DE4444132A1 - Getriebe zur Drehmomentenübertragung - Google Patents
Getriebe zur DrehmomentenübertragungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Getriebe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 sowie einen Antrieb für Tür oder Fenster, vorzugsweise Tür
schließer mit einem solchen Getriebe.
Getriebe der eingangs genannten Art sind bei herkömmlichen Türschließern,
z. B. aus DE-OS 36 38 353 bekannt. Um einen besonders günstigen Momen
tenverlauf zu erhalten, ist ein unrundes Ritzel mit spezieller Rollkurve verwen
det, die einen relativ schnellen Abfall des Übersetzungsverhältnisses bei klei
nem Türöffnungswinkel ergibt. Um eine kompakte Baugröße des Türschließers
bei gutem Wirkungsgrad zu erhalten, ist eine spezielle Verzahnung vorgesehen,
bei der die einzelnen Zähne jeweils unter geeigneter Einstellung der Flanken
winkel, des Moduls und der Profilverschiebung besonders gestaltet sind.
Aus der DE-GM 93 19 547 ist ein Türschließer mit einem ähnlichen Ritzel-/Zahnstangengetriebe
bekannt. Das Ritzel weist eine ähnliche Rollkurve auf
und verwendet ebenfalls speziell ausgeformte Zähne mit besonderer Einstel
lung der Flankenwinkel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß das Übersetzungsverhältnis z. B. über einen Bereich
kleiner Drehwinkel des Ritzels stark variierbar ist.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die Lösung
umfaßt also ein Ritzel, das mindestens einen Zahn aufweist, der auf der Ge
genverzahnung ausschließlich oder überwiegend gleitet und nicht bzw. wenig
wälzt oder rollt. Damit ergibt sich ein besonderes Eingriffsverhalten, das sich
von herkömmlichen Verzahnungen unterscheidet, bei denen in herkömmlicher
Weise die miteinander kämmenden Zähne überwiegend wälzen oder rollen. Mit
der Erfindung können Verzahnungen mit speziellen Rollkurven realisiert wer
den, u. a. auch mit Rollkurven, die eine starke Variation des Übersetzungsver
hältnisses beinhalten.
Besondere Ausgestaltungen ergeben sich mit Merkmalen der Unteransprüche.
Der Einsatz solcher Getriebe in Türschließern erweist sich als besonders vor
teilhaft.
Im nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele anhand von Figuren erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines hydraulischen Türschließers;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des in dem Türschließer in Fig. 1
zur Anwendung kommenden Ritzel-Zahnstangengetriebes bei einer
Stellung des Ritzels mit Achsdrehwinkel von 0 Grad, Schließstel
lung der Tür;
Fig. 3-5 entsprechende Darstellungen wie in Fig. 2, jedoch mit unter
schiedlichen Stellungen des Ritzels mit Achsdrehwinkel von
30 Grad (Fig. 3) bzw. 90 Grad (Fig. 4) bzw. 180 Grad (Fig. 5),
bei entsprechend fortschreitend geöffneter Tür;
Fig. 6-10 vergrößerte Darstellungen des Getriebes in Fig. 1 im Bereich der
in Eingriff kommenden Zähne bei den unterschiedlichen Stellungen
des Ritzels mit Achsdrehwinkel von 0 Grad (Fig. 6) bzw. 5 Grad
(Fig. 7) bzw. 18 Grad (Fig. 8) bzw. 30 Grad (Fig. 9) bzw.
40 Grad (Fig. 10);
Fig. 11 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit von Achsdrehwinkel
und Türöffnungswinkel bei einer Ausführung des Türschließers in
Fig. 1 als obenliegender Gleitarmtürschließer in Standardmontage
an einer Tür.
Der in Fig. 1 dargestellte Türschließer weist eine Kolben-Zylinder-Einheit auf.
Der Kolben 1 ist im Zylinder 2 verschiebbar angeordnet. In dem Zylinder 2 ist
ein Hydrauliköl eingefüllt. Der Kolben 1 wirkt mit einer Schließerfeder 3 zu
sammen, die in Fig. 1 rechts vom Kolben 1 im Zylinder 2 angeordnet ist. Die
Schließerfeder 3 ist in dem dargestellten Fall als Schraubendruckfeder ausge
bildet.
Beim Öffnen der Tür wird der Kolben 1 in Fig. 1 nach rechts in Richtung Pfeil
"Auf" entgegen der Wirkung der Schließerfeder 3 bewegt. Beim Schließen wird
der Kolben 1 unter Wirkung der Schließerfeder 3 in Gegenrichtung, also nach
links, entlang Pfeil "Zu" bewegt. Die Schließbewegung wird dabei hydraulisch
gedämpft.
Hierfür ist in dem Zylinderraum links vom Kolben 1 bei der Schließbewegung
ein Druckraum 2a ausgebildet. In einem nichtdargestellten Überströmkanal von
dem Druckraum 2a in einen Drucklosraum - z. B. ist der Federraum 2b als
Drucklosraum ausgebildet - sind Strömungsventile geschaltet, über die die
Strömungsgeschwindigkeit beim Überströmen und damit die Schließgeschwin
digkeit der Tür einstellbar ist.
Bei der Öffnungsbewegung läuft der Kolben in Fig. 1 nach rechts, dabei öff
net ein z. B. im Kolben angeordnetes Einwegventil.
Der Kolben 1 ist über einen Zahntrieb mit einer Schließerwelle 4 getriebemäßig
verbunden. Im vorliegenden Fall ist der Zahntrieb als Ritzel-/Zahnstangenge
triebe ausgeführt. Hierfür ist der Kolben 1 als Hohlkolben ausgebildet, der die
Zahnstange 1a trägt. Sie wirkt mit einem an der Schließerwelle 4 drehfesten
Ritzel 4a. Die Schließerwelle 4 ist in einem zylinderfesten Drehlager im Zylin
der 2 gelagert und unmittelbar oder über ein kraftübertragendes Gestänge mit
der Tür verbunden. Hierfür kann, wie an sich bekannt, je nach Montageart und
Ausführung des Türschließers der in einem Türschließergehäuse angeordnete
Zylinder 2 am Türblatt oder am Türrahmen montiert sein und die Schließerwel
le 4 unmittelbar oder über das kraftübertragende Gestänge am Türrahmen
bzw. am Türblatt angreifen, z. B. als Gleitarm, der in einer Gleitschiene geführt
ist.
Im folgenden wird das Ritzel-/Zahnstangengetriebe in Verbindung mit den Fig.
2 bis 10 beschrieben, welches bei dem Türschließer in Fig. 1 eingesetzt
ist, jedoch grundsätzlich auch bei anderen Anwendungen als Getriebe einge
setzt werden kann.
Das Ritzel 4a ist ein unrundes Ritzel. Es wirkt mit einer entsprechenden Ge
genverzahnung 1a zusammen, welche translatorisch bewegt wird und im fol
genden Zahnstange 1a genannt wird. Die Kurven, die die theoretischen Kraft
übertragungspunkte von Ritzel und Zahnstange angeben, bei miteinander
kämmenden Verzahnungen üblicherweise als Wälz- oder Rollkurven bezeich
net, sind in den Fig. 2 bis 5 angegeben. Sie werden im folgenden Rollkur
ven genannt. Die ritzelseitige Rollkurve ist mit 40 und die zahnstangenseitige
Rollkurve mit 10 bezeichnet. Ferner sind die Winkelkoordinaten um die Ritzel
drehachse X eingezeichnet. Ferner sind die wirksamen Hebelarme bei den Rit
zelstellungen von 0 Grad, 90 Grad und 180 Grad mit den Bezeichnungen a, b
bzw. c im Ritzel 4 eingezeichnet.
Es ist zu erkennen, daß zwischen den Winkelkoordinaten 0 bis 50 Grad ein
starker Abfall des wirksamen Hebelarms vorliegt. Die Rollkurve 40 verläuft in
diesem Bereich linear, kann jedoch auch vorzugsweise in den Endabschnitten
dieses Bereichs gekrümmt verlaufen. Bei Winkelkoordinaten zwischen 50 bis
100 Grad ist der wirksame Hebelarm vergleichsweise gering und ungefähr
konstant. Mit größeren Winkelkoordinaten steigt er wieder an. Die Rollkurve
verläuft etwa spiralförmig gekrümmt. Bei abgewandelten Ausführungsbeispie
len kann der Rollkurvenverlauf auch anders sein, z. B. nach dem anfänglich li
nearen Verlauf kreisförmig gekrümmt, vorzugsweise mit Krümmungsmittel
punkt in der Ritzeldrehachse X. Es sind Abwandlungen möglich, bei denen also
der wirksame Hebelarm in diesem Bereich konstant ist oder zunimmt oder
abfällt, je nach gewünschtem Übertragungsverhältnis. Ferner sind Abwandlun
gen möglich, bei denen anstelle des linearen Anstiegs der Rollkurve bei kleinen
Winkelkoordinaten ein um die Ritzeldrehachse X konvex nach außen oder aber
auch konkav nach innen relativ zur Ritzeldrehachse x ausgebildeter Verlauf der
Rollkurve 40 im Bereich der kleinen Winkelkoordinaten vorgesehen ist.
Die in Fig. 2 eingezeichneten Winkelkoordinaten korrespondieren mit be
stimmten Türöffnungswinkeln abhängig von der Übersetzung zwischen der Rit
zeldrehachse X und der Tür, welche bestimmt ist durch die Geometrie des
kraftübertragenden Gestänges und die Montagegeometrie.
Bei herkömmlichen obenliegenden Gleitarmtürschließern in aufliegender
Standardmontage ergibt sich die in der graphischen Darstellung in Fig. 11
angegebene Abhängigkeit zwischen den Winkelkoordinaten des Ritzels und
dem Türöffnungswinkel. Aus dieser Abhängigkeit wird die Korrelation zwi
schen dem einerseits am Ritzel 4 und andererseits an der Tür auftretenden
Drehmomenten bestimmt.
Das Ritzel 4a in dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist 5 Zähne auf: R1
bis R5. Die Zahnstange 1a bzw. der Kolben 1 weist 6 Zähne auf: K1 bis K6.
Über diese Zähne wirken Ritzel 4a und Zahnstange 1a zusammen, wobei sich
das Ritzel bei der Öffnungsbewegung im Gegenuhrzeigersinn und bei der
Schließbewegung im Uhrzeigersinn also alternierend dreht. Die Zahnstange 1
wird dabei in Richtung Pfeil "Auf" bzw. Pfeil "Zu" verschoben.
Um die Verteilung der Zähne R1 bis R5 über dem Umfang des Ritzels 4 bzw.
über der Rollkurve 40 durch Daten zu beschreiben, sind in Tabelle 1 die
Schnittpunkte der Flanken der Zähne R1 bis R5 mit der Rollkurve 40 in Winkel
koordinaten angegeben, wobei Ria den Schnittpunkt der rechten Flanke und
Ric den Schnittpunkt der linken Flanke darstellt. Ferner sind die Winkelkoordi
naten der Kopfscheitelpunkte der Zähne mit Rib angegeben und die Winkelko
ordinaten der Fußpunkte zwischen den Zähnen mit Ri, i + 1.
Die Zähne R2 bis R5 weisen eine herkömmliche Gestaltung mit einem Kopf
scheitelpunkt und beiderseits des Scheitelpunkts ähnlich gekrümmten Flanken
auf. Anders ausgebildet ist der Zahn R1, der in dem linearen Bereich der
Wälzkurve wirksam ist. Die Winkelkoordinaten der Punkte R1a, R1c und R1,2
betragen 1 Grad, 18 Grad bzw. 29 Grad. Es handelt sich hierbei um einen
nicht herkömmlichen Zahn, der sich in seiner Zahnformgestaltung und in seiner
Lage relativ zur Rollkurve und in seiner Funktionsweise bzw. Eingriffscharak
teristik von den herkömmlichen Zähnen unterscheidet, wie im nachfolgenden
noch näher erläutert werden wird.
Die kolbenseitigen Zähne K1 bis K6, d. h. die Zähne der Zahnstange 1a sind
passend zu den Ritzelzähnen R1 bis R5 ausgebildet.
Die Arbeitsweise des Getriebes mit dem Zusammenwirken der Ritzelzähne R1
bis R5 mit den Zahnstangenzähnen K1 bis K6 geht aus den Fig. 2 bis 5
hervor, welche die Drehstellungen des Ritzels in den unterschiedlichen Be
triebsstellungen zeigen.
Bei der Anwendung in dem Türschließer in Fig. 1 wirkt bei Drehung des Rit
zels im Gegenuhrzeigersinn, also bei der Öffnungsbewegung, sowie auch bei
Drehung des Ritzels im Uhrzeigersinn, also bei der Schließbewegung, jeweils
die Schließerfeder 3 auf die Verzahnung in gleicher Richtung ein, so daß in
beiden Richtungen jeweils dieselbe Zahnflanke belastet wird, in Fig. 2 jeweils
die rechte Zahnflanke der Ritzelzähne R1 bis R5 und die linke Zahnflanke der
Zahnstangenzähne K1 bis K5. Diese sogenannten druckseitigen Flanken sind in
Fig. 2 jeweils mit 41, 42, 43, 44, 45 an den Zähnen des Ritzels und mit 11,
12, 13, 14, und 15 an den Zähnen der Zahnstange bezeichnet. An diesen
Flanken liegen die zum Eingriff kommenden Eingriffsstellen bzw. Eingriffsflä
chen der Zähne.
Wie aus den Fig. 6 bis 10 zu erkennen ist, gibt es in jeder Drehstellung des
Ritzels im Eingriff mit der Zahnstange 1a mindestens einen Flankenberührungs
punkt. Er wird im folgenden als momentaner Eingriffspunkt EX bezeichnet. Er
wandert bei fortschreitender Drehung des Ritzels und liegt dabei jeweils auf
den miteinander zum Eingriff kommenden Flanken von Ritzel und Zahnstange,
und zwar jeweils auf den druckseitigen Flanken 11, 41, dann 12, 42, dann 13,
43, dann 14, 44, dann 15, 45 bei maximalem Öffnungswinkel.
Die Ritzelzähne R2 bis R5 kämmen mit den zahnstangenseitigen Zähnen K2 bis
K5 in herkömmlicher Weise im Unterschied zu dem Ritzelzahn R1 und Zahn
stangenzahn K1, welche in nicht herkömmlicher Weise zusammenwirken, wie
im nachfolgenden noch näher anhand der Figuren erläutert werden wird.
Das herkömmliche Eingriffsverhalten der Zähne R2 bis R5 und K2 bis K5 ergibt
sich aus den Fig. 9 und 10, welche den Übergang vom ersten Zahn R1, K1
zum zweiten Zahn R2, K2 zeigen.
Bei Drehung des Ritzels 4 im Gegenuhrzeigersinn (Öffnungsbewegung) wan
dert EX auf der druckseitigen Flanke 42 des Zahns R2 also vom Fuß zum Kopf
hin und auf der druckseitigen Flanke 12 des Zahns K2 vom Kopf zum Fuß hin.
Die dabei zum Eingriff kommenden Flächen auf den druckseitigen Flanken 12
und 42 sind mit E12 und E42 bezeichnet. Bei weiter fortschreitender Drehung
des Ritzels 4 kommen sodann die Zähne R3 und K3 miteinander in Eingriff,
wobei EX in entsprechender Weise auf den Flanken 13 und 43 wandert. Dies
setzt sich entsprechend fort bei weiterer Drehung, bei der die weiteren Zähne
R4, K4 und sodann R5, K5 miteinander in Eingriff kommen. Die Bewegungs
richtung von EX läuft also auf dem druckseitigen Zahnflanken 12, 13, 14, 15
entgegen der Bewegungsrichtung der Zahnstange.
Bei Drehung des Ritzels im Uhrzeigersinn (Schließbewegung) ist das Eingriffs
verhalten dieser herkömmlichen Zähne R2 bis R5, K2 bis K5 entsprechend. EX
wandert dabei an denselben Flanken wie bei der zuvor beschriebenen Öff
nungsbewegung, jedoch gerade in umgekehrter Richtung.
Dieses Eingriffsverhalten der Zähne R2 bis R5, K2 bis K5 ist bei herkömmlich
miteinander kämmenden Zähnen bekannt. Die miteinander in Eingriff kommen
den Zahnflanken rollen aufeinander ab bzw. wälzen aufeinander ab. Relativ
gering ist der Anteil an spezifischem Gleiten.
Ein anderes Eingriffsverhalten ergibt sich bei Zusammenwirken der Zähne R1
und K1. Dieses Eingriffsverhalten ist in den Fig. 6 bis 8 zu erkennen. Bei
Drehung des Ritzels im Gegenuhrzeigersinn (Öffnungsbewegung) wandert der
momentane Eingriffspunkt EX (Flankenberührungspunkt) auf der druckseitigen
Flanke 11 des zahnstangenseitigen Zahns K1 vom Fuß zum Kopf hin, wobei
bei fortschreitender Öffnungsbewegung bzw. Drehung des Ritzels in Öffnungs
richtung auf der Flanke 11 die zum Eingriff kommende Eingriffsfläche E11
überstrichen wird, welche sich auf der Zahnflanke 11 des Zahns K1 fast über
die gesamte Flanke 11 vom Fuß zum Kopf hin erstreckt. Auf dem Ritzelzahn
R1 wandert EX hingegen nur über einen engbegrenzten Bereich unter Aus
bildung einer eng begrenzten Eingriffsfläche E41. Sie kann im Grenzfall punkt- oder
linienförmig sein und wird im folgenden Eingriffsstelle E41 bezeichnet.
Im dargestellten Fall ist E11 also wesentlich größer als E41, d. h. EX über
streicht auf der Flanke 11 eine wesentlich größere Fläche als auf der Flan
ke 41. Es sei noch angemerkt, daß bei der dargestellten speziellen Zahnform
von R1 und K1 der momentane Eingriffspunkt EX auf der engbegrenzten rit
zelseitigen Eingriffsfläche E41 während der Drehung des Ritzels beim Öffnen
eine ganze Hin- und Herbewegung ausführt, wobei der Umkehrpunkt dieser
Hin- und Herbewegung bei sehr kleinem Öffnungswinkel liegt. Gleichzeitig läuft
der momentane Eingriffspunkt EX auf der deutlich größeren Eingriffs
fläche E11, wie bereits beschrieben, in nur eine Richtung, d. h. beim Öffnen
konstant vom Fuß zum Kopf hin.
Bei Drehung im Uhrzeigersinn (Schließbewegung) ist das Eingriffsverhalten
entsprechend, wobei EX dann auf derselben druckseitigen Flanke 11 des
Zahns K1 jedoch in umgekehrter Richtung, d. h. vom Kopf zum Fuß hin läuft
und EX auf der druckseitigen Flanke 41 des Zahns R1 wieder auf E41 unter
Hin- und Herbewegung ebenfalls in entsprechender Weise wie beim Öffnen,
jedoch in umgekehrter Richtung läuft.
Dieses besondere Eingriffsverhalten der Zähne R1 und K1 bedeutet, daß die
Zähne R1 und K1 überwiegend aufeinander gleiten. Der Anteil von Abrollen
und Abwälzen ist sehr gering; er kann gleich Null sein. Auffällig bei diesem
speziellen Eingriffsverhalten ist, daß der momentane Eingriffpunkt EX auf der
zum Eingriff kommenden Flanke 11 des Zahns K1 gerade in umgekehrte Rich
tung wandert wie bei den herkömmlichen Zähnen K2 bis K5, R2 bis R5, d. h.
bei derselben Drehrichtung des Ritzels und derselben Bewegungsrichtung der
Zahnstange - z. B. Drehung des Ritzels in Gegenuhrzeigersinn und damit Bewe
gung der Zahnstange in Richtung Auf - wandert der momentane Eingriffspunkt
EX auf der zahnstangenseitigen Flanke 11 vom Fuß zum Kopf hin und bei den
herkömmlichen Zähnen R2 bis R5, K2 bis K5, vom Kopf zum Fuß hin. Bei Dre
hung des Ritzels in Gegenrichtung und Bewegung der Zahnstange in Richtung
Zu gilt dies entsprechend gerade umgekehrt.
Ferner ist die zum Eingriff kommende Eingriffsstelle E41 auf der wirksamen
Flanke 41 des Zahns R1 eng begrenzt in engen Achswinkelkoordinaten, dies
bedeutet, der momentane Eingriffspunkt EX verbleibt in der engbegrenzten Ein
griffsstelle E41 in nahezu unveränderter Position in einem engen Bereich auf
der Flanke 41. Die Achswinkelkoordinaten von E41 liegen bei negativem Achs
winkel von wenigen Grad z. B. um -1 Grad. Der momentane Eingriffspunkt EX
führt eine Hin- und Herbewegung aus. Demgegenüber ist, wie bereits beschrie
ben, die zum Eingriff kommende Eingriffsfläche E42, E44 auf den herkömm
lichen Ritzelzähnen R2 bis R5 wesentlich größer und EX läuft bei Drehung des
Ritzels in Gegenuhrzeigersinn auf den Flanken 42, 43, 44, 45 vom Fuß zum
Kopf hin und bei Drehung in Uhrzeigersinn in Gegenrichtung.
Bei abgewandelter Zahnform von R1 und K1 kann der momentane Eingriffs
punkt EX auf der zahnstangenseitigen Eingriffsfläche E11 anstelle der beim
dargestellten Ausführungsbeispiel beschriebenen konstantgerichteten Bewe
gung eine Hin- und Herbewegung ausführen. Gleichzeitig kann EX auf der
ritzelseitigen Eingriffsfläche E41 ebenfalls eine solche Hin- und Herbewegung
ausführen oder aber auf E41 konstant in eine Richtung laufen oder nahezu
unbewegt auf der Flanke 41 an einer Stelle verbleiben unter Ausbildung einer
im Grenzfall punkt- oder linienförmigen Eingriffsstelle E41.
Ferner sind abgewandelte Ausführungen möglich, bei denen die zahnstangen
seitige Eingriffsfläche E11 eng begrenzt ist und die ritzelseitige Eingriffsflä
che E41 wesentlich größer ausgebildet ist, d. h. also gerade umgekehrt wie im
dargestellten Fall.
Claims (18)
1. Getriebe zur Momentenübertragung mit einem Ritzel, das mit unterschied
lich langen wirksamen Hebelarmen mit einer Gegenverzahnung zusam
menwirkt, welche vorzugsweise translatorisch läuft,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (4a) mindestens
einen Zahn (R1) aufweist, der während der Drehung des Ritzels (4a) mit
der Gegenverzahnung (1a) derart zusammenwirkt, daß während des Zu
sammenwirkens des Zahns (R1) des Ritzels (4a) und der Gegenverzah
nung (1n) der Zahn (R1) des Ritzels (4a) und die Gegenverzahnung (1a)
ausschließlich oder überwiegend aufeinander gleiten und nicht bzw. wenig
wälzen oder rollen.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zahn (R1) und/oder die Gegenverzahnung (1a) eine zum Eingriff
kommende Eingriffsfläche oder Eingriffsstelle (E11) aufweist, die auf einer
zum Eingriff kommenden Eingriffsfläche (E41) oder Eingriffsstelle der
Gegenverzahnung (1a) bzw. des Zahns (R1) läuft, vorzugsweise gleitet.
3. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zum Eingriff kommende Eingriffsfläche
oder Eingriffsstelle (E11) des Zahns (R1) kleiner, vorzugsweise wesentlich
kleiner als die zum Eingriff kommenden Eingriffsfläche (E11) der Gegen
verzahnung (1a) ist oder umgekehrt.
4. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zahn (R1) eine zum Eingriff kommen
de Eingriffsfläche oder Eingriffsstelle (E41) aufweist, welche an einer Au
ßenfläche des Zahns (R1) nahezu linienförmig oder als eine engbegrenzte
Eingriffsfläche (E41) ausgebildet ist, welche sich in einem engen Bereich,
z. B. von wenigen Winkelkoordinaten des Ritzels (4) erstreckt.
5. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der momentane Eingriffspunkt (EX) auf
der zum Eingriff kommenden Eingriffsfläche (E11) der Zahnstange (1a) in
entgegengesetzte Richtung wie bei herkömmlichen miteinander kämmen
den Zähnen läuft und/oder in wesentlichen gleichsinnig zur Bewegungs
richtung der Zahnstange (1a) läuft.
6. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der momentane Eingriffspunkt (EX) an ei
ner Außenfläche (11) des Zahns (R1) ausgebildet ist, wobei bei Drehung
des Ritzels die Position des momentanen Eingriffspunkts an der Außenflä
che (11) um nur wenige Grad Winkelkoordinaten variiert, z. B. bei Dre
hung des Ritzels um einen Achsdrehwinkel von Δ = 30 Grad nahezu
konstant bleibt.
7. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der momentane Eingriffspunkt (EX) auf
der zum Eingriff kommende Eingriffsfläche oder Eingriffsstelle (E41) eine
Hin- und Herbewegung ausführt, während das Ritzel (4a) in konstanter
Richtung dreht.
8. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zahn (R1) eine zum Eingriff kommende
Eingriffsfläche oder Eingriffsstelle (E11) aufweist, welche an einer Außen
fläche des Zahns (R1) ausgebildet ist und die Rollkurve diese Außenflä
che (11) nicht schneidet und/oder im Bereich der Eingriffsfläche bzw. Ein
griffsstelle (E11) nicht schneidet, während das Getriebe zur Momenten
übertragung wirksam arbeitet (Ritzeldrehwinkel 0 Grad).
9. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zahn (R1) eine zum Eingriff kommen
de Eingriffsfläche oder Eingriffsstelle (E41) aufweist, welche im Bereich
des Zahnkopfes, vorzugsweise in einem abgeflachten oder abgerundeten
Scheitelbereich oder im Bereich eines Übergangs zwischen zwei scheitel
förmig zusammenlaufenden Flächen ausgebildet ist.
10. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zahn (R1) relativ hohe Tragfähigkeit auf
weist, vorzugsweise höhere Tragfähigkeit als andere Zähne (R2 bis R5)
des Ritzels (4a).
11. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zahn (R1) Kräfte aufnimmt mit relativ
großer Komponente in Richtung der Drehachse des Ritzels (4a.
12. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Zahn (R1) in einem Bereich des Ritzels (4)
ausgebildet ist, in dem der wirksame Hebelarm mit zunehmendem Achs
drehwinkel des Ritzels (4) ab- oder zunimmt, vorzugsweise in einem Be
reich, in dem die Rollkurve linear verläuft.
13. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Getriebe alternierend arbeitet, vor
zugsweise indem das Ritzel (4) alternierend im Uhrzeigersinn oder Gegen
uhrzeigersinn dreht, insbesondere zwischen Achsdrehwinkeln des Ritzels
von 0 und 190 Grad und daß der Gleitzahn (R1) als erster oder letzter
Zahn des Ritzels ausgebildet ist.
14. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Drehung des Ritzels (4) im Uhrzeiger
sinn und bei Drehung des Ritzels (4) im Gegenuhrzeigersinn jeweils diesel
be Flanke des Zahns bzw. der Zähne unter Belastung in Eingriff kommt
bzw. kommen, vorzugsweise indem das Ritzel oder die Zahnstange mit ei
nem jeweils in eine Richtung wirkenden Energiespeicher, z. B. Feder, zu
sammenwirkt.
15. Getriebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ritzel (4) mindestens einen weiteren
Zahn, vorzugsweise herkömmlich ausgebildeten Zahn aufweist, der sich
an den gleitend arbeitenden Zahn (R1) anschließt.
16. Getriebe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet
daß der gleitend arbeitende Zahn (R1) über einen größeren Achswinkelbe
reich als der anschließende, vorzugsweise herkömmliche, Zahn bei einer
Drehung des Ritzels (4) in Eingriff wirksam ist.
17. Getriebe nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Bereich von Winkelkoordinaten des Ritzels zwi
schen 0 bis 30 Grad der gleitende arbeitende Zahn (R1) angeordnet ist
und im Bereich <30 Grad mehrere herkömmliche Zähne, vorzugsweise 4
Zähne angeordnet sind.
18. Antrieb für Tür oder Fenster, vorzugsweise Türschließer, insbesondere mit
hydraulischer Dämpfung,
mit einer Kolben-Zylinder-Einrichtung, wobei der Kolben mit einer Ab
triebswelle, z. B. Schließerwelle getriebemäßig verbunden ist und mit einer
Schließerfeder zusammenwirkt und zumindest beim Schließen hydraulisch
gedämpft ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kolben (1)
und der Schließerwelle (4) ein Getriebe vorgesehen ist, welches nach ei
nem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944444132 DE4444132B4 (de) | 1994-12-11 | 1994-12-11 | Getriebe zur Drehmomentenübertragung |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19944444132 DE4444132B4 (de) | 1994-12-11 | 1994-12-11 | Getriebe zur Drehmomentenübertragung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4444132A1 true DE4444132A1 (de) | 1996-06-13 |
DE4444132B4 DE4444132B4 (de) | 2006-08-03 |
Family
ID=6535540
Family Applications (1)
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