DE4442603C2 - Antriebseinrichtung für ein elektrisches Schaltgerät - Google Patents
Antriebseinrichtung für ein elektrisches SchaltgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für ein elektrisches Schaltgerät
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Antriebseinrichtung für ein bewegliches Kontaktstück eines
elektrischen Schaltgerätes ist aus der DE 38 12 734 A1 bekannt. Das Schaltgerät
wird immer dann für Schalthandlungen gesperrt, wenn bei einer
programmgesteuerten Eigendiagnose einer zu dem Schaltgerät gehörigen
Meßeinrichtung ein Mangel festgestellt wird. Durch Messungen verschiedener
Werte sollen fehlerhafte Zustände erkannt und gemeldet werden. Die Art und
Weise der Sperrung des Schaltgerätes wird nicht im einzelnen erläutert.
Es ist grundsätzlich möglich, zum Betätigen des Schaltgerätes
eine elektronische Steuerung einzusetzen. Beim Ausfall der elektronischen
Steuerung muß ein sicherer Zustand für das Schaltgerät hervorgerufen
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine programmgesteuerte
Antriebseinrichtung für ein elektrisches Schaltgerät verfügbar zu machen, mit
Hilfe derer bei einer Störung im Programmlauf selbsttätig mit einfachen Mitteln
eine sichere Sperrung des Schaltgerätes für weitere Schalthandlungen erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Antriebseinrichtung für ein
Auslöseorgan eines elektrischen Schaltgerätes nach Anspruch 1.
Bei einem elektrischen Schaltgerät ist der sichere Zustand, der bei Ausfall
der elektronischen Steuerung eingenommen werden muß, die Sperrung einer
Schalterbetätigung. Dies wird durch Einbau eines Schalters in den Stromkreis des Auslösers erreicht. Der Schalter
unterbricht beim Öffnen die zum Auslösen einer Schalthandlung erforderliche Stromzufuhr.
Ein Auslösen ist dann nicht möglich. Die Überwachung der
elektronischen Steuerung wird von einer Watchdog-Schaltung übernommen,
deren Funktionsweise in der EP 0 479 806 B1 erläutert ist.
Durch Ausgabe eines Meldesignals gemäß Anspruch 2 wird das
Bedienpersonal auf einen Fehler beim Programmablauf aufmerksam gemacht
und kann dann rasch für eine Wiederherstellung des ordnungsgemäßen
Betriebs sorgen.
Das im Mikroprozessor ablaufende Programm kann gemäß Anspruch 3
unterschiedlichen Aufgaben dienen. Die erfindungsgemäße Herbeiführung
eines sicheren Zustandes für das Schaltgerät erfordert folglich kein
ausschließlich für diesen Zweck ablaufendes Programm.
Bei einem elektronisch gesteuerten Schaltgerät ohnehin vorhandene
Komponenten können also zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
genutzt werden.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den übrigen
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand zweier
Zeichnungen, aus denen sich weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben,
näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Federenergieantrieb eines Hochspannungsschalters mit zwei
Auslöseorganen und
Fig. 2 einen dreipoligen Hochspannungsschalter mit elektronischen
Schaltungen unter den Polsäulen.
Gemäß Fig. 1 enthält ein Hochspannungsschalter 1 eine Schaltkammer 2, in
der sich ein festes Schaltstück 3 und ein bewegliches Schaltstück 4
befinden. Das bewegliche Schaltstück 4 wird über ein Isolierrohr 5 von
einer Stange 6 angetrieben. Der Hochspannungsschalter 1 ist ein
SF₆-Eindruckschalter. Die Schaltkammer 2 steht unter einem Gasdruck von
einigen bar. Die für die Lichtbogenlöschung notwendige SF₆-Strömung wird
während des Ausschaltvorgangs in einer Kolben-Zylinder-Anordnung oder
durch den Lichtbogen selbst erzeugt.
Der Hochspannungsschalter 1 wird unter dem Einfluß eines in einem (nicht
dargestellten) Mikroprozessor laufenden Programms ein- und ausgeschaltet.
Der ordnungsgemäße Ablauf des Programms wird von einer
Watchdog-Schaltung überwacht. Dazu wird von dem Programm diese
Watchdog-Schaltung zu bestimmten Zeitpunkten angesteuert. Wenn diese
Ansteuerung unterbleibt, veranlaßt die Watchdog-Schaltung, daß der
Hochspannungsschalter 1 - bis zur Behebung des Fehlers - nicht mehr
durch (unvorhersehbare) fehlerhafte Signale des Mikroprozessors ein- oder
ausgeschaltet werden kann. Mit anderen Worten sorgt in einem solchen
(Fehler-)Fall die Watchdog-Schaltung dafür, daß der Hochspannungsschalter
in einem sicheren Zustand verbleibt. Näheres wird weiter unten noch
ausgeführt.
Die für den Ausschaltvorgang notwendige Arbeitsenergie wird von einer im
Polunterteil 8 angeordneten Ausschaltfeder 7 aufgebracht. Die
Ausschaltfeder 7 wird während des Einschaltvorgangs durch einen
Motorfederantrieb gespannt, der nachstehend näher beschrieben ist.
Ein Motor 9 treibt über ein Getriebe 10 ein Kettenrad 11 an, das sich um
180° dreht.
Am Kettenrad 11 ist über nicht näher bezeichnete Stangen ein Ende einer
Kette 12 befestigt die über ein Umlenkrad 13 verläuft und mit dem Ende
einer Einschaltfeder 14 verbunden ist. Eine Ein-Klinke 15 verriegelt das
Kettenrad 11 und - über die Einschaltkette 12 - die Einschaltfeder 14 im
gespannten Zustand. Zum Entriegeln ist eine Auslöse-Spule 16 vorgesehen,
die auf die Ein-Klinke 15 einwirkt, wenn sie von einem Strom durchflossen
wird. In Reihe zu der Auslöse-Spule 16 liegt ein elektrischer Schalter 16a,
der von einer Watchdog-Schaltung 16b geöffnet wird, wenn aufgrund eines
Fehlers beim Programmablauf - wie oben ausgeführt - die
Watchdog-Schaltung 16b zu dem an sich vorgesehenen Zeitpunkt von dem
Mikroprozessor kein Ansteuerungssignal erhalten hat. Bei geöffnetem
Schalter 16a kann der Hochspannungsschalter 1 nicht eingeschaltet werden.
Mit dem Kettenrad 11 ist über nicht näher bezeichnete Stangen eine
Kurvenscheibe 17 verbunden, die auf der gleichen Welle sitzt wie das
Kettenrad 11. Die Kurvenscheibe 17 wirkt über eine mit einer Rolle 25
versehene Nocke 18 auf einen Haupthebel 19, an dem die Nocke 18
befestigt ist. Der Haupthebel 19 ist über ein Verbindungsgestänge 20 an
einen Hebel 21 des Leistungsschalters 1 angeschlossen. Über den Hebel 21
wird die Stange 6 angetrieben. An einem Vorsprung 22, der an dem
Haupthebel 19 befestigt ist, greift eine Aus-Klinke 23 ein, die von einer
Auslöse-Spule 24 steuerbar ist. In Reihe zu dieser Auslösespule 24 liegt
ein Schalter 24a, der unter der Beeinflussung durch die
Watchdog-Schaltung 16b geöffnet wird. Die (bei einer Realisierung nur
einmal vorhandene) Watchdog-Schaltung 16b ist der Übersichtlichkeit
wegen in der Fig. 1 zweimal dargestellt, und zwar neben dem Schalter 16a
und neben dem Schalter 24a.
Vor dem Einschalten ist die Schraubenfeder 14 gespannt und die
Ausschaltfeder 7 ist entspannt. Durch Betätigen der Auslösespule 16, was
nur bei geschlossenem Schalter 16a möglich ist, wird die Ein-Klinke 15
entriegelt.
Die Einschaltfeder 14 löst eine schnelle Drehung der Kurvenscheibe 17
aus, die die Energie über den Haupthebel 19 auf das
Verbindungsgestänge 20 und die Stange 6 überträgt. Hierdurch schaltet der
Leistungsschalter 1 ein, wobei die Ausschaltfeder 7 gespannt und über die
Klinke 23 verriegelt wird. Der Motor 9 spannt dann automatisch die
Einschaltfeder 14 nach.
Vor dem Ausschalten sind die Einschaltfeder 14 und die Ausschaltfeder 7
gespannt. Durch Betätigung der Auslöse-Spule 24 wird die Aus-Klinke 23
entriegelt. Die Energie der Ausschaltfeder 7 schaltet den
Hochspannungsschalter 1 aus und bringt über das Verbindungsgestänge 20
den Haupthebel 19 in die Ausgangsstellung zurück. Die Nocke 18 mit der
Rolle 25 legt sich wieder in die für den Einschaltvorgang erforderliche
Ausgangslage. Ein hydraulischer Dämpfer 26 nimmt überschüssige
Ausschaltenergie auf.
Fig. 2 zeigt einen Hochspannungsschalter mit drei Polen 27, 28, 29, die
senkrecht auf einem Gehäuse 30 angebracht sind. In dem Gehäuse 30
befindet sich ein Gestänge, mit Hilfe dessen die beweglichen Schaltstücke
der drei Pole 27, 28, 29 zum Öffnen und Schließen des
Hochspannungsschalters 1 synchron bewegt werden. Unter dem Gehäuse 30
ist für jeden Pol 27, 28, 29 jeweils ein weiteres Gehäuse mit einer
elektronischen Schaltung 31 mit einem Mikroprozessor angeordnet. Die
elektronischen Schaltungen 31 sind über Kabel 32, 33 miteinander
verbunden. Sie übernehmen Meß- und Überwachungsfunktionen für den
Hochspannungsschalter 1. In dem Mikroprozessor der zu der rechten
Polsäule 29 gehörigen elektronischen Schaltung 31 läuft ein Programm ab,
das das Ein- und Ausschalten des Hochspannungsschalters 1 steuert.
Der ordnungsgemäße Programmablauf wird von einer Watchdog-Schaltung 34
überwacht.
Über eine zwischen den Polen 28 und 29 angebrachte Empfangsstation 35
werden von einem zentralen Sender ausgestrahlte Zeitsignale empfangen,
die zu der elektronischen Schaltung 31 der rechten Polsäule 29 geleitet
werden. Dadurch wird ein Schalten des Hochspannungsschalters 1 zu genau
festlegbaren Zeitpunkten ermöglicht.
Claims (9)
1. Antriebseinrichtung für ein elektrisches Schaltgerät mit einem durch
einen elektrischen Strom programmgesteuert betätigbaren Auslöser, der
eine Verschiebung eines beweglichen Kontaktstücks des Schaltgerätes in
die Einschaltstellung bzw. die Ausschaltstellung hervorruft, wobei im
Falle einer selbsttätig festgestellten Störung jegliche Schalthandlung des
Schaltgeräts gesperrt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch mehrere Auslöser zu der Antriebseinrichtung gehören können,
daß der Strom zur Betätigung jedes Auslösers über jeweils einen
Schalter (16a, 24a) geleitet wird, daß jeder Auslöser entweder eine
Ein-Klinke (15) oder eine Aus-Klinke (23) enthält, daß bei einem
Stromfluß die Ein-Klinke (15) bzw. die Aus-Klinke (23) gelöst wird, daß
dadurch mindestens ein unter der Wirkung einer gespannten
Einschaltfeder (14) bzw. einer gespannten Ausschaltfeder (7) stehendes
Element freigegeben und damit das bewegliche Kontaktstück (4) in die
Einschaltstellung bzw. die Ausschaltstellung bewegt wird, daß der
Programmablauf durch einen Mikroprozessor gesteuert wird, daß der
Mikroprozessor bei störungsfreiem Lauf des Programms in bestimmten
Zeitabständen eine Watchdog-Schaltung (16b) ansteuert und daß beim
Ausbleiben dieser Ansteuerung jeder Schalter (16a, 24a) geöffnet wird.
2. Antriebseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Ausbleiben der Ansteuerung ein akustisches und/oder ein
optisches Meldesignal ausgegeben wird.
3. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Programm Meß- und/oder Überwachungs- und/oder
Steuerungsaufgaben für das Schaltgerät ausführt.
4. Antriebseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltgerät ein Hochspannungsschalter (1) ist.
5. Antriebseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltgerät ein Mittelspannungsschalter ist.
6. Antriebseinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslöser mit der Aus-Klinke (23) eine Auslöse-Spule (24)
enthält und daß bei einem Stromfluß durch die
Auslöse-Spule (24) die Aus-Klinke (23) entriegelt wird.
7. Antriebseinrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach ihrer Entriegelung die Aus-Klinke (23) eine an einem
Haupthebel (19) befestigte, unter der Wirkung der gespannten
Ausschaltfeder (7) stehende Nocke (18) zu einer Drehbewegung
freigibt, so daß der Haupthebel (19) sich in eine zur
Ausschaltstellung des Hochspannungsschalters (1) gehörige Endlage
bewegt.
8. Antriebseinrichtung nach Anspruch 4, 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslöser mit der Ein-Klinke (15)
eine Auslöse-Spule (16) enthält
und daß bei einem Stromfluß durch die
Auslöse-Spule (16) die Ein-Klinke (15)
entriegelt wird.
9. Antriebseinrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach ihrer Entriegelung die
Ein-Klinke (15) durch die Energie der Einschaltfeder (14) eine
Drehbewegung einer Kurvenscheibe (17) freigibt, welche einen an
dem Haupthebel (19) befestigten Drehhebel bewegt, so daß zum
einen das bewegliche Kontaktstück (4)
in die Einschaltstellung bewegt und dabei eine Ausschaltfeder (7)
gespannt wird und zum andern ein an dem Haupthebel (19) befestigter
Vorsprung (22) in eine/die Aus-Klinke (23) einrastet.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AEG ENERGIETECHNIK GMBH, 60528 FRANKFURT, DE |
|
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ALSTOM ENERGIETECHNIK GMBH, 60528 FRANKFURT, DE |
|
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AREVA ENERGIETECHNIK GMBH, 60528 FRANKFURT, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20120601 |