DE2135812C3 - Verspannungseinrichtung an Kugelschraubtrieben - Google Patents
Verspannungseinrichtung an KugelschraubtriebenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verspannungseinrichtung an Kugelschraubtrieben mit einer durchgehenden
Gewindespindel und mit zwei Gewindemuttern, die durch jeweils eine kettenartige Reihe von in
den Gewindegängen jeder Mutter umlaufenden Kugeln mit der Spindel in Eingriff stehen, wobei — zur stufenlosen
Einstellung eines gewünschten spielfreien Kugellaufs durch entsprechend hohe Verspannung der beiden
Muttern gegeneinander — der einen Mutter ein bewegliches Stellglied zugeordnet ist, welches auf die andere
Mutter verdrehungseinstellbar einwirkt und dessen Handhabungsende von außen her betätigbar ist.
Durch ein Verspannen der Gewindemuttern soll eine Spielfreiheit erzielt und insbesondere das Umkehrspiel
eingeengt werden, wodurch sich die Steifigkeit des Kugelschraubtriebs erhöht. Dies ist bedeutungsvoll für
Werkzeugmaschinen, insbesondere für solche mit numerischen Steuerungen, wo die Arbeitsmittel hochgenau
positioniert werden müssen. Die Steifigkeit vermindert bei Belastungen in axialer Richtung das Nachgeben
der Muttern, welches in die Größenordnung von Mikron herabgesetzt wird. Die Steifigkeit bestimmt das
Verhalten der Maschine und wird durch die gewählte Vorspannung maßgeblich beeinflußt, bei welcher Kräfte
in der Größenordnung von einigen tausend kp übertragen werden müssen. Je höher die Vorspannung ge-
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wählt wird, desto größer ist zwar die Steifigkeit, aber
auf Kosten der Lebensdauer der Vorrichtung. Daher ist es erwünscht, die Höhe der Vorspannung den jeweiligen
Betriebsbedingungen anzupassen und die Verdrehungseinstellung der Muttern zueinander dememsprechend
zu verändern.
Es ist bei Vorrichtungen anderer Art bekannt, die beiden Gewindemuttern in einem sie umschließenden
Gehäuse anzuordnen, um durch Druckausübung auf ihre voneinander abgekehrten Enden einen nach innen
wirkenden Kraftfluß zur Verspannung der Muttern zu erreichen (US-PS 31 86 248). Ein Nachteil besteht im
Platzaufwand für das äußere Gehäuse. Weil zur Übertragung des Kraftflusses ein mehrteiliges Gehäuse
dient, wird weiterhin die Steifigkeit der Vorrichtung beeinträchtigt. Eine Veränderung der Vorspannung im
Betriebszustand ist dabei schwierig, weil hierzu eine Demontage des Mutternsystems erforderlich ist.
Es ist ferner für eine exakte Zentrierung der beiden Gewindemuttern während des gemeinsamen Gewindeschneidens
bekannt, die einander zugekehrten Stirnflächen der Muttern mit einer Abstufung zu versehen (bekanntgemachte
Unterlagen der deutschen Patentanmeldung FIl 107 II/63c). Durch Entfernen von Zwischenlagen
werden die beiden Gewuidemuttern um einen feststehenden Betrag axial aufeinander zu bewegt
oder aber um einen bestimmten Winkel verdreht, in diesem Zustand aber fest zusammengebaut und gegen
Verdrehen gesichert. Eine variable Drehungseinstellung der Muttern ist nicht vorgesehen. Die Verspannung
der Muttern erfolgt nicht aus dem Bereich zwischen den Muttern heraus, sondern wird von außen her
auf die Muttern aufgebracht, weshalb auch hier platzaufwendige äußere Gehäuse erforderlich sind, welche
die Steifigkeit des Kugelschraubtriebs herabsetzen.
Bei einem anderen Kugelschraubtrieb ist es bekannt, die Muttern an den einander zugekehrten Enden mit
über den AuDenumfang hinausragenden Bunden zu versehen, von denen der eine einen Ringkolben und der
andere einen Ringzylinder erzeugen (DT-OS 19 34 840). Die platzaufwendige Gestaltung im Übergangsbereich
ist erforderlich, um eine ausreichende Kolbenfläche für die hydraulische Axialbewegung der
beiden Muttern zu schaffen. Der Druckmittelraum ist nachgiebig und verschlechtert die Steifigkeit des Mutternsystems.
Die erforderlichen Druckmittel-Zuleitungen erfordern großen Platzbedarf und schließen die'
Anwendung des Kugelschraubtriebs als eine rotierende Muttern-Kombination gegenüber einer feststehenden
Spindel aus.
Schließlich ist es bei einer Verspannungseinrichtung an einem Kugelschraubtrieb der eingangs genannten
Art bekannt, die eine Mutter, außerhalb ihrer Stirnfläche, mit einem umlaufenden Bund zu versehen, die eine
stirnseitige Aussparung zur Aufnahme der anderen Mutter aufweist (FR-PS 80 090). Der platzaufwendige
Bund ist für das Anbringen einer Gewindebohrung erforderlich, in welcher eine Gewindeschraube als Stellglied
für die Verdrehungseinstellung der Muttern dient indem es mit seinem Ende an einer radialen Stegausfräsung
der anderen Mutter sich abstützt. Der Verstellbereich für die Verdrehung der beiden Muttern ist gering
Eine Erweiterung des Dreheinstellbereiches, sei es durch eine längere Stellschraube oder durch eine Schar
wahlweise benutzbarer Gewindebohrungen, macht eine noch massivere Bundausbildung erforderlich. Nachteilig
ist die große Präzision für die Herstellung und Montage dieses Kugelschraubtriebs. Die zusammenwirken-
den Anschlagflächen der Muttern müssen eine genaue axide Position zueinander aufweisen, damit die erforderliche
Ausrichtung der Gewindegänge der beiden Muttern zu dem Gewindegang der Spindel vorliegt. In
dieser Position müssen die Gewindebohrungen eine be stimmte Winkellage einnehmen und auch die radiale
Stegausfräsung in der anderen Mutter eine dainit ausgerichtete Drehlage einnehmen. Die genaue Abstimmung
der Maße, die von Spinde! zu Spinde! Abweichungen erforderlich macht, ist nur mit hohem Aufwand
erzielbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach herstellbare und montierbare Verspannungseinrichtung
an Kugelschraubtrieben der eingangs genannten Art zu entwickeln, die trotz einer in weiten Berei- '5
chen ausführbaren stufenlosen Dreheinstellung der beiden Müttern raumsparend gestaltet ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zwischen den Stirnflächen der beiden Muttern zwei gegeneinander
verdrehbare Ringe konzentrisch ineinanderiiegend angeordnet sind, je ein Ring stirnseitig mit
je einer der Muttern drehfest verbunden ist und der Außendurchmesser des äußeren Ringes nicht größer ist
als der Außendurchmesser der Muttern, wobei der innere Ring an seinem Außenumfang mit einer umlaufenden
Verzahnung versehen ist und der ihn umschließende äußere Ring eine diesen Umfang tangierende Bohrung
zur Lagerung des Stellgliedes aufweist und das Stellglied mit der Verzahnung in Eingriff steht.
Einer der Ringe, insbesondere der Außenring, bestimmt,
ohne daß besondere Maße eingehalten werden müßten, die axiale Anschlagposition der Muttern nach
ihrer Montage. Der anschlagwirksame Außenring ist dabei raumsparend ganz innerhalb des Stirnbereichs
der Muttern liegend angeordnet. Er erfüllt auch die weitere Funktion, daß er zu seiner lnnenringzone tangentiale
Lageraufnahme für das Stellglied bildet. Die damit zusammenwirkende Steuerung liegt unterhalb
des Außenrings in einer umlaufenden Verzahnung auf dem darunterliegenden Innenring. Besondere Fertigungs-Toleranzen
zur Einhaltung einer bestimmten Drehlage sind nicht erforderlich. Wegen der umlaufenden
Verzahnung kann das Stellglied im Außenring an jeder beliebigen Umfangsstelle mit dem Innenring in
Eingriff kommen. Man findet, unabhängig von der Axialbemessung der Ringe und von den individuell vorliegenden
Maßabweichungen der Gewindegänge zwischen den Muttern und den Spindeln, immer eine Stellung
der beiden Muttern, bei der die beidseitigen Gewindegänge miteinander ausgerichtet sind und /on der
aus die gewünschte Verspannung der Muttern von innen heraus erzeugt werden kann. Das von außen zugängliche
Betätigungsende des Stellgliedes kann dabei stets so liegen, daß es nach Montage des Kugelschraubtriebs
in eine Werkzeugmaschine od. dgl. von außen bequem zugänglich bleibt.
Damit läßt sich ein längenmäßig nicht besonders aufeinander abgestimmtes Paar von Muttern und ein Satz
von Ringen ohne weiteres zu einem zuverlässig arbeitenden Kugelschraubtrieb an einer gegebenen Gewindespindel
zusammenbauen, ohne daß zusätzliche Anpassungsarbeiten erforderlich wären. Das ermöglicht
eine geringe Vorratshaltung in Bauteilen und einen einfachen Bauteil-Ersatzdienst. Wegen der endlosen
Eingriffsmöglichkeit des Stellgliedes in der umlaufenden Verzahnung des Innenringes läßt sich immer der
Arbeitspunkt für das Ineingriffbringen des Stellgliedes erzielen, von dem aus die gewünschte innere Verspannung
der Muttern zueinander wahlweise eingestellt werden kann.
Besonders vorteilhaft ist es, das Stellglied als Stellschraube auszubilden, die in der Tangentialbohrung des
Außenringes ortsfest drehgelagert ist Die Tangentialbohrung ist dabei als Sackbohrung ausgebildet, an deren
Boden die Stellschraube zur Übertragung der Vorspannungskräfte sich abstützt Eine andere Möglichkeit
bestände darin, das Stellglied als eine Zahnstange auszubilden. Weiterhin ist es möglich, den erfindungsgemäßen
Schraubtrieb auch bei einer Gewindespindel anzuwenden, die ohne Kugeln arbeitet
In den Zeichnungen ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht mit Teilschnitt der Verspannungseinrichtung
an einem Kugelschraubtrieb,
F i g. 2 einen Schnitt durch die stirnseitige Befestigung der Ringe längs der Schnittlinie C-D von F i g. 1.
F i g. 3 einen Querschnitt durch den Trieb längs der
Schnittlinie A-B von F i g. 1,
F i g. 4 eine Seitenansicht mit Teilschnitt einer weiteren Ausiührungsiorm.
Die Verspannungsvorrichtung an einem Kugelschraubtrieb besteht aus einer Spindel 1 und den beiden
Muttern 2, 3. An den Stirnseiten der Muttern sind zwei gegeneinander verdrehbare, konzentrisch ineinanderliegende
Ringe 4, 5 befestigt. Der äußere Ring 4 weist eine tangentiale Aufnahme für eine Stellschraube 6 mit
einem Schneckengewinde auf, welche mit ihren Gängen in eine Verzahnung 7 des inneren Rings 5 der anderen
Mutter eingreift. Die beiden Ringe 4, 5 sind durch Keile 9 jeweils einseitig an den Stirnflächen der Muttern
2. 3 befestigt. Die Keile 9 liegen in Nuten 8, die in den Muttern 2 und 3 sowie in dem Innenring 5 und 4
stirnseitig angebracht sind, wie im Schnitt aus F i g. 2 hervorgeht. Bei der zu beschreibenden Verspannung
des Systems wird die Gewindemutter 2 vom Außenring 4 und die Mutter 3 vom Innenring 5 drehend mitgenommen.
Die beiden Muttern kommen im Montagezustand mit den stirnseitigen Flächen 10, 10 an den Ringflächsn
des Außenrings 4 in Berührung, über welche der innere Kraftfluß der Verspannung übertragen v-ird.
Nach der F i g. 2 sind die Keile 9 teilweise in Nuten 8 der Muttern 2, 3 und teilweise in Nuten des Außenrings
4 bzw. des Innenrings 5 angeordnet. Hierdurch entsteht die bereits erwähnte Mitnahme der Muttern 2, 3 bei
gegenseitiger Verdrehung der Ringe 4, 5. Nach der F i g. 3 weist die Stellschraube 6 zu ihrer Handhabung
einen von außen zugänglichen Schlitz 18 auf. Damit ist die Verdrehung von außen her möglich. Da die Stellschraube
selbsthemmend in die umlaufende Verzahnung 7 des Innenrings 5 eingreift, wird die gegenseitige
Verspannung der beiden Muttern erhalten. Nicht erforderlich, aber möglich wäre, eine zusätzliche Verdrehungssicherung
der Stellschraube 6, z. B. durch eine in F i g. 3 erkennbare axial eingeführte Gegenschraube.
Beim Drehen der Stellschraube 6 werden die Muttern 2, 3 mitgedreht und durch den Gewindeeingriff mit
den Kugeln an den Stirnflächen 10 gegeneinandergepreßt, bis zur gewünschten Verspannung des Mutternsystems.
Der dadurch hervorgerufene Kraftfluß verläuft von den in F i g. 1 bezeichneten Stirnflächen 10
der Muttern 2, 3 aus durch die in F i g. 2 gezeigten Anlagepunkte 11 zwischen den voneinander abgekehrten
Flanken der Gewindegänge in den Muttern 2, 3 und den Kugeln 13, über die Kugeln 13 und auf die weiteren
Anlagepunkte 12 zwischen den Kugeln 13 und den einander zugekehrten Flanken des Gewindegangs in der
gemeinsamen Spindel 1.
In Fig.4 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt,
bei der die Stirnseiten der Muttern 2, 3 selbst mit Ringansätzen 14, 15 versehen sind, die die vorerwähnte
Funktion des Außenringes einerseits und des Innenringes andererseits übernehmen. Im Ringansatz 14 ist die
bereits erwähnte Stellschraube 6 angeordnet und greift in eine vergleichbare Verzahnung 7 des inneren Ringansatzes
15 ein. Auch hier ist der Außendurchmesser der zwischen den Muttern befindlichen Verspannungseinrichtung
gleich dem Außendurchmesser der Muttern ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Verspannungsvorrichlung an einem Kugelschraubtrieb ist raumsparend und von hoher
Steifigkeit. Sie ermöglicht eine end- und stufenlosc Verstellung der Muttern zueinander und schafft eine
Verspannung zwischen den Muttern durch Aufbau eines inneren Kraftflusses. Durch Betätigung vor
außen läßt sich die Vorspannung des Mutternsystenii an die jeweiligen Betriebsverhältnisse bequem anpas
sen. Trotz einer Verstellmöglichkeit in weitem Bereich hat man eine optimal gedrängte Bauweise erreicht un
ter Vermeidung von die Abmessungen der Mutterr überragenden Elementen. Dabei ist eine einfache, be
triebssichere und vor allen Dingen wirtschaftliche Aus bildung des Kugelschraubtriebs erreicht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verspannungseinrichtung an Kugelschraubtrieben mit einer durchgehenden Gewindespindel und
mit zwei Gewindemuttern, die durch jeweils eine kettenartige Reihe von in den Gewindegängen jeder
Mutter umlaufenden Kugeln mit der Spindel in Eingriff stehen, wobei — zur stufenlosen Einstellung
eines gewünschten spielfreien Kugellaufs durch ent- '°
sprechend hohe Verspannung der beiden Muttern — der einen Mutter ein bewegliches Stellglied zugeordnet
ist, welches auf die andere Mutter verdrehungseinstellbar einwirkt und dessen Handhabungsende von außen her betätigbar ist, d a d u r c. h g e - '5
kennzeichnet, daß zwischen den Stirnflächen
der beiden Muttern (2; 3) zwei gegeneinander verdrehbare Ringe (4; 5) konzentrisch ineinanderliegend
angeordnet sind, je ein Ring (4; 5) stirnseitig mit je einer der Muttern (2; 3) drehfest verbunden
ist und der Außendurchmesser des äußeren Ringes. (4) nicht größer ist als der Außendurchmesser der
Muttern (2; 3), wobei der innere Ring (5) an seinem Außenumfang mit einer umlaufenden Verzahnung
(7) versehen ist und der ihn umschließende äußere Ring (4) eine diesen Umfang tangierende Bohrung
zur Lagerung des Stellgliedes (6) aufweist und das Stellglied (6) mit der Verzahnung (7) in Eingriff
steht.
2. Verspannungseinrichtung an Kugelschraubtrieben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellglied als eine in der Tangentialbohrung ortsfest drehgelagerte Stellschraube (6) ausgebildet
ist.
3. Verspannungseinrichtungen an Kugelschraubtrieben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied als eine Zahnstange ausgebildet ist.
Priority Applications (9)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19712135812 DE2135812C3 (de) | 1971-07-17 | Verspannungseinrichtung an Kugelschraubtrieben |
Publications (3)
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---|---|
DE2135812A1 DE2135812A1 (de) | 1973-01-25 |
DE2135812B2 DE2135812B2 (de) | 1976-04-22 |
DE2135812C3 true DE2135812C3 (de) | 1976-12-09 |
Family
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