DE4241531C1 - Servosteuerung, insbesondere Servolenkung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Servosteuerung, insbesondere Servolenkung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Servosteuerung, insbesondere
eine Servolenkung für Kraftfahrzeuge, mit einer zur Betäti
gung dienenden axial in ein eingangsseitiges Primärwellenteil
und ein ausgangsseitiges Sekundärwellenteil unterteilten
Welle, deren eines Wellenteil axial in ein mit dem anderen
Wellenteil drehfest gekuppeltes Buchsenteil hineinragt und
mit demselben eine in Abhängigkeit von Relativdrehungen
zwischen den Wellenteilen arbeitende Servoventilanordnung
nach Art einer Drehschieberanordnung bildet, und mit einem
die Wellenteile drehelastisch verbindenden Drehstab, welcher
in einer Axialbohrung der Wellenteile unter Freilassung
eines Ringraumes im einen Wellenteil angeordnet ist, sowie
mit einer zwischen dem Buchsenteil und dem einen Wellenteil
wirksamen, vorgespannten Feder, deren Vorspannung das
Buchsenteil und das eine Wellenteil in einer Mittellage
relativ zueinander zu halten sucht.
Eine entsprechende Servolenkung ist Gegenstand der
GB 21 65 502 A. Die vorgespannte Feder bestimmt ein
Mindestdrehmoment, welches an der Welle wirksam sein muß,
um eine Verstellung der Servoventilanordnung aus der Mittel
lage bzw. Neutralstellung zu erreichen. Im übrigen bestimmt
diese Feder zusammen mit dem vorspannungsfreien Drehstab
das Maß der weiteren Verstellung der Servoventilanordnung
bei weiter anwachsenden Drehmomenten.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Servosteuerung bzw.
-lenkung innerhalb eines durch die Vorspannung der vorge
spannten Feder vorgegebenen Bereiches der Lenkkräfte rein
mechanisch, d. h. ohne Servounterstützung, arbeitet. Auf
diese Weise wird im Falle einer Servolenkung eines Kraft
fahrzeuges gewährleistet, daß der Fahrer ein gutes Gefühl
für die tatsächlich an den Lenkrädern des Fahrzeuges wirk
samen Lenkkräfte erhält.
Aus der DE 39 25 992 A1 ist eine weitere Servosteuerung
bzw. Servolenkung bekannt, bei der zwei gleichachsige
Wellenteile miteinander formschlüssig, jedoch mit Spiel
gekuppelt sind, derart, daß begrenzte Relativdrehungen
zwischen diesen Teilen gegen den Widerstand einer dazwischen
angeordneten, vorgespannten Schenkelfeder möglich sind.
Diese Relativdrehungen bewirken einen Schwenkhub eines
zwischen den Wellenteilen angeordneten Hebels, welcher
dabei den Steuerschieber eines im einen Wellenteil ange
ordneten Servoventiles betätigt. Die vorgespannte Schenkel
feder ragt mit zwei radialen Schenkeln in miteinander
korrespondierende Axialschlitze in einander axial über
lappenden Endstücken der beiden Wellenteile. Die Montage
der Schenkelfeder ist vergleichsweise aufwendig, da eine
Sichtkontrolle nur eingeschränkt möglich ist und zwischen
den beiden Endstücken auch der den Steuerschieber des
Servoventiles betätigende Hebel montiert werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, bei einer Servosteuerung
der eingangs angegebenen Art eine noch weitergehende
konstruktive Vereinfachung zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das eine Wellenteil sowie das Buchsenteil an ihren dem
anderen Wellenteil zugewandten Enden zum anderen Wellen
teil hin offene, korrespondierende Axialschlitze aufweisen,
und daß als vorgespannte Feder im Ringraum zwischen dem
Drehstab und dem einen Wellenteil eine Schenkelfeder ange
ordnet ist, deren Schenkel jeweils in korrespondierende
Axialschlitze des Buchsenteiles und des einen Wellenteiles
hineinragen und in Umfangsrichtung der Wellenachse einen
geringeren Querschnitt als die Axialschlitze aufweisen
sowie in der Mittellage jeweils auf korrespondierenden
Axialrändern beider Axialschlitze aufliegen.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Bauweise erfolgen die
Montage der Schenkelfeder und die Ankupplung des anderen
Wellenteiles am gleichen Stirnende des Buchsenteiles.
Dementsprechend können die Schenkelfeder und das weitere
Wellenteil nach Anordnung des Buchsenteiles auf dem einen
Wellenteil, d. h. nach Montage der Servoventilanordnung,
angeordnet bzw. mit dem Buchsenteil verbunden werden.
Damit ergibt sich ein einfach durchführbarer Montageablauf,
wobei die Anordnung der Schenkelfeder vollständig unter
Sichtkontrolle durchgeführt werden kann.
Außerdem ist vorteilhaft, daß bei dieser Bauweise die
Schenkel der Schenkelfeder auch als Begrenzung für die
maximale Relativdrehung zwischen den Wellenteilen wirken
können.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Schenkelfeder eine flache Kennlinie
aufweist, d. h. die Vorspannung der Schenkelfeder wird bei
zusätzlicher elastischer Verformung derselben nur relativ
wenig erhöht. Dagegen kann der vorspannungsfreie Drehstab
eine vergleichsweise steile Kennlinie aufweisen, d. h. zur
Erzielung einer zusätzlichen Torsion des Drehstabes müssen
die Drehmomente vergleichsweise stark ansteigen.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung einer vorteilhaften Ausführungsform verwiesen,
welche in der Zeichnung dargestellt ist.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen Axialschnitt einer erfindungsgemäßen Servo
lenkung,
Fig. 2 einen Radialschnitt entsprechend der Schnittlinie II-II
in Fig. 1 und
Fig. 3 die Federcharakteristik von Drehstab und Schenkelfeder.
Ein nicht dargestelltes Lenkhandrad eines Kraftfahrzeuges
und dessen Lenkräder bzw. deren Lenkgetriebe sind mitein
ander über eine Lenkwelle antriebsmäßig gekuppelt, welche
ein Primärwellenteil 1 sowie ein dazu gleichachsiges Sekundär
wellenteil 2 aufweist. Die Wellenteile 1 und 2 sind als
Rohrteile ausgebildet und schließen axial unmittelbar anein
ander an. An dem dem Sekundärwellenteil 2 zugewandten Stirn
ende ist das Primärwellenteil 1 innenseitig erweitert, so daß
eine Innenumfangsnut 3 geschaffen wird, deren in der Zeichnung
rechte Flanke durch eine Ringstufe innerhalb des Primärwellen
teiles 1 und deren linke Flanke durch den Stirnrand des
Sekundärwellenteiles 2 gebildet werden.
Im Innenraum der beiden Wellenteile 1 und 2 ist ein Drehstab 4
angeordnet, welcher mittels Querstifte 5 an seinen Enden dreh
fest mit den Wellenteilen 1 und 2 verbunden ist. Zwischen
diesen Enden besitzt der Drehstab 4 einen gegenüber dem
Querschnitt der Innenräume der Wellenteile 1 und 2 verminderten
Querschnitt, so daß ein Ringraum 6 frei bleibt.
An dem dem Primärwellenteil 1 zugewandten Stirnende des
Sekundärwellenteiles 2 ist ein radialer Mitnehmerstift 7
angeordnet, über den eine auf dem Primärwellenteil
drehbar angeordnete Buchse 8 drehfest mit dem Sekundär
wellenteil 2 gekuppelt ist.
Die Buchse 8 wird von einem stationären Gehäuse 9 ummantelt.
Auf der Außenumfangsseite der Buchse 8 sind mehrere Ringnuten 10
angeordnet, so daß zwischen der Buchse 8 und der Gehäuseinnen
seite entsprechende Ringräume gebildet werden, welche durch
seitliche Dichtringe 11 abgeschlossen sind.
Die von den Ringnuten 10 gebildeten Ringräume sind über
nicht dargestellte gehäuseseitige Anschlüsse mit Hydraulik
leitungen eines Servosystems verbunden, dessen Servoventil
anordnung in grundsätzlich bekannter Weise durch die Buchse 8
und einen davon überdeckten Bereich des Primärwellenteiles 1
gebildet wird, wobei zwischen Buchse 8 und Primärwellenteil 1
Steuerkanten 12 angeordnet sind, so daß bei Relativdrehung
zwischen Buchse 8 und Primärwellenteil 1 zwischen Anschlüssen
eines Servomotors eine mehr oder weniger große Druckdifferenz
erzeugt werden kann.
Gemäß Fig. 2 sind an den dem Sekundärwellenteil 2 zuge
wandten Stirnenden des Primärwellenteiles 1 sowie der
Buchse 8 einander diametral gegenüberliegende Axialschlitze
13 und 14 angeordnet, welche zu den Stirnseiten von Primär
wellenteil 1 und Buchse 8 hin offen sind. In Umfangsrichtung
von Primärwellenteil 1 und Buchse 8 besitzen die Axial
schlitze 13 und 14 gleiche Breiten, so daß ihre Axialränder
in der in Fig. 2 dargestellten Mittellage miteinander
fluchten.
In die Axialschlitze 13 und 14 ragen die Schenkel einer
innerhalb der Innenumfangsnut 3 des Primärwellenteiles 1
angeordneten, den Drehstab 4 ringförmig umfassenden
Schenkelfeder 15 hinein, d. h. die Schenkel der Schenkel
feder sind durch einen schraubenförmigen Federbereich
miteinander verbunden. Die Schenkel liegen in der Mittel
lage gemäß Fig. 2 mit Vorspannung auf den unteren Axial
rändern beider Axialschlitze 13 und 14 auf und suchen
dementsprechend das Primärwellenteil 1 und die Buchse 8
(sowie das mit der Buchse 8 drehfest gekuppelte Sekundär
wellenteil) in der Mittellage zu halten.
Aus dieser Mittellage lassen sich Primärwellenteil 1
und Buchse 8 nur dann relativ zueinander verdrehen, wenn
ein die Vorspannung der Schenkelfeder 15 übersteigendes
Drehmoment wirksam wird.
Diese Relativdrehung ist möglich, weil die Axialschlitze
13 und 14 eine in Umfangsrichtung von Primärwellenteil 1
und Buchse 8 gemessene Breite besitzen, welche deutlich
größer als die Dicke der Schenkel der Schenkelfeder 15
ist.
Die Fig. 3 zeigt nun die Kennlinien von Drehstab 4 und
Schenkelfeder 15. Auf der Abszisse ist der Verdrehwinkel
aufgezeichnet, während an der Ordinate das Verdrehmoment
aufgetragen ist. Die Kurve KD zeigt die Verhältnisse,
wenn die Schenkelfeder 15 weggelassen wird. Mit gegenüber
einer Mittellage zunehmender Verdrehung von Primärwelle 1
und Buchse 8 bzw. Sekundärwelle 2 relativ zueinander
tritt ein deutlich ansteigendes Verdrehmoment auf.
Die Kurve KS zeigt die Verhältnisse bei weggelassenem
Drehstab 4. Aufgrund der Vorspannung der Schenkelfeder 15
wird gegenüber der Mittellage eine Relativdrehung zwischen
Primärwellenteil 1 und Buchse 8 bzw. Sekundärwellenteil 2
erst dann erreicht, wenn ein Mindest-Verdrehmoment wirksam
ist. Bei anwachsendem Verdrehwinkel steigt dann das
Verdrehmoment nur mäßig an.
Die Kurve K zeigt die Verhältnisse, wenn Drehstab 4 und
Schenkelfeder 15 gemeinsam wirksam sind. Man erkennt,
daß das Mindest-Verdrehmoment, welches überschritten
sein muß, um gegenüber der Mittellage einen Verdreh
winkel zu erreichen, durch die Schenkelfeder 15 bestimmt
wird. Der weitere Anstieg des Verdrehmomentes wird dann
ganz überwiegend durch den Drehstab 4 bestimmt.
In Verbindung mit der Servolenkung bedeutet dies, daß
eine Servounterstützung erst dann wirksam wird, wenn
zwischen Primärwellenteil 1 und Sekundärwellenteil 2
das genannte Mindest-Verdrehmoment auftritt. Bei kleineren
Verdrehmomenten wird keine Servounterstützung wirksam,
d. h. die Lenkung arbeitet rein mechanisch.
Claims (4)
1. Servosteuerung, insbesondere Servolenkung für Kraft
fahrzeug, mit
- - einer zur Betätigung dienenden, axial in einen eingangs seitigen Primärwellenteil und einen ausgangsseitigen Sekundärwellenteil unterteilten Welle, deren eines Wellenteil axial in ein mit dem anderen Wellenteil dreh fest gekuppeltes Buchsenteil hineinragt und mit demselben eine in Abhängigkeit von Relativdrehungen zwischen den Wellenteilen arbeitende Servoventilanordnung nach Art einer Drehschieberanordnung bildet,
- - einem die Wellenteile drehelastisch verbindenden Dreh stab, welcher in einer Axialbohrung der Wellenteile unter Freilassung eines Ringraumes im einen Wellenteil angeordnet ist, und
- - einer zwischen dem Buchsenteil und dem einen Wellenteil wirksamen, vorgespannten Feder, deren Vorspannung das Buchsenteil und das Wellenteil in einer Mittellage relativ zueinander zu halten sucht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Wellenteil (1) sowie das Buchsenteil
an ihren dem anderen Wellenteil (2) zugewandten Enden
zum anderen Wellenteil (2) hin offene, korrespondierende
Axialschlitze (13,14) aufweisen, und
daß als vorgespannte Feder im Ringraum (6) zwischen dem Dreh
stab (4) und dem Wellenteil (1) eine Schenkelfeder (15)
angeordnet ist, deren Schenkel jeweils in korrespondierende
Axialschlitze (13, 14) des Buchsenteiles (8) und des einen
Wellenteiles (1) hineinragen und in Umfangsrichtung der
Wellenachse einen geringeren Querschnitt als die Axial
schlitze aufweisen sowie in der Mittellage jeweils auf
korrespondierenden Axialrändern beider Axialschlitze auf
liegen.
2. Servosteuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Buchsenteil (8) mit dem anderen Wellenteil (2)
über einen Mitnehmerstift (7) drehfest gekuppelt ist.
3. Servosteuerung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkelfeder (15) eine flache Kennlinie
aufweist, während der Drehstab (4) eine steile
Kennlinie besitzt.
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