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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Feinbearbeitung von
Umfangsflächen
rotationssymmetrischer Werkstückabschnitte
von Werkstücken
aus Grauguss, insbesondere zur Feinbearbeitung von Hublagerflächen und
Hauptlagerflächen
an Kurbelwellen, bei denen die Umfangsflächen in mehreren aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsstufen bearbeitet werden, sowie auf einen zur Durchführung des
Verfahrens geeignete Vorrichtung.
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Beschreibung des Standes der
Technik
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Das
Finishen ist ein Feinbearbeitungsverfahren, mit dem die Umfangsflächen von
im Wesentlichen rotationssymmetrischen Werkstückabschnitten an Werkstücken wie
Kurbelwellen, Nockenwellen, Getriebe wellen und anderen Bauteilen
für Kraft-
und Arbeitsmaschinen zur Erzeugung einer gewünschten Oberflächenfeinstruktur
bearbeitet werden. Beim Finishen wird ein mit körnigem Schneidmittel besetztes Bearbeitungswerkzeug
mit Hilfe einer Andrückeinrichtung
an die zu bearbeitende Umfangsfläche
angedrückt.
Zur Erzeugung der für
den Materialabtrag erforderlichen Schnittgeschwindigkeit wird bei
vielen Verfahrensvarianten das Werkstück um seine Werkstückachse
gedreht und gleichzeitig wird eine parallel zur Werkstückachse
oszillierende Relativbewegung zwischen dem Werkstück und dem
an der Umfangsfläche
anliegenden Bearbeitungswerkzeug erzeugt. Durch die Kombination
der Rotationsbewegung des Werkstückes
und der überlagerten
Oszillationsbewegung kann ein sog. Kreuzschliffmuster erzeugt werden,
wodurch die bearbeiteten Werkstückumfangsflächen z.
B. als Laufflächen
für Gleitlager
oder Wälzlager
oder dergleichen besonders geeignet sind.
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Bei
den Werkstücken
kann es sich beispielsweise um Nockenwellen oder Kurbelwellen handeln. Derartige
wellenförmige
Werkstücke
weisen in axialem Abstand zueinander rotationssymmetrische Werkstückabschnitte
vor, die als Lagerstellen dienen. Die sog. Hauptlager oder Mittellager
sind koaxial zur Werkstückachse
angeordnet und dienen dazu, die Welle für ihre Drehbewegung zu lagern.
Neben einem Hauptlager befinden sich ein oder zwei sog. Hublager,
deren Achsen parallel versetzt exzentrisch zur Werkstückachse
liegen. An den Hublagern greifen andere Teile einer Maschine, beispielsweise Pleuel
von Kolben einer Brennkraftmaschine oder einer Pumpe oder eines
Verdichters an.
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In
zahlreichen Einsatzgebieten werden heutzutage Kurbelwellen aus Gusseisen
eingesetzt. Werkstücke
aus Gusseisen haben aufgrund ihres hohen Kohlenstoffanteils Graphiteinschlüsse, die
im gesamten Volumen der Werkstücke
verteilt sind. Abhängig
von der Form der Graphiteinschlüsse
unterscheidet man heute vor allem zwischen Gusseisen mit Lamellengraphit
(Lamellargraphit, GJL), Gusseisen mit Kugelgraphit (auch Sphäroguss genannt, GJS)
und Vermiculargraphit-Guss, bei dem die Graphiteinschlüsse weder
in Lamellenform, noch in Kugelform, sondern in Form von Vermikeln,
also in Form von Würmchen
vorliegen. Gusseisen zeichnet sich durch gute Festigkeit, große Freiheit
bei der Gestaltung, gute Dämpfungswerte,
niedrige Herstellungskosten und auch gute Gleiteigenschaften aus,
insbesondere bei schwierig herzustellenden Geometrien. Unter anderem
tragen diese Gründe
dazu bei, dass Kurbelwellen, und auch andere Motorenteile, nach wie
vor aus Gusseisen gefertigt werden. Insbesondere die guten Gleiteigenschaften
sind bei Kurbelwellen und Motorblöcken ein wichtiger Grund für den Einsatz
von Gusseisen.
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Gerade
beim Einsatz in hochbeanspruchten Bauteilen kann sich aber ein Nebeneffekt
des Gusseisens nachteilig bemerkbar machen. Die Graphiteinschlüsse sind
in der Regel im Werkstoff relativ gleichmäßig verteilt. Ihr Anteil am
Gesamtvolumen kann so hoch sein, dass praktisch in jeder Schicht
viele Einschlüsse
vorhanden sind. Für
die materialabtragende Werkstückbearbeitung
bedeutet dies, dass praktisch an jeder Oberfläche einige Einschlüsse vorhanden sind,
die gerade nur angeschnitten werden.
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Insbesondere
bei der Endbearbeitung von Außenflächen mittels
Finishen kann es vorkommen, dass beim Anschneiden von Einschlüssen die
letzten Materialschichten nicht weggeschnitten werden, sondern sich
nach innen biegen und als sogenannte „Blechdeckel” im Hohlraum
der Graphiteinschlüsse verbleiben.
Wird weiter Material abgetragen, so werden diese Blechdeckel wieder
entfernt, gleichzeitig werden jedoch an anderer Stelle wieder Blechdeckel erzeugt.
Je nach Zähigkeit
des Grundwerkstoffes und den Bearbeitungsparametern kann es auch
dazu kommen, dass Poren im Gefüge
regelrecht zugeschmiert werden, d. h. durch Blechdeckel wieder vollständig geschlossen
werden. Beobachtungen der Erfinder haben gezeigt, dass diese Art
von angeschnittenen und/oder nach innen gedrückten, dünnen Materialplättchen bei
vielen durch Finishbearbeitung bearbeiteten Gussoberflächen vorkommen
können.
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Es
hat sich gezeigt, dass bei der Finishbearbeitung die Ausbildung
von Blechdeckeln von den Prozessparametern abhängt. Je nach Werkstoff, Schneidstoff
und eventuell Schmierstoff besteht eine unterschiedliche Neigung
zur Deckelbildung, wobei unter bestimmten, bisher nicht vorhersehbaren
Bearbeitungsbedingungen die Blechdeckel manchmal auch teilweise
entfernt werden können.
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Bei
vielen Bauteilen aus Grauguss spielt die Ausbildung von Blechdeckeln
eine untergeordnete Rolle. Als problematisch wurde dagegen die Bildung von
Blechdeckeln bei der Bearbeitung von Kolbenlaufbahnen in Zylinderblöcken aus
Gusseisen angesehen.
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In
der
DE 42 17 530 C2 wird
angegeben, dass bei der Bearbeitung von Zylinderinnenflächen durch
Honen mit Diamant oder CBN-Honleisten in der obersten Werkstoffschicht
gewisse Verschuppungen entstehen können, die auch als „Blechmantel” bezeichnet
werden. Als Nachteil wurde erkannt, dass sich die Zungen der Schuppen
während
des Laufens des Motors ablösen
und dadurch Kolbenfresser oder brandige Kolbenringe verursachen
können.
Zur Vermeidung dieser Probleme wird ein Verfahren zum Bearbeiten
von Kolbenlaufbahnen aus Gusseisen vorgeschlagen, bei denen die
zu bearbeitende Oberfläche
zunächst
fertig gehont und daran anschließend mit Hilfe eines Laserstrahls
nachbearbeitet wird, der auch die zu bearbeitende Oberfläche fokussiert
wird, wobei beim Honen verschuppte Graphitlamellen geöffnet werden.
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In
der
DE 33 00 938 A1 wird
für den
gleichen Zweck vorgeschlagen, nach der Vorbearbeitung der Zylinderinnenflächen eine
funkenerosive Behandlung durchzuführen, auf die eine Feinhonbearbeitung folgt.
Mit Hilfe der Funkenerosion lassen sich Vertiefungen schaffen, ohne
dass eine Verblechung der Oberfläche
auftritt. Die anschließende
kurzzeitige Feinhonbearbeitung selbst führt nicht zu einer Bildung
neuer Blechdeckel.
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Das
europäische
Patent
EP 0 169 984
B1 schlägt
zum Herstellen der Laufflächen
von aus Grauguss bestehenden Zylindern einer Hubkolbenmaschine ein
Verfahren vor, bei dem das Oberflächenmaterial zunächst elektro-chemisch
abgetragen wird, die Laufflächen
danach mit einem Flüssigkeitsstrahl
eines Druckes von mehr als 400 bar beaufschlagt werden und anschließend die
Laufflächen
einem mechanischen Reibplattieren oder Glätten ohne Verschließen der
Oberflächen
nahen Graphitnester unterzogen werden.
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In
der
DE 37 19 796 C2 wird
ein Verfahren zum Bearbeiten von innenzylindrischen Werkstückoberflächen beschrieben,
bei denen die Innenfläche gehont
und in zwei Bearbeitungsvorgängen
nachbearbeitet wird, wobei die Oberfläche zur Beseitigung des beim
Honen an den Honspuren entstandenen Blechmantels durch Hochdruckstrahlen
behandelt wird und während
der Nachbearbeitung das den Blechmantel bildende Material durch
kombiniertes und mindestens zeitweise gleichzeitiges Hochdruckstrahlen
und Bürsten
abgetragen wird. Durch die kombinierte Hochdruckstrahl- und Bürstenbehandlung
soll das die Überlappung
bildenden Material zunächst
aufgerichtet und unmittelbar anschließend abgetragen werden.
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In
der
DE 32 10 495 A1 wird
ein Verfahren zur Herstellung von Lagerflächen beschrieben, das insbesondere
bei Innenflächen
von Zylinderlaufbüchsen
für Verbrennungs-Kraftmaschinen
einsetzbar ist. Bei dem Verfahren werden zunächst die Lagerflächen auf
das gewünschte
Maß und die
geometrische Form durch Honen feinbearbeitet. Danach werden die
so feinbearbeiteten Lagerflächen
mit einem festen Strahlmittel bestrahlt, wobei als Strahlmittel
vorzugsweise lose Körner
und/oder Glasperlen und/oder Metallkugeln verwendet werden. Durch
die Strahlbehandlung werden an der Oberfläche Teilchen freigelegt, die
die Gleiteigenschaften und/oder die Festigkeit der Lauffläche erheblich
verbessern sollen Die Strahlmittelzufuhr kann mittels Druckluft trocken
oder z. B. mit Wasser nass erfolgen. Bei der Strahlbehandlung wird
abrasives Strahlmittel unter Hochdruck aufgebracht, um an der bestrahlten
Werkstückoberfläche einen
Materialabtrag zu erzeugen, der auch die dort vorhandenen Blechdeckel
abtragen soll.
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Die
DE 195 06 568 A1 beschreibt
ein Oberflächen-Behandlungsverfahren
für Zylinderlaufflächen, die
aus einer Aluminium-Legierung mit eingebetteten Silizium-Partikeln
bestehen. Bei derartigen Werkstoffen soll die Aluminium-Legierungsmatrix durch
Materialabtrag leicht zurückgesetzt
werden. Es wird vorgeschlagen, für
diesen Materialabtrag eine Hochdruck-Wasserstrahlbehandlung durchzuführen, was
gegenüber
dem bekannten Ätzen
oder Bürsthonen
Vorteile besitzen soll. insbesondere sei es möglich, einzelne Bereiche der
Zylinderlauffläche
unterschiedlich intensiv zu bestrahlen. Bei den genannten Werkstoffen
findet keine Blechmantelbildung statt.
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AUFGABE UND LÖSUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Feinbearbeitung von äußeren Umfangsflächen rotationssymmetrische
Werkstückabschnitte
an Kurbelwellen und anderen wellenförmigen Werkstücken aus
Grauguss bereitzustellen, mit denen die Umfangsflächen so feinbearbeitet
werden können,
dass sie dauerhaft störungsfrei
als Gleitlagerflächen
für Drehlager
einsetzbar sind.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe stellt die Erfindung ein Verfahren mit den Merkmalen
von Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
16 bereit. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Der Wortlaut sämtlicher
Ansprüche
wird durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Feinbearbeitung von Umfangsflächen rotationssymmetrischer
Werkstückabschnitte
an Werkstücken
aus Grauguss wird in mindestens einer Bearbeitungsstufe eines mehrstufigen
Bearbeitungsprozesses eine Hochdruckstrahlbehandlung der Umfangsflächen durchgeführt, bei
der die Umfangsflächen
unter Hochdruck mit einer Flüssigkeit
bestrahlt werden. Durch die Hochdruckstrahlbehandlung werden Blechdeckel
mit einer relativ geringen Anbindung an das Werkstück vom Werkstück losgelöst und weggespült. Blechdeckel
mit einer etwas besseren Anbindung werden hinterspült und angehoben
bzw. aufgestellt. Dadurch werden sie für eine mechanische Entfernung
zugänglich.
Auf diese Weise können
sowohl die nur leicht am Werkstück
angebunden, als auch relativ fest am Werkstück fixierte Blechdeckel durch eine
Kombination von Hochdruckstrahlbehandlung und mechanischer, materialabtragender
Feinbearbeitung entfernt werden. Am fertigen Werkstück befinden
sich nach Abschluss der Feinbearbeitung praktisch keine Blechdeckel
mehr, die sich bei bestimmungsgemäßer Nutzung des Werkstücks noch ablösen und
zu Problemen führen
könnten.
Gerade bei Gleitflächen
wie bei Kurbelwellenlagerflächen können abgelöste Blechdeckel
zu Beschädigungen der
Lager und im Extremfall sogar zu Fressern führen. Diese Probleme werden
mit erfindungsgemäß bearbeiteten
Werkstücken
vermieden, so dass sie dauerhaft störungsfrei als Gleitlagerflächen für Drehlager,
z. B. in einem Brennkraftmotor, dienen können.
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Bei
einer Verfahrensvariante wird die Hochdruckstrahlbehandlung mindestens
phasenweise gleichzeitig mit einer Finishbearbeitung der Umfangsflächen durchgeführt. Dadurch
können
entstehende und zum Losreißen
neigende Blechdeckel bei nachlassender Bindung zum Werkstück unmittelbar beseitigt
werden und somit den nachfolgenden Bearbeitungsprozess nicht mehr
beeinträchtigen.
Es ist auch möglich,
die Hochdruckstrahlbehandlung zeitversetzt zu einer mechanischen
Finishbearbeitung durchzuführen.
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Umfangsreiche
Versuchsreihen der Erfinder haben gezeigt, dass es in der Regel
günstig
ist, wenn die bei der Hochdruckstrahlbehandlung aufgestrahlte Flüssigkeit
mindestens phasenweise, vorzugsweise während eines überwiegenden
Teils der Hochdruckstrahlbehandlung, einen Strahldruck zwischen
ca. 50 bar und ca. 200 bar hat. Ebenfalls mögliche höherer Drücke führen zwar normalerweise ebenfalls
zu einem sehr guten Bearbeitungsergebnis, zeigen aber nur in wenigen
Fällen
signifikante Verbesserungen der Werkstückqualität und führen aber anderseits zu erheblich
mehr Sprühnebel
in der Maschine und damit eventuell auch zu Abdichtproblemen. Im
allgemeinen ist es günstig,
den für
einen bestimmten Werkstücktyp
optimalen Strahldruckbereich experimentell zu ermitteln und entsprechend
einzustellen. Ein Hochdruckerzeuger mit vorzugsweise stufenlos einstellbarem
Arbeitsdruck ist daher in der Regel günstig.
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Die
Untersuchungen der Erfinder haben weiterhin gezeigt, dass es in
der Regel günstig
ist, wenn die Flüssigkeit
aus einem Abstand von weniger als 10 mm, insbesondere von weniger
als 5 mm, auf die Umfangsfläche
aufgestrahlt wird. Diese relativ kleinen Abstände haben sich als günstig erwiesen,
um möglichst
viel von der für
Blechdeckelentfernung vorgesehenen Energie auch tatsächlich auf
die Oberfläche
einwirken zu lassen. In der Regel sind Arbeitsabständen zwischen
ca. 1 mm und ca. 4 bis 5 mm günstig.
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Eine
im Wesentlichen senkrechte Aufstrahlung auf die Werkstückoberfläche ist
normalerweise günstig,
um einen optimalen Strahlenergieeintrag zu erzielen. Abweichungen
der mittleren Aufstrahlrichtung von einer Aufstrahlung in Radialrichtung
sollten in der Regel bei wenigen Grad liegen, beispielsweise bei
maximal 10° bis
20°.
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Von
Ausnahmefällen
abgesehen ist es in der Regel günstig,
wenn die zu bestrahlende Umfangsfläche im Wesentlichen lückenlos
mit mindestens einem Hochdruckstrahl bestrahlt wird, um eine zuverlässige Blechdeckelentfernung
im gesamten kritischen Bereich einer zu bearbeitenden Umfangsfläche sicherzustellen.
Hierzu können
eine oder mehrere Düsenreihen
mit jeweils mehreren Einzeldüsen vorgesehen
sein, deren Bestrahlungsbereiche eine gewünschte Bearbeitungsbreite im
Wesentlichen lückenlos
abdecken. Es können
beispielsweise zwei in Bearbeitungsrichtung hintereinander angeordnete Reihen
mit jeweils auf Lücke
sitzenden einzelnen Hochdrückdüsen vorgesehen
sein.
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Besonders
gleichmäßige Bearbeitungsergebnisse
haben sich bei einer Verfahrensvariante gezeigt, bei der mit einer
Hochdruckstrahldüse
ein Flachstrahl erzeugt wird, der eine Breite hat, die im Wesentlichen
der Breite der Umfangsfläche
eines zu bestrahlenden Werkstückabschnittes
entspricht. Solche Lösungen
sind mit vertretbarem konstruktivem Aufwand realisierbar und im
Betrieb sehr robust.
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Eine
Vorrichtung zur Finishbearbeitung hat in der Regel ein oder mehrere
Andrückeinrichtungen zum
Andrücken
von Schneidmittel an die Umfangsfläche des zu bearbeitenden Werkstückabschnittes. Eine
zur Bestrahlung des Werkstückabschnittes
vorgesehene Hochdruckstrahldüse
kann an einer von der Andrückeinrichtung
gesonderten Halteeinrichtung befestigt sein. Es hat sich jedoch
sowohl in konstruktiver Hinsicht, als auch im Hinblick auf die Qualität des Bearbeitungsergebnisses
in manchen Fällen als
günstig
herausgestellt, wenn eine die Hochdruckstrahlbehandlung umfassende
Bearbeitungsstufe mit einem Kombinationswerkzeug durchgeführt wird, welches
eine Andrückeinrichtung
zum Andrücken von
Schneidmittel an die Umfangsfläche
und mindestens eine auf die Umfangsfläche ausrichtbare Hochdruckstrahldüse aufweist.
Hierdurch ist eine besonders genaue und stabile räumliche
Zuordnung zwischen Hochdruckstrahldüse und dem durch die Andrückeinrichtung
angedrückten
Schneidmittel bzw. der Werkstückoberfläche möglich. Außerdem können bei
einem Werkzeugwechsel die Andrückeinrichtung
und die Hochdruckstrahldüse
gemeinsam ausgetauscht werden, beispielsweise um die Bearbeitungsvorrichtung
auf Werkstücke
mit anderer Geometrie und damit gegebenenfalls anderer Bearbeitungsbreite
umzurüsten.
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Die
Hochdruckstrahlbehandlung kann der abschließende Verfahrensschritt eines
mehrstufigen Bearbeitungsverfahrens sein. Der abschließende Verfahrensschritt
kann auch eine Kombination aus Finishen und gleichzeitiger Hochdruckbestrahlung sein.
Es hat sich jedoch für
viele Anwendungsfälle
als günstig
herausgestellt, wenn nach der die Hochdruckstrahlbehandlung umfassenden
Bearbeitungsstufe (mit oder ohne gleichzeitige mechanische Bearbeitung)
noch eine Nachfinishbearbeitung ohne Hochdruckstrahlbehandlung durchgeführt wird.
Es ist z. B. möglich,
dass eine während
der Hochdruckstrahlbehandlung durchgeführte Finishbearbeitung nach
Abschalten der Hochdruckstrahlbehandlung ohne Unterbrechung noch
mit dem gleichen Schneidmittel fortgeführt wird. Es ist auch möglich, nach
Abschluss der Hochdruckstrahlbehandlung die Nachfinishbearbeitung
mit einem anderen Finishwerkzeug durchzuführen als die vorgelagerten
Feinbearbeitungsstufen, beispielsweise mit feinerer Körnung.
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Besonders
gute Gleitlagereigenschaften der fertig bearbeiteten Werkstücke ergeben
sich in vielen Fällen
dann, wenn eine nach Abschluss der Hochdruckstrahlbehandlung durchgeführte Nachfinishbearbeitung
mit Schneidmittel durchgeführt
wird, das eine mittlere Korngröße von weniger
als 25 μm
hat, wobei die mittlere Korngröße vorzugsweise
zwischen ca. 5 μm
bis 10 μm
und ca. 20 μm
liegen kann. Unter diesen Bedingungen kann in einem kontrollierten
Abtragprozess eine definierte Oberflächenstruktur mit Kreuzriefen
und relativ geringer Rauheit bei gleichzeitig definiertem Abtrag
erzielt werden.
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Bei
der nach Abschluss der Hochdruckstrahlbehandlung durchgeführten Nachfinishbearbeitung
wird in der Regel ein maximaler Materialabtrag von weniger als 3 μm (bezogen
auf den Durchmesser) erzeugt. Dadurch kann erreicht werden, dass
die durch die vorgeschaltete Hochdruckstrahlbehandlung geöffneten
Graphitnester durch die Nachfinishbearbeitung nicht vollständig abgetragen
werden, sondern an der Oberfläche
verbleiben, und dass gleichzeitig nur in geringem Umfang neue Graphitnester,
gegebenenfalls unter Bildung von Blechdeckeln, angeschnitten werden.
Ein geringer Materialabtrag ist von maximal ca. 2 μm oder maximal
ca. 1 μm
nach Abschluss der Hochdruckstrahlbehandlung kann günstig sein.
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Das
Bearbeitungsergebnis des gesamten Bearbeitungsprozesses kann durch
die Ausgestaltung einer vor der Hochdruckstrahlbehandlung durchgeführten Vorfinishbearbeitung
beeinflusst werden, da hierdurch unter anderem die Morphologie der mit
Hilfe der Hochdruckstrahlbehandlung zu beseitigenden Blechdeckel
und die Eigenschaften des die Blechdeckel und die Graphiteinschlüsse umschließenden Werkstückmateriales
beeinflusst werden. Die Vorfinishbearbeitung kann insbesondere dazu ausgelegt
sein, die in vorgelagerten Bearbeitungsstufen, beispielsweise bei
einem Schleifprozess, erzeugte oberflächennahe Deformationszone weitgehend
zu beseitigen. Hierfür
kann es günstig
sein, wenn vor der Hochdruckstrahlbehandlung eine Vorfinishbearbeitung
mit Schneidmittel durchgeführt
wird, welches eine mittlere Korngröße zwischen ca. 25 μm und ca.
40 μm hat.
Weiterhin kann es günstig
sein, wenn bei der der Hochdruckstrahlbehandlung unmittelbar vorgeschalteten
Vorfinishbearbeitung ein Materialabtrag zwischen ca. 3 μm und ca.
10 μm erzeugt wird.
Die späteren
Bearbeitungsstufen bearbeiten dann bereits eine durch Finishen feinbearbeitete
und damit relativ deformationsarme Oberfläche.
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Die
Vorfinishbearbeitung dient in der Regel überwiegend zur Beeinflussung
der in nachgeschalteten Bearbeitungsstufen zu modifizierenden Oberflächenstruktur
und nicht bzw. kaum zur Bestimmung bzw. Veränderung der Makroform des zu
bearbeitenden Werkstückabschnittes.
Die Makroform kann in weiter vorgelagerten Bearbeitungsstufen festgelegt werden,
beispielsweise in einem dem Vorfinishen vorgelagerten Schleifprozess.
Obwohl sich die Vorfinishbearbeitung unmittelbar, d. h. ohne zwischengeschalteten
Bearbeitungsschritt an den Schleifprozess anschließen kann,
ist es auch möglich,
dass zwischen dem für
die Formgebung maßgeblichen Schleifprozess
und dem überwiegend
auf die Oberflächenstruktur
einwirkenden Vorfinishbearbeiten eine Hochdruckstrahlbehandlung
stattfindet, um die beim Schleifen erzeugten Blechdeckel oder andere lose
Materialteile zu entfernen. Es ist also auch möglich, dass der Gesamtbearbeitungsprozess
mehrere zeitlich versetzt durchgeführte Phasen mit Hochdruckstrahlbehandlung
umfasst.
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Eine
zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung zur Finishbearbeitung von Umfangsflächen im
Wesentlichen rotationssymmetrischer Werkstückabschnitte an Werkstücken hat
eine Vielzahl von Finisheinheiten, wobei jede der Finisheinheiten
mindestens einen Finisharm mit einer Andrückeinrichtung zum Andrücken von
Schneidmittel an die Umfangsfläche
eines Werkstückabschnittes
hat. Vorzugsweise ist die Vorrichtung zur Bearbeitung von Werkstücken eingerichtet,
die eine Werkstückachse
und mehrere entlang der Werkstückachse
versetzt angeordnete Werkstückabschnitte
aufweisen, wie es beispielsweise bei Nocken- und Kurbelwellen der
Fall ist. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch ein Hochdruckstrahlsystem
mit einer Vielzahl von an einen Hochdruckerzeuger angeschlossenen
Hochdruckstrahldüsen,
wobei jeder der Finisheinheiten mindestens eine Hochdruckstrahldüse zugeordnet
ist, die auf die zu bearbeitende Werkstückoberfläche ausgerichtet oder ausrichtbar
ist.
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Damit
können
z. B. alle Lagerflächen
einer Kurbel- oder Nockenwelle gleichzeitig mit Hilfe des Verfahrens
bearbeitet werden.
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Vorzugsweise
ist in mindestens eine Andrückeinrichtung
mindestens eine Hochdruckstrahldüse derart
integriert, dass während
des Andrückens
von Schneidmittel an die Umfangsfläche mindestens ein auf die
Umfangsfläche
gerichteter Hochdruckstrahl erzeugbar ist. Die Vorteile solcher
Kombinationswerkzeuge sind oben bereits erläutert worden.
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Um
bei möglichst
geringem Energieeinsatz für
die Hochdruckstrahlbehandlung zuverlässig die gewünschten
Ergebnisse zu erzielen, sind kurze Arbeitsabstände zwischen der Hochdruckstrahldüse und der
zu bearbeitenden Umfangsfläche
in der Regel günstig.
Hierzu kann vorgesehen sein, dass eine Andrückeinrichtung eine der zu bearbeitenden
Umfangsfläche
angepasste konkave Arbeitskontur definiert und eine Austrittsöffnung der
Hochdruckstrahldüse
in einen Abstand von weniger als 10 mm, insbesondere in einem Abstand
von weniger als 5 mm von einer durch die Arbeitskontur definierten
Kontur entfernt angeordnet ist. Ein Minimalabstand zur Kontur von.
z. B. 0.5 mm bis 1 mm sollte nicht unterschritten werden, um Berührungskontakte
zwischen der Hochdruckstrahldüse
und der Umfangsfläche
zu vermeiden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein mit Hilfe des Verfahrens bzw. mit Hilfe
der Vorrichtung erzeugbares oder erzeugtes Werkstück. Insbesondere
kann es sich um eine Kurbelwelle aus Grauguss mit mehreren entlang
einer Kurbelwellenachse versetzt angeordneten Werkstückabschnitten
mit im wesentlichen rotationssymmetrischen Umfangsflächen zur
Bildung von Haupt- oder Hublagern der Kurbelwelle handeln. Das Werkstück ist dadurch
gekennzeichnet, dass an den Umfangsflächen eine Vielzahl von angeschnittenen
Graphitnestern liegen, wobei mindestens 50% der angeschnittenen
Graphitnester zur Oberfläche hin
offen sind und keinen Blechdeckel aufweisen. Die Übergangsbereiche
zwischen der Innenwand eines von Graphit befreiten Graphitnestes
und der durch Finishen bearbeiteten Umfangsfläche können abgerundet bzw. entgratet
sein. Das kann insbesondere durch eine der Hochdruckstrahlbehandlung
nachgeschaltete Nachfinishbearbeitung ohne Hochdruckbestrahlung
erreicht werden. Die Umfangsflächen
können
in den die Graphitnester umgebenden Bereichen eine relativ geringe
Oberflächenrauhigkeit
besitzen, die einer Rauhtiefe Rz von weniger
als 1 μm
entspricht, was nach der Faustregel RZ ≈ (7 – 10)Ra etwa einer Mittenrauhtiefe Ra von
weniger als 0.15 μm oder
weniger als 0,1 μm
entspricht. Solche Oberflächen
haben nach den Untersuchungsergebnissen der Erfinder unter vielen
Betriebsbedingungen hervorragende Gleitlagereigenschaften.
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Die
Erfindung kann beim Bandfinishen genauso genutzt werden wie beim
Finishen mit Hilfe harter Finishwerkzeuge, z. B. beim bandlosen
Finishen mittels Finishsteinen.
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Diese
und weitere Merkmale gehen außer aus
den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für
sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei
einer Ausführungsform der
Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für
sich schutzfähige
Ausführungen
darstellen können.
Ausführungsbeispiele der
Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden
näher erläutert.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine schematische Teilansicht einer Finisheinheit mit zwei zangenartig
gegeneinander verschwenkbaren Bearbeitungsarmen, die Andrückeinrichtungen
tragen, welche Finishband an einen zylindrischen Werkstückabschnitt
einer Kurbelwelle andrücken,
sowie ein Hochdrucksystem mit einer Hochdruckstrahldüse;
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2 zeigt
eine schematische Ansicht einer Hochdruckstrahldüse in Form einer Flachstrahldüse;
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3 zeigt
eine Ausführungsform
eines Kombinationswerkzeuges, bei dem eine Hochdruckstrahldüse in eine
Andrückeinrichtung
für Finishband integriert
ist;
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4 zeigt
eine Ausführungsform
mit Andrückeinrichtungen,
die sich direkt am Umfang des bearbeiteten Werkstückabschnittes
abstützen,
wobei in eine der Andrückeinrichtungen
eine Hochdruckstrahldüse
integriert ist;
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5 zeigt
einen Ausschnitt einer Ausführungsform
mit einer einarmigen Finisheinheit, wobei eine Hochdruckstrahldüse unabhängig von
einer Andrückeinrichtung
am Druckarm der Finisheinheit befestigt ist;
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6 zeigt
ein lichtmikroskopisches Bild einer konvex-zylindrischen Werkstückoberfläche nach einer
Vorfinishbehandlung mit teilweise zugeschmierten Graphiteinschlüssen; und
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7 zeigt
ein lichtmikroskopisches Bild einer konvex-zylindrischen Werkstückoberfläche nach einer
Hochdruckstrahlbehandlung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In 1 ist
schematisch ein Ausschnitt einer als Bandfinishmaschine ausgelegten
Vorrichtung zur Finishbearbeitung von Umfangsflächen im Wesentlichen zylindrischer
Werkstückabschnitte
an Werkstücken
wie Kurbel- oder Nockenwellen gezeigt. Die Vorrichtung ist zur Bearbeitung
eines Werkstückes 10 in
Form einer Kurbelwelle eingerichtet. Das Werkstück wird von einer nicht gezeigten
Dreheinrichtung um seine Hauptachse 11 (Werkstückachse)
gedreht und gleichzeitig durch eine Oszillationseinrichtung in eine
axial kurzhubig schwingende Bewegung mit Hüben in der Größenordnung
einiger Millimeter versetzt. Die Dreheinrichtung kann beispielsweise
einen Elektro-Getriebemotor haben, die Oszillationseinrichtung kann
einen in Abhängigkeit
von der Werkstückdrehung
betätigten
Kurvenantrieb umfassen. Die Dreheinrichtung und die Oszillationseinrichtung
können
beispielsweise am Abtriebsende der Kurbelwelle 10 angreifen.
Die Oszillationseinrichtung kann auch einen von der Werkstückdrehung
unabhängigen
Antrieb, z. B. einen pneumatischen oder elektromechanischen Schwinger
enthalten.
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Die
Bandfinishvorrichtung hat mehrere nebeneinander angeordnete Finisheinheiten,
die an einem gemeinsamen Maschinengestell angeordnet sind. Die Einheiten
sind jeweils sehr schmal, um gleichzeitig nebeneinander liegende
Werkstückabschnitte
zu bearbeiten. Die gezeigte Vorrichtung hat mehrere Finisheinheiten
zur Bearbeitung von Hauptlagern und dazwischen liegende Finisheinheiten
zur Bearbeitung von Pleuellagern der Kurbelwelle 10.
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Die
in 1 ausschnittsweise gezeigte Finisheinheit 15 in
Form einer Bearbeitungszange ist dafür vorgesehen, die im Wesentlichen
zylindrische Umfangsfläche 12 eines
Werkstückabschnitts 13 zu bearbeiten,
bei dem es sich hier um ein Hauptlager der Kurbelwelle 10 handelt.
Bei entsprechender Aufnahme der Finisheinheit können auch die Hublager bearbeitet
werden, wozu Finisheinheiten vorgesehen sind, die der Exzenterbewegung
der Hublager folgen. Die Finisheinheit 15 hat zwei Bearbeitungsarme
(Finisharme, Druckarme) 15A, 15B, die um nicht
gezeigte, parallele Schwenklager derart schwenkbar gelagert sind,
dass ihre freien Enden nach innen in Richtung auf das zu bearbeitende
Werkstück
bzw. nach außen
vom Werkstück
weg verschwenkbar sind. Die Bearbeitungsarme können hydraulisch, pneumatisch
oder mechanisch aufeinander zu oder voneinander weg bewegt werden.
Im Beispielsfall sind die Bearbeitungsarme über einen (nicht dargestellten)
hydraulischen Krafterzeuger miteinander verbunden, der es erlaubt,
die Bearbeitungsarme mit einer vorbestimmten Kraft F (Pfeile) nach
innen gegen das Werkstück
zu drücken.
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Eine
nicht im Detail gezeigte Finishband-Fördereinrichtung stellt ein
Finishband 20 bereit, das von einer nicht gezeigten Vorratsrolle
in Richtung der Eintrittsseite der Finisheinheit abgezogen und nach
Benutzung von der Austrittsseite der Finisheinheit in Austrittsrichtung 22 zu
einer Aufwickelrolle für
verbrauchtes Finishband geführt
wird. Das Finishband 20 umfasst einen weitgehend inkompressiblen,
dehnungsarmen Polyesterfilm, der an seiner dem Werkstück zuzuwendenden
Vorderseite 21 mit körnigem Schneidmittel
besetzt ist. Es sind jedoch auch andere Typen von Finishbändern verwendbar,
beispielsweise Finishbänder
mit Schneidmittel auf Gewebeunterlage oder Finishbänder mit
Schneidmittel auf Papierunterlage. Alle üblichen Schneidmittel können verwendet
werden, beispielsweise keramische Schneidkörner aus Aluminiumoxid oder
Siliziumkarbid, Diamantschneidkörner
oder Schneidkörner
aus kubischem Bornitrid odgl..
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An
jedem der Bearbeitungsarme 15A, 15B ist im Bereich
des freien Endes auf der dem Werkstück zuzuwendenden Seite eine
auswechselbare Andrückeinrichtung 50A, 50B befestigt,
die jeweils dafür
ausgelegt ist, das mit Schneidmittel besetzte Finishband 20 jeweils
mittels zweier umfangsversetzt angeordneter, hartelastischer Andrückelemente
an die Umfangsfläche 12 des
Werkstücks
so anzudrücken,
dass das Finishband an die Umfangsfläche über einen Umschlingungswinkel
von z. B. 120° bis 150° mit einer
für den
Bearbeitungsvorgang vorgesehenen Andrückkraft anzudrücken. Die
beiden in 1 gezeigten Andrückeinrichtungen 50A, 50B sind
im Wesentlichen identisch ausgebildet und spiegelsymmetrisch zueinander
ausgerichtet, um diametral gegenüberliegende
Bereiche des sich drehenden Werkstückabschnitts zu bearbeiten.
Dabei ruht das Finishband während
der Bearbeitung, so dass die für den
Materialabtrag erforderliche Schnittgeschwindigkeit ausschließlich durch
die Rotationsbewegung des Werkstücks
in Kombination mit der überlagerten
axialen Oszillationsbewegung erzeugt wird, um an der Werkstückoberfläche ein
für die
Eignung an Gleitlagerfläche
vorteilhaftes Kreuzschliffmuster zu erzeugen.
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Eine
Besonderheit der Bandfinishvorrichtung besteht darin, dass sie ein
Hochdrucksystem mit einer Vielzahl von Hochdruckstrahldüsen 60 umfasst, die über teilweise
flexible, hochdruckfeste Leitungen 62 an einen Hochdruckerzeuger 65 in
Form einer Flüssigkeits-Hochdruckpumpe
angeschlossen sind. Im Beispielsfall hat jede der Finisheinheiten
genau eine Hochdruckstrahldüse,
deren Düsenstrahlöffnung so
auf die Werkstückoberfläche 12 gerichtet
ist, dass ein Flüssigkeits-Hochdruckstrahl
im Wesentlichen senkrecht oder mit einem kleinen Neigungswinkel
zur Radialrichtung auf die gerade bearbeitete Werkstückoberfläche auftrifft.
Die Hochdruckstrahldüse 60 ist
unabhängig
von der Andrückeinrichtung 50A am
Druckarm 15A befestigt, wodurch eine stabile Lagefixierung
der Hochruckstrahldüse
sichergestellt ist. Die Hochdruckpumpe 65 ist über ein
Filtersystem mit einem Reservoir R für Kühlschmierstoff verbunden, der
auch zur Schmierung und Kühlung sowie
zur Späneabfuhr
bei der spanabhebenden Finishbearbeitung verwendet wird. Auf diese
Weise ist es mit geringem konstruktivem Aufwand möglich, den
bei der Bearbeitung verwendeten Kühlschmierstoff auch zur Erzeugung
der Hochdruckstrahlen zu verwenden, die vor allem der Entfernung
von Blechdeckeln dienen.
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2 zeigt
beispielhaft eine Hochdruckstrahldüse 60 in Form einer
Flachstrahldüse,
deren dem Werkstück
zugewandte Düsenöffnung 61 im Wesentlichen
die gesamte Breite des schematisch angedeuteten, konvex-zylindrischen
Werkstückabschnittes 13 abdeckt.
Die Breite der Düsenöffnung kann
z. B. zwischen dem 30fachen und dem 70fachen der in Umfangsrichtung
des Werkstückes gemessenen
Höhe der
Düsenöffnung betragen,
um einen scharfen, vorhangartigen Flachstrahl zu erzeugen, der bei
Drehung des Werkstückabschnittes
die gesamte Werkstückabschnittsbreite
weitgehend gleichmäßig und
lückenlos
erfasst. Mit der Flachstrahldüse
kann ein Flachstrahl erzeugt werden, der eine Breite hat, die im
Wesentlichen der Arbeitsbreite einer zugeordneten Andrückeinrichtung
entspricht. Für
die meisten Verfahrensvarianten wird die Düsenöffnung der Hochdruckstrahldüse in einen
sehr geringen Arbeitsabstand A von der zu bestrahlenden Werkstückoberfläche angeordnet,
wobei der Arbeitsabstand A beispielsweise im Bereich zwischen 1
und 5 mm und üblicherweise
bei weniger als 10 mm liegen kann. Hierdurch kann auch mit moderaten Strahldrücken im
Bereich zwischen ca. 50 bar und ca. 120 bar eine zur Deckelentfernung
ausreichende Energie auf die Werkstückoberfläche aufgebracht werden, ohne
dass besonderer Aufwand für
das Auffangen und Ableiten ggf. entstehender Sprühnebel erforderlich ist.
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Bei
der in 3 gezeigten Ausführungsform einer Finisheinheit 315 sind
ebenfalls zwei Finisharme 315A, 315B vorgesehen,
die jeweils eine im Wesentlichen C-förmige Andrückeinrichtung 350A, 350B tragen.
Die C-förmigen Andrückeinrichtungen sind
jeweils begrenzt beweglich in Kassetten 351A, 351B gelagert,
die an den Andrückarmen 315A, 315B auswechselbar
befestigt sind. Durch die z. B. mittels einer kardanischen Lagerung
erreichbare begrenzte Beweglichkeit der Andrückeinrichtungen gegenüber der
zugeordneten Kassette können
sich die Andrückeinrichtungen
gut an die jeweilige Werkstückgeometrie
anpassen. Durch die lösbare
Verbindung zwischen Kassette und Andrückarm ist eine besonders einfache
Auswechslung der Andrückeinrichtung 350A, 350B gewährleistet.
Die Führung
des Finishbandes 20 kann ähnlich oder identisch zur Ausführungsform
gemäß 1 ausgestaltet
sein. Jede Andrückeinrichtung
hat zwei in Umfangsrichtung versetzt angeordnete, starre Andrückelemente 352A, 352B,
die an ihrer werkstückzugewandten
Seite konkav-zylindrische Andrückflächen bilden,
mit denen das Finishband 20 an die Werkstückoberfläche angedrückt wird.
Die an dem links gezeigten Finisharm 315B angeordnete Andrückeinrichtung
ist als Kombinationswerkzeug ausgestaltet. Das Kombinationswerkzeug
umfasst die Andrückeinrichtung 350B und eine
an der Andrückeinrichtung
bzw. der Kassette befestigte Halterung 363 für eine in
der Halterung zu befestigte Flachstrahldüse 360. Die Flachstrahldüse 360 kann
innerhalb der Halterung 363 in Längsrichtung der Flachstrahldüse verschoben
und an unterschiedlichen Axialpositionen fixiert werden, um den zwischen
der Austrittsöffnung
der Düse
und der Werkstückoberfläche einzustellenden
Arbeitsabstand stufenlos einzustellen. Bei dem Kombinationswerkzeug 355 ist
somit die Flachstrahldüse
in Bezug auf die als Aufnahme für
die Andrückeinrichtung 350B dienende
Kassette räumlich
fixiert und kann gemeinsam mit der Kombination aus Kassette und Andrückeinrichtung
ausgetauscht werden.
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Bei
der Ausführungsform
einer Bandfinisheinheit 415 in 4 sind ebenfalls
zwei zangenförmig
an das Werkstück 10 heranführbare Finisharme 415A, 415B vorgesehen,
die an ihren freien Enden jeweils eine Kassette 451A bzw. 451B tragen,
in die jeweils eine Andrückeinrichtung 450A, 450B eingesetzt
ist. Jede der Antriebseinrichtungen hat an ihrer C-förmigen Innenkontur zwei in
einem Umfangswinkel von ca. 130° zueinander
angeordnete Abstützeinrichtungen 455A, 455B,
deren werkstückzugewandten
Abstützflächen dazu
vorgesehen sind, sich direkt, d. h. ohne Zwischenlage von Finishband
an der zu bearbeitenden Werkstückoberflache 12 abzustützen. Das
Material der Abstützelemente
sollte zumindest im Bereich der Abstützfläche weicher als das Material
des Werkstückes
sein, um Verformungen der zu bearbeitenden Werkstückoberflache
zu vermeiden. Die Abstützelemente
können
beispielsweise aus einem relativ hartem Elastomermaterial, wie Vulkollan®,
bestehen. Mittig zwischen den leistenförmigen Abstützelementen 455A, 455B ist
in jeder Andrückeinrichtung
jeweils ein Andrückelement 452A, 452B angeordnet,
welches relativ zum Körper
der Andrückeinrichtung 450A bzw. 450B linear
beweglich geführt
ist und bei angelegter Andrückeinrichtung im
Wesentlichen in Radialrichtung der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche auf
diese zu bzw. von dieser wegbewegt werden kann. Die werkstückzugewandten
Andrückflächen der
Andrückelemente 452A, 452B haben
eine der Krümmung
der Werkstückoberfläche angepasste
konkavzylindrische Kontur, so dass das zwischenliegende Finishband großflächig an
die zu bearbeitende Werkstückoberfläche angedrückt werden
kann. Der durch die Andrückelemente 452 aufzubringende
Arbeitsdruck kann beispielsweise hydraulisch oder elektromotorisch
erzeugt werden. Jeweils in Umfangsrichtung zwischen den Abstützelementen 455 und
den dazwischenliegenden Andrückelementen 452 sind
Finishband-Führungskanäle 456A, 456B vorgesehen, durch
die hindurch das Finishband 20 unter Umgehung der Abstützelemente
zum Bereich der Andrückelemente 452 bzw.
von diesem Bereich weg geführt werden
kann.
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Durch
die direkte Abstützung
der Andrückeinrichtungen
an der Werkstückoberfläche ist
bei dieser Ausführungsform
gewährleistet,
dass der durch die Andrückelemente
452A,
452B aufzubringende Anpressdruck
unabhängig
von eventuellen Querbewegungen des zu bearbeitenden Werkstückabschnittes
genau eingestellt werden kann. Solche Finisharme mit direkter Abstützung an
einer Werkstückoberfläche kommen
insbesondere bei der Bearbeitung von Hublagerflächen von Kurbelwellen zum Einsatz, die
bei drehendem Werkstück
während
der Bearbeitung einer Orbitalbewegung um die Hauptachse der Kurbelwelle
ausführen.
Verschiedene entsprechend modifizierbare Ausführungsformen solcher Andrückeinrichtungen
sind beispielsweise im europäischen Patent
EP 997 229 B1 der
Anmelderin beschrieben.
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Ähnlich wie
bei der Ausführungsform
gemäß 3 ist
am links gezeigten Finisharm 415B ein Kombinationswerkzeug 455 angebracht,
das neben der Kassette 451B und der Andruckeinrichtung 450B auch
eine an der Kassette bzw. an der Andrückeinrichtung befestigte Halterung 463 für eine Hochdruckstrahldüse 460 umfasst.
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In 5 ist
eine Ausführungsform
einer einarmigen Bandfinisheinheit 515 gezeigt, welche
nur einen Finisharm 515 hat, der in die in 5 gezeigte Arbeitsstellung
mit Bearbeitungskontakt zum Werkstück eingeschwenkt bzw. vom Werkstück weg geschwenkt
werden kann. Die am unteren Ende des Finisharms angebrachte Kassette 551A mit
integrierter Andrückeinrichtung 550A hat
im Wesentlichen den gleichen Aufbau wie die entsprechenden Elemente des
in 3 rechts gezeigten Finisharmes, weshalb auf die
dortige Beschreibung verwiesen wird. Oberhalb der Befestigungseinrichtungen
für die
auswechselbare Kassette 551A ist am Finisharm 515A ein nach
innen ragender Haltearm 562 befestigt, der an seinem freien
Ende eine Halterung 563 aufweist, in der eine Hochdruck-Flachstrahldüse 560 befestigt werden
kann. Die Flachstrahldüse
kann hierzu in die Halterung 563 von oben eingeschoben
und in der Halterung in einer entsprechenden Axialposition fixiert
werden, wenn der gewünschte
Arbeitsabstand zwischen der Düsenöffnung 561 der
Flach strahldüse und
der Werkstückoberfläche 12 erreicht
ist. Bei der schematisch gezeigten Konstruktion wird der Hochdruckstrahl
außermittig
auf die Werkstückoberfläche aufgestrahlt
und trifft unter einem mittleren Auftreffwinkel zwischen 10 und
30° zur
Radialrichtung geneigt auf die Werkstückoberfläche auf.
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Alle
hier exemplarisch gezeigten Ausführungsformen
sind dazu geeignet, Finishverfahren zum material abtragenden Feinbearbeitung
von Umfangsflächen
rotationssymmetrischen Werkstückabschnitte
an wellenförmigen
Werkstücken
aus Grauguss durchzuführen,
die gegenüber
herkömmlichen Verfahren
wesentlich verbesserte Gebrauchseigenschaften haben. In jedem Fall
kann eine Verfahrenskombination des Endbearbeitungsverfahrens Finishen
mit einer Hochdruck-Strahlbehandlung
der bearbeiteten Oberfläche
durchgeführt
werden.
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Eine
von zahlreichen Verfahrensvarianten wird im Folgenden im Detail
beschrieben. Das Werkstück
ist bei dieser Verfahrensvariante ein aus Grauguss gefertigte Kurbelwelle
mit Kugelgraphit-Einschlüssen.
Der Werkstoff ist nicht härtebehandelt, also
ungehärtet
und damit relativ zäh
und bei geringer Materialstärke
entsprechend biegsam. In einer Vorbearbeitungsstufe werden die Hauptlagerflächen und
Hublagerflächen
der Kurbelwelle in einem Schleifprozess bearbeitet, um die Makroform
der Werkstückabschnitte
weitestgehend zu definieren. Das Schleifen kann zu einer relativ
ausgeprägten
Deformation oberflächennaher
Schichten führen,
wobei Graphitnester eingedrückt
oder verschmiert werden können.
Die nachfolgende Finishbearbeitung in einem Bandfinishprozess erfolgt
in mehreren aufeinanderfolgenden Bearbeitungsstufen. Zunächst wird
in einer Vorfinish-Stufe mit einem Finishband gearbeitet, dessen
Schneidmittelkörner
eine mittlere Korngröße von ca.
30 μm haben.
Hierbei wird das Verfahren so geführt, dass der Materialabtrag
typischerweise in einem Bereich zwischen ca. 3 μm und ca. 10 μm (bezogen
auf den Durchmesser) liegt. Während
dieses Materialabtrags wird die aus dem Schleifen resultierende
Deformationsschicht weitgehend abgetragen und die in jeder Schicht
des Grundwerkstoffs vorhandenen Graphit-Einschlüsse werden teilweise angeschnitten
und damit geöffnet.
Beim Anschneiden der Einschlussbereiche werden die letzten Materialschichten
häufig
nicht abgetragen, sondern biegen sich lediglich nach innen und verbleiben
als sogenannte Blechdeckel im Hohlraum der Graphiteinschlüsse. Wird
weiter Material abgetragen, so werden einige dieser Blechdeckel
wieder entfernt, im selben Moment entstehen jedoch an anderer Stelle neue
Blechdeckel. Je nach Zähigkeit
des Grundwerkstoffes und Schleifparametern kann es auch dazu kommen,
dass Poren im Gefüge
regelrecht zugeschmiert werden. Typischerweise finden sich an der
Werkstückoberfläche nach
Abschluss der Vorfinish-Stufe einige geöffnete Einschlussbereiche,
aber auch nur teilweise geöffnete
Graphiteinschlüsse,
die durch einen gegebenenfalls nach innen gedrückten, dünnen Blechdeckel abgedeckt
sind. 6 zeigt hierzu eine lichtmikroskopische Aufnahme
einer Kurbelwellen-Lagerfläche
nach Abschluss der Vorfinishbearbeitung. Im linken oberen Teil ist
ein Graphiteinschluss mit Blechdeckel BD erkennbar, darunter befinden
sich einige weitgehend geöffnete
Graphitanschlüsse
GE.
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In
der darauffolgenden Bearbeitungsstufe wird mit feinerem Schneidmittel
gearbeitet, um die letztendlich gewünschte Oberflächenstruktur
zu erzielen. Hierzu wird Finishband verwendet, das eine mittlere
Korngröße im Bereich
zwischen ca. 5 μm
bis 10 μm
und ca. 20 μm
hat, beispielsweise um 15 μm. Der
Gesamtabtrag in dieser Bearbeitungsstufe sollte geringer sein als
beim Vorfinishen, typischerweise beträgt der Gesamtabtrag nicht mehr
als ca. 3 μm, beispielsweise
zwischen 1 μm
und 3 μm.
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Während dieser
Bearbeitungsphase wird zeitweise die durch Filterung gereinigte
Kühlschmierflüssigkeit
mit Hilfe einer Flachstrahl-Hochdruckdüse auf die
bearbeitete Oberfläche
unter Hochdruck aufgestrahlt. Die Hochdruckstrahlbehandlung kann
während
der noch laufen den Finishbearbeitung und/oder zeitversetzt nach
dieser durchgeführt
werden. Es hat sich in Versuchen gezeigt, dass bei geeigneter Prozessführung die
unter Hochdruck aufgestrahlte Flüssigkeit
in der Lage ist, in den Raum hinter die Blechdeckel zu gelangen
und diese nach außen
zu biegen oder vollständig
zu lösen.
Bei noch geschlossenen Lunkern bzw. Graphiteinschlüssen kann
die Hochdruckflüssigkeit
eventuell die dünne
Schicht aufsprengen und die Deckel lösen. Als geeignete Drücke hierfür haben
sich insbesondere Drücke
zwischen ca. 50 bar und ca. 120 bar gezeigt. Höhere Drücke führen zwar ebenfalls zu einem
guten Ergebnis, zeigen aber bei vielen interessierenden Anwendungen
keine signifikante Verbesserung und führen zu erheblich mehr Nebel
in der Maschine und damit eventuell auch zu Abdichtproblemen. Der
Abstand der Düse
zur Werkstückoberfläche sollte
kleiner als 10 mm sein, um möglichst
viel Energie auf die Oberfläche
einwirken zu lassen. Besonders günstig
sind in der Regel Abstände
von weniger als 5 mm, beispielsweise 1 bis 4 mm.
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Bei
bevorzugten Verfahrensvarianten ist vorgesehen, dass nach der Hochdruckstrahlbehandlung noch
eine Nachfinishbearbeitung ohne Hochdruckstrahlbehandlung nachgeschaltet
wird, dass also nach der Hochdruckbehandlung die Oberfläche nochmals
gefinisht wird. Bei der Hochdruckstrahlbehandlung stellen sich einige
Blechdeckel nach oben, andererseits können auch scharfe Kanten entstehen. Dadurch
weist eine Oberfläche
unmittelbar nach Abschluss der Hochdruckstrahlbehandlung häufig noch keine
optimalen Gleiteigenschaften auf. Aus diesem Grund sollte nach dem
Hochdruckstrahlen noch eine Nachfinishbearbeitung erfolgen, durch
die noch vorstehende Teile entfernt und scharfe Kanten verrundet werden
können.
Um durch die Nachfinishbearbeitung nur möglichst wenig neue Graphiteinschlüsse zu öffnen, ist
hier nur ein geringer Materialabtrag in der Größenordnung von 1 μm bis maximal
3 μm vorgesehen. 7 zeigt
eine lichtmikroskopische Aufnahme einer Werkstückoberfläche nach Abschluss der Strahlenbehandlung
und nachfolgender Finishbearbeitung. Die Oberfläche ist weitestgehend frei
von Blechdeckeln, alle angeschnitten, im Wesentlichen kugelförmigen Graphitnester
zeigen eine mehr oder weniger kreisförmige Öffnung ohne Blechdeckel.
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Eine
mit Hilfe einer Kombination von Hochdruckstrahlen und Finishbearbeitung
erzeugte Kurbelwelle kann an den interessierenden Umfangsflächen von
Haupt- und Kugellagern eine Vielzahl von Graphitnestern aufweisen,
wobei mindestens die Hälfte
der angeschnittenen Graphitnester zur Oberfläche hin offen sind und keinen
Blechdeckel aufweisen. Die Oberflächenrauheit der bearbeiteten
Oberflächen
sollte in der Regel im Bereich unterhalb von RZ =
1 μm liegen,
es handelt sich also um eine relativ geringe Rauhigkeit. Solche
Oberflächen
haben nach Untersuchungen der Erfinder im Betrieb gleichbleibend
gute Gleiteigenschaften und begünstigen
einen störungsfreien
Lauf von Kraft- und Arbeitsmaschinen.