DE4441165A1 - Steuerung eines Servoventils - Google Patents
Steuerung eines ServoventilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Steuerung eines Servoventils
mit zwei gleichachsig angeordneten, relativ zueinander
verdrehbaren Ventilsteuerteilen, z. B. Drehschieber und
zugeordnete Buchse, die miteinander über einen Drehstab
drehelastisch verbunden bzw. verbindbar sind, welcher
seinerseits zwischen einer Eingangs- und einer Ausgangs
seite einer Drehmoment-Übertragungsstrecke angeordnet bzw.
anbringbar ist.
Die Servoventile von hydraulisch unterstützten Servolen
kungen in Kraftfahrzeugen sind oftmals nach Art von Dreh
schieberanordnungen ausgebildet, wobei ein Drehschieber
innerhalb einer dazu konzentrischen Schieberbuchse dreh
verstellbar angeordnet ist. Die Drehverstellung erfolgt
gegen den Widerstand eines Drehstabes, welcher den Dreh
schieber und die Drehschieberbuchse in eine Mittellage
relativ zueinander zurückstellen soll. Der Drehschieber
und die Schieberbuchse bilden Teile einer Lenksäule, wobei
jeweils eines dieser Teile drehfest mit dem Lenkhandrad
und das andere dieser Teile drehfest mit dem Eingang eines
Lenkgetriebes, beispielsweise mit dem Ritzel einer Zahn
stangenlenkung, antriebsverbunden ist. Entsprechend dem
am Lenkhandrad aufzubringenden Handkraftmoment tritt bei
Lenkmanövern eine Drehverstellung zwischen dem Drehschie
ber und der Drehschieberbuchse auf, so daß ein von der
Drehschieberanordnung gesteuerter hydraulischer Servo
motor in grundsätzlich bekannter Weise eine das jeweilige
Lenkmanöver unterstützende Servokraft erzeugen kann.
Wichtig ist, daß der Drehschieber und die Drehschieber
buchse bei elastisch unverspanntem Drehstab exakt ihre
hydraulische Mittelstellung einnehmen, bei der der
Servomotor keine Servokraft erzeugt.
Bei bisherigen Servolenkungen wird jeweils entweder der
Drehschieber oder die Drehschieberbuchse zunächst mit
einem Ende des Drehstabes oder mit einem daran fest
angeordneten Teil drehfest verbunden. Danach wird das
jeweils andere Teil am anderen Ende des Drehstabes
oder einem damit fest verbundenen Teil justiert und
sodann durch Verstiftung fixiert, wobei zur Aufnahme
des Stiftes bzw. der Stifte eine Bohrung oder mehrere
Bohrungen nach der Justage hergestellt werden müssen.
Sollte hier ein Fehler auftreten, so ist die gesamte
Servoventilanordnung wertloser Ausschuß.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, durch eine neue Kon
struktion die Produktion sowie Justage zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zumindest eines der Ventilsteuerteile mit dem zugeordneten
Ende des Drehstabes bzw. einem mit diesem Ende drehfest
verbundenen Teil kraftschlüssig verbunden und unter Über
windung des Kraftschlusses relativ zu diesem Ende durch
Verdrehung justierbar ist.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein
Ventilsteuerteil gegen den Widerstand eines Kraftschlusses
zu justieren, der hinreichend stark ist, um die jeweilige
Justage zu fixieren. Sollte eine Fehljustage aufgetreten
sein, bleibt eine erneute Justage möglich.
Durch die Erfindung wird nicht nur vermieden, daß aufgrund
einer Fehljustage Ausschuß erzeugt werden kann. Vielmehr
ist auch vorteilhaft, daß bezüglich des Zeitpunktes der
Justage innerhalb eines Produktionsablaufes eine außer
ordentlich große Freiheit besteht.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird der Kraftschluß durch Zusammenwirken einer
Innenumfangsfläche und einer Außenumfangsfläche eines
inneren sowie eines dazu konzentrischen äußeren Teiles
erzeugt, wobei beide Umfangsflächen im Querschnitt gegen
gleich spiralig mit geringer Steigung der Spirale ausge
bildet sind, so daß durch Relativdrehung zwischen den
beiden Teilen eine feste elastische Verklemmung erzeugbar
ist, die auch bei einer nachfolgenden Drehverstellung
zu Justagezwecken mit hinreichendem Kraftschluß aufrecht
erhalten bleibt.
Da die Drehverstellungen bei der Justage allenfalls wenige
Winkelgrade ausmachen, bleibt die Sicherheit der Klemmver
bindung uneingeschränkt aufrechterhalten.
Im Hinblick auf eine gute Zentrizität der Anordnung sind
an beiden Umfangsflächen jeweils drei spiralige Flächen
abschnitte vorgesehen, die äquidistant zueinander ausge
bildet sind.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform ver
wiesen, die anhand der Zeichnung erläutert wird.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen schematisierten Axialschnitt eines nach
Art einer Drehschieberanordnung ausgebildeten
Servoventiles und
Fig. 2 einen Radialschnitt entsprechend der Schnittlinie
II-II in Fig. 1.
Ein nach Art einer Drehschieberanordnung ausgebildetes
Servoventil 1 besteht im wesentlichen aus einem stationären
Gehäuse 2, einer darin drehbar angeordneten Drehschieber
buchse 3 sowie einem konzentrisch innerhalb der Drehschieber
buchse 3 angeordneten Drehschieber 4, welcher innerhalb der
Drehschieberbuchse 3 begrenzt drehbar ist. Im übrigen sind
die Drehschieberbuchse 3 und der Drehschieber 4 miteinander
über einen Drehstab 5 verbunden, welcher den Drehschieber 4
innerhalb der Drehschieberbuchse 3 in einer Mittellage zu
halten sucht.
Im Beispiel einer Servolenkung eines Kraftfahrzeuges kann
der Drehschieber 4 über eine nicht dargestellte Lenkwelle
mit einem Lenkhandrad antriebsmäßig verbunden sein, während
die Drehschieberbuchse 3 drehfest mit der Eingangsseite
eines Lenkgetriebes, beispielsweise mit dem Ritzel 6
einer im übrigen nicht dargestellten Zahnstangenlenkung,
verbunden ist.
Entsprechend dem Maß eines (zwischen Lenkhandrad und
Eingang des Lenkgetriebes) zu übertragenden Drehmomentes
tritt zwischen der Drehschieberbuchse 3 und dem Dreh
schieber 4 eine mehr oder weniger große Verstellung
relativ zur Mittellage auf, so daß sich nicht näher dar
gestellte Steuerkanten 7, die am Drehschieber 4 bzw. an
der Drehschieberbuchse 3 ausgebildet sind, relativ zuein
ander verschieben. Dies hat zur Folge, daß zwischen zwei
Motoranschlüssen 8 des Servoventiles 1 eine mehr oder
weniger große Druckdifferenz in der einen oder anderen
Richtung auftritt, wenn ein Eingangsanschluß 9 des Servo
ventiles 1 mit einer hydraulischen Druckquelle 10, in
der Regel eine Pumpe, und ein Ausgangsanschluß 11 des
Servoventiles 1 mit einem relativ drucklosen Hydraulik
reservoir 12 verbunden sind.
Eine solche Anordnung ist grundsätzlich bekannt.
Wichtig ist, daß die sogenannte hydraulische Mitte
zwischen Drehschieberbuchse 3 und Drehschieber 4 genau
dann vorliegt, wenn der Drehstab 4 weder in der einen
noch der anderen Drehrichtung elastisch verspannt ist,
d. h. es muß gewährleistet sein, daß bei verschwindender
Torsionsspannung des Drehstabes 5 zwischen den Motor
anschlüssen 8 keine hydraulische Druckdifferenz auftritt.
Die entsprechende Justage ist aufgrund der nachfolgend
dargestellten erfindungsgemäßen Konstruktion außerordent
lich einfach.
Im dargestellten Beispiel werden der Drehschieber 4 und
das Ritzel 6 in beliebigen Drehstellungen mit den jeweils
zugeordneten Enden des Drehstabes 5 drehfest verbunden,
beispielsweise dadurch, daß die Enden des Drehstabes 5
einen unrunden Querschnitt aufweisen und der Drehschieber 4
sowie das Ritzel 6 Aufnahmen mit entsprechend unrundem
Querschnitt aufweisen.
Statt dessen ist auch eine Verstiftung möglich.
Die Drehschieberbuchse 3 ist relativ zum Körper des
Ritzels 6 justierbar angeordnet. Dazu besitzt der Körper
des Ritzels 6 gemäß Fig. 2 ein sogenanntes 3K-Profil
mit drei durch stufenförmige Übergänge voneinander
getrennten Umfangsflächenabschnitten 13, die jeweils
schwach spiralig ausgebildet sind. Bei dem in Fig. 2
dargestellten Ausführungsbeispiel nimmt der Radius
jedes Umfangsflächenabschnittes 13 in der entgegen dem
Uhrzeigersinn ausgerichteten Umfangsrichtung zu, wobei
die Steigung im Bereich von 1/200 liegt. Die Drehschieber
buchse 3 besitzt einen gegengleichen Innenumfangsbereich
mit den Umfangsflächenabschnitten 14, so daß eine starke
elastische, selbsthemmende Verklemmung bzw. Verkeilung
zwischen dem Körper des Ritzels 6 und der Drehschieber
buchse 3 auftritt, wenn diese um ein gewisses Maß ent
gegen dem Uhrzeigersinn relativ zum Ritzel 6 verdreht
wird.
Diese Verklemmung bzw. Verkeilung bleibt mit hinreichen
dem Kraftschluß aufrechterhalten, wenn im Rahmen einer
Justage eine gewisse Drehverstellung der Drehschieber
buchse 3 relativ zum Körper des Ritzels 6 vorgenommen
wird. Falls erforderlich, können auch erneute Justagen
erfolgen.
Grundsätzlich ist es auch möglich, den Drehschieber 4
mit dem zugeordneten Ende des Drehstabes 5 oder einem
an diesem Ende drehfest angeordneten Teil in gleicher
Weise - wie es bei der Verbindung zwischen Ritzel 6
und Drehschieberbuchse 3 der Fall ist - zu verbinden.
Bei einer solchen Anordnung kann die Verbindung zwischen
Drehschieberbuchse 3 und Ritzel 6 vollständig drehfest
ausgebildet sein.
Die dargestellte Anordnung ist insofern vorteilhaft,
als die miteinander zusammenwirkenden Umfangsflächen
abschnitte 13 und 14 am Körper des Ritzels 6 bzw. an
der Drehschieberbuchse 3 mit relativ großem radialem
Abstand von der Ritzelachse angeordnet sind, so daß
bereits bei geringer Flächenpressung zwischen den Um
fangsflächenabschnitten 13 und 14 vergleichsweise hohe
Drehmomente zwischen Ritzel 6 und Drehschieberbuchse 3
toleriert werden können, ohne daß eine Dejustierung
zu befürchten wäre. Aufgrund der geringen Flächen
pressung treten im Bereich der Umfangsflächenabschnitte
13 und 14 lediglich elastische Verformungen am Körper
des Ritzels 6 bzw. an der Drehschieberbuchse 3 auf,
so daß der bei der Justierung vorliegende Kraftschluß
auch nach langer Betriebszeit oder einer erneuten
Justage weitestgehend unverändert aufrechterhalten
bleibt.
Claims (5)
1. Steuerung eines Servoventiles, insbesondere einer
Servolenkung eines Kraftfahrzeuges, mit zwei gleichachsig
angeordneten, relativ zueinander verdrehbaren Ventilsteuer
teilen, die miteinander über einen Drehstab drehelastisch
verbunden bzw. verbindbar sind, welcher seinerseits zwischen
einer Eingangs- und einer Ausgangsseite einer Drehmoment-Übertragungsstrecke
angeordnet bzw. anbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eines der Ventilsteuerteile (3, 4) mit dem
zugeordneten Ende des Drehstabes (5) bzw. einem mit
diesem Ende drehfest verbundenen Teil (6) kraftschlüssig
verbunden und unter Überwindung des Kraftschlusses relativ
zu diesem Ende durch Verdrehung justierbar ist.
2. Steuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das justierbare Ventilsteuerteil (3) und das
zugeordnete Ende des Drehstabes (5) bzw. das mit
diesem Ende drehfest verbundene Teil (6) mit
spiraligen Außen- und Innenumfangsflächen (13, 14)
kraftschlüssig zusammenwirken.
3. Steuerung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils drei spiralige Umfangsflächenabschnitte
(13, 14) oder eine durch die Zahl "drei" teilbare
Anzahl (= ganzzahliges Vielfaches von "drei") von
Umfangsflächenabschnitten unter äquidistanter
Teilung des Gesamtumfanges angeordnet sind.
4. Steuerung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steigung der spiraligen Flächen (13, 14)
einen Wert in der Größenordnung von 1/200 hat.
5. Steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kraftschluß durch elastische Verformung
der miteinander kraftschlüssig gekoppelten Teile
(3, 6) bewirkt wird.
Priority Applications (4)
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