DE4442141A1

DE4442141A1 - Verfahren zum Aufbereiten von zu entsorgenden Bauteilen

Info

Publication number: DE4442141A1
Application number: DE19944442141
Authority: DE
Inventors: Volkhard Dipl Ing Stieb
Original assignee: PERZL PETER ELEKTROTECH GmbH
Current assignee: PERZL PETER ELEKTROTECH GmbH
Priority date: 1994-11-26
Filing date: 1994-11-26
Publication date: 1996-05-30

Description

Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand ein Verfahren zum Aufbereiten von zu entsorgenden Bauteilen, die sowohl aus festen als auch aus schmelzbaren Bestandteilen bestehen.

Bevor derartige, aus mehreren unterschiedlichen Bestandteilen be stehende Bauteile entsorgt oder deren Bestandteile wieder verwer tet werden können, ist es notwendig, die unterschiedlichen Be standteile voneinander zu trennen. Handelt es sich dabei unter anderem auch um schmelzbare, im allgemeinen die anderen festen Bestandteile miteinander verbindende Materialien, so hat man bisher die zu entsorgenden Bauteile soweit erhitzt, daß sich die schmelzbaren Bestandteile verflüssigten und so von den übrigen Bestandteilen trennten. Eine solche Erhitzung der schmelzbaren Bestandteile, die im allgemeinen in einem Ofen oder auch mittels Gasbrenner erfolgt hat jedoch eine erhebliche Umweltbelastung durch Abgase, Rauch und Geruch zur Folge.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, diese bisher bestehenden Schwierigkeiten zu beseitigen und ein Verfahren zu schaffen, mittels dessen sich die schmelzbaren Bestandteile mög lichst umweltfreundlich aber auch leicht und mühelos von den an deren festen Bestandteilen der betreffenden Bauteile trennen las sen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die be treffenden Bauteile in eine aus den schmelzbaren Bestandteilen be stehende Schmelze eingegeben werden und so lange in dieser ver bleiben, bis die schmelzbaren Bestandteile der Bauteile ebenfalls geschmolzen und von der Schmelze aufgenommen worden sind und die anderen, von diesen schmelzbaren Bestandteilen befreiten und noch festen Bestandteile aus der Schmelze herausgenommen werden kön nen. Bei diesem Verfahren werden also weder Gase noch offene Flammen od. dgl., sondern lediglich die Wärme einer bereits er hitzten Schmelze benutzt, um die noch in ihrem festen Zustand be findlichen schmelzbaren Bestandteile in einen flüssigen Zustand überzuführen. Abgesehen davon, daß die Maximaltemperatur dabei allein durch die Temperatur der Schmelze bestimmt ist, treten keine weiteren höheren Temperaturen auf, die eventuell noch zu sätzliche Verbrennungsvorgänge bewirken.

Das vorliegende Verfahren ist dabei insbesondere für zu entsor gende Kabelteile, insbesondere also Kabelmuffen geeignet, deren einzelne festen Bestandteile durch eine besondere Vergußmasse zu sammengehalten werden. In diesem Fall besteht die Schmelze dann aus einer Vergußmasse mit einer Temperatur von etwa 200°-300° C.

Bei einer beispielsweisen Bearbeitung solcher Kabelmuffen werden zunächst die aus Grauguß oder Kunststoffen bestehenden Schalen geöffnet, die Schalen aus Kunststoff entfernt und die Innenmuffen perforiert. Sodann werden die Gußschalen, die feste Vergußmasse, die Innenmuffen und die Kabelteile mit deren Verbindungsteilen in eine durch Strom, Gas oder Öl beheizte, mit flüssigem Bitumen gefüllte Wanne eingetaucht, wobei das als Schmelze dienende Bitu menbad dann eine Temperatur von etwa 200-300°C aufweist. Wäh rend einer ausreichenden Verweilzeit schmilzt die Vergußmasse von den restlichen Bauteilen ab und wird zusammen mit einer even tuellen Ölisoliermasse von der Schmelze aufgenommen. Die anderen Bestandteile können sodann aus der Schmelze herausgenommen und zum Abtropfen und Erkalten abgestellt werden. Ist dieses gesche hen, so werden diese verschiedenen Bestandteile mechanisch sor tiert und können einer weiteren Verwertung zugeführt werden.

Die bei dem Abschmelzvorgang entstehende verflüssigte Vergußmasse sowie die eventuell in den Muffen befindliche vorhandene Öliso liermasse verbinden sich mit der in der Wanne befindlichen Bitu menschmelze zu einem homogenen Bitumengemisch. Von diesem homoge nen Bitumengemisch wird dann der während der Aufarbeitung der Ka belmuffen entstehende Überschuß abgenommen und ebenfalls einer weiteren Aufbereitung zugeführt.

Durch dieses erfindungsgemäße Verfahren können derartige Gußmuf fen annähernd einer 100%igen Verwertung zugeführt werden, wobei bei Kunststoffmuffen die Verwertungsquote allerdings insofern niedriger ist, als die Kunststoffteile nicht sortenrein gewonnen werden können.

Claims

1. Verfahren zum Aufarbeiten von zu entsorgenden Bauteilen, die sowohl aus festen als auch aus schmelzbaren Bestandteilen beste hen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile in eine aus den schmelzbaren Bestandteilen bestehende Schmelze eingegeben werden und so lange in derselben verbleiben, bis die schmelzbaren Be standteile der Bauteile ebenfalls geschmolzen und von der Schmel ze aufgenommen worden sind und die anderen, von diesen schmelzba ren Bestandteilen befreiten und noch festen Bestandteile aus der Schmelze herausgenommen werden können.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bau teile elektrischer oder elektronische Anlagen oder Geräte in eine aus den schmelzbaren Bestandteilen bestehende Schmelze eingegeben werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus mehreren unterschiedlichen und durch eine Vergußmasse miteinander verbundenen Bestandteilen bestehende Kabelteile, insbesondere Ka belmuffen in eine aus der Vergußmasse bestehende Schmelze einge geben werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze aus einer Heißvergußmasse oder einer Kaltvergußmasse auf Bitumenbasis besteht.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Schmelze auf eine Temperatur von 200° bis 300°C erhitzt wird.

6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine der Aufnahme der Schmelze dienende, insbesondere durch Strom, Öl oder Gas beheizbare Wanne aufweist.