DE4443503A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Drahtzuführung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur DrahtzuführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Drahtzuführung, vorzugsweise zur
Drahtzuführung an Maschinen für die Herstellung von
Schraubenfedern, wobei der Draht von einer gelager
ten Spule oder einem gelagerten Coil abgewickelt
und in definierter Richtung geführt wird.
An Schraubenfedern werden von seiten der indu
striellen Anwender zunehmend erhöhte
Genauigkeitsanforderungen hinsichtlich Einhaltung
der konstruktiv festgelegten Federkennwerte und
speziell der Federkennlinie gestellt. Gründe dafür
sind insbesondere steigende Anforderungen an
Maschinen und Geräte, in denen Schraubenfedern
eingesetzt sind, sowie der wachsende Automatisie
rungsgrad in der Fertigung von Maschinen und Gerä
ten mit der Tendenz, daß nur eng tolerierte Bau
teile verarbeitet werden können.
Der Federdraht als Ausgangsmaterial unterliegt
werkstoffbedingten, geometrischen und verarbei
tungstechnischen Schwankungen. Sie äußern sich in
Abweichungen des Drahtdurchmessers d und des
Gleitmoduls G von ihrem Nennwert sowie in Verdril
lungen infolge elastischer Torsionsspannungen.
Außerdem spielen auch Abweichungen eine maßgebliche
Rolle, die sich aus dem plastisch-elastischen
Verformungsverhalten des Federdrahtes ergeben und
meist in vorgelagerten Fertigungsstufen ihre Ursa
che haben.
Die genannten Schwankungen verursachen erhebliche
Abweichungen der Parameter der kaltgeformten
Schraubenfeder von den konstruktiv festgelegten Da
ten. Die Auswirkungen sind als Abweichungen von der
vorgegeben Kennlinie feststellbar.
In der Folge entsteht bei der Federherstellung
zwangsläufig Ausschuß, dessen Anteil bei Federn mit
kleinen Abmessungen und hohen Genauigkeitsforderun
gen sowie bei Verwendung spezieller Drahtsorten er
heblich sein kann. Da dieser Ausschuß meist erst an
der endbearbeiteten Feder feststellbar ist, erge
ben sich erhebliche wirtschaftliche Verluste.
Außerdem führen die notwendigen Mehraufwendungen
für Material und Energie zu zusätzlichen Umweltbe
lastungen.
Im Stand der Technik sind Maschinen zur Federher
stellung, die über Einzugsrollen, Windestifte,
Steigungs- und Formwerkzeuge verfügen, bekannt.
Ihre Entwicklung war zunächst hauptsächlich darauf
gerichtet, möglichst hohe Stückzahlen zu erreichen
und bei vertretbarem Aufwand auch die Umrüstung zur
Fertigung von Federn mit unterschiedlichen Abmes
sungen und Formen zu gewährleisten.
Bei den bekannten Maschinen ist nachteilig, daß sie
nicht in der Lage sind, alle Schwankungen des Aus
gangsmaterials Federdraht während der Fertigung zu
erfassen und auszugleichen, um eine fehlerfreie
Produktion zu sichern.
Im Stand der Technik sind auch Maschinen mit
Überwachungs- und Qualitätssicherungssystemen be
kannt, bei denen die Federlänge kapazitiv oder mit
CCD-Kamera gemessen oder geprüft wird. Es sind auch
Systeme bekannt, die den Federaußendurchmesser oder
die Steigung optisch bzw. taktil ermitteln.
Es sind weiterhin Systeme bekannt, die mit Hilfe
dieser Meß- bzw. Prüfmöglichkeiten Ausschußfedern
erkennen und aussortieren sowie selbständig Korrek
turen an der Steuerung des Federwindeautomaten vor
nehmen. Dies geschieht in der Regel auf der Grund
lage von Methoden zur statistischen Prozeßregelung.
Andere bekannte Verfahren liefern bei vorhandenen
Abweichungen der gefertigten Federn über Dialogsy
steme entsprechende Fehlermeldungen an den Bedie
ner, der dann in die Steuerung korrigierend ein
greift. Weiterhin sind Systeme bekannt, die nach
einer entsprechenden Anzahl von unmittelbar hinter
einander gefertigten Ausschußfedern den Herstel
lungsprozeß unterbrechen.
Bei allen bekannten Verfahren zur Messung, Kon
trolle und Korrektur von Federdaten ist nachteilig,
daß sie die geometrischen Federgrößen erst an fer
tigen Federn, oft nur an Ausschußfedern, kontrol
lieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, welche hohe Genauigkeiten bei der
Federherstellung ermöglichen und gleichzeitig den
Ausschuß minimieren.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe da
durch, daß der Draht von einer Abwickeleinrichtung,
in der die Spule oder das Coil gelagert ist, abge
wickelt und einer gesonderten Zuführeinrichtung zu
geführt wird, der Draht zwischen Abwickeleinrich
tung und Zuführeinrichtung in einer Schlaufe ge
führt wird, wobei die Auslenkung der Schlaufe durch
eine Erkennungseinheit ermittelt wird, und die Ab
wickeleinrichtung außer der Drehbewegung zum Ab
wickeln noch eine Schwenkbewegung um die Drahtzu
führrichtung ausführt, deren Betrag und Richtung
durch die Erkennungseinheit vorgegeben wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung entsteht dadurch,
daß die Vorrichtung eine Abwickeleinrichtung und
eine Führungseinrichtung enthält, in der die Spule
oder das Coil gelagert ist, und die Abwickelein
richtung um die Drahtführungsachse schwenkbar ange
ordnet ist, und zwischen Abwickeleinrichtung und
Führungseinrichtung der Draht in einer Schlaufe ge
führt wird, wobei in der Nähe der Schlaufe eine
Erkennungseinheit zur Lageerkennung der Schlaufe
angeordnet ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Anordnung sind in den Ansprüchen
3 bis 6 angegeben.
Die erfindungsgemäße Anordnung und das erfindungs
gemäße Verfahren ermöglichen die Kompensation der
Verdrillung des Federdrahtes, was insbesondere für
die Verarbeitung von federhartgezogenen Drahtsorten
wichtig ist, da bei deren Herstellung je nach Stel
lung des Ziehhohls den Federdrähten eine unkontrol
lierte drallerzeugende Torsionsspannung eingeprägt
wird. Diese Torsionsspannung ist äußerlich nicht
erkennbar, weil der gezogene Draht nach diesem Fer
tigungsverfahren zu einem Coil aufgewickelt und da
mit in eine ihm anschließend aufgezwungene paral
lele Lage zu den benachbarten Coilschlaufen ver
setzt wird. Die Torsionsspannungen werden freige
geben, wenn man diesen Zwang vom Federdraht nimmt.
Sie äußern sich im Aufspreizen bzw. Umschlagen der
Drahtschlaufen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhaft
bei der Herstellung neuer Federfertigungsautomaten
angewendet werden. Dabei bleibt ihre Anwendung
nicht auf Schraubenfederwindeautomaten beschränkt,
sondern ist auch für andere Maschinen zur Federher
stellung geeignet. Sie kann auch an bereits vorhan
denen Federwindeautomaten nachgerüstet werden, so
daß ein möglichst großer Kreis von Federherstellern
ohne grundlegende Erneuerung des Maschinenparks und
mit geringem finanziellen Aufwand die erfin
dungsgemäße Vorrichtung nutzen kann.
Besonders vorteilhaft ist darüber hinaus, daß
Ausschußquellen bereits am Drahtausgangszustand er
kannt werden und daß deren Berücksichtigung vor der
Verformung durch Steuern der Abwickeleinrichtung
zum Eliminieren dieser Fehlerquelle führt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der zuge
hörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der
erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung und
Fig. 2 eine Ausführungsform, bei der Dehnmeß
streifen als Sensoren verwendet werden.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung wird der
Draht von einem Coil C, das sich auf einer Haspel
befindet, über die Drahtvorschubrollen R abgezogen.
Die Haspel wird von einem hier nicht dargestellten
gesteuerten Antrieb betätigt. Um das Abwickeln zu
ermöglichen, ist die Haspel mit dem Coil C in den
Lagern L1 und L2 gelagert. Die gesamte Abwickelein
richtung A ist in dem Lager L3 schwenkbar angeord
net. Die Achse des Lagers L3 fällt dabei mit der
Richtung des abgezogenen Drahtes D zusammen. Von
der Führungseinrichtung Z wird der Draht über die
Erkennungseinheit E der Drahtzuführeinrichtung der
Maschine zugeführt. Zwischen der Führungseinrich
tung Z und der Abwickeleinrichtung A bildet sich
der Draht durch die Wirkung der Schwerkraft zu ei
ner Schlaufe S aus. Die Länge dieser Schlaufe S
wird durch die Bewegungen von Abwickeleinrichtung A
und Führungseinrichtung Z so gesteuert, daß sie
einen annähernd konstanten Durchmesser einhält. Die
Schlaufenbildung wird durch Führungsrollen FR un
terstützt. Wenn der Draht D keinen Drall aufweist,
hängt die Schlaufe S senkrecht nach unten. Weist
der Draht Drall auf, wird die Schlaufe S aus der
senkrechten Lage ausgelenkt. Die Auslenkung wird
durch die Erkennungseinheit E1 ermittelt und führt
über eine gesonderte Steuereinheit zu einer Drehung
der Abwickeleinrichtung A im Lager L3, so daß der
Drall sich auf die folgenden Arbeitsvorgänge nicht
auswirken kann. Zwischen Maschine und Schlaufe S
ist eine weitere Erkennungseinheit E2 angebracht.
Diese ermittelt den aktuellen Drahtbedarf für die
Federherstellung und steuert die Antriebe der Füh
rungsrollen R und der Lager L1, L2 in Abhängigkeit
vom jeweiligen Drahtbedarf. Im dargestellten Bei
spiel wird hierzu der Durchhang des Drahtes ermit
telt.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsmöglichkeit für die
Anordnung der Sensoren dargestellt. In diesem Fall
sind an der Schlaufe S zwei sensorrollen SR ange
bracht, die über Federn F am Gestell befestigt
sind. Weist der Draht D einen Drall auf, so bewirkt
dies eine Auslenkung der Schlaufe S und damit auch
eine Auslenkung der Federn F. An den Federn F sind
Dehnmeßstreifen DMS angebracht, mit denen die Aus
lenkung festgestellt wird. Mit Hilfe der
Dehnmeßstreifen DMS kann ein Wert für die Größe der
Auslenkung des Schlaufe S ermittelt und die erfor
derliche Schwenkbewegung der Abwickeleinrichtung A
gesteuert werden.
Für die Erkennungseinheit können neben der Anbrin
gung von Dehnmeßstreifen auch vielfältige andere
Sensoren eingesetzt werden. Die Sensoren können
sowohl die Verformung eines plastischen Elementes,
wie in Fig. 2 dargestellt, ermitteln als auch die
Verschiebung eines Elementes durch ein Wegmeßsystem
erfassen. Im einfachsten Fall genügt ein zweiseiti
ger Anschlag, dessen Berührung durch Kontaktgabe
festgestellt wird.
Bezugszeichenliste
A Abwickeleinrichtung
C Coil
S Schlaufe
E1, E2 Erkennungseinheiten
R Drahtvorschubrollen
Z Führungseinrichtung
L1, L2, L3 Lager
D Draht
F1, F2 Federn
SR sensorrollen
DMS Dehnmeßstreifen
FR Führungsrolle
SP Spule
C Coil
S Schlaufe
E1, E2 Erkennungseinheiten
R Drahtvorschubrollen
Z Führungseinrichtung
L1, L2, L3 Lager
D Draht
F1, F2 Federn
SR sensorrollen
DMS Dehnmeßstreifen
FR Führungsrolle
SP Spule
Claims (6)
1. Verfahren zur Drahtzuführung, vorzugsweise zur
Drahtzuführung an Maschinen für die Herstellung von
Schraubenfedern, wobei der Draht (D) von einer ge
lagerten Spule (SP) oder einem gelagerten Coil (C)
abgewickelt und in definierter Richtung geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Draht (D) von einer Abwickeleinrichtung (A), in der die Spule (SP) oder das Coil (C) gelagert ist, abgewickelt und einer gesonderten Zuführein richtung (Z) zugeführt wird,
- - der Draht (D) zwischen Abwickeleinrichtung (A) und Zuführeinrichtung (Z) in einer Schlaufe (S) ge führt wird, wobei die Auslenkung der Schlaufe (S) durch eine Erkennungseinheit (E1) ermittelt wird und
- - die Abwickeleinrichtung (A) außer der Drehbewe gung zum Abwickeln noch eine Schwenkbewegung um die Drahtzuführrichtung ausführt, deren Betrag und Richtung durch die Erkennungseinheit (E1) vorgege ben wird.
2. Vorrichtung zur Drahtzuführung, vorzugsweise zur
Drahtzuführung an Maschinen für die Herstellung von
Schraubenfedern, wobei der Draht (D) von einer ge
lagerten Spule (SP) oder einem gelagerten Coil (C)
abgewickelt und in definierter Richtung geführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Vorrichtung eine Abwickeleinrichtung (A) und eine Führungseinrichtung (Z) enthält, in der die Spule (SP) oder das Coil (C) gelagert ist, und die Abwickeleinrichtung (A) um die Drahtführungsachse schwenkbar angeordnet ist,
- - zwischen Abwickeleinrichtung (A) und Führungsein richtung (Z) der Draht (D) in einer Schlaufe (S) geführt wird, wobei in der Nähe der Schlaufe (S) eine Erkennungseinheit (E1) zur Lageerkennung der Schlaufe (S) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erkennungseinheit (E1) aus zwei
beiderseits der Schlaufe (S) angeordneten Sensoren
besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erkennungseinheit (E1) zwei
sensorrollen (SR) enthält, die an der Schlaufe (S)
angeordnet sind und deren Auslenkung die Schwenkbe
wegung der Abwickeleinrichtung (A) steuert.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Schlaufe (S)
Sensoren angeordnet sind, die die Drehung der Spule
(SP) oder des Coils (C) um die Achse des Lagers
(L3) in Abhängigkeit von der Schlaufenauslenkung
steuert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine
weitere Erkennungseinrichtung (E2) enthält, welche
die zur Federherstellung notwendige Drahtmenge er
kennt und in Abhängigkeit von dieser Drahtmenge die
Antriebe der Drahtzuführungsrollen (R) und der Ab
wickeleinrichtung (A) steuert.
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ID=6535123
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