DE4442121C1 - Auswechselbare Laufstreifen für Fahrzeug-Vollreifen mit seitlichen Sicherungsringen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeug-Vollreifen mit einem ringförmigen Laufstreifen und einem auf eine Felge montierten Grundkörper.

Derartige Vollreifen werden vielfach bei stark bela­ steten, relativ langsam fahrenden Fahrzeugen als Berei­ fung eingesetzt. Je nach Fahrleistung und Belastung kann der Verschleiß derartig Vollreifen sehr hoch sein, und die Reifen müssen relativ häufig ausgewechselt wer­ den. Damit ist eine aufwendige Demontage der Räder und ein entsprechend langer Fahrzeugstillstand verbunden. Außerdem muß der gesamte Grundkörper ausgewechselt wer­ den, was einen nicht unbedeutenden Materialaufwand dar­ stellt.

Es ist deshalb in der DE-OS 19 23 423 vorge­ schlagen worden, den Grundkörper radial außen mit einem Metallring zu versehen, auf den radial innen ein eben­ falls mit einem Metallring versehener Laufstreifen auf­ gezogen werden kann. Dadurch kann zwar der Grundkörper eingespart werden, der Materialaufwand und die Produk­ tionskosten sind durch die zusätzlichen Metallringe re­ lativ hoch.

Aus der US-PS 678,340 ist es bekannt, den Grundkörper mit radial verlaufenden Verbindungsmitteln mit neuen Laufstreifen zu versehen. Dies ist jedoch ebenfalls sehr montageaufwendig und spart lediglich zusätzliche Grundkörper ein.

In der DE-OS 14 80 941 wird ein auf einem Kern angeordneter Vollreifen beschrieben, der an der Haftfläche zu dem Kern eine Vielzahl von Vertiefungen sowie in seinem Inneren ein mit Durchbrechungen versehenes Zwischenstück aufweist.

Der DE 33 35 899 A1 ist ein Vollreifen mit einem abnehmbaren Laufband zu entnehmen, wobei das Laufband aus einem in radialer Richtung und in Umfangsrichtung undehnbarem Ring besteht.

In der DE 87 04 888 U1 wird ein Fahrzeugrad mit einem Vollreifen offenbart, der aus einem inneren Ring aus hoch elastischem Material und einem äußeren darauf aufgebrachten Laufflächenring hoher Verschleißfestigkeit besteht.

Schließlich ist es aus der AT 66 548 bekannt, Laufplatten mittels Bolzen an einem Radreifen zu befestigen, wobei einzelne Platten ohne Demontage des Laufreifens ausgewechselt werden können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Voll­ reifen der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem mit relativ geringem Montageaufwand die Laufstrei­ fen ausgewechselt werden können und eine sichere Ver­ bindung zum Grundkörper gewährleistet ist.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.

Durch diese Maßnahmen wird eine Fahrzeug-Vollreifen geschaffen, bei dem die Laufstreifen am montierten Rad ausgewechselt werden können. Der Fahrbetrieb wird da­ durch nur sehr kurzfristig unterbrochen und der Montageaufwand ist relativ gering. Um insbesondere bei Kurvenfahrten ein selbsttätiges Abziehen der Laufstrei­ fen von den Grundkörpern zu vermeiden, sind die Siche­ rungsringe vorgesehen, die ein axiales Ausweichen der Verbindungsstollen verhindern.

Zur leichteren Montage und Demontage ist es bei eine bevorzugten Ausführung vorgesehen, daß die Laufstreifen in Laufstreifensegmente unterteilt sind, wobei die Laufstreifensegmente form- und kraftschlüssig miteinan­ der verbindbar ausgebildet sind, vorzugsweise durch schwalbenschwanzförmig ausgebildete Verbindungsstollen mit dem Grundkörper verbunden sind.

Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den übrigen Un­ teransprüchen beschrieben. Die Erfindung ist anhand ei­ nes Ausführungsbeispieles in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschreiben; es zeigt:

Fig. 1 die Radialansicht eines Fahrzeug-Vollreifens, bestehend aus einem Grund­ körper und einem auf diesen Grundkörper mittels axial verlaufender Verbindungs­ stollen aufgeschobenen Laufstreifen, auf eine Felge montiert, mit seitlichen Sicherungsringen;

Fig. 2 die schematische Montagedarstellung beim Aufschieben eines Laufstreifen auf eine Verbindungsstollenaufnahmen eines Grundkörpers nach Fig. 1;

Fig. 3 die Axialsicht auf einen Fahrzeug-Vollreifen, mit Grundkörper und über Verbindungsstollen form- und kraft­ schlüssig mit diesem in Wirkverbindung gebrachtem einstückigen Laufstreifen;

Fig. 4 einen Fahrzeug-Vollreifen nach Fig. 3, mit seitlichem Sicherungsring;

Fig. 5 die Axialsicht auf einen Fahrzeug-Vollreifen nach der Fig. 1, mit einem Grundkörper und über Verbindungsstollen form- und kraftschlüssig mit diesem in Wirkverbindung gebrachten segmentierten Laufstreifen;

Fig. 6 einen Fahrzeug-Vollreifen nach Fig. 5, mit seitlichem Sicherungsring.

Der in der Fig. 1 dargestellte Fahrzeug-Vollreifen 10 besteht im wesentlichen aus einem Grundkörper 13 und einem auf diesen aufgezogenen ringförmigen Laufstreifen 14. Der Vollreifen 10 ist auf die Felge 12 eines Fahr­ zeugrades 11 montiert, und der Laufstreifen 14 ist mit einem Profil 15 versehen.

Die Laufstreifen 14 bestehen aus einem abriebfesten Gummimaterial und sind radial innen mit Verbindungs­ stollen 16 versehen, mit denen sie form- und kraft­ schlüssig mit Verbindungsstollenaufnahmen 17 dem Grund­ körper 13 in Wirkverbindung stehen, wie dies die Fig. 2 zeigt. Die form- und kraftschlüssige Verbindung kann beispielsweise durch eine Schwalbenschwanzförmige Aus­ bildung der Verbindungsstollen 16 und der mit diesen in Wirkverbindung bringbaren Verbindungsstollenaufnahmen 17 erreicht werden, es ist jedoch auch jede andere ge­ eignete geometrische Form anwendbar.

Der Grundkörper 13 besteht radial innen aus einem rela­ tiv hart eingestellten Reifenfuß 26 und einem hochela­ stischen Zwischenkissen 27, das radial außen um den Reifenfuß 26 herum angeordnet ist. Der Reifenfuß 26 ist durch radial innen eingearbeitete Drahteinlagen 23 ver­ stärkt.

Die axial verlaufenden Verbindungstollen 16 sind auf entsprechenden Verbindungsstollenaufnahmen 17 des Grundkörpers 13 aufgeschoben und können mit entsprechenden Abziehwerkzeug zum Auswechseln der abge­ fahrenen Laufstreifen 14 wieder abgezogen werden. Als Abziehwerkzeug dient beispielsweise eine nicht darge­ stellte stationäre Montagepresse.

Wie die Fig. 3 bis 6 zeigen, sind die Verbin­ dungsstollen 16 und die Verbindungsstollenaufnahmen 17 Schwalbenschwanzförmig ausgebildet, um in radialer Richtung über einen guten Form- und Kraftschluß mit­ einander in Wirkverbindung zu stehen.

Wie die Fig. 1 weiter zeigt, ist der Fahrzeug-Vollrei­ fen 10 beiderseits mit axial außen angebrachten Siche­ rungsringen 18 und 19 versehen. Die Sicherungsringe 18 und 19 sind radial innen über Verbindungsmittel, vor­ zugsweise Schraubverbindungen 20, mit dem Fahrzeugrad 11 verbunden.

An ihren radial äußeren freien Enden sind die Siche­ rungsringe 18 und 19 mit nach axial innen weisenden Puffern 21 versehen, mit denen sie im Bereich der Ver­ bindungsstollen 16 und der Verbindungsstollenaufnahmen 17 fest gegen diese anliegen. Sie überdecken dabei die Verbindungsstollen 16 und die Verbindungsstollen­ aufnahmen 17, wodurch auch bei Querkräften, wie sie beispielsweise bei Kurvenfahrten auftreten, ein selbst­ tätiges und ungewolltes Abziehen des Laufstreifens 14 vom Grundkörper 13 sicher verhindert wird.

Axial außen sind die Laufstreifen 14 mit profilierten Abfahrgrenzen 22 versehen, die radial außerhalb der Be­ reiche der freien Enden der Sicherungsringe 18 und 19 liegen. Radial außen können die Laufstreifen 14 glatt oder mit einem Profil 15 versehen sein.

Bei der Ausführung nach den Fig. 3 und 4 ist ein ge­ schlossener Laufstreifen 14 dargestellt, der einstückig axial auf den Grundkörper 13 auf- und abgezogen werden kann.

Bei der Ausführung nach den Fig. 5 und 6 ist der Laufstreifen in eine Vielzahl von Laufstreifensegmenten 14a unterteilt. Die einander stoßenden Laufstreifenseg­ mente 14a sind endseitig mit ineinander greifenden End­ profilen 25 versehen, um eine radiale Verschiebung gegeneinander zu vermeiden.

Wie die Fig. 4 und 6 zeigen, sind die Sicherungs­ ringe 18 und 19 mit Speichen 24 versehen, mit denen sie über die Schraubverbindungen 20 mit dem Fahrzeugrad 11 verschraubt sind. Durch die Speichen 24 wird eine gute Abführung der Reifentemperatur an die Umgebung ermöglicht.

Bezugszeichenliste

10 Fahrzeug-Vollreifen
11 Fahrzeugrad
12 Felge
13 Grundkörper
14 Laufstreifen
14a Laufstreifensegment
15 Profil
16 schwalbenschwanzförmiger Verbindungsstollen
17 schwalbenschwanzförmige Verbindungsstollenaufnahme
18 Sicherungsring
19 Sicherungsring
20 Schraubverbindung
21 Puffer
22 Abfahrgrenze
23 Drahteinlage
24 Speiche
25 freies Endprofil
26 Reifenfuß
27 Zwischenkissen

Claims (6)

1. Fahrzeug-Vollreifen mit einem ringförmigen Laufstreifen (14, 14a), der radial innen mit einstückig angeformten, axial verlaufenden Verbindungsstollen (16) versehen ist und einem auf eine Felge montierten Grundkörper (13), der form- und kraftschlüssig mit den Verbindungsstollen verbundene Verbindungsstollenaufnahmen (17) aufweist, wobei die Verbindungsstollen (16) beidseitig von axial außen liegenden Sicherungsringen (18, 19) in den Verbindungsstollenaufnahmen (17) gehalten sind.

2. Fahrzeug-Vollreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungsstollen (16) und Verbindungsstollenaufnahmen (17) schwalben­ schwanzförmig ausgebildet sind.

3. Fahrzeug-Vollreifen nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufstreifen (14) in Laufstreifensegmente (14a) unterteilt ist.

4. Fahrzeug-Vollreifen nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Laufstreifensegmente (14a) endseitig mit ineinandergreifenden Endprofilen (25) versehen sind.

5. Fahrzeug-Vollreifen nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Siche­ rungsringe (18, 19) radial innen mit Verbindungs­ mitteln (20) mit dem Fahrzeugrad (11) verbunden sind.

6. Fahrzeug-Vollreifen nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsringe (18, 19) radial außen mit axial innen liegenden Puffern (21) versehen sind, mit denen sie im Be­ reich der Verbindungsstollen (16) und der Ver­ bindungsstollenaufnahmen (17) an diesen anliegen.