DE4439864A1 - Befestigungsanordnung für tafelförmige Bauelemente - Google Patents
Befestigungsanordnung für tafelförmige BauelementeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur unsichtbaren
Befestigung von tafelförmigen Bauelementen, z. B. Fassaden
platten, an einer Fläche eines Bauwerkkörpers, bei der das
Bauelement in seiner dem Bauwerkkörper zugewandten Fläche
mindestens zwei voneinander beabstandete Nuten mit hinter
schnittenem, z. B. schwalbenschwanzförmigem, Profil auf
weist, wobei jede Nut den Kopf eines Ankers formschlüssig
aufnimmt, der einen zu dem Bauelement rechtwinkligen Ge
windebolzen umfaßt, welcher eine Bohrung in einer im mon
tierten Zustand gegen die bauwerkkörperseitige Fläche des
Bauelements anliegenden Platte durchgreift.
Eine derartige Befestigungsanordnung ist aus der DE
36 21 010 A1 bekannt. Die in Fig. 12 dieser Druckschrift
gezeigte Ausführungsform der Befestigungsanordnung hat
einen plattenförmigen Ankerkopf mit vermutlich kreisförmi
gem Umriß, der fest mit dem Gewindebolzen verbunden ist.
Der Gewindebolzen durchsetzt einen Blechstreifen, der an
den Seitenflanken der schwalbenschwanzförmigen Nut an
liegt, sowie eine Platte, die mit einer Agraffe einstückig
und über eine auf den Gewindebolzen aufgeschraubte Mutter
mit dem Bauelement verspannt ist. Nachteilig an dieser
Befestigungsanordnung ist, daß der Ankerkopf und der
Blechstreifen ausschließlich über eine schlüssellochför
mige Erweiterung der schwalbenschwanzförmigen Nut in diese
eingeführt werden können, was die Montage der Befesti
gungsanordnung vor Ort verkompliziert.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
Befestigungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaf
fen, die bei einfacher Ausbildung eine problemlose Montage
vor Ort ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merk
male des Anspruchs 1.
Der Kern der Erfindung besteht somit in einer zweiteiligen
Ausbildung eines Ankers in der Weise, daß die Ankerkopf
teile einzeln nacheinander in die schwalbenschwanzförmige
Nut eingeführt werden können, ein Formschluß jedoch erst
dann erreicht ist, wenn beide Ankerkopfteile vollständig
eingeführt sind. Die Montage erfolgt in der Weise, daß zu
nächst der mit dem Gewindebolzen versehene, größere Anker
kopfteil so in die Nut eingeführt wird, daß er formschlüs
sig am Nutgrund und an der einen Nutflanke anliegt, an
schließend der kleinere Ankerkopfteil über das Langloch in
seiner Ankerplatte auf den Gewindebolzen aufgefädelt und
in den verbleibenden Freiraum in der Nut eingeführt wird,
und sodann beide Ankerkopfteile mittels einer auf den Ge
windebolzen - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung des
Schenkels einer üblichen Agraffe - aufgeschraubten Mutter
miteinander verspannt werden. Die Formgebung der Anker
kopfteile schließt dabei eine Montage in falscher Reihen
folge oder in falscher Lage der Ankerkopfteile in der Nut
aus.
Bei gegebenem Durchmesser des Gewindebolzens hängt die in
das Bauteil (und umgekehrt) übertragbare Normal- und Quer
kraft im wesentlichen von der Länge des Ankers und dem
Hinterschneidungswinkel ab. Dabei nimmt die nutzbare Aus
zugskraft senkrecht zur Bauteiloberfläche mit wachsendem
Hinterschneidungswinkel zu. Im gleichen Sinn nimmt aber
auch die Ankerbreite zu. Sinnvolle Hinterschneidungswinkel
liegen zwischen 10° und 45° Für Winkel größer als ca. 60°
wird die Montage problematisch. Die minimale Ankerbreite
ist durch den Gewindebolzendurchmesser (zuzüglich der er
forderlichen Wandstärke) und den Hinterschneidungswinkel
gegeben. Nach oben ist die Ankerbreite auf etwa das fünf
fache der Ankerkopfhöhe beschränkt, da anderenfalls keine
ausreichende Kemmwirkung des Ankers im Bauelement erreicht
werden kann.
Bei Einhaltung der Bemessungsvorschrift des Anspruches 2
läßt sich der kleinere Ankerkopfteil nur durch Einkippen
und nur in seitenrichtiger Lage zu dem größeren Ankerkopf
teil in die Nut einführen.
Ausgehend davon, daß der Gewindebolzen in aller Regel mit
tig in der Nut sitzen soll, wird bei Einhaltung der Vor
schrift des Anspruches 3 insbesondere bei kurzer Anker
länge eine Festigkeitsschwächung des kleineren Ankerkopf
teiles vermieden.
Die Ausführungsform nach Anspruch 4 bietet herstellungs
technische Vorteile.
Das gilt in noch höherem Maße, wenn gemäß Anspruch 5 beide
Ankerkopfteile strangextrudierte Profilteile sind.
Die Ausführungsform nach Anspruch 6 hat den Vorteil, daß
sich der größere Ankerkopfteil nur gekippt in die Nut ein
setzen läßt, also anschließend und noch vor dem Abschluß
der Montage am Herausfallen gehindert ist.
Die Kippmontage des kleineren Ankerkopfteils wird er
leichtert, wenn der größere Ankerkopfteil gemäß Anspruch 7
ausgestaltet ist.
Insgesamt hat der Ankerkopf gemäß Anspruch 8 vorzugsweise
einen trapezförmigen Querschnitt. Diesen Querschnitt hat
aber auch der größere Ankerkopfteil für sich betrachtet,
während der kleinere Ankerkopfteil einen den Querschnitt
des größeren Ankerkopfteils entsprechend ergänzenden und
dementsprechend vorzugsweise parallelogrammartigen Quer
schnitt hat.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der lediglich ein
mögliches Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung
der Befestigungsanordnung und des Befesti
gungsbereiches eines tafelförmigen Bauele
mentes, hier einer Fassadenplatte,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung in ihrer
bestimmungsgemäßen Position in einer Fassa
denplattennut,
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend der Linie D-D in
Fig. 2,
Fig. 4 und 5 Schnitte entsprechend Fig. 3, zur Verdeut
lichung der Kippmontage der Befestigungs
vorrichtung,
Fig. 6 eine Aufsicht auf den mit einer Ankerplatte
versehenen Ankerkopfteil,
Fig. 7 einen Schnitt entsprechend der Linie B-B in
Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt entsprechend der Linie A-A in
Fig. 6,
Fig. 9 eine Aufsicht auf den den Gewindebolzen
tragenden Ankerkopfteil bei noch nicht mon
tiertem Gewindebolzen, und
Fig. 10 einen Schnitt entsprechend der Linie C-C in
Fig. 9.
Die in den Fig. 1 bis 9 veranschaulichte Befestigungsan
ordnung dient zum Befestigen von z. B. Fassadenplatten an
einer Fläche eines Bauwerkkörpers. Gezeigt ist in den Fig.
1 und 2 ein Ausschnitt aus einer Fassadenplatte 1, die in
ihrer dem (nicht gezeigten) Bauwerkkörper zugewandten Flä
che mindestens zwei voneinander beabstandete Nuten mit
schwalbenschwanzförmigem, symmetrischem Profil aufweist,
von denen in den Figuren jeweils nur eine Nut 3 gezeigt
ist. Die Nut 3 hat einen Nutgrund 4, und zwei identisch
ausgebildete, vor allem identisch geneigte Seitenflanken 5
und 6 (s. Fig. 4) und kann daher leicht mit einem Tra
pezfräser hergestellt werden.
Wie aus Fig. 3 hervorgeht, dient die Nut 3 zur formschlüs
sigen Aufnahme eines Ankers 7, der gemäß Fig. 1 einen zu
der Fassadenplatte 1 rechtwinkligen Gewindebolzen 8 hat,
der ein Loch 9 in einer im montierten Zustand gegen die
bauwerkkörperseitige Fläche 2 der Fassadenplatte 1 anlie
genden Ankerplatte durchgreift. Die Ankerplatte könnte
gegebenenfalls auch Bestandteil einer Agraffe üblicher Art
(nicht dargestellt) sein. Zur Verspannung mit der Fassadenplatte
1, gegebenenfalls auch zur gleichzeitigen Befe
stigung einer (getrennten) Agraffe, sitzt auf dem Gewinde
bolzen 8 eine Mutter 80, die in den anderen Figuren nicht
gezeigt ist.
Die Besonderheit des Ankers 7 besteht darin, daß er zwei
teilig ausgebildet ist. Der Anker 7 ist in Längsrichtung
der Nut 3 in zwei Ankerkopfteile 10 und 11 geteilt. Im in
der Nut 3 montierten Zustand liegen die beiden sich zum
Ankerkopf 7 ergänzenden Ankerkopfteile 10 und 11 über ge
genseitige Kontaktflächen 12 und 13 formschlüssig anein
ander an, die unter einem geeigneten Winkel ähnlich demje
nigen der seitlichen Außenflächen 20 und 21 des Ankerkopfs
verlaufen, wobei die Außenflächen an die Kontur der Nutflanken
5, 6 formschlüssig angepaßt sind. In der darge
stellten Ausführungsform sind die Kontaktflächen 12, 13
ebene Keilflächen. Alternativ können sie jedoch auch ge
ringfügig gekrümmt verlaufen.
Der Ankerkopfteil 10 hat eine Paßbohrung oder ein Gewin
deloch 8a zur verdreh- und auszugsfesten Aufnahme des
Gewindebolzens 8. Der andere Ankerkopfteil 11 ist fest,
vorzugsweise einstückig, mit der Ankerplatte 14 des An
kers 7 verbunden. Der Gewindebolzen 8 sitzt mittig in dem
Anker 7.
Das Loch 9 in der Ankerplatte 14 ist ein Langloch mit
rechtwinkelig zur Längsachse der Nut 3 verlaufender
Längsachse und schneidet mit seinem einen Ende bei 15
die Kontaktfläche 13 des Ankerkopfteils 11 leicht an.
Die Neigung der Kontaktflächen 12 und 13 und die Länge
des Langlochs 9 sind so gewählt, daß bei in die Nut 3 mit
seiner Außenfläche 20 an die Nutlängflanke 5 angrenzend
und mit seinem Boden 26 auf dem Nutboden 4 aufstehend
eingesetztem, den Gewindebolzen 8 umfassenden Ankerkopfteil
10 eine Kippmontage des die Ankerplatte 14 umfassen
den Ankerkopfteils 11 um eine zur Nutlängsachse parallelen
Achse möglich ist. Im einzelnen geht die Montage des An
kers 7 aus den Fig. 4 und 5 hervor, während die montierte
Stellung in Fig. 3 gezeigt ist.
Wie in den Fig. 9 und 10 gezeigt, kann die Längskante des
Ankerkopfteils 10, welche die Kontaktfläche 12 mit der
Oberseite dieses Teils verbindet, zusätzlich angefast (Be
zugsziffer 22) sein, um die Einführung des Ankerkopfteils
11 zu Beginn der Einführphase in den Zwischenraum 24 zwi
schen der Kontaktfläche 12 und der Nutseitenwand 13 zu er
leichtern.
Claims (8)
1. Anordnung zur unsichtbaren Befestigung von tafel
förmigen Bauelementen, z. B. Fassadenplatten, an
einer Fläche eines Bauwerkkörpers, bei der das Bau
element (1) in seiner dem Bauwerkkörper zugewandten
Fläche (2) mindestens zwei voneinander beabstandete
Nuten (3) mit hinterschnittenem, z. B. schwalben
schwanzförmigem Profil aufweist, wobei jede Nut (3)
den Kopf (10, 11) eines Ankers (7) formschlüssig auf
nimmt, der einen zu dem Bauelement (1) rechtwinkligen
Gewindebolzen (8) umfaßt, welcher ein Loch (9) in
einer im montierten Zustand gegen die bauwerkkörper
seitige Fläche (2) des Bauelements (1) anliegende
Platte umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker
kopf (10, 11) in Längsrichtung der Nut (3) in einen
größeren und einen kleineren Ankerkopfteil (10 und
11) geteilt ist, die über Kontaktflächen (12, 13)
formschlüssig aneinander anliegen, daß der größere
Ankerkopfteil (10) den Gewindebolzen (8) umfaßt, wäh
rend der kleinere Ankerkopfteil (11) fest mit einer
Ankerplatte (14) verbunden ist, daß die Kontaktflä
chen (12, 13) der Ankerkopfteile (10, 11 ) in einem
Neigungswinkel näherungsweise gleich demjenigen der
an eine Nutflanke (6) angrenzende Außenfläche (21)
des kleineren Ankerkopfteils (11) verlaufen, daß das
Loch in der Ankerplatte (14) ein Langloch (9) recht
winkelig zur Längsachse der Nut (3) ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Kontaktflächen (12, 13) und die
Lage und Länge des Langlochs (9) so gewählt sind, daß
bei in die Nut (3) mit seiner Außenfläche (20) an die
Nutlängsseitenwand (5) angrenzend eingesetztem, grö
ßerem Ankerkopfteil (10) das kleinere Ankerkopfteil
(11) um eine zur Längsachse der Nut (3) parallele
Achse in den verbleibenden Teil der Nut (3) einkipp
bar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das eine Ende des Langlochs (9) in dem
kleineren Ankerkopfteil (11) an den Bereich der Kon
taktfläche (13) des letzteren angrenzt.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der kleinere Ankerkopfteil (11)
einstückig mit der Ankerplatte ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Ankerkopfteile (10,
11) strangextrudierte Profilteile sind.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite der Basisfläche des
den Gewindebolzen (9) umfassenden Ankerkopfteils (10)
größer als die lichte Weite der Nut (3) ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kante (22) des größeren An
kerkopfteils (10), an der dessen Kontaktfläche (12)
in seine Dachfläche übergeht, angefast ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anker einen trapezförmigen
Querschnitt hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944439864 DE4439864C2 (de) | 1994-11-08 | 1994-11-08 | Befestigungsanordnung für tafelförmige Bauelemente |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4439864A1 true DE4439864A1 (de) | 1996-05-09 |
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DE (1) | DE4439864C2 (de) |
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1994
- 1994-11-08 DE DE19944439864 patent/DE4439864C2/de not_active Expired - Fee Related
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