DE4442162C1 - Fermentatives Verfahren zur Herstellung von Butteraroma und dessen Verwendung in Nahrungsmitteln - Google Patents
Fermentatives Verfahren zur Herstellung von Butteraroma und dessen Verwendung in NahrungsmittelnInfo
- Publication number
- DE4442162C1 DE4442162C1 DE4442162A DE4442162A DE4442162C1 DE 4442162 C1 DE4442162 C1 DE 4442162C1 DE 4442162 A DE4442162 A DE 4442162A DE 4442162 A DE4442162 A DE 4442162A DE 4442162 C1 DE4442162 C1 DE 4442162C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- fermentation
- whey
- citric acid
- phase
- production
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P7/00—Preparation of oxygen-containing organic compounds
- C12P7/24—Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carbonyl group
- C12P7/26—Ketones
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
- A23C21/00—Whey; Whey preparations
- A23C21/02—Whey; Whey preparations containing, or treated with, microorganisms or enzymes
- A23C21/026—Whey; Whey preparations containing, or treated with, microorganisms or enzymes containing, or treated only with, lactic acid producing bacteria, bifidobacteria or propionic acid bacteria
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23D—EDIBLE OILS OR FATS, e.g. MARGARINES, SHORTENINGS, COOKING OILS
- A23D7/00—Edible oil or fat compositions containing an aqueous phase, e.g. margarines
- A23D7/005—Edible oil or fat compositions containing an aqueous phase, e.g. margarines characterised by ingredients other than fatty acid triglycerides
- A23D7/0056—Spread compositions
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23L—FOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
- A23L27/00—Spices; Flavouring agents or condiments; Artificial sweetening agents; Table salts; Dietetic salt substitutes; Preparation or treatment thereof
- A23L27/20—Synthetic spices, flavouring agents or condiments
- A23L27/24—Synthetic spices, flavouring agents or condiments prepared by fermentation
- A23L27/25—Dairy flavours
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur biotechnischen Herstellung von Butter
aroma durch Fermentation eines molkehaltigen Mediums mit Mikroorganismen und
anschließender Weiterverarbeitung der Fermentationsbrühe zu einem festen Produkt
mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten im Nahrungsmittelbereich.
Eine Vielzahl von Lebensmittelzusatzstoffen basieren auf chemischen oder petroche
mischen Produkten. In den letzten Jahren haben die Verbraucher, bedingt durch die
Medien und ein sich änderndes Verbraucherbewußtsein, mehr und mehr eine kritische
Haltung gegenüber solchen Substanzen eingenommen. Werden diese Stoffe jedoch
durch Fermentationsverfahren mit Hilfe von Mikroorganismen, die schon lange in der
Lebensmittelindustrie etabliert sind, hergestellt, so können sie als "natürliche" Produkte
angesehen und auch beworben werden. Dies erhöht wesentlich die Akzeptanz beim
Endverbraucher.
In der milchverarbeitenden Industrie fallen große Mengen an Molke an, welche als
Produktionsrückstand mit geringer Wertschöpfung zu betrachten ist. Eine Entsorgung
kann durch Einleitung ins Abwassersystem erfolgen, ist aber wegen des hohen Sauer
stoffbedarfs im Klärbetrieb äußerst unerwünscht. Vielfach wird deshalb Molke zu Mol
kepulvern oder Konzentraten unterschiedlicher Qualität, die überwiegend als Tierfutter
verwendet werden, weiterverarbeitet. Wegen des hohen Energiebedarfs bei der Ver
dampfung des enthaltenen Wassers sind solche Produkte aber ökonomisch wenig
interessant. Eine alternative Verwendung von Molke, z. B. als Fermentationsmedium für
Mikroorganismen, würde hingegen zu einer Veredelung der Molke und zur Herstellung
von Produkten mit erheblich höherer Wertschöpfung führen.
Butteraroma, als ein natürliches Komplexaroma, verstärkt und bereichert in Lebensmit
teln das organoleptische Erscheinungsbild. Zur geschmacklichen Verbesserung von
Lebensmitteln wird daher neben "chemisch hergestellten" reinem Diacetyl, vor allem ein
durch Fermentation von Citronensäure in verschiedenen Medien mit Mikroorganismen
hergestelltes Gemisch von Diacetyl mit anderen Aromabegleitstoffen verwendet. Die
Hauptkomponente am Butteraroma ist Diacetyl (2,3-Butandion) und Acetoin (3-
Hydroxy-2-butanon). Entscheidend für eine typische Ausprägung von Geschmack und
Geruch sind allerdings noch zusätzliche Anteile an Milchsäure, Acetaldehyd, leicht
flüchtigen organischen Verbindungen, sowie weitere Stoffe, die beim Abbau von Milch
zucker, Proteinen und Fetten während der Rahmreifung beim Buttern gebildet werden,
oder als Inhaltsstoffe im verwendeten Medium vorliegen und zur Aromabildung beitra
gen. Die Geruchs- und Geschmackseigenschaften werden entscheidend durch das
eingesetzte Material und die gebildete Diacetylmenge bestimmt.
Die Fähigkeit zur Diacetylbildung ist bei einer ganzen Reihe von Organismen verbreitet.
Vorrangig zu nennen sind hier die in großem Maßstab in der milchverarbeitenden
Industrie verwendeten Bakterienstämme der Arten Streptococus lactis, Leuconostoc
cremoris und Leuconostoc citrovorum.
Auch Organismen der Arten Lactobacillus brevis, Lactobacillus plantarum, Leuconostoc
dextranicum und Saccharomyces cerevisiae sind in der Lage Diacetyl zu bilden (E. B.
Collins, J. Dairy Science, 55, 1022-1028 (1971) und G. M. Kempler, Advances in
Applied Microbiol., 29, 29-51 (1983)). Desweiteren wird z. B. der Organismus Enter
obacter cloacae für die Synthese von Diacetyl und Acetoin im Labormaßstab eingesetzt
(Gupta et al., Biotechnologie and Biöengeneering, 20, 1896-1901 (1978)).
Es ist bekannt, daß Diacetyl in Milchprodukten durch die Fermentation aus Citrat mit
Mikroorganismen der Gattungen Leuconostoc spec., Streptococcus diacetylactis und
Streptococcus cremoris gebildet wird (M. Y. Pack et al., J. Dairy Science, 51, 339-344
(1967), EP 0 247 646, EP 0483 888 und JP 01-168256). Durch Zugabe von
zusätzlichem Citrat erhöht sich laut E. B. Collins, J. Dairy Science, 55, 1022-1028
(1971), die Menge an gebildetem Diacetyl.
Auch die Verwendung anderer Zusätze, z. B. verschiedener Metallsalze, von Butterfett
und Häm-Verbindungen aus unterschiedlichen Quellen, führen nach Angaben der
jeweiligen Autoren zu Produkten, die als Butteraroma bezeichnet werden können. Es
sind mehrere Verfahren bekannt, mit denen Butteraroma auf fermentativem Wege her
gestellt werden kann:
Starterkulturdestillate sind als geschmacksgebende Zusätze für Margarine, Süßrahm
butter und andere Produkte, schon seit langem beschrieben (Jönsson et al., Milchwis
senschaft, 35.8, 461-465 (1980)). Nachteilig hierbei ist die Produktion großer Mengen
an Rückständen. Auch ist die Menge an Diacetyl so gering, daß zumindest in älteren
Verfahren, der Diacetylgehalt durch Oxidation von Acetoin mit Hilfe von FeCl₃ künstlich
erhöht wird, was zu Aromadefekten führen kann.
Ein aus süßer Molke, fermentativ hergestelltes Butteraroma (US-Patent 4,670,267)
dient zur geschmacklichen Verfeinerung von Margarine und Fetten. Nachteilig sind die
großen Menge an den für die Herstellung benötigten Grundstoffen Sahne, Milchfett und
Lipase-behandeltes Butterfett. Desweiteren erhält man nur ein flüssiges bis pastoses
Produkt, das sich zwar für die Aromatisierung von Margarine und Speisefetten eignet,
aber für die Anwendung in anderen Produkten weniger geeignet ist.
Ein anderes Verfahren verwendet einen der Bakterienstämme Lactococcus, Lactobacil
lus, oder Leuconostoc (Patent EP 0 430 406) für die fermentative Produktion von But
teraroma, ausgehend von Molkepulver. Nachteilig ist aber der notwendige, zusätzliche
Einsatz von Eisen-Porphyrinen, oder Häm-Proteinen, tierischen Geweben (Leber, Nie
ren, bzw. Extrakte daraus) oder Blut, die im Endprodukt verbleiben, was die Akzeptanz
beim Endverbraucher verringert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein fermentatives Verfahren zur
Herstellung von Butteraroma zu finden, das die oben genannten Nachteile vermeidet
und von preiswerter Molke ausgeht.
Dabei sollen keine zusätzlichen Stoffe zur Anwendung kommen, die nicht lebensmit
teltauglich sind, oder welche die Akzeptanz beim Endverbraucher herabsetzen. Das
erfindungsgemäße Produkt dieses Verfahrens soll rückstandsfrei in Wasser löslich sein,
als freifließender oder rieselfähiger Feststoff vorliegen und sich somit praktisch und
vielseitig transportieren, lagern und mit anderen Produkten mischen oder ihnen
zusetzen lassen.
Diese Aufgaben werden durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst und durch
die der Unteransprüche 2-5 gefördert.
Entscheidend für die Durchführung des Verfahrens ist die Trennung in zwei zeitlich
voneinander unterscheidbaren und aufeinander folgenden Phasen. Die als Vermeh
rungsphase und Produktionsphase bezeichneten Phasen werden im folgenden näher
erläutert.
Bevorzugte Mikroorganismen für die Durchführung der Fermentation nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren sind Organismen mit der Fähigkeit Lactose abzubauen.
Insbesondere sind dies Organismen, die den Gattungen Leuconostoc, Streptococcus,
Lactococcus und anderen in der Lebensmittelindustrie angewandten Gattungen ange
hören.
Als Produktionsmedium dienen süße oder saure Molke, bzw. Konzentrate, Permeate
oder Pulver davon, oder sonstige molkehaltigen Substrate. Die bevorzugte Lactose
konzentration im Medium liegt zwischen 5 und 200 g/l. Insbesondere wird ein Lactose
gehalt von 10 g/l selten unterschritten, wobei ein Gehalt von 10 bis 60 g/l besonders
bevorzugt sein kann. Als im allgemeinen zweckmäßig hat sich eine Lactosekonzentra
tion im Medium von 30 bis 40 g/l bewährt.
Dem Fermentationsmedium können für das Wachstum der Organismen förderliche
Substanzen, im allgemeinen Hefe, Hefeextrakt, Hefeautolysat, oder ein vergleichbares
Produkt, zugegeben werden. Bevorzugte Mischungsverhältnisse von molkehaltigem
Medium zu wachstumsfördernder Substanz liegen im Bereich von 0,1 bis 2 Gewichts
prozent. Als zweckmäßig hat sich eine Menge von ca. 0,75 Gewichtsprozent erwiesen.
Gegebenenfalls können im Verfahren der Erfindung weitere Hilfsmittel im Fermentati
onsansatz mitverwendet werden. Beispiele hierfür sind Antischaummittel, wie Silikonöl
Sojabohnenöl, Calcium- und Magnesiumverbindungen sowie pH-Regulierungsmittel.
Beimpft werden die Produktionsmedien mit einer Vorkultur in handelsüblichem MRS-
Medium oder mit Vorkulturmedium derselben Zusammensetzung wie das Produktions
medium. Die Animpfmenge liegt zweckmäßigerweise im Bereich zwischen 0,1 und 5
Volumenprozent, insbesondere bei 2 Volumenprozent. Die Temperatur liegt während
der Vermehrungsphase im Bereich von 25 bis 37 °C, insbeson
dere bei etwa 28°C. Der pH-Wert wird im schwachsauren Bereich gehalten,
bei pH 5,0 bis 6,8, insbesondere bei pH 5,5.
Für die Regulation des pH-Wertes können folgende Korrekturmittel dienen: Citronen
säure, bzw. Salze der Citronensäure, Calciumcarbonat, Calciumhydroxid, bzw. deren
handelsüblicher Mischungen mit Calciumoxid, oder mit Hydroxiden und Carbonaten
anderer Alkali- und Erdalkalimetalle. Die Auswahl und Abstimmung des geeigneten
Korrekturmittels wird einerseits durch die erfindungsgemäß gewünschte Aufarbeitung
der Fermentationsbrühe zu einem Produkt ohne feste Rückstände bestimmt, anderer
seits kann jedoch auch die beabsichtigte Verwendung für den Lebensmittelbereich für
die Auswahl berücksichtigt werden. Wird beispielsweise daran gedacht, die Fermentati
onsbrühe als Ganzes, eventuell durch Sprühtrocknung, in eine trockene Form zu über
führen, so kann es bevorzugt sein, mit Oxiden, Hydroxiden oder Carbonaten von Erdal
kalimetallen zu arbeiten, insbesondere mit Calciumhydroxidhaltigen Korrekturmitteln.
Die bevorzugte Fermentationsdauer beträgt für die Vermehrungsphase 8 bis 25 Stun
den, zweckmäßigerweise ca. 16 Stunden.
In der auf die Vermehrungsphase folgenden Produktionsphase wird das erfindungsge
mäße Butteraroma produziert.
Die Temperatur wird nach Beendigung der Vermehrungsphase über einen Zeitraum
von ca. 0,5 bis 4 Stunden abgesenkt, wobei ein Zeitraum von ca. 2 Stunden bevorzugt
sein kann. Die bevorzugte Fermentationstemperatur liegt während der Produktions
phase im Bereich von 3 bis 26°C, insbesondere bei etwa 16°C
± 10°C. Der pH-Wert wird auf einen Wert im sauren Bereich der pH-Skala abgesenkt,
auf einen Wert von pH 4,3 bis 5,2. Insbesondere hat sich die
Absenkung des pH-Wertes während der Produktion auf pH 4,6 ± 0,3 als allgemein
zweckmäßig erwiesen. Die Erniedrigung des pH-Wertes erfolgt durch Zugabe von
Citronensäure bzw. ihren Salzen. Bevorzugte Dosierungen liegen im Bereich von 0,01
bis 2%, bezogen auf das Gesamtvolumen des Produktionsansatzes. Insbesondere
beträgt die Zugabemenge wenigstens 0,1%, wobei Zugabemengen von 0,4 bis 0,8%,
bezogen auf das Gesamtvolumen, besonders bevorzugt sein können.
Weiterhin ist Bestandteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß im Verlauf der Pro
duktionsphase Acetat, Citrat und/oder Pyruvat bzw. die entsprechenden organischen
Säuren kontinuierlich oder diskontinuierlich zudosiert werden, um deren Verbrauch in
der Fermentationslösung durch Umwandlung in Diacetyl und Acetoin auszugleichen.
Während der Produktionsphase wird ein sauerstoffhaltiges Gas, insbesondere Luft, mit
herkömmlichen Mitteln in den Produktionsfermenter mit 0,2 bis 0,4 V/Vm
(Volumen/Volumen × Minute) eingeführt. Die bevorzugte Sauerstoffsättigung, die im
Medium erreicht wird, liegt im Bereich zwischen 0,1 und 80%, wobei eine Sau
erstoffsättigung zwischen 10 und 50% besonders bevorzugt sein kann. Als im allge
meinen zweckmäßig hat sich eine Sauerstoffsättigung im Bereich zwischen 10 und 30
% erwiesen.
Die Fermentationsdauer für die Produktionsphase liegt im Zeitraum von 20 bis
150 Stunden, kann aber auch länger sein, wobei zweckmäßigerweise Fermentations
zeiten von ca. 70 bis 90 Stunden bevorzugt sein können.
Direkt nach Beendigung der Fermentation kann die Aufarbeitung zu einem handelsfä
higen Produkt, durch Überführung der Fermenterbrühe in ein trockenes Pulver oder
Granulat erfolgen. Verwendung finden können alle bekannten Aufarbeitungs- und
Trocknungsmethoden. Vorzugsweise wird dazu das Verfahren der Sprühtrocknung
angewendet.
Gegenüber anderen handelsüblichen Butteraromen, zeichnet sich das nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren hergestellte Butteraroma dadurch aus, daß es ein Fermen
tationsprodukt ist, welches frei von chemischen Zusätzen ist und dem komplexen
Aroma von natürlicher Butter sehr nahe kommt. Aus diesem Grunde und durch die
Verwendung von Produktionsmedien, die lebensmitteltauglich sind und von Organis
men, die in lebensmittelverarbeitenden Betrieben verbreitet und eingeführt sind, kann
das erfindungsgemäß erzeugte Butteraroma als natürliches Butteraroma bezeichnet
und vermarktet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Produktion von Butteraroma ist von besonderem
Wert für die Veredelung von Molke und molkehaltigen Substraten, insbesondere zur
Verwertung dieser, in der Milch- und Molkereiwirtschaft in großen Mengen anfallenden
Stoffe. Dadurch zeichnet es sich besonders vor anderen Verfahren aus.
Das durch das erfindungsgemäße Verfahren produzierte Butteraroma eignet sich zum
Einsatz in Nahrungsmitteln als geschmacksgebende oder geschmacksverstärkende
Komponente. In einer Anwendungsform des erfindungsgemäß erzeugten Butteraromas
kann ein teilweiser oder vollständiger Ersatz von natürlicher Butter erreicht werden.
Erfindungsgemäß kann das hergestellte Fermentationsprodukt zur Herstellung von
kalorienreduzierte und/oder cholesterinfreie oder -armen Nahrungsmitteln
verwendet werden. Diese Produkte bieten das volle Butteraroma, ohne
daß natürliche Butter verwendet wird.
In einer besonderen Anwendungsform des erfindungsgemäß hergestellten Butteraromas können
auch Produkte hergestellt werden, bei denen bislang der Einsatz von natürlicher Butter
nicht möglich war. Der Vorteil solcher Produkte kann beispielsweise in einer längeren
Haltbarkeit liegen, weil keine oxidierbaren Fette zum Einsatz kommen, die ranzig wer
den können.
Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung. Sämtliche Prozentanga
ben beziehen sich auf Gewichtsprozent, sofern keine anderen Angaben gemacht sind.
Von einer Schrägagarkultur, einer handelsüblichen Starterkultur aus verschiedenen
Milchsäurebakterien werden mit einer Impföse 40 ml handelsübliches MRS-Medium
beimpft und bei 30°C aerob inkubiert. Nach 24 h wird mit dieser Kulturlösung ein Fer
menter beimpft in dem 2 l Produktionsmedium der folgenden Zusammensetzung (pro
Liter) vorgelegt sind:
60 g handelsübliches saures Molkepulver
1 ml handelsübliches Sojaöl
7,5 g Hefeextrakt (getrennt autoklaviert).
60 g handelsübliches saures Molkepulver
1 ml handelsübliches Sojaöl
7,5 g Hefeextrakt (getrennt autoklaviert).
Der Fermenter wird mit 400 Upm gerührt. Die Temperatur wird während der Vermeh
rungsphase auf 28°C eingestellt und der pH-Wert durch Zudosieren von Kalkmilch auf
pH 5,5 gehalten.
Nach 16stündiger Fermentationszeit wird die Produktionsphase durch Erniedrigung der
Temperatur auf 16°C innerhalb eines Zeitraumes von 2 Stunden eingeleitet. Gleichzei
tig wird durch sterile Zugabe von 36,8 ml 50%iger Citronensäure der pH-Wert auf 4,6
eingestellt und mit Hilfe von 20%iger Citronensäure als Korrekturmittel über die
gesamte Zeit der Temperaturabsenkung gehalten. Die Sauerstoffsättigung des Medi
ums wird auf 20% eingestellt.
Während der Produktionsphase wird zusätzlich nach einem bestimmten Dosierungs
plan 20%ige Citronensäurelösung kontinuierlich zudosiert. Der Dosierungsplan sieht
folgendermaßen aus:
0 h bis 2 h: 3,75 ml/h
2 h bis 3 h: 2,25 ml/h
3h bis 5,5h: 1,5 ml/h
ab 5,5 h: 0,6 ml/h.
2 h bis 3 h: 2,25 ml/h
3h bis 5,5h: 1,5 ml/h
ab 5,5 h: 0,6 ml/h.
Nach 100 Stunden ist die Fermentation beendet, wobei der Diacetylgehalt der Fer
menterbrühe 498 mg/l erreicht.
Der Fermenterinhalt wird anschließend in einem handelsüblichen Laborsprühtrockner
sprühgetrocknet. Das Produkt ist ein helles, creme-weißes, freifließendes Pulver. Die
Wiederfindungsrate an Diacetyl beträgt 55% bei einer Konzentration von 2,75 g pro kg
sprühgetrocknetes Pulver. Die Einsatzmenge als Lebensmittelzusatzstoff beträgt ca.
2%.
In der beigefügten Fig. 1 ist ein Diagramm zum Fermentationsverlauf des erfindungs
gemäßen Verfahrens in der Produktionsphase, wie im Beispiel 1 beschrieben, wieder
gegeben, das die Wechselbeziehung veranschaulicht zwischen der produzierten Men
ge an Diacetyl in mg/l und der nachgewiesenen freien Citratmenge in g/l, in Abhängig
keit von der Kultivierungsdauer in Stunden während der Kultivierung.
Eine Kultur mit einer anderen Starterkultur wird - wie im Beispiel 1 beschrieben - in
MRS-Medium vorkultiviert und anschließend fermentiert. Am Ende der 78 Stunden
dauernden Produktionsphase werden 380 mg/l Diacetyl gebildet. Die Aufarbeitung zum
Trockenprodukt erfolgt wie in Beispiel 1.
Die im Beispiel 1 beschriebene Kultur wird in MRS-Medium vorkultiviert und anschlie
ßend fermentiert.
Die Vermehrungsphase dauert 22 Stunden. Während der Produktionsphase wird
zusätzlich nach folgendem Dosierungsplan 50%ige Citronensäurelösung kontinuierlich
zudosiert:
0 h bis 3 h: 15 ml/h
3 h bis 6,5 h: 6 ml/h
6,5 h bis 30,7 h: 2,5 ml/h
ab 30,7 h: keine weitere Zudosierung.
3 h bis 6,5 h: 6 ml/h
6,5 h bis 30,7 h: 2,5 ml/h
ab 30,7 h: keine weitere Zudosierung.
Während der 47 Stunden dauernden Produktionsphase werden 344 mg/l Diacetyl
gebildet. Die Aufarbeitung zum Trockenprodukt erfolgt wie in Beispiel 1.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von natürlichem Butteraroma, erhältlich durch Fermen
tation von Molke, Molkekonzentrat, Molkepermeat, süßem oder saurem Molkepul
ver oder sonstigen molkehaltigen Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß
Lactose verwertende Mikroorganismen eingesetzt werden, die
- a) in einer 8 bis 25 Stunden dauernden Vermehrungsphase, bei einer Temperatur von 25 bis 37°C und einem pH-Wert von 5,0 bis 6,8, Biomasse bilden
- b) in der darauffolgenden, 20 bis 150 Stunden dauernden Produktionsphase bei einem pH-Wert zwischen 4,3 und 5,2 nach einem Temperaturshift auf eine Temperatur im Bereich von 3 bis 26°C weiterfermentiert wird und die Sauer stoffsättigung des Mediums auf einen Wert im Bereich zwischen 0,1 und 80% eingestellt wird, wobei der pH-Wert zu Beginn der Produktionsphase durch Zugabe von Citronensäure und/oder ihren Salzen, in den sauren Bereich erniedrigt wird und im Verlauf der Produktionsphase kontinuierlich oder diskontinuierlich Essigsäure, Citronensäure, Bernsteinsäure, Acetat, Citrat und/oder Pyruvat entsprechend ihrem Verbrauch in der Fermentationslösung zudosiert werden, wobei sich das Butteraroma bildet,
- c) der pH-Wert mit folgenden Korrekturmitteln, einzeln oder in Kombination, reguliert wird: Citronensäure, Salze der Citronensäure, Calciumcarbonat, Calciumhydroxid, oder deren handelsüblicher Mischungen mit Calciumoxid, oder mit Hydroxiden und Carbonaten anderer Alkali- und Erdalkalimetalle.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fermentations
medium Hefe, Hefeextrakt oder Hefeautolysat enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermeh
rungsphase bei einer Temperatur von 28°C und einem pH-Wert von 5,5 und die
Produktionsphase bei einer Temperatur von 16°C und einem pH von 4,6 durch
geführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Fermentationsbrühe ein Gehalt an Diacetyl von 40 bis 5000 mg/l,
vorzugsweise 100 bis 1000 mg/l, insbesondere 300 bis 500 mg/l, erreicht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte
Fermentationsbrühe, durch Sprühtrocknung ohne Abtrennung der übrigen
Bestandteile, zu einem handelsfähigen Produkt weiterverarbeitet wird.
6. Verwendung des nach Anspruch 1 bis 5 hergestellten Fermentationsprodukts zur Herstellung
von kalorienreduzierten und/oder cholesterinfreien oder -armen Nahrungsmitteln
mit Buttergeschmack.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4442162A DE4442162C1 (de) | 1994-11-26 | 1994-11-26 | Fermentatives Verfahren zur Herstellung von Butteraroma und dessen Verwendung in Nahrungsmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4442162A DE4442162C1 (de) | 1994-11-26 | 1994-11-26 | Fermentatives Verfahren zur Herstellung von Butteraroma und dessen Verwendung in Nahrungsmitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4442162C1 true DE4442162C1 (de) | 1996-04-11 |
Family
ID=6534249
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4442162A Expired - Fee Related DE4442162C1 (de) | 1994-11-26 | 1994-11-26 | Fermentatives Verfahren zur Herstellung von Butteraroma und dessen Verwendung in Nahrungsmitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4442162C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19850822A1 (de) * | 1998-11-04 | 2000-05-11 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Eindämmung der Schaumbildung bei Handhabung und Vergärung von vergärbarem organischem Material |
WO2000072691A2 (en) * | 1999-05-27 | 2000-12-07 | General Mills, Inc. | Dairy products and method of preparation |
US7776370B2 (en) | 2005-09-01 | 2010-08-17 | Kraft Foods Global Brands Llc | Heat-stable flavoring components and cheese flavoring systems incorporating them |
US8703217B2 (en) | 2006-03-31 | 2014-04-22 | Kraft Foods Group Brands Llc | Methods for rapid production and usage of biogenerated flavors |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4670267A (en) * | 1985-04-18 | 1987-06-02 | Lever Brothers Company | Fermented-whey butter flavoring |
EP0247646A1 (de) * | 1986-04-25 | 1987-12-02 | Unilever N.V. | Geschmackszusammensetzung, Verwendung und Herstellung davon |
EP0430406A2 (de) * | 1989-11-28 | 1991-06-05 | Meiji Milk Products Company Limited | Verfahren zur fermentativen Herstellung von Diacetyl und Acetoin unter Verwendung von Milchsäurebakterien |
EP0483888A2 (de) * | 1990-08-13 | 1992-05-06 | Unilever N.V. | Verfahren zur Zubereitung eines Aroma-Produkts, das Alpha-Acetomilchsäure enthält |
-
1994
- 1994-11-26 DE DE4442162A patent/DE4442162C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4670267A (en) * | 1985-04-18 | 1987-06-02 | Lever Brothers Company | Fermented-whey butter flavoring |
EP0247646A1 (de) * | 1986-04-25 | 1987-12-02 | Unilever N.V. | Geschmackszusammensetzung, Verwendung und Herstellung davon |
EP0430406A2 (de) * | 1989-11-28 | 1991-06-05 | Meiji Milk Products Company Limited | Verfahren zur fermentativen Herstellung von Diacetyl und Acetoin unter Verwendung von Milchsäurebakterien |
EP0483888A2 (de) * | 1990-08-13 | 1992-05-06 | Unilever N.V. | Verfahren zur Zubereitung eines Aroma-Produkts, das Alpha-Acetomilchsäure enthält |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
JP 01-168 256 (Abstract) * |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19850822A1 (de) * | 1998-11-04 | 2000-05-11 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Eindämmung der Schaumbildung bei Handhabung und Vergärung von vergärbarem organischem Material |
DE19850822B4 (de) * | 1998-11-04 | 2005-06-09 | Wacker-Chemie Gmbh | Verfahren zur Eindämmung der Schaumbildung bei Handhabung und Vergärung von vergärbarem organischem Material zur Biogaserzeugung |
WO2000072691A2 (en) * | 1999-05-27 | 2000-12-07 | General Mills, Inc. | Dairy products and method of preparation |
WO2000072691A3 (en) * | 1999-05-27 | 2001-05-25 | Gen Mills Inc | Dairy products and method of preparation |
US7776370B2 (en) | 2005-09-01 | 2010-08-17 | Kraft Foods Global Brands Llc | Heat-stable flavoring components and cheese flavoring systems incorporating them |
US8703217B2 (en) | 2006-03-31 | 2014-04-22 | Kraft Foods Group Brands Llc | Methods for rapid production and usage of biogenerated flavors |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Jespersen et al. | Significance of yeasts and moulds occurring in maize dough fermentation for ‘kenkey’production | |
Stamer et al. | Growth rates and fermentation patterns of lactic acid bacteria associated with the sauerkraut fermentation | |
US20210324428A1 (en) | Lactobacillus paracasei and uses thereof | |
EP2262383B1 (de) | Erfrischungsgetränk | |
EP0072010B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von D-Milchsäure unter Verwendung von Lactobacillus bulgaricus DSM 2129 | |
DE4442162C1 (de) | Fermentatives Verfahren zur Herstellung von Butteraroma und dessen Verwendung in Nahrungsmitteln | |
US3966554A (en) | Process for the production of a protein-vitamin concentrate by using yeasts from animal or vegetable fats and for its transformation into a product | |
CH668887A5 (en) | Prodn. of sugar free or low sugar fruit juice - by fermentation with yeast to carbon di:oxide and water stage, avoiding ethanol prodn. | |
WO2014118190A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines sauergutes, sauergut, verfahren zur herstellung einer maische oder würze, maische oder würze, verfahren zur herstellung eines getränks, getränk, verfahren zur herstellung eines konzentrats, konzentrat | |
EP2950664A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines nahrungsmittels sowie das damit hergestellte nahrungsmittel und verwendung von milchsäurebakterien, eines sauerguts, einer maische, einer würze, eines getränks oder eines konzentrats | |
KR101723959B1 (ko) | 락토코커스 라피노락티스를 유효성분으로 포함하는 숙취개선용 식품조성물 | |
EP1625794A1 (de) | Erhöhter Vitamingehalt in fermentiertem Milchpodukt | |
JPS603805B2 (ja) | 野菜類の塩味性漬物の製造法 | |
US2449142A (en) | Method for improving the yield of riboflavin in fermentation processes | |
DE3048438A1 (de) | Fermentierte milch und verfahren zu ihrer herstellung | |
US2449141A (en) | Production of riboflavin by fermentation processes | |
EP0486776A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Lebensmittelaromen | |
DE10257385B4 (de) | Getränkegrundstoffe, deren Zwischenprodukte, daraus resultierende Getränke und ein Verfahren zu deren Herstellung | |
Parrondo et al. | Whey vinegar | |
DE2621527C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von hochprozentigen Spirituosen | |
RU1805860C (ru) | Закваска дл квашени плодов и способ квашени | |
KR100187450B1 (ko) | 감귤 양조 식초 및 이의 제조방법 | |
LV12672B (lv) | Uzturvielu produkts un ta iegusanas panemiens | |
CN113061512A (zh) | 一种多菌种复合发酵蜂蜜醋的方法 | |
JPH0428338B2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |