DE4207328A1 - Schmelzbad zum Zerlegen von Gegenständen, die aus thermoplastischen Kunststoffen und anderen Werkstoffen bestehen - Google Patents
Schmelzbad zum Zerlegen von Gegenständen, die aus thermoplastischen Kunststoffen und anderen Werkstoffen bestehenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B49/00—Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated
- C10B49/14—Destructive distillation of solid carbonaceous materials by direct heating with heat-carrying agents including the partial combustion of the solid material to be treated with hot liquids, e.g. molten metals
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- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B53/00—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form
- C10B53/07—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form of solid raw materials consisting of synthetic polymeric materials, e.g. tyres
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
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- Processing And Handling Of Plastics And Other Materials For Molding In General (AREA)
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Description
Es gibt eine große Menge von Bauteilen, deren Träger oder Gehäuse aus
thermoplastischen Kunststoffen bestehen, deren Bestückung jedoch aus
anderen Werkstoffen, in erster Linie aus Metallen, besteht, oder um
gekehrt. Besonders typische Beispiele finden sich im Feingerätebau und in
der Elektronik, z. B. bei Leiterplatten für elektronische Schaltungen.
Hier sind sehr viele Kleinteile auf einer Trägerplatte befestigt, die einzeln
zu entnehmen sehr aufwendig erscheint, da zudem ihr Wert vor allem in
den Werkstoffen steckt, aus denen sie hergestellt sind.
Aber auch viele sonstige Geräte und Vorrichtungen bestehen beispiels
weise aus einem Kunststoffgehäuse und Motoren, die aus Eisen und Kupfer
bestehen. Darüberhinaus gibt es aber auch Bauteile aus Metallen und
anderen Werkstoffen, die mit Kunststoffen beschichtet sind.
Bisher sind schon eine Reihe von Verfahren bekannt, die sich die Trennung
von Kunststoffen von anderen Werkstoffen zum Ziel gesetzt hatten. Erwähnt
sei hier z. B. Pyrolyse, Hydrolyse, Abbrennen. Diese Verfahren haben sich
in der Praxis aus verschiedensten Gründen nicht durchsetzen können.
Auch die mechanische Zerkleinerung mit anschließender mechanischer
Trennung wird vorgeschlagen. Jedoch ist dieses Verfahren mit hohen
Kosten verbunden.
Das neuartige Verfahren löst die Aufgabe, Kunststoffe, aber auch Gummi,
aus dem Verbund oder der Kombination mit anderen Werkstoffen so zu
trennen, daß sowohl die stoffliche Wiederverwendung der Kunststoffe als
auch der anderen Werkstoffe ermöglicht wird. Das Verfahren macht sich
den verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt der thermoplastischen Kunst
stoffe zu nutzen.
In der deutschen Patentanmeldung P 42 03 052.8 ist ein Schmelzbad be
schrieben, das dazu dient, Kunststoffe in niedrigmolekulare Bestandteile
zu zerlegen und gleichzeitig eine Reaktion der Schmelze mit Bestandtei
len der Kunststoffe zu ermöglichen.
Der erfindungswesentliche Gedanke des neuartigen Verfahrens liegt
nun darin, das Schmelzbad zum Trennen von Kunststoffen und anderen
Werkstoffen, die im Verbund oder in Kombination mit Kunststoffen vor
liegen, zu benutzen.
Dabei werden folgende Eigenschaften der Kunststoffe ausgenutzt:
1. Kunststoffe schmelzen bei Temperaturen, bei denen die mit ihnen zusammen
verwendeten anderen Werkstoffe noch fest sind.
2. Kunststoffe in flüssiger Form sind mit vielen Flüssigkeiten nicht oder
nur sehr schwer mischbar.
Das neuartige Verfahren sei an einem Beispiel beschrieben:
Verbrauchte Hausgeräte werden auf eine Schmelze aufgegeben, deren
Temperatur bei ca. 200°C gehalten wird. Bei dieser Temperatur schmelzen
die in diesem Bauteil enthaltenen Thermoplaste. Hat die Schmelze eine
höhere Dichte als die Thermoplaste, bildet sich eine Schicht von flüssigen
Thermoplasten auf dem Schmelzbad. Die anderen Werkstoffe, z. B. bei den
Hausgeräten das Eisen und das Kupfer der Elektromotoren, bleiben fest
und sinken wegen ihrer hohen Dichte auf den Boden der Schmelze, von
dem sie von Zeit zu Zeit mit einer geeigneten Austragsvorrichtung
entfernt werden.
Platinen, die die elektronischen Vorrichtungen tragen und im all
gemeinen hauptsächlich aus Duroplasten bestehen, werden nicht schmelzen
und werden, entsprechend ihrem Metallanteil, entweder absinken oder auf
dem Schmelzbad schwimmen und zusammen mit dem flüssigen Kunst
stoff abgezogen und später mechanisch, z. B. mittels eines Siebes, vom
flüssigen Kunststoff getrennt.
Die nicht verflüssigten Werkstoffe werden einer bekannten, weiteren Ver
arbeitung, z. B. einem pyrometallurgischen Verfahren, unterzogen.
Die flüssigen Thermoplaste werden einer weiteren, degradativen Behand
lung zugeführt, beispielsweise in einem Extruder, wie in PCT/EP 91 00959
"Verfahren zur Verwertung von organischen Abfällen" beschrieben.
Bei der Verflüssigung der Thermoplaste werden in Abhängigkeit von der
angewendeten Temperatur, Weichmacher und andere Verbindungen, aber
auch Chlorwasserstoff aus PVC, verflüchtigt. Deshalb muß dafür gesorgt
werden, daß die entstehenden Gase abgesaugt und einer Gasreinigung
zugeführt werden. Auf diese Weise erfolgt gleichzeitig ein Abtrennen
der in den flüssigen Thermoplasten bei der Weiterverarbeitung störenden
Begleitstoffe.
Es können natürlich auch andere, aus Kunststoffen und anderen Werkstoffen
bestehende Gegenstände dieser Behandlung unterzogen werden. Aber auch
mit Kunststoffen überzogene andere Werkstoffe können auf diese Weise
aufgearbeitet werden.
Für die Durchführung des Verfahrens eignet sich jeder Apparat, der eine
gasdichte Aufgabevorrichtung, einen direkt oder indirekt beheizten Be
hälter für das Schmelzbad, eine Absaugvorrichtung für die entstehenden
Gase und eine Austragsvorrichtung für die verflüssigten Thermoplaste
und die nicht verflüssigten anderen Werkstoffe hat.
Für das Schmelzbad können alle Stoffe Verwendung finden, die unterhalb
400°C schmelzen, eine geringe oder gar keine Löslichkeit oder Mischbar
keit für verflüssigte Thermoplaste haben und die sich bei den anzuwenden
den Temperaturen wenig oder gar nicht zersetzen.
Wählt man Schmelzen oder Flüssigkeiten mit niedrigerer Dichte als die
von den Thermoplasten abzutrennenden Werkstoffe, dann sinken diese
in der Flüssigkeit zu Boden. Dafür kommen z. B. vegetabile Öle, Thermo
öle, aber auch Salzschmelzen in Frage.
Wählt man Schmelzen mit hoher Dichte, wie z. B. Zinn oder Blei, so
bleiben die nicht geschmolzenen Teile an der Oberfläche des Bades und
werden zusammen mit den flüssigen Thermoplasten ausgetragen und später
mechanisch getrennt.
Claims (9)
1. Verfahren zur Zerlegung von Gegenständen, die aus thermoplastischen
Kunststoffen und anderen Werkstoffen bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Gegenstände durch Kontakt mit einem Bad aus einem unter
halb 400°C flüssigen Material in verflüssigte Thermoplaste und nicht
verflüssigte, andere Werkstoffe zerlegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerkraft
trennung von flüssigen Thermoplasten und nicht verflüssigten, anderen
Werkstoffen durch Wahl einer geeigneten Dichte des Schmelzbades erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung
von flüssigen Thermoplasten und nicht flüssigen, anderen Werkstoffen
mechanisch erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material
für das Schmelzbad organische Substanzen mit geringer Löslichkeit für
Thermoplaste und Beständigkeit bis mindestens 200°C verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material
für das Schmelzbad anorganische Verbindungen verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material
für das Schmelzbad Metalle oder Metallegierungen verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die beim
Einschmelzen der Thermoplaste entstehenden gasförmigen Produkte ab
gesaugt und einer weiteren Behandlung zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die verflüs
sigten Thermoplaste einer Weiterbehandlung unterworfen werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung aus einer gasdichten Aufgabevorrich
tung, einem geschlossenen Behälter mit einer Beheizung für das Schmelz
bad und einer Absaugvorrichtung für die entwickelten Gase und einer
Austragsvorrichtung für flüssige Thermoplaste und festen, sonstigen Werk
stoffen besteht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4207328A DE4207328A1 (de) | 1992-02-04 | 1992-03-07 | Schmelzbad zum Zerlegen von Gegenständen, die aus thermoplastischen Kunststoffen und anderen Werkstoffen bestehen |
EP93101148A EP0554761A1 (de) | 1992-02-04 | 1993-01-26 | Verfahren zum Recycling von Polymerwerkstoffen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4203052A DE4203052A1 (de) | 1992-02-04 | 1992-02-04 | Schmelzbad als vergaser und filter fuer polymerschmelzen |
DE4207328A DE4207328A1 (de) | 1992-02-04 | 1992-03-07 | Schmelzbad zum Zerlegen von Gegenständen, die aus thermoplastischen Kunststoffen und anderen Werkstoffen bestehen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4207328A1 true DE4207328A1 (de) | 1993-10-14 |
Family
ID=25911483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4207328A Withdrawn DE4207328A1 (de) | 1992-02-04 | 1992-03-07 | Schmelzbad zum Zerlegen von Gegenständen, die aus thermoplastischen Kunststoffen und anderen Werkstoffen bestehen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4207328A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4442141A1 (de) * | 1994-11-26 | 1996-05-30 | Perzl Peter Elektrotech Gmbh | Verfahren zum Aufbereiten von zu entsorgenden Bauteilen |
CH705803A1 (de) * | 2011-11-25 | 2013-05-31 | Roger Reichmuth | Verfahren und Vorrichtung zum Ablösen von Bauteilen von bestückten Leiterplatten. |
-
1992
- 1992-03-07 DE DE4207328A patent/DE4207328A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4442141A1 (de) * | 1994-11-26 | 1996-05-30 | Perzl Peter Elektrotech Gmbh | Verfahren zum Aufbereiten von zu entsorgenden Bauteilen |
CH705803A1 (de) * | 2011-11-25 | 2013-05-31 | Roger Reichmuth | Verfahren und Vorrichtung zum Ablösen von Bauteilen von bestückten Leiterplatten. |
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