DE4441826A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung einer Getriebeschaltung in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Einstellung einer Getriebeschaltung in einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Einstellung einer Getriebeschaltung gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Bei Kraftfahrzeugen, die zwischen einem Schalthebel und einem Ge
triebe ein Gestänge zur Übertragung der Vorwählbewegung und der
Schaltbewegung aufweist, ist es für ein komfortables Schaltgefühl
erforderlich, daß der Schalthebel vor dem Schalten in einer exakt
definierten Position in der Vorwählgasse steht. Andernfalls kommt
es zu einer unerwünschten, hakeligen Getriebebetätigung oder zu
Fehlschaltungen.
Dieses Problem tritt in besonderem Maße bei Getriebeschaltungen
mit mehr als drei Schaltgassen auf. Während sich bei drei Schalt
gassen zwei äußere Positionen über Anschläge im Getriebe und eine
mittlere über Federn einstellen läßt, ist das Definieren einer
vierten Position in der Vorwählgasse problematisch. Erschwerend
können im Gestänge vorhandene, übermäßige Elastizitäten und Spie
le einer leichten Schaltbarkeit entgegenstehen.
Zur Lösung dieser Probleme ist es bei Kraftfahrzeugen mit vier
Schaltgassen bekannt, an dem Schalthebel einen Exzenter als Ju
stiervorrichtung anzuordnen. Bei eingelegtem 1. Gang wird durch
Drücken am Schalthebel in Vorwählrichtung das Gestängespiel auf
gehoben und durch Verdrehen des Exzenters ein bestimmtes Refe
renzmaß für einen Abstand zwischen Schalthebel und einem ortsfe
sten Anschlag mit Hilfe einer Lehre eingestellt.
Dieses Einstellverfahren ist insbesondere für Großserienmontage
nicht prozeßsicher, zeitaufwendig, benötigt Sonderwerkzeug und
ist daher kostenintensiv.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte
Vorrichtung und ein solches Verfahren zur Einstellung einer Ge
triebeschaltung in einem Kraftfahrzeug anzugeben, welche den Auf
wand zur Einstellung deutlich reduziert und prozeßsicher ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Merkmalen des Patentan
spruches 1. Ein Verfahren zur Einstellung ist in Anspruch 7 ange
geben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
Wenn bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung der Anschlag lösbar
und beweglich gehalten ist, wobei der Anschlag von beispielsweise
als Druck- oder Zugfedern gebildeten elastischen Mitteln im we
sentlichen in Richtung der Vorwählgasse beaufschlagt ist und da
bei in einer bestimmten Schaltgasse ein Gang eingelegt ist und
der Anschlag gelöst ist, so wird dieser durch die Feder in eine
durch deren Auslegung vorbestimmte Stellung verschoben. Da bei
eingelegtem Gang der Schalthebel an dem Anschlag anliegt, wird
dieser ebenfalls verschoben, wodurch das in dem mit ihm verbunde
ne Gestänge vorhandene Spiel überbrückt ist. Anschlag, Schalthe
bel und Gestänge werden somit gemeinsam in eine vorbestimmte Po
sition verschoben, die ein einwandfreies Schalten aller Gänge ge
stattet.
Von besonderem Vorteil ist dabei die schnelle, einfache und re
produzierbare Durchführbarkeit der Einstellung. Das hierbei ange
wendete Verfahren erfordert lediglich das manuell durchzuführende
Einlegen eines Ganges in der bestimmten Schaltgasse und anschlie
ßend das Lösen des Anschlages. Das daran anschließende Verschie
ben des Anschlages erfolgt automatisch und schnell durch die ela
stischen Mittel. Deren Auslegung ist dabei so gewählt, daß durch
die Verschiebung alle in der mechanischen Kette vom Schalthebel
bis in das Getriebe vorhandenen Elastizitäten und Spiele in Rich
tung der Vorwählgasse kompensiert sind.
In vorteilhafter Ausgestaltung wirkt der Schalthebel über eine an
ihm befestigte Führung mit dem Anschlag in der vorbestimmten
Schaltgasse formschlüssig in der Richtung der Vorwählgasse zusam
men. Hierdurch ist nach dem Lösen des Anschlages ein Verschieben
in beide Richtungen der Vorwählgasse möglich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Wirkungen ergeben sich
aus dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel, welches anhand einer
Zeichnung erläutert wird.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Schaltschema eines Schalthebels
für ein Getriebe,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Vorrichtung entlang der Linie
II-II gemäß Fig. 3 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 2.
Ein Kraftfahrzeug weist ein mehrgängiges Getriebe aufs welches
über eine Getriebeschaltung betätigbar ist, die ein Schaltgestän
ge 1 mit einem in einem aufbaufesten Schaltgehäuse 2 angeordneten
Schalthebel 3 aufweist.
Der Schalthebel 3 kann quer zu einer Fahrtrichtung F in einer
Vorwählgasse 4 in einer Richtung Q verschwenkt werden, von der
ausgehend vier Schaltgassen 5, 6, 7 und 8 in Fahrtrichtung F lie
gend angeordnet sind. Schaltgasse 5 ist dabei der Rückwärtsgang R
zugeordnet, während Schaltgasse 6 ein erster und ein zweiter Vor
wärtsgang G1 und G2, in Schaltgasse 7 ein dritter und vierter G3
und G4 und in Schaltgasse 8 ein fünfter Vorwärtsgang G5 schaltbar
sind.
Der Schalthebel 3 ist mittels einer Kugel 9 in einem Kugellager
10 eines Bodens 11 des Schaltgehäuses 2 gelagert.
Benachbart unterhalb einer oberen Deckfläche 12 des Schaltgehäu
ses 2 ist auf dem Schalthebel 3 zu dessen Längsachse A-A symme
trisch eine Führungskugel 13 angeordnet. Diese stützt sich in ei
nem starr mit dem Schaltgestänge 1 verbundenen Gehäuse 14 ab. Un
terhalb der Führungskugel 13 ist der Schalthebel 3 mit einer
seitlich abragenden Führung 15 versehen, an welcher eine in Rich
tung der Deckfläche 12 weisende Führungsnase 16 angeordnet ist.
Auf einer Seite der Deckfläche 12 ist ein lösbarer Anschlag 17
beweglich gehalten. Dieser ist C-förmig gestaltet und verläuft im
wesentlichen parallel zu den Schaltgassen 5 bis 8. An dem einen,
entgegen der Fahrtrichtung F liegenden Ende 18 des Anschlages 17
ist dieser um eine vertikale Achse V-V schwenkbar gelagert. Ein
anderes, gegenüber und in Fahrtrichtung F liegendes Ende 19 weist
einen Schenkel 20 mit einem Längsschlitz 21 auf, welcher gemein
sam mit einer sich an einem umlaufenden Rand 22 des Schaltgehäu
ses 2 und dem Schenkel 20 abstützenden Schraubverbindung 23 eine
Klemmung 24 bildet.
Gegenüberliegend zum Schenkel 20 ist auf dem Rand 22 ein festes
Widerlager 25 für ein als Druckfeder 26 ausgebildetes elastisches
Mittel angeordnet, welches das bewegliche Ende 19 des Anschlages
17 im wesentlichen in Richtung der Vorwählgasse 4 beaufschlagt.
An einem Steg 27 des Anschlages 17 ist eine Führungsplatte 28 mit
einer mit der Führungsnase 16 korrespondierenden Rinne 29 ange
ordnet.
Die Führungsplatte 28 weist in Richtung Q eine Breite 30 und eine
innere Anschlagfläche 31 auf, während die Führungsnase 16 eine
Breite 32 und eine äußere Anschlagfläche 33 aufweist.
Am unteren Ende des Schalthebels 3 ist eine sogenannte Tauchsper
re ausgebildet, wobei diese aus einem gleitverschieblich in die
Kugel 9 eingesetzten Vierkant 34 des Schalthebels 3 und einer
zwischen dieser Kugel 9 und einer Schulter 35 des Schalthebels 3
wirkenden Druckfeder 36 gebildet ist.
Die Einstellung der Getriebeschaltung wird in folgender Weise
vorgenommen.
Das Schaltgehäuse 2 wird als vormontierte Einheit in dem Kraft
fahrzeug verbaut. Dabei ist der Anschlag 17 mittels der Klemmung
24 in seiner gemäß Fig. 3 gestrichelt angedeuteten Stellung
festgesetzt, d. h. er steht in seiner rechten Extremlage. An
schließend wird durch Niederdrücken des Schalthebels 3 entgegen
der Druckfeder 36 in der hierfür bestimmten Schaltgasse 5 der
Rückwärtsgang R eingelegt. Hierbei greift die Führungsnase 16 in
den Bereich der Rinne 29. Spiel und Toleranz in Richtung Q im
Schaltgestänge 1 sowie getriebeintern sind nicht kompensiert.
Durch Lösen der Klemmung 24 wirkt die Druckfeder 26 auf den An
schlag 17. Diese Druckfeder 26 ist fahrzeug- und getriebeindivi
duell ausgelegt und überbrückt das vorhandene Spiel durch automa
tisches Verschieben des freien Endes 19 des Anschlages 17. Dieser
schwenkt dadurch entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse V-V. Die
Auslegung der Feder 26 ist dabei so, daß das Schaltgestänge 1 mit
seinem nicht gezeigten Schaltfinger getriebeintern in jedem Fall
einseitig an einer Schaltgabel geführt ist und im Getriebe vor
handene, auf den Schaltfinger wirkende Federn nicht überdrückt
werden.
In Abhängigkeit von den Maßen der im jeweiligen Kraftfahrzeug
vorhandenen Spiele und Elastizitäten wird der Schalthebel 3 bei
Überschreiten bestimmter Maße mittels des dann formschlüssigen
Eingriffes in der Rinne 29 ebenfalls verschwenkt und erreicht ei
ne gewünschte Position P. Das Verschieben des Anschlages 17 er
folgt nach dem Lösen der Klemmung 24 unmittelbar und schnell, ei
ne Verwendung irgendwelcher Einstellhilfen ist überflüssig. An
schließend wird durch erneutes Festsetzen der Klemmung 24 die
Wirkung der Druckfeder 26 auf den Anschlag 17 unterbunden.
In Richtung Q auftretende Toleranzen bzw. Elastizitäten sind
jetzt völlig eliminiert, so daß nach dem Herausnehmen des Rück
wärtsganges R alle Gänge exakt schaltbar sind. Dabei ist die
Stellung des Schalthebels 3 im Rückwärtsgang R in Schaltgasse 5
sowie in Schaltgasse 8 für den Vorwärtsgang G5 über getriebein
terne Anschläge definiert. Die Stellung für Schaltgasse 7 ist
über Federn rastiert, während sich Schaltgasse 6 exakt dadurch
finden läßt, daß die äußere Anschlagfläche 33 der Führungsnase 16
an der inneren Anschlagfläche 31 der Führungsplatte 28 anliegt.
Die Maße für die Breiten 30 und 32 sind dabei getriebeindividuell
festgelegt.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Einstellung einer Getriebeschaltung in einem
Kraftfahrzeug,
mit einem in einer Vorwählgasse und senkrecht dazu angeordne
ten Schaltgassen verschwenkbar in einem aufbaufesten Schalt
gehäuse gehaltenen Schalthebel, welcher mittels eines Schalt
gestänges auf ein mehrgängiges Getriebe des Kraftfahrzeuges
wirkt,
wobei mit dem Schaltgehäuse ein Anschlag verbunden ist, an
welchem der Schalthebel zumindest für das Schalten des oder
der einer bestimmten Schaltgasse zugeordneten Gänge anliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag (17) von im wesentlichen in Richtung (Q) der
Vorwählgasse (4) wirkenden elastischen Mitteln beaufschlagt
und lösbar beweglich an dem Schaltgehäuse (2) gehalten ist,
und daß bei in der bestimmten Schaltgasse (5) eingelegtem
Gang (R) und gelöstem Anschlag (17) der Schalthebel (3) in
einer das Spiel und Elastizitäten im Schaltgestänge (1) mit
tels der elastischen Mittel überbrückenden Position (P) ange
ordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in
der bestimmten Schaltgasse (5) der Anschlag (17) formschlüs
sig in der Richtung (Q) mit einer am Schalthebel (3) angeord
neten Führung (15) zusammenwirkend angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Anschlag (17) im wesentlichen parallel zu den Schaltgas
sen (5 bis 8) erstreckt und mit dem einen (18) seiner Enden
(18, 19) um eine vertikale Achse (V-V) am Schaltgehäuse (2)
schwenkbar angeordnet ist, wobei das andere Ende (19) mit ei
ner lösbaren Klemmung (24) versehen von den elastischen Mit
teln beaufschlagt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klemmung (24) aus einem in einem Schenkel (20) des anderen
Endes (19) angeordneten Längsschlitz (21) und einer diesen
durchsetzenden Schraubverbindung (23) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die als Feder (26) aus
gebildeten elastischen Mittel an einem am Schaltgehäuse (2)
angeordneten Widerlager (25) abgestützt angeordnet sind.
6. Verfahren zur Einstellung einer Getriebeschaltung in einem
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
Schritte
- - Einlegen eines Ganges (R) in der bestimmten Schaltgasse (5),
- - manuelles Lösen des mit einem (18) seiner Enden (18, 19) beweglich um eine vertikale Achse (V-V) an dem Schaltgehäu se (2) gehaltenen Anschlages (17),
- - automatisches Verschieben des anderen Endes (19) des An schlages (17) durch im wesentlichen in Richtung (Q) der Vorwählgasse (4) wirkende elastische Mittel um einen Be trag, der mittels der Anlage des Schalthebels (3) an dem Anschlag (17) in dem Schaltgestänge (1) vorhandene Spiele und Elastizitäten überbrückt,
- - Aufheben der Wirkung der elastischen Mittel auf das andere Ende (19) des Anschlages (17) durch manuelles Fixieren die ses Endes (19) am Schaltgehäuse (2).
7. Verfahren zur Einstellung einer Getriebeschaltung in einem
Kraftfahrzeug,
mit einem in einer Vorwählgasse und senkrecht dazu angeordne
ten Schaltgassen verschwenkbar in einem aufbaufesten Schalt
gehäuse gehaltenen Schalthebel, welcher mittels eines Gestän
ges auf ein mehrgängiges Getriebe des Kraftfahrzeuges wirkt,
wobei mit dem Schaltgehäuse ein Anschlag verbunden ist, an
welchem der Schalthebel zumindest für das Schalten des oder
der einer bestimmten Schaltgasse zugeordneten Gänge anliegt,
gekennzeichnet durch die Schritte
- - Einlegen eines Ganges (R) in der bestimmten Schaltgasse (5),
- - manuelles Lösen des beweglich an dem Schaltgehäuse 2 gehal tenen Anschlages (17),
- - automatisches Verschieben des Anschlages (17) durch im we sentlichen in Richtung (Q) der Vorwählgasse (4) wirkende elastische Mittel um einen Betrag, der mittels der Anlage des Schalthebels (3) an dem Anschlag (17) in dem Schaltge stänge (1) vorhandene Spiele und Elastizitäten überbrückt,
- - Aufheben der Wirkung der elastischen Mittel auf den An schlag (17) durch manuelles Fixieren am Schaltgehäuse (2).
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag (17) an einem (18) seiner Enden (18, 19) um eine
vertikale Achse (V-V) durch das automatische Verschieben des
anderen Endes (19) verschwenkt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einlegen des Ganges (R) in die bestimmte Schaltgasse (5)
bei in eine Extremlage verschwenktem Anschlag (17) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lösen und Fixieren des Anschlages (17) mittels einer aus
einer Schraubverbindung (23) und einem von dieser durchsetz
ten Längsschlitz (21) gebildeten Klemmung (24) erfolgt.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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