DE19850216A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Feinbearbeitung von im wesentlichen zylindrischen Werkstückoberflächen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Feinbearbeitung von im wesentlichen zylindrischen WerkstückoberflächenInfo
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Abstract
Eine Bandfinishvorrichtung hat eine symmetrische Anordnung von zwei diametral gegenüberliegenden, schalenförmigen Abstützorganen (10, 11), die sich jeweils über zwei Führungsleisten (15, 16) direkt auf dem zu bearbeitenden Werkstück abstützen. Jedes Abstützorgan hat einen separaten Andrückschuh (19, 20), der in dem Abstützorgan linear geführt ist. Die sich an den Abstützorganen abstützenden, in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordneten Andrückelemente sind unabhängig voneinander betätigbar. Zur Bearbeitung können alle Andrückelemente Finishband andrücken oder es können einzelne oder alle Andrückelemente abgehoben werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Feinbearbeitung von im wesentlichen zylindrischen Werk
stückoberflächen, insbesondere Werkstückaußenflächen.
Die zunehmende Leistungssteigerung von Verbrennungsmotoren
durch höhere Verdichtung und schnellere Drehzahlen bringt
u. a. die Forderung nach Verschleißminderung von Lagerstellen,
um bessere Laufqualitäten zu erhalten. Hierzu ist es bei
spielsweise bekannt, die im wesentlichen zylindrischen oder
axial leicht gewölbten Hauptlager und Hublager von Kurbel
wellen oder Nockenwellen nach dem Schleifen einer zusätz
lichen Feinbearbeitungsbehandlung zu unterziehen, um die
Oberfläche nach Struktur, Rauhigkeit und Traganteil noch
weiter zu verfeinern. Hierfür haben sich besonders das
Außenhonen und das Bandfinishen bewährt. Beim Honen werden
als abrasive Feinbearbeitungsmittel Honsteine oder Diamant
leisten eingesetzt, die an die relativ zum Feinbearbeitungs
mittel drehend und kurzhubig axial bewegte Werkstückober
fläche angedrückt werden. Beim Bandfinishen wird ein Schleif
band oder Polierband als Feinbearbeitungsmittel eingesetzt.
Ein formgerecht ausgebildetes Andrückelement, das selbst
keinem Verschleiß unterliegt, drückt das Schleifband über
einen geeigneten Umschlingungswinkel an die drehende und
axial oszillierende Werkstückoberfläche an.
Es sind schon zahlreiche Vorschläge gemacht worden, wie bei
diesen Verfahren die Qualität der bearbeiteten Werkstückober
fläche verbessert werden kann. Eine aus der Deutschen Patent
schrift DE 30 08 606 bekannte Vorrichtung zum Außenhonen von
exzentrisch umlaufenden Kurbelwellen-Hubzapfen hat einen
Drehantrieb für die zu bearbeitende Kurbelwelle und einen von
dem orbital umlaufenden Kurbelwellen-Hubzapfen mitgeführten
Träger mit zwei Trägerhälften, die sich über Abstützorgane
direkt an der Werkstückoberfläche abstützen und mit großer
Kraft an diese anpreßbar sind. Eine der Trägerhälften dient
ausschließlich der Abstützung, während die andere Träger
hälfte ein Honwerkzeug aufweist, das sich unter Abstützung an
einem Trägerarm an die zu bearbeitende Oberfläche andrücken
läßt und über einen Schwingantrieb oszillierend antreibbar
ist. Zur Verbesserung der Oberflächenqualität wird vorge
schlagen, die Hälften des Trägers relativ zueinander höhen
verstellbar auszubilden, damit sich diese exakt auf das zu
bearbeitende Werkstück einstellen lassen. Die Vorrichtung
bringt sehr gute Bearbeitungsergebnisse. Für eine üblicher
weise erforderliche mehrstufige Bearbeitung mit Vorhonen und
Fertighonen müssen die Träger zur Auswechslung des Honwerk
zeuges geöffnet werden. Anschließend kann ggf. eine erneute
Höhenverstellung erforderlich sein. Das Verfahren bis zum Er
reichen einer gewünschten Oberflächenqualität kann daher
zeitaufwendig sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung der genannten Art vorzuschlagen, die es
ermöglichen, eine angestrebte Oberflächenqualität schnell und
zuverlässig zu erreichen, insbesondere auch bei orbital
umlaufenden Werkstückoberflächen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren
nach Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung nach Anspruch 13 vor.
Erfindungsgemäß wird mindestens ein sich direkt an der
Werkstückoberfläche abstützendes Abstützorgan an die Werk
stückoberfläche angedrückt. Es werden mindestens zwei in
Umfangsrichtung der Werkstückoberfläche versetzt angeordnete,
sich direkt oder indirekt an einem Abstützorgan abstützende,
unabhängig voneinander betätigbare Andrückelemente zum
Andrücken von Feinbearbeitungsmittel, insbesondere Schleif
band, an die Werkstückoberfläche bereitgestellt. Es wird eine
Relativbewegung von Werkstück und Feinbearbeitungsmittel um
eine koaxial mit der Werkstückoberfläche verlaufende Bearbei
tungsachse erzeugt, der vorzugsweise eine kurzhubige Relativ
bewegung in Axialrichtung überlagert ist. Die Andrückelemente
werden derart betätigt, daß wahlweise keines der Andrückele
mente, ein Andrückelement oder mehrere Andrückelemente
Feinbearbeitungsmittel an die Werkstückoberfläche andrücken.
Dieses Verfahren, bei dem sowohl Honsteine oder dergleichen,
als auch Schleifband als Feinbearbeitungsmittel entweder
alternativ oder in Kombination verwendbar sind, zeichnet sich
durch eine hohe Variabilität der Prozeßführung aus, wodurch
praktisch jede geforderte Oberflächenqualität schnell und
zuverlässig erreicht werden kann. Durch das normalerweise mit
großer Kraft erfolgende Andrücken von Abstützorganen an die
Werkstückoberfläche kann erreicht werden, daß die auf das
Feinbearbeitungsmittel wirkende Anpreßkraft, die durch ein
sich am Abstützorgan oder an einem mit einem Abstützorgan
fest verbundenen Teil der Vorrichtung abstützendes Andrück
element erzeugt wird, nicht durch dynamische Zusatzkräfte
beeinflußt wird, wie sie insbesondere bei exzentrisch umlau
fenden Werkstückabschnitten, wie Kurbelwellen-Hubzapfen,
auftreten. Durch einen ungleichförmigen Verlauf der dyna
mischen Kräfte während einer Werkstückumdrehung können ohne
entsprechende Abstützorgane auf der Werkstückoberfläche Zonen
mit unterschiedlicher Anpreßkraft für das Feinbearbeitungs
mittel entstehen, und damit auch unterschiedliche große
Abträge. Durch die Abstützung auf der Werkstückoberfläche
werden diese trägheitsbedingten dynamischen Zusatzkräfte von
den Abstützorganen bzw. von die Abstützorgane tragenden
Trägern aufgenommen, so daß die für die Bearbeitung erforder
liche, durch die Andruckelemente aufzubringende Kraft von
dynamischen Zusatzkräften unbeeinflußt bleibt. Damit ist auch
bei höheren Werkstückdrehzahlen, die für eine schnelle
Bearbeitung vorteilhaft sind, ohne Zusatzaufwand, beispiels
weise ohne eine aktive Kompensation der Zusatzkräfte durch
mechanische oder elektronische Meisterwellen, ein gleich
mäßiger Werkstoffabtrag am Werkstückumfang gewährleistet.
Durch die Bereitstellung mehrerer im gleichen Axialbereich
wirkender, jedoch in Umfangsrichtung der Werkstückoberfläche
versetzt angeordneter, unabhängig voneinander betätigbarer
Andruckelemente ist die Abtragscharakteristik sehr variabel
einstellbar. So ist es beispielsweise möglich, daß durch
mindestens zwei unterschiedliche, vorzugsweise unabhängig
voneinander betätigbare Andrückelemente nach Art und/oder
Körnung bzw. Abtragsleistung unterschiedliche Feinbearbei
tungsmittel gleichzeitig oder abwechselnd angedrückt werden,
wodurch pro Umlauf eine bisher nicht ohne weiteres mögliche
Mischbearbeitung ermöglicht wird. Insbesondere ist es mög
lich, daß ohne Unterbrechung der Relativbewegung von Werk
stück und Feinbearbeitungsmittel und/oder ohne Abheben von
Abstützorganen von dem Werkstück zuerst durch ein erstes
Andrückelement ein erstes Feinbearbeitungsmittel angedrückt
wird, daß danach das erste Andrückelement druckentlastet,
insbesondere zurückgezogen wird und daß danach durch ein
zweites Andrückelement ein zweites Feinbearbeitsmittel
angedrückt wird, das vorzugsweise eine andere, insbesondere
feinere Körnung als das erste Feinbearbeitungsmittel hat. Es
ist also möglich, eine Vorbearbeitung und Fertigbearbeitung
eines Werkstückes in einem Arbeitsgang zu erreichen, ohne daß
zum Wechseln von Feinbearbeitungsmittel die Vorrichtung
geöffnet oder der Bearbeitungsvorgang auf andere Weise
unterbrochen werden muß.
Es ist möglich, daß ein Andrückelement während der Feinbe
arbeitung bzw. Relativbewegung zwischen Andrückphasen zeit
weise vom Feinbearbeitungsmittel oder, bei am Andrückelement
fest angebrachtem Feinbearbeitungsmittel, von der Werkstück
oberfläche abgehoben wird. Hierdurch kann beispielsweise bei
Verwendung von flüssigen Bearbeitungshilfsmitteln, wie Honöl,
eine bessere Spülung des Feinbearbeitungsmittels erreicht
werden, wodurch dessen Schneidfreudigkeit länger erhalten
bleibt und höhere Abtragsleistungen erzielbar sind. Desweite
ren können die bei herkömmlichen Verfahren bekannten Frei
spüleffekte stark reduziert werden, bei denen z. B. im Bereich
von Schmierbohrungen in der Werkstückoberfläche eine intensi
vere Freispülung erfolgt, was dort zu lokal höheren Abträgen
und damit zu Formfehlern führt. Während einer Phase mit
abgehobenem Andrückelement kann das diesem zugeordnete
Feinbearbeitungsmittel vorteilhaft auch mindestens teilweise
durch anderes Feinbearbeitungsmittel, insbesondere unver
brauchtes Feinbearbeitungsmittel der gleichen Art, ersetzt
werden, insbesondere durch Nachziehen von Finishband.
Bei einer Weiterbildung kann vorgesehen werden, daß bei
mindestens einem Andrückelement, vorzugsweise bei mindestens
zwei voneinander unabhängig betätigbaren Andrückelementen,
Feinbearbeitungsmittel, insbesondere Schleifband, mit einem
in Axialrichtung des Werkstückes variierenden Anpreßdruck
und/oder mit in Axialrichtung variierender Abtragsleistung
angedrückt wird. Die Variation ist vorteilhaft kontinuierlich
bzw. stufenlos, wodurch bei der fertig bearbeiteten Werk
stückoberfläche in Umfangsrichtung verlaufende Unebenheiten
wie Rillen oder Stufen vermieden werden können. Die Variation
kann erzeugt werden, indem z. B. Schleifband mit in axialer
Richtung variierender elastischer Nachgiebigkeit angedrückt
wird. Ein in Axialrichtung variierender Anpreßdruck in einem
Bearbeitungsabschnitt bietet die Möglichkeit, beispielsweise
bei einem Kurbelwellenlager eine unerwünschte Konizität durch
verstärkte Abtragung im Bereich größeren Querschnitts schnell
und zuverlässig zu beseitigen oder andere Abweichungen von
einer angestrebten, beispielsweise zylindrischen Idealform zu
beseitigen. Andererseits wird es auch möglich, beispielsweise
eine gewünschte Balligkeit eines Lagerabschnittes zu erzeu
gen, indem in den den Kurbelwangen nahen Randbereichen des
Bearbeitungsabschnittes mit größerem Anpreßdruck bzw. höhere
Abtragsleistung gearbeitet wird als im dazwischenliegenden
Mittelbereich. Zur Erzeugung einer gewünschten Balligkeit
kann es beispielsweise so sein, daß durch mindestens ein
Andrückelement Feinbearbeitungsmittel, wie Schleifband,
derart angedrückt wird, daß der Anpreßdruck und/oder die
Abtragsleistung von einem Mittelbereich des Bearbeitungsab
schnittes zu axialen Randbereichen des Bearbeitungsabschnit
tes, vorzugsweise kontinuierlich und/oder symmetrisch zum
Mittelbereich zunimmt oder es kann beispielsweise zur Redu
zierung einer unerwünschten Balligkeit so sein, daß der
Anpreßdruck und/oder die Abtragsleistung vom Mittelbereich zu
den Randbereichen vorzugsweise kontinuierlich und/oder symme
trisch zum Mittelbereich abnimmt.
Bei einer Weiterbildung ist es möglich, daß mindestens ein
Andrückelement während der Feinbearbeitung mit einem durch
eine Andrucksteuerung vorgebbaren, kontinuierlich oder
diskontinuierlich wechselnden Anpreßdruck beaufschlagt wird,
der insbesondere hydraulisch, ggf. aber auch piezoelektrisch,
elektromechanisch und/oder pneumatisch erzeugt werden kann.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn
mindestens ein Andrückelement während der Feinbearbeitung mit
pulsierendem Anpreßdruck beaufschlagt wird, wobei der Druck
verlauf beispielsweise sinusförmig, rechteckförmig oder
sägezahnförmig sein kann und ggf. die Pulsfrequenz, die z. B.
zwischen 2 und 100 Andrückphasen pro Umdrehung betragen kann,
spezifisch angepaßt werden kann. Vorzugsweise können mehrere
oder alle Andrückelemente gleichzeitig mit pulsierendem
Anpreßdruck betrieben werden. Eine pulsierende Anpressung
kann, ggf. auch ohne vollständige Druckentlastung, zur
besseren Spülung des Feinbearbeitungsmittels genutzt werden.
Eine weitere vorteilhafte Bearbeitsvariante zeichnet sich
dadurch aus, daß alle Andruckelemente bei drehendem Werkstück
derart druckentlastet, insbesondere abgehoben werden, daß
sich nur Abstützorgane auf der Werkstückoberfläche abstützen.
Versuche zur Auswirkung der Abstützorgane auf die Ober
flächenbeschaffenheit der bearbeiteten Werkstücke haben
gezeigt, daß durch diesen "Leerlauf" ohne angedrückte,
materialabtragende, Feinbearbeitungsmittel Rauheitsspitzen
der bearbeiteten Oberfläche noch etwas geglättet werden
können, so daß ein noch geringerer Ra-Wert und ein höherer
Traganteil erreicht werden kann, ohne daß meßbare Veränderun
gen der Makroform des bearbeiteten Bereiches auftreten.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, daß die
Form und/oder Oberflächenbeschaffenheit der bearbeiteten
Werkstückoberfläche während der Relativbewegung mittels
mindestens einer Sensorsignale abgebenden, vorzugsweise
berührungslos arbeitenden Sensoreinrichtung erfaßt wird und
daß der Anpreßdruck mindestens eines Andrückelementes in
Abhängigkeit von den Sensorsignalen gesteuert wird. Durch den
Einsatz einer derartigen Inprozeß-Meßsteuerung, durch die
beispielsweise die Höhe und/oder die Verteilung von Anpreß
drücken an unterschiedlichen Stellen entlang des Bearbei
tungsumfangs unabhängig gesteuert werden kann, kann bei
spielsweise während der Bearbeitung das Rundheitsprofil eines
Werkstückes aufgezeichnet und in der Weise ausgewertet
werden, daß an den relativen Hochpunkten des Profils das
Feinbearbeitungsmittel mit höherem Anpreßdruck angepreßt
wird als an Tiefpunkten. Hierdurch lassen sich auch lang
wellige Rundheitsfehler korrigieren. Als Stellglied einer
derartigen meßwertabhängigen Anpreßdrucksteuerung eignet sich
ein Andrückelement besonders gut, da dieses als Stellelement
eine wesentlich geringere bewegte Masse aufweist als bei
spielsweise ein gesamter Druckarm einer Bandfinish- oder
Honmaschine und weil der Anpreßdruck ohne jede Rücksicht auf
die über das Abstützorgan abgeleiteten dynamischen Zusatz
kräfte variiert werden kann.
Die Meßwertsteuerung bietet in Verbindung mit der Abstützung
direkt am Werkstück einen weiteren großen Vorteil. Beim
meßwertgesteuerten Bearbeiten wird herkömmlich bei erreich
tem Sollmaß der Bearbeitungsprozeß dadurch abgebrochen, daß
die jeweilige Vorrichtung geöffnet und damit das Feinbearbei
tungsmittel von der Oberfläche abgezogen wird. Beim Bearbei
ten von exentrisch umlaufenden Lagerstellen, wie Hubzapfen,
bedeutet dies jedoch, daß zuerst das Werkstück stillgesetzt
werden muß, bevor die Vorrichtung geöffnet werden darf. Bei
der Erfindung dagegen kann der Bearbeitungsprozeß für einen
fertig bearbeiteten axialen Abschnitt dadurch beendet werden,
daß die zugeordneten Andrückelemente druckentlastet bzw.
abgehoben werden, während zugehörige Abstützorgane weiter an
die Werkstückoberfläche angepreßt bleiben, so daß die Vor
richtung dem exzentrisch umlaufenden Abschnitt folgen kann.
Auf diese Weise ist es z. B. möglich, bei der Bearbeitung
einer Kurbelwelle für jeden axialen Bearbeitungsabschnitt
gesondert bei Erreichen des Sollmasses die Bearbeitung
abzubrechen, während sie an anderen Stellen noch weiterge
führt wird.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
hat mindestens ein zur direkten Abstützung auf der Werkstück
oberfläche ausgebildetes Abstützorgan, mindestens zwei in
Umfangsrichtung des Werkstückes versetzt angeordnete, sich an
einem Abstützorgan direkt oder indirekt abstützende, separat
bzw. voneinander unabhängig betätigbare Andrückelemente zum
Andrücken von Feinbearbeitungsmittel an die Werkstückoberflä
che und Mittel zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen
Werkstück und Feinbearbeitungsmittel um eine koaxial mit der
Werkstückoberfläche verlaufende Bearbeitungsachse, der
vorzugsweise eine kurzhubige Relativbewegung in Axialrichtung
überlagert ist.
Obwohl ein einziges Abstützorgan ausreichen kann, hat eine
bevorzugte Ausführungsform mehrere, vorzugsweise gleichmäßig
um den Umfang verteilte Abstützorgane, von denen jedem
mindestens ein, vorzugsweise nur ein Andrückelement zugeord
net ist. Hierdurch läßt sich eine besonders gleichmäßige
Kräfteverteilung bei der Bearbeitung erzielen. Bevorzugt ist
eine Ausführungsform mit zwei im Betrieb diametral zur
Bearbeitungsachse gegenüberliegenden, im wesentlichen form
identischen und vorzugsweise im wesentlichen spiegelsymme
trisch zu einer Spiegelebene der Vorrichtung anordenbaren
Abstützorganen. Diese können an einer gemeinsamen, zweiarmi
gen Trägervorrichtung angeordnet sein, die, beispielsweise
für einen Werkstückwechsel, aufschwenkbar sein kann.
Ein Abstützorgan kann sich über einen oder mehrere Abstütz-
Oberflächenabschnitte direkt am Werkstück abstützen. Bevor
zugt ist es, wenn es sich über mindestens ein, vorzugsweise
mehrere, insbesondere auswechselbar an einem beispielsweise
schalenförmigen Körper des Abstützorganes angebrachte geson
derte Abstützelemente direkt an der Werkstückoberfläche
abstützt. Als Abstützelemente können Rollen oder Walzen
vorgesehen sein. Bevorzugt sind Abstützelemente in Form axial
verlaufender Führungsleisten, die zumindest in einem der
Werkstückoberfläche zugewandten Oberflächenabschnitt aus
einem harten, verschleißfesten Werkstoff bestehen, um einen
dauerhaften Gleitkontakt zur Werkstückoberfläche unter großen
Anpreßdruck standhalten zu können. Die in Berührungskontakt
mit der Werkstückoberfläche tretende Abstützfläche ist
vorzugsweise glatt bzw. wirkt im wesentlichen nicht-abrasiv,
so daß eine materialabtragende Bearbeitung im wesentlichen
nur dort stattfindet, wo Feinbearbeitungsmittel durch die
Andrückelemente an die Werkstückoberfläche gedrückt wird. Im
Bereich von Abstützelementen kann jedoch ggf. eine material
verdrängende und/oder ggf. die Oberfläche verfestigende
Oberflächenbearbeitung bewirkt werden oder es kann sein, daß
mit losgelösten Schneidkörnern eine läppende Bearbeitung mit
losem Korn bewirkt wird.
Zur Erzielung einer gleichmäßigen, kontrollierten Ober
flächenbearbeitung ist vorzugsweise bei jedem Abstützorgan
mindestens ein, vorzugsweise nur ein dem zugeordneten An
drückelement vorgeschaltetes und mindestens ein, vorzugsweise
nur ein dem Andrückelement nachgeschaltetes Abstützelement
vorgesehen, wobei das Andrückelement vorzugsweise symmetrisch
zwischen den Abstützelementen angeordnet ist. Eine Abstützung
beidseitig des Andruckelementes sorgt für eine besonders
kippsichere Führung. Es hat sich bewährt, wenn die Abstütz
elemente einen Umfangs-Winkelabstand von weniger als 150° und
vorzugsweise mehr als 90° haben, wobei Winkelabstände
zwischen 100 und 130°, insbesondere von ca. 120° bevorzugt
sind. Diese sorgen für eine gute Abstützung nach allen
Richtungen ohne Einklemmung des Werkstückes und bieten
andererseits zwischen den Abstützbereichen genügend Raum zur
Anbringung von ggf. mehreren in Umfangsrichtung versetzten
und/oder ggf. in Umfangsrichtung ausgedehnten Andrückelemen
ten.
Das Feinbearbeitungsmittel kann in Form eines auf das An
drückelement aufgesinterten oder aufgelöteten Belages vorlie
gen. Bei einer zum Bandfinishen ausgebildeten Ausführungsform
ist das Feinbearbeitungsmittel ein Schleifband, das relativ
zu dem Andruckelement beweglich ist. Das Andruckelement
bildet vorzugsweise eine beispielsweise zylinderabschnitts
förmige Andruckfläche fest vorgegebener Form, die der ge
wünschten Form der fertig bearbeiteten Werkstückoberfläche
angepaßt ist. Dabei hat es sich besonders bewährt, wenn die
Andruckfläche einen Umfangswinkel von mehr als 60°, vorzugs
weise zwischen 70° und 90°, insbesondere ca. 80° einschließt.
Ein dadurch möglicher Schleifband-Umschlingungswinkel von
mehr als 60° pro Andrückelement macht es möglich, daß kurz
wellige Rundheitsfehler des Werkstückes selbsttätig besonders
wirksam korrigiert werden können.
In manchen Bearbeitungssituationen, beispielsweise zur
Erzeugung einer gewünschten Balligkeit eines Lagerabschnittes
oder zur Beseitigung unerwünschter Konizität von idealerweise
im wesentlichen zylindrischen Werkstückabschnitten ist bei
einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, mindestens ein
Andrückelement, vorzugsweise mindestens zwei voneinander
unabhängig betätigbare Andrückelemente so auszubilden, daß
durch sie Feinbearbeitungsmittel, insbesondere Schleifband,
mit einem in Axialrichtung des Werkstückes vorzugsweise
kontinuierlich variierenden Anpreßdruck und/oder mit in
Axialrichtung vorzugsweise kontinuierlich variierender
Abtragsleistung andrückbar ist, wobei vorzugsweise der
Anpreßdruck symmetrisch zu einem Mittelbereich eines Bearbei
tungsabschnittes variiert. Das kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, daß mindestens ein Andrückelement eine
Andrückfläche hat, bei der einer im wesentlichen zylindri
schen Krümmung in Umfangsrichtung eine Krümmung in Axialrich
tung überlagert ist. Vorzugsweise verläuft dabei die Krümmung
in Axialrichtung kontinuierlich und/oder symmetrisch zu einem
axialen Mittelbereich der Andrückfläche. Wenn die Krümmung in
Axialrichtung zur Werkstückoberfläche konvex verläuft und die
Andrückfläche beispielsweise im Mittelbereich der Werkstück
oberfläche am nächsten ist, so ist in diesem Bereich die
Abtragsleistung im Vergleich zu den axialen Randbereichen
besonders groß. Umgekehrt kann bei einem Andrückelement die
Andrückfläche in Axialrichtung auch von der Werkstückober
fläche weg konkav verlaufen, so daß beispielsweise im Mittel
bereich der Abstand zwischen Werkstückoberfläche und Andrück
fläche im Vergleich zu den Randbereichen groß ist und dort
eine entsprechend niedrigere Abtragsleistung vorliegt.
Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn bei mehreren in
Umfangsrichtung versetzten Andrückelementen der Verlauf der
Andrückfläche in Axialrichtung unterschiedlich ist, so daß
beispielsweise mindestens ein Andrückelement mit einer in
Axialrichtung konvex gekrümmten Andrückfläche und mindestens
ein unabhängig von diesem betätigbares Andrückelement mit
einer in Axialrichtung konkav gekrümmten Andrückfläche
vorgesehen ist. Dadurch ist es möglich, durch Andrücken der
jeweils geeigneten Andrückelemente ein gewünschtes Andruck
kraftprofil in Axialrichtung einzusetzen. Das jeweils nicht
benötigte Andrückelement kann dabei druckentlastet, insbeson
dere zurückgezogen sein.
Eine besonders sanft variierende Druckverteilung läßt sich
dadurch erreichen, daß auf einem Andrückelement eine die
Andrückfläche bildende Schicht aus elastisch komprimierbarem
Material angeordnet ist, deren Schichtdicke in Axialrichtung,
vorzugsweise kontinuierlich und/oder symmetrisch zu einem
Mittelbereich des Bearbeitungsabschnittes, variiert. Es kann
also eine in Axialrichtung entsprechend der Schichtdicke des
elastischen Materials variierende elastische Nachgiebigkeit
der Andrückfläche geschaffen werden. Die Schicht, die ggf.
eine im wesentlichen zylinderabschnittförmige Andrückfläche
bilden kann, sorgt dafür, daß die Druckverteilung in Axial
richtung im Vergleich zu einer starren Andrückfläche abgemil
dert wird, so daß unvorteilhafte Spitzen von Anpreßdruck
und/oder Abtragsleistung vermieden werden können.
Eine vorteilhafte Bandführung, die es ermöglicht, daß nur das
Andrückelement, nicht aber auch das Abstützorgan durch ein
Schleifband unterlaufen wird, wird im Zusammenhang mit einer
bevorzugten Ausführungsform näher erläutert.
Einige Weiterbildungen der Erfindung können auch bei Verfah
ren und Vorrichtungen vorteilhaft sein, bei denen in einem
Axialabschnitt nur in einem einzigen Umfangsabschnitt ein
oder mehrere Andrückelemente vorgesehen sind. Es sind dies
insbesondere das pulsierende Andrücken mindestens eines
Andrückelementes, das zeitweise Abheben mindestens eines
Andrückelementes während der Feinbearbeitung, das ggf. damit
verbundene Nachziehen von Schleifband in einer Abhebephase
sowie die beschriebene meßwertabhängige Steuerung des Anpreß
druckes und dadurch ermöglichte Verfahrensvarianten, insbe
sondere das Aufbringen eines axial variierenden Anpreßdruckes
durch ein einzelnes Andrückelement und die selektive Beendi
gung des Bearbeitungsprozesses in einzelnen axialen Bearbei
tungsabschnitten unter Weiterführung der Bearbeitung in
anderen, noch nicht fertig bearbeiteten Abschnitten.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu
mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausfüh
rungsform der Erfindung oder auf anderen Gebieten verwirk
licht sein und vorteilhafte Ausführungen darstellen können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Axialansicht einer
Bandfinishvorrichtung, die insbesondere bei der
Feinbearbeitung von Kurbelwellen-Lagerflächen
einsetzbar ist und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Vorrich
tung und
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf ein Kurbelwellen
lager mit zwei diametral gegenüberliegenden An
drückelementen zur Aufbringung eines in Axialrich
tung variierenden Anpreßdruckes auf ein Schleif
band.
In Fig. 1 ist in Axialsicht ein zylindrischer Lagerzapfen 1
einer Kurbelwelle 4 zu sehen, die von einem nicht gezeigten
Drehantrieb derart um ihre Längsachse gedreht wird, daß sich
der Lagerzapfen in Richtung des Pfeiles 2 um seine zentrale
Längsachse 3 dreht. Wenn der Lagerzapfen 1 ein mit der
Kurbelwellenlängsachse koaxialer Hauptlagerzapfen ist, so ist
Längsachse 3 im wesentlichen ortsfest. Handelt es sich bei
Lagerzapfen 1 dagegen um einen exzentrisch zur Kurbelwellen
längsachse angeordneten Kurbelwellen-Hubzapfen, so ist der
Drehbewegung in Richtung 2 eine Orbitalbewegung des gesamten
Lagerzapfens um die parallelversetzt zur Achse 3 verlaufende
Kurbelwellenlängsachse überlagert.
Der Lagerzapfen 1 wird von zwei Hälften 5 bzw. 6 eines auch
als Finisharm bezeichneten Trägers 7 umgeben, der zwei Arme
8 bzw. 9 aufweist. Die beiden Arme 8, 9 sind in einem nicht
gezeigten Maschinenteil gegeneinander verschwenkbar gelagert.
Über eine beispielsweise hydraulische Verstelleinrichtung
können die beiden Arme zum Einbau des Werkstückes in die
Vorrichtung geöffnet und anschließend derart geschlossen
werden, daß die beiden Arme das Werkstück in der gezeigten
Art einschließen. Über einen nicht gezeigten Axial-Schwingan
trieb kann unter Bewegung des Werkstückes und/oder des
Trägers in Axialrichtung 3 eine kurzhubige axiale Relativbe
wegung zwischen dem gesamten Träger 7 und dem Werkstück 1
erzeugt werden. Die Gesamtvorrichtung hat zur gleichzeitigen
Bearbeitung von Hauptlagern und Pleuellagern mehrere in
Axialrichtung nebeneinander angeordnete, an einem gemeinsamen
Maschinengestell angeordnete Finish-Einheiten der gezeigten
Art. Die Einheiten sind jeweils sehr schmal (Fig. 2), um
gleichzeitig nebeneinanderliegende Lager bearbeiten zu
können. Ihre Abmessungen sind nicht größer als die Lagerlänge
zuzüglich der anteiligen (halben) axialen Abmessungen der
Kurbelwangen.
Jede Trägerhälfte 5 bzw. 6 hat ein am unteren Ende des
zugeordneten Armes fest angeschraubtes Abstützorgan 10 bzw.
11, das die Grundform eines in Axialrichtung 3 schmalen,
hochkantstehenden Quaders (vgl. Fig. 2) mit einer dem Werk
stück 1 zugewandten, kreissegmentförmigen Ausnehmung 12 bzw.
13 hat, weswegen ein Abstützorgan auch als Schale oder
Finishschale bezeichnet wird. Die beiden Trägerhälften 5, 6
bzw. Abstützorgane 10, 11 sind in der gezeigten Arbeitsstel
lung spiegelbildlich zu einer die Längsachse 3 enthaltenden
Symmetrieebene 14 angeordnet. Sie sind in der Höhe relativ
zueinander festgelegt und zur Erzielung höchster Bearbei
tungsgenauigkeiten in einer Vorrichtung gemeinsam konzen
trisch ausgeschliffen worden.
Am Beispiel der rechten Finishschale 11 wird der Aufbau eines
Abstützorgans näher erläutert. Ein Abstützorgan 11 hat im
Bereich seiner Schalenausnehmung 13 zwei in einem Umfangswin
kel von ca. 120° gegeneinander und in einem Winkel von ca.
30° zur Symmetrieebene 14 von dieser versetzt angeordnete
Führungsleisten 15, 16, die jeweils aus Hartstoff bestehen,
sich über die gesamte axiale Breite eines Abstützorganes
erstrecken und eine im wesentlichen glatte, der Werkstück
kontur angepaßte werkstückzugewandte Oberfläche haben. Sie
sorgen für eine klemmfreie, direkte Abstützung des Abstützor
gans auf der Werkstückoberfläche nach allen Richtungen quer
zur Achse 3.
Mittig zwischen den verschleißfesten Führungsleisten ist ein
als Andrückschuh 20 ausgebildetes Andrückelement aus Stahl
vorgesehen, das eine zylindrisch gekrümmte, dem Werkstück
zugewandte Andrückfläche 21 fest vorgegebener Form aufweist,
die der gewünschten Form der fertig bearbeiteten Werkstück
oberfläche angepaßt ist und sich über einen Umfangswinkel von
ca. 80° werkstückkonform erstreckt. Die Andrückfläche kann,
wie im gezeigten Beispiel, im wesentlichen starr, beispiels
weise aus hartem Werkstoff, oder auch elastisch nachgiebig
sein und beispielsweise aus einem elastisch kompressiblen
Materialstück gebildet sein. Es können auch flächig verteilt
elastische Bereiche neben im wesentlichen starren Bereichen
vorliegen. Der Andrückschuh 20 sitzt in einer zur Ausnehmung
13 geöffneten Rechteckausnehmung 17 des Abstützorgans 11 und
ist gegenüber diesem mittels zweier in zylindrischen Bohrun
gen des Abstützorgans geführter Bolzen 24 derart linear
beweglich geführt, daß er radial zur Bearbeitungsachse 3
verschiebbar ist. Eine den Andrückschuh 20 in Richtung auf
das Werkstück drückende bzw. von diesem wegbewegende Andruck
einrichtung hat als Stellantrieb bzw. Aktor zwei gegen die
Kraft einer Feder 23 in Richtung Werkstück vorschiebbare, mit
dem Bolzen identische Hydraulikkolben 24, die über eine
Hydraulikleitung 25 mit Fluiddruck beaufschlagbar sind.
Übersteigt der hydraulische Druck den durch die Feder aufge
brachten Gegendruck, so wird der Andrückschuh zum Werkstück
vorgeschoben, bei schwächerem Hydraulikdruck wird der Schuh
durch die Rückholfeder 23 vom Werkstück abgehoben, ggf. bis
er mit seiner ebenen Rückseite am als Anschlag dienenden
Grund der ihn aufnehmenden Rechteckausnehmung 17 anliegt.
Obwohl zum Erzeugen der Anpreßkraft ein oder mehrere hydrau
lisch beaufschlagbare Kolben bevorzugt sind, können prinzi
piell auch beliebige andere Aktoren, wie z. B. Piezotransla
toren oder Hubmagnete eingesetzt werden. Anstatt des gezeig
ten, zentrisch angreifenden Aktors, der einen in Axialrich
tung im wesentlichen gleichmäßigen Anpreßdruck des Schuhs 20
bewirkt, können zur Erzeugung eines in Axialrichtung variie
renden Anpreßdruckes eines Andruckelementes auch mehrere in
axialer Richtung versetzt angeordnete und/oder angreifende,
unabhängig voneinander betreibbare Stellantriebe vorgesehen
sein, die unterschiedliche Kräfte erzeugen können, um die
Höhe des Materialabtrages in axialer Richtung des Werkstückes
gesteuert beeinflussen zu können. Ein entsprechender Andrück
schuh kann beispielsweise in seinem zugeordneten Abstützorgan
um eine etwa tangential zur Werkstückoberfläche und senkrecht
zur Werkstücklängsrichtung (Achse 3) verlaufende vertikale
Schwenkachse schwenkbar gelagert sein.
Der diametral zur Bearbeitungsachse 3 gegenüberliegende,
spiegelbildliche Andrückschuh 19 ist in analoger Weise durch
Wechselspiel zwischen Hydraulikdruck und Federkraft andrück
bar bzw. zurückziehbar, wobei die Ansteuerung über eine von
der Leitung 25 separate Hydraulikleitung 26 unabhängig von
der Ansteuerung des Schuhes 20 ist. Damit ist eine Anordnung
mit zwei um 180° umfangsversetzten, separat bzw. unabhängig
voneinander betätigbaren Andrückelementen geschaffen. Bei
anderen Ausführungsformen sind pro Abstützelement mehrere,
insbesondere zwei unabhängig voneinander betätigbare Andrück
elemente vorgesehen. Auch Ausführungen mit nur einem Abstütz
organ oder mit mehr als zwei, beispielsweise drei oder vier,
insbesondere gleichmäßig um den Werkstückumfang verteilten
Abstützorganen sind möglich.
Der Andrückschuh 20 drückt bei der Darstellung in Fig. 1 ein
durch eine Bandführung 30 in den Bereich des Andrückschuhes
geführtes Schleifband 31 an die Werkstückoberfläche an. Die
Bandführung hat für jedes Andrückelement ein Paar von im
wesentlichen tangential zur Werkstückoberfläche und senkrecht
zur Achse 3 vertikal verlaufenden, auch in Fig. 2 gut zu
erkennenden, ovalen Bandführungsöffnungen 32, 33, die sich
jeweils vertikal von der vertikalen Oberseite bzw. Unterseite
des Abstützorganes bis in den Bereich des Andrückelementes 20
erstrecken und die werkstückseitig zwischen Andrückelement
und den zugeordneten Führungsleisten 15 bzw. 16 im Bearbei
tungsbereich münden. Das Finishband kann durch diese Ausneh
mungen in der Schale so geführt werden, daß die Stützleisten
15, 16 direkt auf dem Werkstück 1 aufliegen können und nicht
durch Finishband unterlaufen werden. In Fig. 2 ist zu erken
nen, daß die axiale Breite der Führungsöffnungen 32, 33
weniger als halb so breit ist wie die axiale Breite einer
Abstützorgan/Andrückelementkombination bzw. die dieser Breite
entsprechende Breite des Schleifbandes. Durch die dreifach
gestrichelt gezeichnete Aufweitung des Schleifbandes im
Öffnungsbereich wird angedeutet, daß das Band 31 in den
ovalen Bereichen, in denen es durch die Öffnungen geführt
wird, U-förmig eingeschlagen wird, wobei die glatte Seite
außen und die Schleifseite innen liegt. Im Bereich der mit
Abstand oberhalb bzw. unterhalb der Bandführungsöffnungen 32,
33 angeordneten, walzenförmigen Umlenkelemente 34, 35 und im
Bereich des Andrückelementes 20 hat das Band dann wieder
seine in Axialrichtung gerade, voll entfaltete Form einge
nommen. Der Bandverlauf zwischen den Umlenkrollen 34, 35 ist
im wesentlichen geradlinig, was einen störungsfreien Betrieb
fördert.
Bei der gezeigten Ausführungsform werden die beiden unabhän
gig voneinander hydraulisch betätigbaren Andruckssegmente 19,
20 von dem gleichen Typ von Schleifband unterlaufen. Es ist
jedoch möglich, auf der linken und der rechten Seite getrenn
te Schleifbänder, insbesondere mit unterschiedlicher Körnung
einzusetzen. Damit ist die Vor- und Fertigbearbeitung eines
Werkstückes in einem Arbeitsgang möglich, indem beispiels
weise zunächst bei abgehobenem linken Andrückelement 19 ein
Finishband grober Körnung durch das rechte Andrückelement 20
angedrückt wird, danach dann dieses druckentlastet wird, so
daß es durch die Kraft der Feder 23 vom Finishband abgehoben
wird, und daß anschließend durch das linke Andrückelement 19
ein Schleifband feinerer Körnung zur Fertigbearbeitung
angedrückt wird. Anschließend kann, wie bereits erwähnt, auch
das linke Finishband druckentlastet werden, so daß bei weiter
drehender Kurbelwelle nur die Führungsleisten noch auf der
Werkstückoberfläche abgleiten und diese ggf. noch durch
Materialverdrängung glätten und/oder verfestigen können.
Insbesondere ist es auch möglich, bei abgehobenem Andrückele
ment das zugeordnete Schleifband nachzuziehen, ohne vorher
das Werkstück stillsetzen oder die Vorrichtung öffnen zu
müssen. Hierdurch ergibt sich ein erheblicher Zeitvorteil,
der sich insbesondere beim Bearbeiten harter Werkstücke
und/oder Werkstücken mit großen Rundheitsfehlern bemerkbar
macht, wo relativ viel Werkstoff abgetragen werden muß.
Mit der gezeigten Ausführungsform kann der Feinbearbeitungs
prozeß meßwertgesteuert durchgeführt werden. Hierzu weist die
Vorrichtung mindestens einen während des Bearbeitsvorganges
betreibbaren, zur Abgabe von Sensorsignalen ausgebildeten
Sensor 40 zur Erfassung der Form und/oder Oberflächenbeschaf
fenheit der bearbeiteten Werkstückoberfläche auf. Der nur
schematisch gezeigte und im Beispiel am rechten Abstützorgan
11 befestigte Sensor, der im angelegten Zustand des Finish
arms im Bereich der Symmetrieebene 14 angeordnet und radial
zur Oberfläche ausgerichtet ist, kann beispielsweise elek
trisch, elektromechanisch, optisch oder mit Hilfe von Fluid
strahlen arbeiten. Obwohl auch die Materialoberfläche berüh
rende Sensoren, wie Taster, möglich sind, werden wegen der
Schonung der Oberfläche und des Sensors berührungslos arbei
tende Sensoren, beispielsweise Luftstrahlsensoren, bevorzugt.
Eine nicht gezeigte Steuereinrichtung kann die Sensorsignale
verarbeiten und mindestens einen Stellantrieb, beispielsweise
den hydraulischen Aktor 23, 24, vorzugsweise mehrere oder
alle Stellantriebe in Abhängigkeit von den Sensorsignalen
ansteuern. Dadurch werden die eingangs beschriebenen Vorteile
des meßwertgesteuerten Finishens erzielbar.
Werden beim meßgesteuerten Finishen mehrere in axialer
Richtung des bearbeiteten Werkstückabschnittes verteilte
Sensoren oder ein entsprechend linear ortsauflösender Sensor
eingesetzt, so kann, beispielsweise mit der oben beschriebe
nen Ausführung eines mit axial variierendem Anpreßdruck
beaufschlagbaren Andrückelementes, eine gezielte Formkorrek
tur des Werkstückes im Axialschnitt durchgeführt werden. Es
läßt sich dadurch insbesondere eine unerwünschte Konizität
korrigieren oder eine gewünschte Balligkeit erzeugen.
Die schematische Draufsicht in Fig. 3 zeigt eine Ausführungs
form, die es ermöglicht, Formkorrekturen des zu bearbeitenden
Werkstückes im Axialschnitt durchzuführen. Die diametralen
Andrückelemente 45, 46 sind genau wie diejenigen der Ausfüh
rungsform nach Fig. 1 angeordnet und unabhängig voneinander
radial auf die Werkstückoberfläche verschiebbar bzw. von
dieser abhebbar. Die Andrückelemente sind im Bereich von
deren werkstückzugewandten Andrückflächen 48, 49, dazu
vorgesehen, ein zwischen Andrückelement und Werkstückober
fläche durchgeführtes Schleifband 43, 44 an die Werkstück
oberfläche anzudrücken. Jedes der Andrückelemente hat einen
im wesentlichen inkompressiblen, starren, halbschalenförmigen
metallischen Körper 50, 51 mit einer werkstückzugewandten
Vorderfläche 52, 53, auf der eine dünne Schicht 54, 55 aus
einem relativ druckfesten, jedoch elastisch geringfügig
komprimierbaren Material, beispielsweise Vulcolan, fest
aufgebracht ist.
Die beschichteten Vorderflächen 52, 53 sind in Umfangsrich
tung im wesentlichen zylinderabschnittförmig gekrümmt, wobei
sich dieser Krümmung in einer zur Achse 3 parallelen Axial
richtung eine weitere Krümmung überlagert. Beim oben gezeig
ten Andrückelement 45 verläuft die kontinuierliche axiale
Krümmung symmetrisch zum axialen Mittelbereich 56 derart, daß
in Axialrichtung die Vorderfläche konkav vom Werkstück
weggekrümmt ist und sich zu den axialen Randbereichen 57, 58
der Werkstückoberfläche kontinuierlich annähert. Beim unteren
Andrückelement 46 sind die Verhältnisse umgekehrt und die
Vorderfläche 53 verläuft in Axialrichtung zur Werkstückober
fläche hin gekrümmt, so daß die Vorderfläche im Mittelbereich
59 der Werkstückoberfläche näher ist als an beiden axialen
Randbereichen 60, 61. Die Schichtdicke des komprimierbaren
Materials variiert bei beiden Andrückelementen in axialer
Richtung kontinuierlich und ist so gewählt, daß die dem
Werkstück bzw. dem Schleifband zugewandten Andrückflächen der
Schichten im wesentlichen zylindrisch, also in Axialrichtung
gerade verlaufen.
Es ist somit eine in Axialrichtung entsprechend der Schicht
dicke variierende elastische Nachgiebigkeit der Andrückfläche
geschaffen. Durch diese Geometrie kann erreicht werden, daß
das Schleifband durch das obere Andrückelement mit einem im
Mittelbereich 56 relativ schwächere Anpreßdruck angepreßt
wird, der symmetrisch zu beiden axialen Randbereichen 57, 58
kontinuierlich zunimmt. Bei Andrücken dieses Andrückelementes
und gleichzeitiger Druckentlastung bzw. Rückziehen des
gegenüberliegenden Andrückelementes kann eine gewisse Ballig
keit der bearbeiteten Oberfläche erreicht werden, bei der der
Durchmesser des Lagerzapfens im Mittelbereich geringfügig
größer ist als im Bereich nahe der Kurbelwangen. Bei Andrüc
ken des Schleifbandes mittels des gegenüberliegenden Andrück
elementes 46 wird dagegen im Mittelbereich 59 ein vergleichs
weise großer Anpreßdruck erzeugt, der symmetrisch zu beiden
Randbereichen hin kontinuierlich abnimmt. Hierdurch kann eine
ggf. vorliegende Balligkeit vermindert werden.
Die gezeigte Ausführungsform ermöglicht die beschriebene
Formkorrektur der bearbeiteten Werkstückoberfläche durch
jeweils ein einziges linear geführtes Andrückelement, ohne
daß dieses in der vorher beschriebenen Weise schwenkbar
ausgebildet sein muß. Dadurch ist eine Formkorrektur auch mit
relativ einfach aufgebauten Bearbeitungsvorrichtungen mög
lich. Da infolge der Führungsleisten 15, 16 der entsprechende
Gegendruck auch dann gewährleistet ist, wenn gemäß diesem
Erfindungsmerkmal nur ein Andrückelement im Schneideinsatz
ist oder beide mit unterschiedlicher Andrückung und damit
Schneidwirkung arbeiten, kann so manuell oder maßgesteuert
oder -geregelt eine Formkorrektur auch bezüglich der axialen
Kontur erreicht werden. Die Andrückelemente werden somit auf
beiden Seiten einzeln oder in bestimmter Andrückkraftabstim
mung oder in bestimmter zeitlicher Aufeinanderfolge einge
setzt.
Die Zwischenschaltung einer elastisch nachgiebigen Schicht
zwischen dem starren Körper des Andrückelementes und der mit
dem Schleifband zusammenwirkenden Andrückfläche hilft dabei
zweckmäßig, Andruckkraftspitzen abzumildern und die durch die
Formgebung des starren Körpers vorgegebene Anpreßdruckver
teilung zu glätten. Prinzipiell kann die axiale Variation des
Anpreßdruckes auch ohne elastische Schichten erreicht werden,
beispielsweise durch die direkt auf das Schleifband aufge
drückten Andrückelementkörper 50, 51, wobei dann deren
Vorderflächen 52, 53 die Andrückfläche bilden. Es kann auch
ausreichen, den axialen Mittel- oder Randbereich der Andrück
flächen mit einer kleinen Stufe oder flachen Nut zu versehen,
deren Tiefe sehr gering sein kann. So kann z. B. ein mehr oder
weniger deutlicher "Absatz" in der bearbeiteten Werkstück
fläche erzeugt werden, um bestimmte Bereiche zu beeinflussen.
Statt einer um den von den Andrückflächen eingenommenen
Umfang umlaufenden Kontur (Nut, Stufe, Krümmung o. dgl.) kann
diese auch nur einen Teil des Umfangs einnehmen. So können
z. B. an den in Umfangsrichtung liegnden Enden des Andrückele
mentes Bereiche in der (axialen) Mitte oder dem Rand gegen
über der zylindrischen Andrückfläche etwas vertieft sein.
Dadurch wird die Bearbeitungsfläche dort verkleinert bzw. der
Bearbeitungsdruck variiert.
Auch eine unterschiedliche Schrägstellung der Andrück- bzw.
Bearbeitungsflächen gegenüber der Achsrichtung oder eine
andere Unsymmetrie kann nützlich sein, um bewußt entsprechen
de Werkstückkonturen, z. B. Konizitäten, zu erzeugen oder
abzubauen.
Ggf. kann es ausreichen, auch nur ein Andrückelement entspre
chend auszubilden. Andrückelemente mit axial variierender
elastischer Nachgiebigkeit der Andrückfläche können auch bei
nicht erfindungsgemäßen Vorrichtungen, z. B. mit nur einem
Andrückelement, vorteilhaft sein.
Die durch die Erfindung ermöglichten Vorteile kommen ganz
besonders bei der Bearbeitung von exzentrisch umlaufenden
Werkstückoberflächen, wie Kurbelwellen-Hubzapfen, zum Tragen,
bei denen es dank der Abstützorgane möglich ist, die Masse
kräfte bzw. Trägheitskräfte über die Abstützorgane abzuleiten
und vollständig von den Andrückelementen zu entkoppeln, die
unabhängig von den Abstützorganen mit normalerweise deutlich
geringerem Anpreßdruck als die Abstützorgane gegen das zu
bearbeitende Werkstück andrückbar sind. Dadurch, daß die
Andrückelemente vollständig von Führungsaufgaben befreit
sind, können diese in der beschriebenen, variablen Weise
angedrückt oder abgehoben werden, um das gewünschte Bearbei
tungsergebnis schnell und mit hoher Güte zu erzielen.
Claims (35)
1. Verfahren zur Feinbearbeitung einer im wesentlichen
zylindrischen Werkstückoberfläche, insbesondere Werk
stückaußenfläche, eines Werkstückes mit folgenden
Schritten:
Andrücken mindestens eines sich direkt an der Werkstück oberfläche abstützenden Abstützorgans an die Werkstück oberfläche;
Bereitstellung von mindestens zwei in Umfangsrichtung der Werkstückoberfläche versetzt angeordneten, sich an einem Abstützorgan abstützenden, unabhängig voneinander betätigbaren Andrückelementen zum Andrücken von Feinbe arbeitungsmittel, insbesondere Schleifband, an die Werkstückoberfläche;
Relativbewegung von Werkstück und Feinbearbeitungs mittel;
Betätigung der Andrückelemente derart, daß wahlweise kein Andrückelement, ein Andrückelement oder mehrere Andrückelemente Feinbearbeitungsmittel an die Werkstück oberfläche andrücken.
Andrücken mindestens eines sich direkt an der Werkstück oberfläche abstützenden Abstützorgans an die Werkstück oberfläche;
Bereitstellung von mindestens zwei in Umfangsrichtung der Werkstückoberfläche versetzt angeordneten, sich an einem Abstützorgan abstützenden, unabhängig voneinander betätigbaren Andrückelementen zum Andrücken von Feinbe arbeitungsmittel, insbesondere Schleifband, an die Werkstückoberfläche;
Relativbewegung von Werkstück und Feinbearbeitungs mittel;
Betätigung der Andrückelemente derart, daß wahlweise kein Andrückelement, ein Andrückelement oder mehrere Andrückelemente Feinbearbeitungsmittel an die Werkstück oberfläche andrücken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
durch mindestens zwei unterschiedliche, vorzugsweise
voneinander unabhängig betätigbare Andrückelemente nach
Art und/oder Abtragcharakteristik unterschiedliche
Feinbearbeitungsmittel angedrückt werden, insbesondere
Schleifbänder unterschiedlicher Körnung.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß ohne Unterbrechung der Relativbewegung und/oder
ohne Abheben des Abstützorgans von der Werkstückober
fläche zuerst durch ein erstes Andrückelement ein erstes
Feinbearbeitungsmittel angedrückt wird, daß danach das
erste Andrückelement druckentlastet, insbesondere
zurückgezogen wird und daß danach durch ein zweites
Andrückelement ein zweites Feinbearbeitungsmittel
angedrückt wird, das vorzugsweise eine feinere Abtrags
charakteristik hat als das erste Feinbearbeitungsmittel.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Andrückele
ment während der Feinbearbeitung zwischen Andrückphasen
zeitweise unter Aufhebung von Anpreßdruck zurückgezogen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
während einer Phase mit zurückgezogenem Andrückelement
das zugeordnete Feinbearbeitungsmittel ersetzt wird,
wobei insbesondere unverbrauchtes Schleifband in dem
Bereich des Andruckelementes gebracht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei mindestens einem An
drückelement, vorzugsweise bei mindestens zwei voneinan
der unabhängig betätigbaren Andrückelementen, Feinbear
beitungsmittel, insbesondere Schleifband, mit einem in
Axialrichtung des Werkzeuges, vorzugsweise kontinuier
lich, variierenden Anpreßdruck und/oder mit in Axial
richtung, vorzugsweise kontinuierlich, variierender
Abtragsleistung an die Werkstückoberfläche angedrückt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
durch mindestens ein Andruckelement Feinbearbeitungsmit
tel derart angedrückt wird, daß der Anpreßdruck und/oder
die Abtragsleistung in axialer Richtung verändert wird,
insbesondere von einem Mittelbereich des zugeordneten
Bearbeitungsabschnittes zu axialen Randbereichen des
Bearbeitungsabschnittes, vorzugsweise kontinuierlich
und/oder symmetrisch zum Mittelbereich zunimmt oder
abnimmt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß eine elastische Nachgiebigkeit einer Andrück
fläche des Andrückelements von einem Mittelbereich des
zugeordneten Bearbeitungsabschnittes zu axialen Rand
bereichen des Bearbeitungsabschnittes, vorzugsweise
kontinuierlich und/oder symmetrisch zum Mittelbereich
zunimmt oder abnimmt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Andrückele
ment zur Feinbearbeitung mit wechselndem Anpreßdruck,
insbesondere pulsierendem Anpreßdruck, beaufschlagt
wird, wobei vorzugsweise mehrere oder alle Andrückele
mente mit pulsierendem Anpreßdruck beaufschlagt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Aufrechterhaltung der
Relativbewegung alle Andrückelemente derart druckent
lastet, insbesondere zurückgezogen werden, daß nur das
Abstützorgan auf die Werkstückoberfläche aufgedrückt
ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Form und/oder Oberflächen
beschaffenheit der bearbeiteten Werkstückoberfläche
während der Relativbewegung mittels mindestens einer
Sensorsignale abgebenden Sensoreinrichtung erfaßt werden
und daß der Anpreßdruck mindestens eines Andruckelemen
tes in Abhängigkeit von den Sensorsignalen gesteuert
wird, wobei vorzugsweise an relativen radialen Hochpunk
ten einer Werkstückoberfläche ein Andrückelement mit
höherem Anpreßdruck beaufschlagt wird und/oder an
relativen radialen Tiefpunkten ein Andrückelement
druckentlastet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei mehreren in Axialrich
tung des Werkstücks aufeinanderfolgenden Bearbeitungsab
schnitten mit unabhängig meßwertabhängig ansteuerbaren
Andrückelementen in mindestens einem Bearbeitungsab
schnitt Andrückelemente bei Erreichen eines vorgebbaren
Bearbeitungsergebnisses druckentlastet, insbesondere
zurückgezogen werden, während Andrückelemente in anderen
Bearbeitungsabschnitten weiterhin angedrückt werden.
13. Vorrichtung zur Feinbearbeitung einer im wesentlichen
zylindrischen Werkstückoberfläche, insbesondere Werk
stückaußenfläche eines Werkstücks (1) mittels Feinbear
beitungsmittel, insbesondere Bandfinishvorrichtung, mit
mindestens einem zur direkten Abstützung an der Werk
stückoberfläche ausgebildeten Abstützorgan (10, 11);
mindestens zwei in Umfangsrichtung versetzt angeordne
ten, sich an einem Abstützorgan abstützenden, voneinan
der unabhängig betätigbaren Andrückelementen (19, 20;
45, 46) zum Andrücken des Feinbearbeitungsmittels (31;
43, 44) an die Werkstückoberfläche und
Mitteln zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen
Werkstückoberfläche und Feinbearbeitungsmittel.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere gleichmäßig um den Umfang verteilte Abstütz
organe (10, 11) vorgesehen sind, wobei vorzugsweise
jedem Abstützorgan mindestens ein, vorzugsweise nur ein
Andrückelement (19, 20; 45, 46) zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei diametral zu einer Bearbeitungsachse
(3) gegenüberliegend, vorzugsweise im wesentlichen
spiegelsymmetrisch zu einer Spiegelebene (14) der
Vorrichtung anordenbare Abstützorgane (10, 11) vorgese
hen sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Abstützorgan (10, 11) mindestens
ein, vorzugsweise mehrere, insbesondere auswechselbar an
einem Körper des Abstützorgans anbringbare, Abstützele
mente (15, 16) zur direkten Abstützung an der Werkstück
oberfläche aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützelemente als axiale Führungsleisten (15,
16) ausgebildet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abstützorgan, insbesondere das
Abstützelement (15, 16), eine zum Berührungskontakt mit
der Werkstückoberfläche vorgesehene Abstützfläche hat,
die im wesentlichen glatt und/oder nicht-abrasiv ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein, vorzugsweise nur ein
in Umfangsrichtung dem Andrückelement (19, 20; 45, 46)
vorgeschaltetes und mindestens ein, vorzugsweise nur ein
dem Andrückelement nachgeschaltetes Abstützelement (15
bzw. 16) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die Abstütz
elemente symmetrisch zum Andrückelement angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstützbereiche, insbesondere
Abstützelemente (15, 16) eines Abstützorgans einen
Umfangs-Winkelabstand haben, der zwischen 90° und 150°,
insbesondere zwischen 100° und 130°, vorzugsweise ca.
120° beträgt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Andrückelement eine, vorzugswei
se zylindrisch gekrümmte, Andrückfläche (21) fest
vorgegebener Form bildet, die der gewünschten Form der
fertig bearbeiteten Werkstückoberfläche angepaßt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Andrückelement eine Andrück
fläche (21; 48, 49) hat, die einen Umfangswinkel von
mehr als 60°, vorzugsweise zwischen 70 und 90°, insbe
sondere ca. 80° einschließt.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Andrückelement eine starre
Andrückfläche, insbesondere aus Hartmaterial, oder eine
elastisch nachgiebige Andrückfläche, insbesondere aus
elastischem Material, oder eine Andrückfläche mit einer
Kombination von harten und elastisch nachgiebigen
Bereichen hat.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Andrückelement eine
Vorderfläche (52, 53) hat, die in axialer Richtung eine
sich ändernde Kontur hat, insbesondere bzgl. Durchmes
ser, wirksamer Bearbeitungsfläche und/oder Elastizität,
wobei vorzugsweise der Vorderfläche (52, 53) einer im
wesentlichen zylindrischen Krümmung in Umfangsrichtung
ein Verlauf überlagert ist, der von einem zur Werkstück
achse achsparallelen Verlauf abweicht, insbesondere eine
Krümmung in Axialrichtung bildet, wobei ggf. die Krüm
mung in Axialrichtung kontinuierlich und/oder symme
trisch zu einem axialen Mittelbereich der Vorderfläche
verläuft.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß bei mindestens einem Andrückelement (46) die Krüm
mung in Axialrichtung zur Werkstückoberfläche konvex
verläuft und/oder daß bei mindestens einem Andrückele
ment (45) die Krümmung in Axialrichtung von der Werk
stückoberfläche weg konkav verläuft.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 oder 25, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Vorderfläche (52, 53) eine
Schicht (54, 55) aus elastisch nachgiebigem Material
angeordnet ist, deren Schichtdicke in Axialrichtung,
vorzugsweise kontinuierlich und/oder symmetrisch zu
einem Mittelbereich, variiert, wobei die Schicht vor
zugsweise eine im wesentlichen zylindrische Andrück
fläche (48, 49) bildet.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Andrückelement (46)
mit einer in Axialrichtung konvex gekrümmten Vorder
fläche (53) und mindestens ein unabhängig von diesen
betätigbares Andrückelement (45) mit einer in Axialrich
tung konkav gekrümmten Vorderfläche (52) vorgesehen ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Andrückelement (19, 20) an
und/oder in dem zugeordneten Abstützorgan (10, 11)
linear beweglich geführt ist, vorzugsweise derart, daß
es in einer radial zur Werkstückoberfläche verlaufenden
Richtung verschiebbar ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 28, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens einen an dem Andrück
element (20) und dem zugeordneten Abstützorgan (21)
angreifenden, vorzugsweise hydraulischen, Stellantrieb
(23, 24) zur Erzeugung einer Relativbewegung von An
drückelement und Abstützorgan aufweist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß das Feinbearbeitungsmittel min
destens ein Schleifband (31; 43, 44) aufweist, das
relativ zu dem Andrückelement beweglich ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Führung von Schleifband (31) in
den oder aus dem Bereich eines Andrückelements (20) eine
Bandführung (30) vorgesehen ist, die Bandführungsöffnung
(32, 33) aufweist, die in Umfangsrichtung zwischen einem
Andrückelement (20) und zugeordneten Abstützbereichen,
insbesondere Abstützelementen (15, 16), angeordnet sind.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bandführungsöffnung (32, 33) im wesentlichen
tangential zur zylindrischen Werkstückoberfläche ver
läuft und/oder daß eine, vorzugsweise ovale, Bandfüh
rungsöffnung einen axialen Durchmesser hat, der geringer
ist als eine axiale Breite eines zugeordneten Andrück
elementes und/oder Schleifbandes.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens eine während der
Relativbewegung betreibbare, zur Abgabe von Sensorsigna
len ausgebildete, vorzugsweise berührungslos arbeitende
Sensoreinheit (40) zur Erfassung der Form und/oder
Oberflächenbeschaffenheit der bearbeiteten Werkstück
oberfläche aufweist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine zur Verarbeitung des Sensorsignals ausge
bildete Steuereinrichtung aufweist, durch die mindestens
ein Stellantrieb (23, 24) für ein Andruckelement in
Abhängigkeit von dem Sensorsignal ansteuerbar ist.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Axialbewegungseinrichtung zur
Erzeugung einer kurzhubig oszillierenden axialen Rela
tivbewegung zwischen Werkstück und einem mit mindestens
einem Andrückelement versehenem Abstützorgan vorgesehen
ist.
Priority Applications (4)
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