DE4443481A1 - Verfahren zur Erzeugung von in der Baustoffindustrie verwertbarer Schlacke aus Klärschlamm - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von in der Baustoffindustrie verwertbarer Schlacke aus KlärschlammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von in der Baustoffin
dustrie verwertbarer Schlacke aus Klärschlamm.
Zur thermischen Entsorgung von Klärschlamm stehen Verbrennungsverfah
ren, die in der Kombination mit Trocknungsverfahren angewandt werden,
zur Verfügung. Als Verbrennungsverfahren wird dabei vorrangig die Wir
belschichtverbrennung mit nachgeschaltetem Dampferzeuger eingesetzt.
Diese Prozeßstufe kann so mit einer Trocknungsstufe gekoppelt werden, daß
der im Dampferzeuger erzeugte Dampf zur Trocknung genutzt wird und die
bei Trocknung anfallenden Brüden nach der Kondensation der Hauptmenge
des Wasserdampfes in der Wirbelschichtfeuerung thermisch durch Verbren
nung entsorgt werden.
Der generelle Nachteil dieser Verbrennungsverfahren besteht in den großen
Rauchgasmengen und der damit verbundenen aufwendigen Rauchgasreini
gung. Weitere Nachteile der Wirbelschichtfeuerung sind, daß Sand zum
Aufbau des Wirbelbettes erforderlich ist und daß keine eluatsichere Einbin
dung der im Klärschlamm vorhandenen Schwermetalle vorliegt.
Eine lau
gungsresistente Schlacke ist erzeugbar, wenn die Verbrennung des getrock
neten Klärschlammes in einem Schmelzzyklon nach der Patentbeschreibung
P 37 29 210 durchgeführt wird. Eine solche Schlacke ist möglicherweise in
der Baustoffindustrie einsetzbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zu entwickeln, das die Erzeugung einer laugungsresistenten und damit in
der Baustoffindustrie einsetzbaren Schlacke aus Klärschlamm ohne den An
fall großer Abgasmengen, die mit großem Aufwand gereinigt werden müs
sen, gestattet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß z. B. in Zentrifu
gen mechanisch entwässerter Klärschlamm in einem Kontakttrockner ge
trocknet und in einem Schmelzzyklon mit Sauerstoff oder sauerstoffangerei
cherter Luft vergast wird, daß die im Schmelzzyklon aus der Klärschlamm
asche gebildete Schlacke im zum Schmelzzyklon gehörigen Unterofen vom
erzeugten Gas getrennt wird und aus diesem in ein Granuliergefäß abfließt,
daß das im Unterofen abgetrennte Gas einer Brennkammer zugeführt wird,
in der die Umsetzung der brennbaren Komponenten dieses Gases mit dem
Sauerstoff der im Kontakttrockner anfallenden Brüden, die gleichfalls dieser
Brennkammer zugeführt werden, erfolgt, daß der Wärmeinhalt des in der
Brennkammer erzeugten Verbrennungsgases in einem Abhitzekessel zur Er
zeugung von Dampf genutzt wird, der unmittelbar oder nach Passieren einer
Dampfturbine dem Kontakttrockner als Wärmeträger zugeführt wird, und
daß der im abgekühlten Verbrennungsgas enthaltene Staub, der flüchtige
Schwermetalle enthalten kann, in einem Schlauchfilter abgeschieden wird.
Das gekühlte und entstaubte Verbrennungsgas ist entsprechend den im ein
gesetzten Klärschlamm vorhandenen Schadstoffen weiter zu reinigen. Erfor
derlich ist auf alle Fälle eine Entfernung von SO₂, HCL und HF mit be
kannten Verfahren. Dem Schmelzzyklon kann erfindungsgemäß ein Brenn
stoff in fester, flüssiger oder gasförmiger Form oder ein Zuschlagstoff zuge
führt werden. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind:
- - daß die mineralischen Bestandteile des Klärschlammes als auslaugungsre sistente Schlacke anfallen und damit in der Baustoffindustrie einsetzbar sind,
- - daß die Zusammensetzung der Schlacke den Anforderungen der Baustoff industrie durch Zuführung von Zuschlagstoffen zum Schmelzzyklon an gepaßt werden kann,
- - daß die thermische Behandlung des Klärschlammes unter reduzierenden Bedingungen erfolgt und damit eine Dioxin- und Furanbildung weitgehend ausgeschlossen ist,
- - daß durch den Einsatz von Sauerstoff als Vergasungsmittel im Schmelz zyklon die anfallende Brenngasmenge und auch der Aufwand zu ihrer Reinigung gering bleibt,
- - daß flüchtige Schwermetalle in Form von Staub aus dem Verbrennungs gas abgeschieden werden können,
- - daß die thermische Entsorgung der im Kontakttrockner, z. B. Scheiben trockner anfallenden Brüden ohne die Kondensation von Wasserdampf in der Brennkammer zur Umsetzung des im Schmelzzyklon gebildeten Brenngases mit dem in den Brüden enthaltenen Sauerstoff erfolgt.
Nachstehend wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Fließschemas
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.
Dem Schmelzzyklon (4) wird aus einem Zwischenbunker (3) getrockneter
Klärschlamm und über die Leitung (11) technischer Sauerstoff oder mit Sau
erstoff angereicherte Luft zugeführt. Im Schmelzzyklon erfolgt bei Tempe
raturen oberhalb des Schmelzpunktes der mineralischen Bestandteile des
Klärschlammes die Vergasung der organischen Bestandteile des Klär
schlammes. Die sich dabei bildende Schlacke läuft als Film an der Innen
wand des senkrecht stehenden Schmelzzyklons ab und gelangt über ein
Verbindungsstück (5) gemeinsam mit dem erzeugten Gas in den unterhalb
des Schmelzzyklons angeordneten Unterofen (6). In diesem Unterofen trennt
sich die Schlacke vom Gas und bildet ein Schlackebad, aus dem die
Schlacke (17) diskontinuierlich oder kontinuierlich entnommen und einer
Granuliervorrichtung zugeführt wird. Der Schmelzzyklon ist dampfgekühlt
ausgeführt. Der erzeugte Sattdampf wird über die Dampfleitung (14) dem
Kontakttrockner (1) zugeführt. Aus dem Unterofen (6) strömt das Brenngas
(18) in die Brennkammer (7). In dieser Brennkammer (7), die mit einer
Stützflamme ausgestattet ist, erfolgt die Umsetzung der brennbaren Bestand
teile des Brenngases mit dem Sauerstoff der Brüden des Kontakttrockners,
die über die Leitung (13) zugeführt werden. Im Bedarfsfall kann der Brenn
kammer (7) über die Leitung (15) Luft zugeführt werden. Der Wärmeinhalt
des in der Brennkammer (7) gebildeten heißen Verbrennungsgases (19) wird
in einem Abhitzekessel (8) zur Erzeugung von Dampf genutzt. Diesem
Abhitzekessel ist verbrennungsgasseitig ein Schlauchfilter (9) zur Abschei
dung schwermetallhaltiger Stäube nachgeschaltet. Das gekühlte und ent
staubte Verbrennungsgas ist entsprechend den Schadstoffgehalten weiter zu
reinigen. Der im Abhitzekessel (8) erzeugte Dampf wird über die Leitung
(14a) dem Kontakttrockner (1) zugeführt. Nicht zur Trocknung benotigter
Dampf kann als Überschußdampf für Heizzwecke abgeführt werden.
Die Trocknung des entwässerten Klärschlammes (12) erfolgt im Kontakt
trockner (1). Im Kontakt mit den dampfbeheizten Flächen erwärmt sich der
Klärschlamm auf ca. 100°C und das im Klärschlamm enthaltene Wasser
verdampft. Der dabei gebildete Wasserdampf strömt mit der über Öffnungen
(16) angesaugten Luft als Brüden über einen Staubabscheider (10) zur
Brennkammer (7). Der getrocknete Klärschlamm wird in einer Siebham
mermühle (2) zerkleinert und gemeinsam mit dem im Staubabscheider (10)
abgeschiedenen Staub dem Zwischenbunker (3) zugeführt. Das im Kontakt
trockner (1) durch Kondensation von Wasserdampf gebildete Kondensat
strömt über die Leitung (17) und die Druckerhöhungspumpe (18) zum Ab
hitzekessel (8).
Claims (3)
1. Verfahren zur Erzeugung von in der Baustoffindustrie verwertbarer
Schlacke aus Klärschlamm, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Kontakttrockner (1) getrockneter und in einer Mühle (2) zerkleinerter
Klärschlamm in einem Schmelzzyklon (4) mit Sauerstoff oder sauer
stoffangereicherter Luft vergast wird, daß die gebildete Schlacke im
zum Schmelzzyklon gehörigen Unterofen (6) vom erzeugten Gas ge
trennt wird, daß der Unterofen (6) gasseitig unmittelbar mit einer
Brennkammer (7) verbunden ist, in der heißes Verbrennungsgas aus
dem im Schmelzzyklon (4) gebildeten Brenngas erzeugt wird, daß der
Brennkammer (7) die im Kontakttrockner (1) gebildeten Brüden als
Oxidationsmittel zugeführt werden, daß der Wärmeinhalt des heißen
Verbrennungsgases in einem Abhitzekessel (8) zur Erzeugung des
Trocknerdampfes für den Kontakttrockner (1) genutzt wird und daß der
im Verbrennungsgas enthaltene Staub, der flüchtige Schwermetalle ent
hält in einem Schlauchfilter (9) abgeschieden und gesondert entsorgt
oder verwertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Schmelzzyklon (4) zusätzlich ein Brennstoff in Form von Gas, Feststoff
oder als Flüssigkeit zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Schmelzzyklon (4) zusätzlich ein Zuschlagstoff zugeführt wird, der die
Eigenschaften der Schlacke hinsichtlich des Einsatzes in der Baustoff
industrie oder der eluatsicheren Einbindung der Schwermetalle verbes
sert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4443481A DE4443481A1 (de) | 1994-12-07 | 1994-12-07 | Verfahren zur Erzeugung von in der Baustoffindustrie verwertbarer Schlacke aus Klärschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4443481A DE4443481A1 (de) | 1994-12-07 | 1994-12-07 | Verfahren zur Erzeugung von in der Baustoffindustrie verwertbarer Schlacke aus Klärschlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4443481A1 true DE4443481A1 (de) | 1996-06-13 |
Family
ID=6535111
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4443481A Withdrawn DE4443481A1 (de) | 1994-12-07 | 1994-12-07 | Verfahren zur Erzeugung von in der Baustoffindustrie verwertbarer Schlacke aus Klärschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4443481A1 (de) |
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-
1994
- 1994-12-07 DE DE4443481A patent/DE4443481A1/de not_active Withdrawn
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |