DE4444239A1 - Feinstbearbeitungsmaschine - Google Patents
FeinstbearbeitungsmaschineInfo
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Finish Polishing, Edge Sharpening, And Grinding By Specific Grinding Devices (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Feinstbearbeitungsmaschine zum
Bearbeiten von zylindrischen Innen- oder Außenflächen eines
Werkstücks, mit wenigstens einem an der Innen- oder
Außenfläche des Werkstücks anliegenden Finishelement, mit
einem Spannmittel um das Finishelement gegen die zu
bearbeitende Oberfläche zu pressen, und mit Mitteln zum
Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück und
dem Finishelement, wobei das Finishelement wenigstens eine
die zu bearbeitende Oberfläche teilweise umgreifende
C-förmige Schale aufweist.
Derartige Feinstbearbeitungsmaschinen, die auch als
Honmaschinen oder Superfinishmaschinen bezeichnet werden,
sind in einer Vielzahl bekannt. Mit diesen Maschinen werden
z. B. die Oberflächen von Kurbelwellenlagern oder -zapfen
oder es werden die Oberflächen von Nockenwellenlagern
bearbeitet. Mit derartigen Maschinen wird einerseits die
Oberflächengüte der Lagerstellen, andererseits die
gewünschte Rundheit erzielt. Bei der Feinstbearbeitung wird
ein Finishstein entweder direkt oder eine Schale unter
Zwischenschaltung eines Schleifbandes auf die zu
bearbeitende Oberfläche des Werkstücks aufgepreßt und das
Werkstück wird in der Regel in Drehung versetzt.
Gleichzeitig kann das Werkstück eine axiale
Oszillationsbewegung durchführen, so daß ein sog.
Kreuzschliff entsteht. Die Oszillationsbewegung kann aber
auch vom Werkzeug durchgeführt werden.
Es ist bekannt, ein textiles Schneidband mit einer relativ
weichen Schale, die z. B. aus Vulcolan besteht, auf die zu
bearbeitende Wellenoberfläche zu pressen. Mit dieser weichen
Schale ist es zwar möglich, das textile Schleifband über
eine große Fläche auf die zu bearbeitende Oberfläche
anzudrücken, wobei der während des Bearbeitungsvorgangs sich
ändernde Durchmesser der Welle nahezu keine Rolle spielt.
Als nachteilig hat sich jedoch herausgestellt, daß sich das
textile Schleifband bei wäßrigen Schmiermittelemulsionen
voll saugt und dadurch quillt. Außerdem sind mit weichen
Schalen keine oder nur geringe Formkorrekturen an der Welle
möglich, da Welligkeiten nicht vollständig abgeschliffen
werden.
Formkorrekturen können dagegen mit harten Schalen erreicht
werden, die bei welligen Oberflächen auf den Spitzen der
Wellen aufliegen und diese abtragen. Es kann also die Form
der Schale auf die Welle übertragen werden. Hierbei ist
jedoch ein inkompressibles Band erforderlich (EP-A-161 748).
Als nachteilig hat sich bei diesen harten Schalen
herausgestellt, daß sie aufgrund ihrer Steifigkeit nur bei
einem ganz bestimmten Durchmesser das Schleifband optimal
auf die Wellenoberfläche aufpressen. Ist der
Wellendurchmesser, wenn auch nur geringfügig, größer, dann
drückt die harte Schale das Schleifband im wesentlichen über
zwei linienförmige Bereiche an die Wellenoberfläche an,
wobei die linienförmigen Bereiche im wesentlichen an den in
Umfangsrichtung gesehenen Enden der Schale sind. Bei
kleinerem Durchmesser preßt die harte Schale das Schleifband
lediglich in einem kleinen mittleren Bereich auf die Welle
auf. Es ist also dann, wenn der Durchmesser der Welle nicht
exakt dem Durchmesser der Ausnehmung des Schuhs entspricht
gewährleistet, daß das Schleifband vollflächig auf die Welle
aufgepreßt wird. Außerdem hat sich gezeigt, daß bei Wellen
mit zu großem Durchmesser, was immer bei geschliffenen und
noch nicht feinstbearbeiteten Wellen der Fall ist, die
vorderen und hinteren Kanten des harten Schuhs der
Welligkeit der Zylinderoberfläche folgt. Eine Formkorrektur
ist hier also kaum möglich.
Wird die Welle nicht mit einem Schleifband sondern mit einem
Finishstein bearbeitet, dann stellt sich das oben
angesprochene Problem der Formkorrektur nicht, da sich der
Stein durch permanenten Verschleiß dem Radius der Welle
anpaßt, was bei der Verwendung eines Schleifbandes nicht der
Fall ist.
Ausgehend von einer flexiblen Schale, die sich zwar an einen
sich verändernden Durchmesser anpassen kann, die jedoch
keine Formkorrektur bewirkt, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Feinstbearbeitungsmaschine bereitzustellen,
mit der beim Superfinishen ein optimales Arbeitsergebnis
erzielt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Schale derart flexibel ist, daß sie sich radial an die zu
bearbeitende Oberfläche kreisgeometrisch anpassen kann.
Durch die flexible Ausgestaltung der Schale wird nunmehr die
Möglichkeit geschaffen, daß sie bei sich veränderndem
Durchmesser des Werkstücks radial nachgeführt werden kann,
so daß sie jederzeit über ihre gesamte Länge am Werkstück
kreisgeometrisch anliegen kann. Hierdurch wird der Vorteil
erzielt, daß der örtliche Anpreßdruck konstant bleibt und
daß das Schleifband optimal ausgenutzt wird. Auf diese Weise
paßt sich die Schale während der Bearbeitung permanent an
den sich ändernden Durchmesser der zu bearbeitenden
Werkstückoberfläche an. Es können also die Spitzen von
Welligkeiten abgetragen und eine Formkorrektur erzielt
werden. Derartige Schalen sind demnach adaptiv.
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß die dem zu
bearbeitenden Werkstück zugewandte Oberfläche der Schale mit
wenigstens einer parallel zur Drehachse verlaufenden
randoffenen Ausnehmung, z. B. einem Schlitz versehen ist. Auf
diese Weise erhält die in der Regel aus einem starren,
unnachgiebigen Material hergestellte Schale eine gewisse
Flexibilität bzw. Elastizität. Die Schlitze verlaufen dabei
radial bzw. strahlenförmig zum Werkstück, so daß die Schale
orthogonal zu den Strahlen geringfügig verformbar und
dadurch der Umschlingungsdurchmesser veränderbar ist. Auf
diese Weise kann die Krümmung der Schale an unterschiedliche
Bearbeitungsdurchmesser angepaßt werden. Die Veränderung
liegt dabei im Bereich von einigen µm.
Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die
vom zu bearbeitenden Werkstück abgewandte Oberfläche der
Schale mit wenigstens einer parallel zur Drehachse
verlaufenden randoffenen Ausnehmung, z. B. einem Schlitz
versehen ist. Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß
beide Oberflächen mit Schlitzen versehen sind. Auf diese
Weise erhält man eine hohe Flexibilität der Schale dann,
wenn das Material sehr hart und spröde ist, wie z. B. bei
Stein oder Keramik. Dabei können die Schlitze auf Lücke
versetzt angeordnet sein. Die Schale weist im Querschnitt
eine im wesentlichen lamellenförmige Gestalt auf, wobei die
Lamellenspitzen auf dem Werkstück aufliegen.
Die Schlitze können einen beliebigen Querschnitt aufweisen,
besitzen jedoch vorteilhaft einen im wesentlichen
rechteckförmigen Querschnitt.
Durch die Tiefe der Schlitze wird die Elastizität der Schale
bestimmt, wobei vorteilhaft die Tiefe der Schlitze gleich
oder größer ist als die halbe Dicke der adaptiven Schale.
Bei einem Ausführungsbeispiel entspricht die Schlitztiefe
etwa 80% der Dicke der Schale. Die Breite der Schlitze und
der Abstand der Schlitze kann so gewählt werden, daß ein
noch genügender Auflagebereich der Schale verbleibt. Die
Schlitzbreite kann je nach Anforderung 5% bis 40%,
insbesondere 25% des Auflagebereichs betragen. Bevorzugt ist
die Schale ein Anpreßelement für ein mit Schleifmittel
beschichtetes Schleifband. Bei einer derartigen Schale ist
gewährleistet, daß das Schleifband über die gesamte Länge
der Schale mit gleichem örtlichen Anpreßdruck an der zu
bearbeitenden Oberfläche anliegt, wobei dies unabhängig vom
aktuellen Durchmesser des Werkstücks ist.
Da sich während der Bearbeitung des Werkstücks die Dicke
bzw. Stärke des Bandes durch Kühl-Schmier-Mitteleinfluß und
Verschleiß ebenfalls ändert ist die Schale ein Anpreßelement
für ein mit Schleifmittel beschichtetes, insbesondere dünnes
Schleifband. Diesem Umstand wird durch die adaptive Schale
gleichwohl Rechnung getragen. Außerdem kann die
Dickenänderung des Bandes dadurch eingeschränkt werden, daß
Dünnschichtbänder bzw. -filme verwendet werden. Derartige
Bänder, die in ungebrauchtem Zustand z. B. eine Dicke von 200
µm aufweisen, besitzen im Verschleißzustand eine Dicke von
etwa 100 µm.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist die Schale an
ihrer am Werkstück anliegenden Oberfläche mit Schleifmittel,
insbesondere mit CBN (Cubic-Bor-Nitrid), Diamant usw.
beschichtet. Bei diesem Ausführungsbeispiel dient die Schale
selbst als abtragendes Werkzeug, wodurch eine höhere
Formgenauigkeit erzielt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform enthält die Schale
gebundenes Schleifmittel z. B. Edelkorund, SiCa und ist nach
Art eines Schleifsteins ausgebildet.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Schale
ein Dehnspannschuh. Dabei weist der Schuh einen parallel
bzw. koaxial zur Anlagefläche sich erstreckenden Hohlraum
für ein Druckmedium auf. Die Wand zwischen dem Hohlraum und
der Anlagefläche ist dabei so flexibel ausgebildet, daß sie
während des Bearbeitungsvorganges einer jeden
Durchmesseränderung folgen kann, jedoch bei
Bearbeitungsbeginn nur die Wellenspitzen der Oberfläche
abarbeitet.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der
Dehnspannschuh aus einem flexiblen, fluiddichten Material,
z. B. Stahl, Gummi, Kunststoff o. dgl.
Dabei kann der Dehnspannschuh als Stütze für das
lamellenartig ausgebildete Andrückelement dienen. Das
Andrückelement wird auf diese Weise vollflächig abgestützt
und jede Lamelle wird in radialer Richtung optimal
nachgeführt. Bei einer anderen Ausführungsform kann das
lamellenartige Anpreßelement auch punktweise abgestützt
sein.
Die Erfindung betrifft auch ein adaptives Finishelement für
eine Feinstbearbeitungsmaschine, wobei das Element eine oder
mehrere der obigen Merkmale aufweist.
Dabei kann die Schale ein- oder mehrteilig sein, bzw. können
zwei Schalen miteinander kombiniert sein.
Weitere vorteilhafte Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung mehrere
Ausführungsbeispiele im einzelnen dargestellt sind. Dabei
können die in der Zeichnung dargestellten und in den
Ansprüchen und der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in einer beliebigen Kombination
erfindungswesentlich sein. Dabei sollen auch Kombinationen
von offenbarten Merkmalen umfaßt sein, die weder gezeigt
noch beschrieben sind. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer flexiblen
Bearbeitungsschale an einer
Bandfinishmaschine;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der
Bearbeitungsschale der Fig. 1;
Fig. 2a weitere Ausführungsformen der
Bearbeitungsschale;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer anderen
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 5 und 6 eine starre Bearbeitungsschale gemäß dem
Stand der Technik.
In der Fig. 1 ist das einem Werkstück 1, z. B. einem
Kurbelwellenlager, zugewandte Ende einer Bearbeitungszange 2
schematisch dargestellt, wobei die beiden Arme 3 und 4 der
Zange 2 in der Fig. 1 in ihrer Schließlage dargestellt
sind. Der Bearbeitungsarm 3 weist an seinem freien Ende
einen Schuh 5 auf, der über zwei Befestigungsschrauben 6 mit
dem Bearbeitungsarm 3 verbunden ist. Der Schuh 5 ist an der
dem Werkstück 1 zugewandten Seite des Arms 3 angeschraubt.
Der Bearbeitungsschuh 5 ist an seiner dem Werkstück 1
zugewandten Seite mit einer im wesentlichen
teilkreisförmigen Ausnehmung 7 versehen, in der eine
flexible Bearbeitungsschale 8 über zwei Befestigungselemente
9 und 10 aufgenommen ist. Der andere Bearbeitungsarm 4 trägt
an seiner dem Werkstück 1 zugewandten Seite eine insgesamt
mit 11 bezeichnete Meßvorrichtung, die nicht näher
bezeichnet ist und mit der In-Prozeß-Messungen durchgeführt
werden können. Mit dieser Meßvorrichtung 11 können z. B.
während der Bearbeitung der Durchmesser des Werkstücks 1 und
Oberflächenwelligkeiten gemessen werden.
Der Materialabtrag vom Werkstück 1 erfolgt über ein
Schleifband 12, welches zwischen den beiden
Bearbeitungsarmen 3 und 4 der flexiblen Bearbeitungsschale 8
zugeführt wird und von der flexiblen Bearbeitungsschale 8
auf die Oberfläche des Werkstücks 1 gedrückt wird. Dabei
liegt das Schleifband 12 entlang der gesamten Länge der
Bearbeitungsschale 8, d. h. über den gesamten von der
Bearbeitungsschale 8 überdeckten Umfangswinkel am Werkstück
1 an und wird kontinuierlich oder schrittweise im unteren
Bereich abgezogen. Dabei wird das Schleifband 12 über zwei
Umlenkrollen 13 umgelenkt und in Richtung des Pfeils 14
gefördert. Mit einer insgesamt mit 15 bezeichneten
Spanneinrichtung wird das Schleifband 12 auf Zug beansprucht
und gespannt. Der Abtrag beträgt in der Regel 5 µm bis 8 µm,
kann jedoch bei In-Prozeß-Messung auch 30 µm betragen. Dabei
werden Unrundheiten von 2 µm bis 5 µm korrigiert, d. h.
abgetragen.
In der Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung der am
Werkstück 1 anliegenden flexiblen Bearbeitungsschale 8
dargestellt. Es ist deutlich erkennbar, daß die Schale 8 das
Schleifband 12 über ihre gesamte Länge an die Oberfläche des
Werkstücks 1 anpreßt. Die Bearbeitungsschale 8 stützt das
Schleifband 12 mit ihrer dem Werkstück 1 zugewandten ersten
Oberfläche 16 ab. Die Flexibilität erhält die
Bearbeitungsschale 8 durch randoffene Schlitze 17 und 18,
wobei die Schlitze 17 zur ersten Oberfläche 16 hin und die
Schlitze 18 zur gegenüberliegenden zweiten Oberfläche 19 hin
offen sind. Dabei erstrecken sich die Schlitze 17 und 18
radial über etwa 80% der Gesamtdicke d der
Bearbeitungsschale 8. Die Tiefe a der zur Außenfläche
offenen Schlitze 18 kann gleich der Tiefe b der Schlitze 17
sein; die beiden Schlitze 17 und 18 können aber auch
unterschiedliche Tiefen a und b aufweisen. Die Schlitze 17
und 18 sind auf Lücke angeordnet, so daß die
Bearbeitungsschale 8 eine im wesentlichen mäanderförmige
Gestalt bzw. eine Lamellenform aufweist. Die
Bearbeitungsschale 8 ist in Richtung der Dicke d, d. h. in
radialer Richtung zum Werkstück 1 relativ steif, so daß das
Schleifband 12 satt auf die Oberfläche des Werkstücks 1
aufgepreßt werden kann. Jedoch verleihen die Schlitze 17 und
18 den einzelnen Schalenabschnitten 20 der
Bearbeitungsschale 8 eine hohe Flexibilität bzw. Elastizität
in radialer Richtung zueinander, wobei die Schalenabschnitte
20 in sich in radialer Richtung steif sind. Die
Schalenabschnitte 20 bilden einzelne U-förmige
Abschnittskörper, deren benachbarte freie Schenkel
miteinander verbunden sind.
In der Fig. 2a sind vier bevorzugte Ausführungsformen der
adaptiven Schale 8 dargestellt. Mit 29 und 30 sind Schlitze
bezeichnet, die sich von der Schaleninnen- bzw.
-außenoberfläche bis etwa zur Schalenmitte erstrecken. Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind die Schlitze 29 und 30
versetzt zueinander angeordnet, sie können aber auch
einander gegenüber liegen. Beim zweiten Ausführungsbeispiel
sind lediglich sich von der Außenoberfläche der Schale 8
ausgehende Schlitze 18 und beim dritten Ausführungsbeispiel
von der Innenoberfläche der Schale 8 ausgehende Schlitze 17
vorhanden. Die als viertes Ausführungsbeispiel dargestellte
Schale 8 wird von zwei Schalenelementen 8′ und 8′′ gebildet,
die koaxial aneinanderliegen. Dabei liegen entsprechende
Schlitze 18 bzw. 17 radial übereinander. Die dargestellten
Ausführungsformen sollen lediglich beispielhaft und nicht
abschließend verstanden werden.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind zwei einander
gegenüberliegende flexible Bearbeitungsschalen 8
dargestellt, die jedoch nicht, wie beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 1, punktförmig abgestützt sind, sondern über
nahezu ihre gesamte zweite Oberfläche 19 über ein
Abstütztelement 21 abgestützt werden. Dieses Abstütztelement
21 ist in die Ausnehmung 7 des Schuhs 5 eingelegt und
überträgt die in Richtung des Pfeils 22 wirkende
Andrückkraft gleichmäßig auf die flexible Bearbeitungsschale
8. Das Abstützelement 21 kann z. B. aus Stahl, Kunststoff,
Gummi, Filz, Holz o. dgl., bestehen. Auf jeden Fall ist
gewährleistet, daß die Anpreßkraft gleichmäßig übertragen
wird. Bei diesem in der Fig. 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel werden entweder zwei Schleifbänder 12
verwendet, oder das gleiche Schleifband wird nach dem ersten
Durchlauf umgelenkt und noch einmal an das Werkstück 1
herangeführt.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 wird die flexible
Bearbeitungsschale 8 von einem Dehnspannspannschuh 23
gebildet, der in der Ausnehmung 7 des Schuhs 5 liegt. Dieser
Dehnspannschuh 23 ist mit einem Hohlraum 24 versehen, der
sich über die gesamte Länge des Dehnspannschuhs 23 erstreckt
und unmittelbar hinter der ersten Oberfläche 16 angeordnet
ist. Am Werkstück 1 liegt eine relativ dünne Wand 25 an. Der
Hohlraum 24 ist mit einem Druckmedium angefüllt und dicht
verschlossen. Werden die beiden Schuhe 5 in Richtung der
Pfeile 22 auf das Werkstück 1 gepreßt, dann wird der
Anpreßdruck gleichmäßig über die gesamte Fläche der Wand 25
verteilt. Das Druckmedium ist z. B. Hydrauliköl oder
Spülmittelmedium.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 liegt das Schleifband
12 direkt an der Wand 25 des Dehnspannschuhs 23 an. Bei
einer nicht dargestellten Abwandlung ist auf dem
Dehnspannschuh eine flexible Bearbeitungsschale angeordnet.
Dabei wird der Vorteil erzielt, daß jeder einzelne
Schalenabschnitt 20 mit gleichem Druck auf das Schleifband
gedrückt wird.
In den Fig. 5 und 6 sind herkömmliche harte Schalen 26
dargestellt. Dabei zeigt die Fig. 5 in stark übertriebener
Weise die Lage des Schuhs 26 zu Beginn des
Bearbeitungsvorgangs. Dabei drücken hauptsächlich die freien
Enden 27 der harten Schale 26 das Schleifband 12 auf die
Oberfläche des Werkstücks 1 an, wohingegen der mittlere
Bereich 28 kaum am Materialabtrag beteiligt ist. Es ist
leicht einsehbar, daß die harte Schale 26 einer Welligkeit
des Werkstücks 1 folgt, da sie nur über die freien Enden 27
auf der Werkstückoberfläche aufliegt. Eine Formkorrektur
kann in diesem Bearbeitungsstadium nicht oder nur
geringfügig erzielt werden.
Am Ende des Bearbeitungsvorganges, wenn sich der Durchmesser
des Werkstücks 1 reduziert hat, liegt hauptsächlich der
mittlere Bereich 28 am Schleifband 12 an und drückt dieses
mit hoher Kraft auf das Werkstück 1 auf, wobei die freien
Enden 27 nur geringfügig das Schleifband 12 auf das
Werkstück 1 aufpressen. Zwar kann mit derartigen harten
Schalen 26 auch eine Formkorrektur erzielt werden, jedoch
ist diese nicht so effektiv wie mit der erfindungsgemäßen
flexiblen Bearbeitungsschale 8.
Claims (19)
1. Feinstbearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von
zylindrischen Innen- oder Außenflächen eines Werkstücks
(1) mit wenigstens einem an der Innen- oder Außenfläche
des Werkstücks (1) anliegenden Finishelement, mit einem
Spannmittel um das Finishelement gegen die zu
bearbeitende Oberfläche zu pressen, mit Mitteln zum
Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück
(1) und dem Finishelement, wobei das Finishelement
wenigstens eine die zu bearbeitende Oberfläche
teilweise umgreifende, C-förmige Schale in (8)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (8)
derart flexibel ist, daß sie sich radial an die zu
bearbeitende Oberfläche kreisgeometrisch anpassen kann.
2. Feinstbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die dem zu bearbeitenden Werkstück
(1) zugewandte Oberfläche (16) der Schale (8) mit
mindestens einer parallel zur Drehachse verlaufenden
randoffenen Ausnehmung versehen ist.
3. Feinstbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die vom zu bearbeitenden
Werkstück (1) abgewandte Oberfläche (19) der Schale (8)
mit mindestens einer parallel zur Drehachse
verlaufenden randoffenen Ausnehmung versehen ist.
4. Feinstbearbeitungsmaschine nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung ein Schlitz
(17 oder 18) ist.
5. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen auf
Lücke versetzt oder gegenüber angeordnet sind.
6. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 2
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
einen im wesentlichen trapezförmigen, ausgerundeten
oder rechteckförmigen Querschnitt aufweisen.
7. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 2
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der
Ausnehmungen mindestens 10% der Dicke der Schale (8)
ist.
8. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale (8) ein Anpreßelement für ein mit
Schleifmittel beschichtetes, insbesondere dünnes
Schleifband (12) ist.
9. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (8) an
ihrer am Werkstück (1) anliegenden Oberfläche (16) mit
Schleifmittel, insb. Edelkorund, SiCa, CBN, Diamant
usw. beschichtet bzw. bestückt ist.
10. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (8)
gebundenes Schleifmittel enthält und insbesondere ein
Schleifstein ist.
11. Feinstbearbeitungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schale (8) von einem
Dehnspannschuh (23) gebildet wird.
12. Feinstbearbeitungsmaschine nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Dehnspannschuh mit einem
parallel bzw. koaxial zur Anlagefläche sich
erstreckenden Hohlraum (24) für ein Druckmedium
versehen ist.
13. Feinstbearbeitungsmaschine nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnspannschuh (23) aus
einem flexiblen, fluiddichten Material hergestellt ist.
14. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale (8) aus Metall, wie Stahl oder Buntmetall,
oder aus Kunststoff, Keramik, Gummi, Holz o. dgl.,
hergestellt ist.
15. Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale (8) an ihrer Rückseite vollflächig oder
punktweise abgestützt ist.
16. Adaptives Finishelement für eine
Feinstbearbeitungsmaschine nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
17. Adaptives Finishelement nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß es zusammen mit einem dünnen
und/oder inkompressiblen, insbesondere aus Kunststoff
bestehendem Schleifband verwendet wird.
18. Adaptives Finishelement nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Finishstein verwendet wird.
19. Adaptives Finishelement nach einem der Ansprüche 16 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (8) ein-
oder mehrteilig ist.
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