Preßwerkzeugs zunächst
bis auf die Oberfläche des Gegenstandes oder bis in deren
unmittelbare Nähe abgesenkt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens umfaßt eine Halteeinrichtung für die
positionierte Halterung des die nachzuformende Profilraupe
tragenden Gegenstandes und eine beweglich angeordnete
Preßform und zeichnet sich dadurch aus, daß die Preßform an
einem Rahmen angeordnet ist, der als solcher senkrecht zur
Halteeinrichtung verschiebbar und in seiner die Nachformung
durchführenden Arbeitsstellung um eine oberhalb, innerhalb
oder unterhalb der Oberfläche des die Profilraupe tragenden
Gegenstandes liegende Achse verschwenkbar ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen und aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 den Nachformvorgang eines mit einer Zentrierlippe
versehenen Rahmenprofils auf einer Glasscheibe als
schematische Darstellung der aufeinanderfolgenden
Phasen, und
Fig. 2 eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in
einer Seitenansicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend im
Zusammenhang mit der Vorrüstung von Glasscheiben
beschrieben, und zwar von Autoglasscheiben, die für die
Klebemontage vorgesehen sind. Das Rahmenprofil, das an die
Glasscheiben anextrudiert wird, kann einen beliebigen
Querschnitt haben. Insbesondere kann es einen über den
Scheibenumfang vorspringenden lippenartigen Abschnitt
aufweisen, der etwa parallel zur Scheibenoberfläche
verläuft. Dieser lippenartige Abschnitt dient beim Einbauen
der Glasscheibe in den Falz des Fensterrahmens als Stütz-
und Zentrierlippe, die dafür sorgt, daß der Rand der
Glasscheibe auf dem gesamten Scheibenumfang einen
gleichbleibenden Abstand zu dem der Umfangsfläche der
Glasscheibe gegenüberliegenden Steg des Fensterrahmens
einhält. Ferner hat diese Lippe die Aufgabe, die
Glasscheibe während des Abbindevorgangs des Montageklebers
in der Fensteröffnung zu fixieren, so daß auf andere Mittel
zur Positionierung und zum Fixieren der Glasscheiben
während des Abbindens der Klebermasse verzichtet werden
kann. Das Rahmenprofil kann ferner sogenannte
Spacerabschnitte aufweisen, das heißt Profilabschnitte, die
vorzugsweise senkrecht zur Scheibenfläche ausgerichtet sind
und die dazu dienen, die Einbautiefe der Glasscheibe in dem
Fensterrahmen festzulegen. Solche Spacerabschnitte können
gleichzeitig als Begrenzungsstege für die Klebermasse
dienen. Unabhängig von dem jeweiligen Querschnitt des
Rahmenprofils ist eine Nachformung des Übergangsbereichs
zwischen dem Anfang und dem Ende des extrudierten
Profilstrangs in jedem Fall wünschenswert. Unbedingt
erforderlich ist eine solche Nachformung in den Fällen, in
denen im eingebauten Zustand der Scheiben Teile des Rahmens
sichtbar bleiben, was insbesondere bei den genannten Dicht-
und Zentrierlippen der Fall ist.
Grundsätzlich können unterschiedliche Polymersysteme zum
Anextrudieren von Profilsträngen an Gegenstände verwendet
werden, sofern das Polymermaterial an der Oberfläche des
Gegenstandes ausreichend haftet und soweit es die
gewünschten Viskositätseigenschaften beim
Extrusionsvorgang, und nach dem Erhärten der extrudierten
Masse die gewünschten Eigenschaften bezüglich der
Beständigkeit gegen mechanische und chemische Einflüsse
sowie die gewünschten elastischen Eigenschaften aufweist.
Bewährt haben sich für diesen Zweck einerseits
feuchtigkeitshärtende Einkomponenten-Polyurethansysteme,
wie sie zum Beispiel in der US-PS 3.779.794 beschrieben
sind, und Zweikomponenten-Polyurethan-Systeme, wie sie
beispielsweise in den EP 0083797 A1 und 0024501 A1
beschrieben sind, sowie andererseits thermoplastische
Elastomersysteme, wie sie in der US-PS 5.336.349
beschrieben sind. Wenn der Profilstrang aus einem
Reaktionssystem extrudiert wird, muß der Nachformvorgang
selbstverständlich unmittelbar im Anschluß an den
Extrusionsvorgang erfolgen, bevor der extrudierte Strang
durch die Polymerisationsreaktion zu erhärten beginnt. Wenn
dagegen der Profilstrang aus einem thermoplastischen
Polymer extrudiert wird, braucht sich der Nachformvorgang
nicht unmittelbar an den Extrusionsvorgang anzuschließen,
sondern kann auch noch zu einem beliebigen späteren
Zeitpunkt erfolgen. In diesem Fall muß lediglich durch
entsprechende Erwärmung der nachzuformenden Masse dafür
gesorgt werden, daß das Material wieder in den plastischen
Zustand überführt wird.
Wie bei den bekannten Nachpreßwerkzeugen muß durch Wahl
geeigneter Werkstoffe für die Preßform oder durch geeignete
Beschichtung der Werkzeugoberfläche dafür gesorgt werden,
daß eine Haftung zwischen der Formoberfläche und der
nachzuformenden Polymermasse vermieden wird. Geeignete
Antihaftbeschichtungen sind bekannt und werden in
Abhängigkeit von dem im Einzelfall verwendeten Polymer
ausgewählt.
Bei dem nachfolgenden in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel wird der Nachformvorgang eines
Profilstrangs 2 beschrieben, der an eine Glasscheibe 1 am
Rand anextrudiert wurde und der eine über den
Scheibenumfang vorstehende Lippe 3 aufweist. Im übrigen
weist das Profil in diesem Fall einen U-förmigen
Querschnitt auf mit den beiden etwa senkrecht zur
Glasscheibe 1 ausgerichteten Stegen 4 und 5 sowie dem
Mittelabschnitt 6.
Zum Nachformen des Profilstrangs sind in diesem Fall eine
untere Preßform 8 und eine obere Preßform 14 erforderlich,
die beim Nachpreßvorgang in der richtigen Stellung
zueinander positioniert sein müssen. Die untere Preßform 8
weist eine Auflagefläche 9 für die Glasscheibe 1 und eine
Anlagefläche 10 auf, gegen die die Umfangsfläche der
Glasscheibe zur Anlage kommt. Die Formflächen 11 und 12 der
unteren Preßform 8 sind entsprechend der gewünschten Form
der Lippe 3 des Profilstrangs gestaltet.
Die obere Preßform 14 ist auf ihrer Unterseite entsprechend
dem gewünschten Profilquerschnitt kalibriert. Im
geschlossenen Zustand wird der Abstand der oberen Preßform
14 von der unteren Preßform 8 durch die schneidenförmige
Kante 15 des keilförmigen Vorsprungs 16 einerseits, sowie
durch die vorspringende Schneidkante 17 andererseits
bestimmt. Während die schneidenförmige Kante 15 die
Glasscheibe 1 an ihrer Oberfläche praktisch berührt, wirkt
auch die Schneidkante 17 mit der Formfläche 11 zusammen.
In der Nachformphase A befinden sich die beiden Preßformen
8 und 14 in einer geöffneten, das heißt in einer
voneinander entfernten Stellung, so daß die Glasscheibe in
Richtung des Pfeils F zwischen die Preßformen geschoben und
auf die untere Preßform 8 aufgelegt werden kann. Der
Polymerstrang 20, der hier eine mehr oder weniger
unregelmäßige Gestalt hat, kann dabei durch die Formfläche
12 der unteren Preßform 8 bereits teilweise nachgeformt
werden. Die Kante 15 des keilförmigen Vorsprungs 16 der
oberen Preßform 14 nimmt in horizontaler Richtung gesehen
eine Stellung ein, die etwa der inneren Begrenzung 21 des
Profilstrangs 20 entspricht.
Sobald die Glasscheibe 1 auf diese Weise zwischen den
Preßformen 8 und 14 positioniert ist, setzt die Phase B des
Nachformvorgangs ein. In dieser Phase B wird die obere
Preßform 14 unter Beibehaltung ihrer geneigten Lage, das
heißt parallel zu sich selbst, in Richtung des Pfeils F′ in
Richtung auf die untere Preßform 8 abgesenkt, bis die Kante
15 des keilförmigen Vorsprungs 16 die Oberfläche der
Glasscheibe 1 praktisch berührt. Wenn die obere Preßform 14
diese Stellung eingenommen hat, ist der von der oberen
Preßform 14, der Glasscheibe 1 und der unteren Preßform 8
gebildete Hohlraum durch die Kante 15 und die
Glasoberfläche an dieser Stelle geschlossen, so daß beim
weiteren Nachformen an dieser Stelle kein Polymermaterial
mehr entweichen kann. Es kann zwar vorkommen, daß der
Polymerstrang 20 vor dem Nachformvorgang an der
nachzuformenden Stelle sich über den endgültigen
Profilquerschnitt hinaus in Richtung auf die Scheibenfläche
erstreckt. In diesem Fall wird der überstehende Teil des
Polymerstrangs beim Absenken der oberen Preßform 14 durch
die Schneidkante 15 abgeschert. Dabei handelt es sich aber
nur um einen verhältnismäßig kleinen Grat, der sich in
unmittelbarer Nähe des nachgeformten Profils befindet und
der nach dem Erstarren des Polymers ohne Schwierigkeiten
beseitigt werden kann.
In der Nachformphase C wird nun die obere Preßform 14 um
die Kante 15 herum in Drehrichtung des Pfeiles P
verschwenkt, wobei die Lage der Kante 15 unverändert
bleibt. Der Formhohlraum bleibt dadurch auf der von der
Kante 15 begrenzten Seite geschlossen, und die
überschüssige Masse des Polymerstrangs 20 wird in radialer
Richtung zwischen der Unterform 8 und der Oberform 14 nach
außen verdrängt, während gleichzeitig dem Profil die durch
die obere Preßform 14 vorgegebene Gestalt gegeben wird.
Nach Beendigung des Schwenkvorgangs hat die obere Preßform
in der Nachformphase D ihre Endstellung erreicht. In dieser
Endstellung berührt die Schneidkante 17 praktisch die
Formfläche 11 der unteren Preßform 8 und trennt auf diese
Weise den überschüssigen Materialstreifen 24 von der Lippe
3 ab, die so ihre endgültige Begrenzung erhält. Der
Nachformvorgang ist damit abgeschlossen. Die obere Preßform
14 wird nun parallel zu sich selbst in Richtung des Pfeils
F′′wieder angehoben und nach Erreichen ihrer oberen
Endstellung wieder in ihre für die Nachformphase A
erforderliche Winkelstellung verbracht. Die Glasscheibe 1
mit dem nachgeformten Profilstrang wird nun aus der unteren
Preßform 8 entfernt und dem nächstfolgenden
Bearbeitungsschritt zugeführt.
Eine Maschine, mit der das Verfahren durchgeführt werden
kann, ist in Fig. 2 mit ihren wesentlichen
Konstruktionsmerkmalen dargestellt. An dem Maschinenrahmen
26 ist einerseits ein Rahmen 27 in vertikaler Richtung
verschiebbar gelagert. Der Rahmen 27 wird über vertikale
Führungsstangen 28 und Kugellaufbüchsen geführt. Zur
Dämpfung der Vertikalbewegung dient eine hydraulische
Bremse 29, mit der der Rahmen 27 über die Stange 30
verbunden ist. Die vertikale Bewegung wird durch den
Pneumatikzylinder 31 gesteuert, der die Hubbewegung über
die Kolbenstange 32 auf den Rahmen 27 überträgt.
An dem Rahmen 27 ist eine Konsole 35 befestigt, an der drei
Führungsrollen 36, 37 und 38 angeordnet sind. Diese drei
Führungsrollen dienen zur Halterung und Führung eines
Rahmens 40, dessen Abschnitt 41 als Kreisbogensegment
ausgebildet ist. Dieses Kreisbogensegment 41 ist auf diese
Weise um den Kreismittelpunkt herum, der mit der Kante 15
der oberen Preßform 14 zusammenfällt, verschwenkbar. Die
obere Preßform 14 ist an dem unteren Abschnitt 42 des
verschwenkbaren Rahmens 40 angeordnet. Die Schwenkbewegung
des Rahmens 40 wird mit Hilfe des Druckzylinders 43
durchgeführt, dessen Kolbenstange 44 an dem Hebel 45
angreift, der mit dem Rahmen 40 verbunden ist. Um der
Kreisbewegung des Rahmens 40 folgen zu können, ist der
Hydraulikzylinder 43 über ein geeignetes Schwenklager 46 an
dem Rahmen 27 schwenkbar angeordnet.
An dem Maschinenrahmen 26 ist ferner eine die untere
Preßform 8 tragende Platte 48 um ein Schwenklager 49
verschwenkbar angeordnet. Die Schwenkbewegung der Platte 48
wird durch den Pneumatikzylinder 49 vorgenommen, der
einerseits am Maschinenrahmen 26 über ein Schwenklager 50,
und andererseits an der Platte 48 über ein Schwenklager 51
befestigt ist.
Zur Durchführung des Nachformvorgangs wird die Glasscheibe
1 mit dem nachzuformenden Teil 20 des anextrudierten
Polymerstrangs auf die untere Preßform 8 aufgelegt und
positioniert. Über eine nicht dargestellte
Maschinensteuerung wird dann durch Beaufschlagung des
Zylinders 31 der Rahmen 27 so weit abgesenkt, bis die Kante
15 des oberen Preßwerkzeugs 14 die Oberfläche der
Glasscheibe 1 praktisch berührt. Anschließend wird durch
gesteuerte Beaufschlagung des Zylinders 43 die
Schwenkbewegung der oberen Preßform 14 um die Kante 15
herum durchgeführt. Nach Beendigung des Formvorgangs wird
durch Beaufschlagung des Zylinders 31 der Rahmen 27
angehoben. Wenn der Rahmen 27 seine obere Endstellung
erreicht hat, wird der Druckzylinder 43 beaufschlagt und
dadurch die obere Preßform 14 wieder in ihre geneigte
Stellung verbracht. Anschließend wird durch Beaufschlagung
des Zylinders 49 der Platte 48 mit der unteren Preßform 8
eine Kippbewegung nach unten und von der Glasscheibe 1 weg
nach außen erteilt. Dadurch werden die Glasscheibe 1 und
der nachgeformte Profilstrang 20 von der Form 8 gelöst. Die
Glasscheibe 1 kann nun leicht entfernt werden. Im übrigen
können die Formen 8 und/oder 14 mit Mitteln zum Heizen oder
zum Kühlen versehen sein, wodurch je nach dem verwendeten
Polymermaterial der Erstarrungsprozeß durch Kühlung oder
der Reaktionsprozeß durch Erwärmung des Polymers
beschleunigt werden kann.
Claims (9)
1. Verfahren zum Nachformen des Übergangsbereichs
zwischen dem Anfang und dem Ende eines einen
geschlossenen Rahmen bildenden, an den Randbereich
eines Gegenstandes anextrudierten Profilstrangs aus
einem Polymer, bei dem eine einen dem gewünschten
Profilquerschnitt entsprechenden Hohlraum aufweisende
Preßform unter Verschwenkung um eine parallel zur
Längsrichtung des Profilstrangs verlaufende Achse auf
den Profilstrang abgesenkt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschwenkung der
Preßform um eine Achse erfolgt, die innerhalb des von
den Projektionsstrahlen des Randes des Gegenstandes
begrenzten Raumes liegt derart, daß die Verdrängung
des überschüssigen Polymermaterials beim
Nachpreßvorgang in Richtung auf den Rand des
Gegenstandes oder darüber hinaus erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßform um eine in der Oberfläche des
Gegenstandes oder in deren unmittelbarer Nähe liegende
Achse verschwenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Positionierung des mit
der Profilraupe versehenen Gegenstandes unterhalb der
in einer zur Oberfläche des Gegenstandes geneigten
Lage gehaltenen Preßform die Preßform parallel zu sich
auf den Gegenstand abgesenkt wird, bis eine den
kalibrierten Hohlraum auf der Innenseite der
Profilraupe begrenzende Kante die Oberfläche des
Gegenstandes praktisch berührt, und anschließend um
die durch diese Kante gebildete Achse bis in die
vollständige Schließstellung verschwenkt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch die Verwendung einer mit einer
Schneidkante versehenen oberen Preßform, die mit dem
mit dem Profilstrang versehenen Gegenstand oder mit
der unteren Preßform derart zusammenwirkt, daß in der
letzten Phase des Nachpreßvorgangs die nach außen
verdrängte überschüssige Menge des Polymermaterials
durch die Schneidkante abgetrennt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einer Halteeinrichtung für die
positionierte Halterung des die nachzuformende
Profilraupe tragenden Gegenstandes und einer beweglich
angeordneten Preßform, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßform (14) an einem Rahmen (40) angeordnet ist, der
als solcher senkrecht zur Halteeinrichtung (48)
verschiebbar und in seiner die Nachformung
durchführenden Arbeitsstellung um einen oberhalb,
innerhalb oder unterhalb der Oberfläche des die
Profilraupe (20) tragenden Gegenstandes (1) liegende
Achse verschwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Nachformen eines Profilstrangs mit einem über
die Außenkante des Gegenstandes überstehenden
Profilabschnitt (Lippe 3) auf der Halteeinrichtung
(Platte 48) eine untere Preßform (8) vorgesehen ist,
und daß die obere Preßform (14) mit einer Schneidkante
(17) zum Abtrennen der nach außen verdrängten Menge
des überschüssigen Polymermaterials versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet
durch einen an einem Maschinenrahmen (26) in
senkrechter Richtung verschiebbaren Rahmen (27) mit
einer Konsole (35), an der ein
Kreisbogensegmentabschnitt (41) des die obere Preßform
(14) tragenden Rahmens (40) über Führungsrollen
(36, 37, 38) um den Mittelpunkt des
Kreisbogensegmentabschnitts (41) verschwenkbar
gelagert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Preßform (14) an der zur Innenseite des
mit dem Profilstrang versehenen Gegenstandes
gerichteten Wand des kalibrierten Hohlraums mit einem
keilförmigen Vorsprung (16) versehen ist, dessen
schneidenförmige Kante (15) mit dem Mittelpunkt des
Kreissegmentabschnitts (41) des schwenkbaren Rahmens
(40) zusammenfällt.
9. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 8 zum
Nachformen des Übergangsbereichs eines eine über den
Scheibenumfang überstehende Lippe (3) aufweisenden, an
eine Glasscheibe (1) anextrudierten Profilstrangs (2).
Priority Applications (23)
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