DE4439769A1 - Kunststoffe mit einem Gehalt an Silan-, Ether- und Urethangruppen und ihre Verwendung als Abformmassen - Google Patents
Kunststoffe mit einem Gehalt an Silan-, Ether- und Urethangruppen und ihre Verwendung als AbformmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Kunststoffe mit mindestens einem
Silan-, Ether- und Urethangruppen enthaltenden Polyadditions
produkt mit einer überwiegend linearen Molekülstruktur mit
ausschließlich aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen
Ether- und Urethansegmenten und einem Zahlenmittel der Molmas
se im Bereich von 800 bis 20 000, wobei das Polyadditionspro
dukt die folgende Merkmale aufweist:
- a) einen Gehalt an Polyethergruppen von 25 bis 90, insbe sondere 50 bis 80 Gew.-Teilen, auf 100 Gew.-Teile Polyadditionsprodukt
- b) einen Gehalt an Urethangruppen der Formel I -HN-CO-O- (I)von 0,5 bis 10, insbesondere von 1 bis 8 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile Polyadditionsprodukt;
- c) einen Gehalt an endständig angeordneten Alkoxysilyl
gruppen der Formel II
-NR-(CH₂)m - SiR¹R²R³ (II)in derm eine Zahl im Bereich von 1 bis 6, insbesondere 3,
R Wasserstoff oder eine Gruppe der Formel (III)-(CH₂)m - SiR¹R²R³ (III)mit den hier angegebenen Bedeutungen für m, R¹, R² und R³, und
mindestens eine der Gruppen R¹, R² und R3 eine Gruppe der Formel IV-(O-CpH2p)q - O-R⁴ (IV)in der
p eine Zahl im Bereich von 2 bis 4, insbesondere 3 und
q eine Zahl im Bereich von 1 bis 100, insbesondere von 2 bis 4 sowie
R⁴ eine Alkyl-, Aralkyl-, Vinyl-, Vinylcarbonyl, alpha-Methylvinylcarbonyl- oder beta-Methylvinylcar bonylgruppe ist,
bedeuten,
wobei die restlichen Gruppen R¹, R² und R³ Methyl, Ethyl oder
C₁- bis C₄-Alkoxy bedeuten, soweit sie nicht Gruppen der
obigen Definitionen sind,
und die Kunststoffe weiterhin mindestens einen Katalysator für die Kondensation der Silangruppen enthalten.
und die Kunststoffe weiterhin mindestens einen Katalysator für die Kondensation der Silangruppen enthalten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung und den Unteransprüchen.
Die Kunststoffe der Erfindung eignen sich insbesondere als
Abform-, Dublier- und Modelliermassen, insbesondere für
Dentalzwecke und den Formenbau, mit geringer Schrumpfungsnei
gung nach dem Aushärten.
Kunststoffe auf Basis von Silan-, Ether-, Urethan- und Harn
stoffgruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten in Mischung
mit polymerisierbaren Verbindungen sind aus der EP-A
0 170 865, der EP-A 0 410 199 und der DE-A 43 07 024 bekannt;
die Polyadditionsprodukte als solche sind in der
DE-A 36 36 974 beschrieben; auf den Inhalt dieser Schriften
wird Bezug genommen.
Die in den vorbekannten Kunststoffen bzw. in den in diesen
enthaltenden Polyadditionsprodukten auftretenden Alkoxysilyl
gruppen weisen eine Struktur gemäß der obigen Formel II auf,
wobei mindestens eine der Gruppen R¹, R² und R³ C₁-C₄-Alkoxy,
bevorzugt Methoxy oder Ethoxy, bedeutet und R² und R³ die
gleiche Bedeutung wie R¹ aufweisen können oder Methyl- oder
Ethylgruppen bedeuten. Infolge der enthaltenen Alkoxysilan
gruppen sind diese Verbindungen in Gegenwart geeigneter saurer
Katalysatoren zur Kondensation befähigt, wobei als gewisserma
ßen erste Stufe der Härtung elastische, gelartige Polymere
entstehen. Diese Polymere können anschließend in Abhängigkeit
der Art der zugesetzten polymerisierbaren Olefine zu formbe
ständigen, starren Materialien nachgehärtet werden. Speziell
die Härtung in der ersten Stufe führt jedoch zu bei Abform-,
Dublier- bzw. Modelliermassen unerwünschten Schrumpfungsvor
gängen, da die bei der Kondensation gebildeten Kondensationsp
rodukte mit dem Polymermaterial unverträglich bzw. leicht
flüchtig sind und aus den erhaltenen Formkörpern unter
Schrumpfung derselben austreten. So wird z. B. in der
DE-A 36 36 974 für eines der dort erwähnten Systeme für die
Dimensionsänderung des in der ersten Stufe gehärteten Formkör
pers ein Wert von 2,2% nach 120 min angegeben; ein derartiges
Material ist insbesondere für solche Dentalzwecke, bei denen
es auf höchste Formgenauigkeit ankommt, nicht brauchbar.
Für die aus der EP 0 170 865 bekannten Kunststoffe sind
überhaupt keine Angaben über das Schrumpfungsverhalten beim
Aushärten und über ihre Eignung für Dentalzwecke offenbart
worden; zudem sind diese Kunststoffe insofern mit gewissen
Nachteilen behaftet, als sie infolge ihres Gehaltes an Ethy
lenoxygruppen in Anwesenheit von Wasser quellen können.
Die aus der DE-A 43 07 024 bekannten Kunststoffe weisen zwar
gute Schrumpfungseigenschaften auf, sind jedoch relativ wenig
hydrophil und eignen sich daher nicht oder nur bedingt für
Modellier- oder ähnliche Massen, mit denen in sehr feuchter
Umgebung gearbeitet wird und die in solchen Umgebungen eine
hohe Detailgenauigkeit ergeben sollen. Es besteht daher ein
Bedürfnis an Kunststoffmassen der hier angesprochenen Art, die
eine ausgeprägte Hydrophilie aufweisen, ohne daß die Massen in
feuchter Umgebung quellen, sowie gegebenenfalls ein verbesser
tes Anfließverhalten aufweisen.
Die den Kunststoffen der Erfindung zugrundeliegenden Polyaddi
tionsprodukte können hergestellt werden, indem man Phosgen
oder eine phosgenanaloge Verbindung, Bis-trichlormethyl
carbonat, auch mit dem Trivialnamen "Triphosgen" bezeichnet,
mit linearen Polyethern mit endständigen freien Hydroxylgrup
pen mit einem Zahlenmittel der Molmassen im Bereich von 250
bis 8000 umsetzt, wobei man gegebenenfalls zusätzlich noch
aliphatische oder cycloaliphatische Alkandiole bzw. Mischungen
derselben mit einem Zahlenmittel der Molmassen im Bereich von
62 bis weniger als 300 zusetzen kann. Die so als Zwischenpro
dukte erhaltenen Polyether mit endständigen Chlorcarbonyloxy-
Gruppen werden anschließend in üblicher Weise mit Alkoxysilyl
monoaminen umgesetzt.
Die Durchführbarkeit dieser Reaktion ist überraschend, da bei
dieser Umsetzung Salzsäure freigesetzt wird und diese bekannt
lich mit den Si-OR-Bindungen reagieren kann; insbesondere
katalysiert sie die Reaktion zwischen den Si-OR-Gruppen und
Hydroxylgruppen. Es ist daher als überraschend anzusehen, daß
die Kunststoffe der Erfindung überhaupt herstellbar sind.
Im Rahmen der Erfindung einsetzbare Polyetherdiole können
insbesondere durch random-Polymerisation oder
Blockpolymerisation von Epoxiden wie Ethylenoxid, Propylen
oxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran oder Epichlorhydrin erhal
ten werden, oder auch durch Anlagerung dieser Epoxide, gegebe
nenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten mit
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen wie Alkohole oder Amine,
bzw. Wasser, Ethylglykol oder 1,2-Propylenglykol. Bevorzugt
werden solche Polyether eingesetzt, deren freie OH-Gruppen
überwiegend primäre OH-Gruppen sind.
Typische Beispiele für Alkandiole sind Ethylenglykol, 1,2-Propy
lenglykol, 1,4-Butylenglykol, 2,3-Butylenglykol, 1,6-Hexan
diol, 1,8-Octandiol, Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol,
1,4-bis-Hydroxymethylcyclohexan, 2-Methyl-1,3-propandiol,
3-Methylpentan-1,5-diol, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Tetraethylenglykol, Polyethylenglykole, Dipropylenglykol, Tri-
und Tetrapropylenglykol, Polypropylenglykol, Dibutylenglykol
und Polybutylenglykol.
Geeignete Alkoxysilylamine für die Einführung von Alkoxysi-
Iylgruppen der allgemeinen Formel II in die Kunststoffe der
Erfindung können hergestellt werden, indem man z. B. aus der
DE-A 36 36 974 bekannte Alkoxysilanverbindungen, insbesondere
die im Handel erhältlichen gamma-Aminopropyl-tri-C₁-C₄-
alkoxysilane bzw. bis-(3-C₁-C₄-Alkoxysilylpropyl)-amine,
bevorzugt gamma-Aminopropyl-trimethoxy- oder -triethoxysilan,
einer Umesterung mit Monohydroxyverbindungen der allgemeinen
Formel V
H-(O-CpH2p)q - O-R⁴ (V)
mit den obigen Bedeutungen für p, q und R⁴ unterwirft.
R⁴ kann polymerisierbare olefinische Doppelbindungen aufwei
sen; so strukturierte Kunststoffe weisen dann Polykondensatio
ns- neben Polymerisationszentren auf und sind zweistufig
härtbar. Im ersten Fall ist von einer großen Verträglichkeit
der bei der Kondensation austretenden Gruppe V mit dem
"backbone"- Material auszugehen. In dem anderen Fall erfolgt
bei der nachfolgenden Polymerisation, z. B. einer Licht-,
Redox- oder Heißpolymerisation, der freigesetzten Verbindung
(V) eine Fixierung derselben in dem "backbone"-Material.
Daraus folgen die günstigen Schrumpfeigenschaften der Kunst
stoffe der Erfindung.
Den Polyadditionsprodukten der Erfindung können, soweit sie
nicht bereits polymerisierbare olefinische Doppelbindungen
enthalten, jedoch auch dann, die üblichen, radikalisch härt
baren Monomeren zugesetzt werden, insbesondere an sich bekann
te, monofunktionelle oder polyfunktionelle (Meth)acrylate,
insbesondere Methylmethacrylat, Isobutylmethacrylat, Cyclohe
xylmethacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, Diethylenglykol
dimethacrylat, Polyethylenglykoldimethacrylat, Butandioldime
thacrylat, Hexandioldimethacrylat, Decandioldimethacrylat,
Dodecandioldimethacrylat, Bisphenol-A-dimethacrylat, Trime
thylolpropantrimethacrylat, weiterhin Bis-GMA sowie Reaktions
produkte aus Isocyanaten, inbesondere Di- und/oder Triisocya
nate und OH-Gruppen-haltige Methacrylate. Typische Beispiele
für die zuletzt genannten Verbindungen sind Umsetzungsprodukte
von 1 Mol Hexamethylendiisocyanat mit 2 Mol 2-Hydroxyethylme
thacrylat, von 1 Mol tris-(6-Isocyanatohexyl)isocyanurat mit
3 Mol Hydroxyethylmethacrylat und von 1 Mol Trimethylhexa
methylendiisocyanat mit 2 Mol Hydroxyethylmethacrylat. Der
Anteil dieser Verbindungen in der Mischung mit dem bzw. den
Silikopolyethern kann zwischen 10 und 90 Gew.-%, bevorzugt
zwischen 15 und 80 Gew.-% variieren.
Geeignete Katalysatoren für die Heißpolymerisation sind
Peroxide wie Dibenzoylperoxid, Dilaurylperoxid,
tert.-Butylperoctoat oder tert.-Butylcarbenzoat, weiterhin
auch alpha, alpha-Azo-bis-(isobutyroethylester)-benzpinakol
und 2,2′-Dimethylbenzpinakol.
Als Katalysatoren für die Lichtpolymerisation sind die übli
chen Photosensibilisatoren zusammen mit einem Reduktionsmittel
bevorzugt, z. B. alpha-Diketone wie 9,10-Phenanthrenchinon,
Diacetyl, Furil, Anisil, 4,4′-Dichlorbenzil und 4,4′-Dialkoxyben
zil. Besonders bevorzugt ist Campherchinon. Beispiele für
Reduktionsmittel sind Amine wie Cyanoethylmethylanilin,
Dimethylaminoethylmethacrylat, n-Butylamin, Triethylamin,
Triethanolamin, N,N-Dimethylanilin oder N-Methyldiphenylamin.
Typische Beispiele für sogenannte Redoxpolymerisationskatalysa
toren sind Peroxide in Mischung mit einem Reduktionsmittel,
z. B. auf Basis tertiärer aromatischer Amine und Dibenzoyl
peroxid, Dilaurylperoxid und Di-4-chlorbenzoylperoxid.
Beispiele für Reagentien zum Vernetzen von Epoxygruppen sind
Polyamine oder Dicarbonsäureanhydride.
Die Polykondensation an den Silangruppierungen können durch
anorganische und/oder organische Säuren als Katalysatoren
gefördert werden; typische Beispiele für diese Katalysatoren
sind z. B. saure Ionenaustauscher, Phosphorsäure, Dibutylphos
phorsäure, verdünnte Schwefelsäure, Weinsäure, Zitronensäure,
Adipinsäure, Salzsäure, Sulfonsäure und dergleichen; Salzsäure
und Phosphorsäure sind besonders bevorzugt.
Den Kunststoffen der Erfindung können weiterhin anorganische
oder organische Füllstoffe zugesetzt werden, die an sich
bekannt sind. Geeignete Füllstoffe sind insbesondere Quarz,
Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, Kieselgel, Aerosil®, Metall
oxid, Gips, Korund, Glas, Polymerperlen, Zeolithe; reaktive
Feststoffe wie silanisierte bzw. oberflächenbehandelte inerte
Feststoffe, Silikate, Zementpulver; weiterhin Oligomere oder
Polymere auf Basis der hier angesprochenen Polyadditions
produkte; sowie Parafine, Wachse, Vaseline, Duft- und Aroma
stoffe. Den Kunststoffen der Erfindung können weiterhin auch
Farbstoffe, gegebenenfalls auch solche, die bei erfolgter
Aushärtung einen Farbumschlag ergeben, zugesetzt werden,
weiterhin auch Emulgatoren zur Einstellung des rheologischen
Verhaltens und als Verträglichkeitsvermittler, Antibiotika,
blutstillende Mittel und dergleichen. Der Füllstoffanteil in
dem Kunststoff der Erfindung kann im allgemeinen im Bereich 50
bis 80, insbesondere von 40 bis 70 Gew.-% liegen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele sowie von Vergleichsbeispiele näher erläutert.
In einem 250 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler und Tropf
trichter wurden 3,96 g (13,3 mmol Bis(trichloromethyl)carbonat
("Triphosgen") in 20 ml trockenem Dichlormethan vorgelegt.
Dann wurde eine Mischung von 60 g (40 mmol OH) eines linearen
Polyetherdiols (Molekulargewicht 3000, Blockcopolymer herge
stellt durch Polyaddition von 60 Gewichtsteilen Propylenoxid
auf Propylenglykol und anschließender Polyaddition von 40
Gewichtsteilen Ethylenoxid), 3,15 g (40 mmol) Pyridin und 20
ml trockenem Dichlormethan innerhalb von 15 min zugetropft.
Danach wurde zuerst 2 h bei Raumtemperatur weitergerührt, dann
2 h unter Rückfluß gekocht und dann wiederum über Nacht bei
Raumtemperatur gerührt. Danach wurde innerhalb von 15 min eine
Mischung von 8,85 g (40 mmol) 3-Aminopropyltriethoxysilan,
3,15 g (40 mmol) Pyridin und 10 ml trockenem Dichlormethan
zugetropft. Anschließend wurde erneut zunächst 2 h unter
Rückfluß gekocht, danach nochmals 12 h bei Raumtemperatur
gerührt. Der entstandene Niederschlag aus Pyridiniumhydro
chlorid wurde abgesaugt und die so erhaltene viskose Lösung
bei 50°C 5 h im Ölpumpenvakuum von restlichem Lösungsmittel
getrocknet. Es wurde so eine braungelblich gefärbte und gut
fließfähige Masser erhalten.
Aus 10 g Phosphorsäure (80%) und 10 g nichtionischem Tensid
(Lutensol A3, BASF) wird durch Verrühren eine Härterpaste
hergestellt.
10 g des erhaltenen Harzes werden mit 2 g Härterpaste 30 sec
auf dem Mischblock verrührt. Innerhalb von einigen Minuten
härtet die Mischung zu einem gummielastischen, nichtklebrigen
Körper aus.
In 8 g des wie oben hergestellten Harzes werden auf dem
Mischblock 2 g Kieselgur Celatome MW25 (Handelsprodukt der
Chemag) eingearbeitet. Dann werden zu dieser Paste 1,35 g der
obigen Härterpaste hinzugefügt und 30 sec auf dem Mischblock
verrührt. Es erfolgt innerhalb von einigen Minuten die Aushär
tung zu einem elastischen, nichtklebrigen Prüfkörper.
Die Shore A-Härte (gemessen 24 h nach Mischbeginn, bestimmt
gemäß DIN 53 505) beträgt: 25.
Die Dimensionsänderung, bestimmt gemäß ISO 4823 (Trockenlage
rung, 230) beträgt nach
30 Minuten 0,1%
60 Minuten 0,2%
120 Minuten 0,4%
12 Stunden 1,1%
24 Stunden 1,3%
60 Minuten 0,2%
120 Minuten 0,4%
12 Stunden 1,1%
24 Stunden 1,3%
17,93 g (0,1 mol) 3-Aminopropyltrimethoxysilan und 123,77 g
(0,6 mol) Tripropylenglykol-monomethylether werden unter
Feuchtigkeitsausschluß zunächst mit 0,1 g Natrium 2 h bei 60°C
gerührt. Nach Auflösen des Natriums wird die Temperatur
innerhalb von 4 h auf 150°C erhöht und das bei der Umeste
rungsreaktion entstehende Methanol abdestilliert und aufgefan
gen. Nach 12 h wird bei dieser Temperatur für 5 h Ölpumpenva
kuum angelegt. Dabei destilliert der überschüssige Tripropy
lenglykol-monomethylether ab. Es werden so 55,76 g (0,27 mol)
Tripropylenglykol-monomethylether erhalten.
n = 1,4295 (Lit.: 1,4300)
Die Bestimmung des Amingehalts des im Destillationssumpf
verbliebenen Umesterungsproduktes zeigt, daß ein quantitativer
Austausch der Methoxygruppen stattgefunden hat.
Amingehalt: Gef.: 2,26%
Ber.: 2,28% (3-Aminopropyl-tris-(2-methoxy tripropoxy)silan)
Ber.: 2,28% (3-Aminopropyl-tris-(2-methoxy tripropoxy)silan)
Es wird wie im Vergleichsbeispiel verfahren. Es wird nur statt
des 3-Aminopropyltrimethoxysilans 28,08 (40 mmol) 3-Amino
propyl-tris(2-methoxy-tri-propoxy)silan (obiges Reaktionspro
dukt) zugetropft.
7,7 g des oben erhaltenen Harzes werden mit 2,1 g Kieselgur
Celatome MW25 und 0,2 g pyrogener Kieselsäure Cabosil TS 610
auf einem Dreiwalzenstuhl zu einer Paste verarbeitet.
5 g der erhaltenen Paste werden mit 0,51 g Härterpaste gemäß
Vergleichsbeispiel 30 sec auf dem Mischblock homogen verrührt.
Nach einigen Minuten härtet die Paste zu einem gummielasti
schen, nichtklebrigen Körper aus.
Die Shore A-Härte (gemessen 24 h nach Mischbeginn, bestimmt
gemäß DIN 53505) beträgt: 43.
Die Dimensionsänderung, bestimmt gemäß ISO 4823 (23°C, Trok
kenlagerung) beträgt:
nach 60 Minuten 0,0%
nach 2 Stunden 0,0%
nach 12 Stunden 0,0%
nach 24 Stunden 0,1%.
nach 2 Stunden 0,0%
nach 12 Stunden 0,0%
nach 24 Stunden 0,1%.
Claims (8)
1. Kunststoffe mit mindestens einem Silan-, Ether- und
Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukt mit einer
überwiegend linearen Molekülstruktur mit aliphatisch oder
cycloaliphatisch gebundenen Ether- und Urethansegmenten
und einem Zahlenmittel der Molmasse im Bereich von 800 bis
20 000, wobei das Polyadditionsprodukt die folgenden
Merkmale aufweist:
- a) einen Gehalt an Polyethergruppen von 20 bis 90, insbe sondere 50 bis 80 Gew.-Teilen, auf 100 Gew.-Teile Polyadditionsprodukt;
- b) einen Gehalt an Urethangruppen der Formel I -HN-CO-O- (I)von 0,5 bis 10, insbesondere von 1 bis 8 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile Polyadditionsprodukt;
- c) sowie einen Gehalt an endständig angeordneten
Alkoxysilylgruppen der Formel II
-NR-(CH₂)m - SiR¹R²R³ (II)in derm eine Zahl im Bereich von 1 bis 6, insbesondere 3,
R Wasserstoff oder eine Gruppe der Formel (III)-(CH₂)m - SiR¹R²R³ (III)mit den hier angegebenen Bedeutungen für m, R¹, R² und R³, und
mindestens eine der Gruppen R¹, R² und R3 eine Gruppe der Formel IV-(O-CpH2p)q - O-R⁴ (IV)in der
p eine Zahl im Bereich von 2 bis 4, insbesondere 3, und
q eine Zahl im Bereich von 1 bis 100, insbesondere von 2 bis 4 sowie
R⁴ eine Alkyl-, Aralkyl-, Vinyl-, Vinylcarbonyl, alpha-Methylvinylcarbonyl- oder beta-Methylvinyl carbonylgruppe ist,
bedeuten,
wobei die restlichen Gruppen R¹, R² und R³ Methyl, Ethyl
oder C₁- bis C₄-Alkoxy bedeuten, soweit sie nicht Gruppen
der obigen Definitionen sind,
und die Kunststoffe weiterhin mindestens einen Katalysator für die Kondensation der Silangruppen enthalten.
und die Kunststoffe weiterhin mindestens einen Katalysator für die Kondensation der Silangruppen enthalten.
2. Kunststoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Alkoxysilylgruppen der Formel III eine oder zwei
der Gruppen R¹, R² und R³ Methyl, Ethyl oder Methoxy
bedeuten.
3. Kunststoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyadditionsprodukt ein Zahlenmittel der Molmasse
im Bereich von 800 bis 10 000 aufweist.
4. Kunststoff nach mindesten einem der Ansprüche 1 bis 3 im
Gemisch mit Polymeren aus mindestens einem mono- oder
polyfunktionellen Derivat der (Meth)acrylsäure sowie
mindestens einem Katalysator für die Heiß-, Kalt- oder
Lichtpolymerisation.
5. Verwendung von Kunststoffen nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 4 zusammen mit mindestens einen Kataly
sator für die Kondensation der Silangruppen als Abform-,
Dublier- und Modelliermassen.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Alkoxysilylgruppen der Formel III eine oder zwei der
Gruppen R¹, R² und R³ Methyl, Ethyl oder Methoxy bedeuten.
7. Verwendung nach Anspruch 5 oder 6 zusammen mit mindestens
einem mono- oder polyfunktionellen Derivat der
(Meth)acrylsäure sowie mindestens einem Katalysator für
die Heiß-, Kalt- oder Lichtpolymerisation als mehrstufig
härtende Polymermassen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944439769 DE4439769B4 (de) | 1994-11-07 | 1994-11-07 | Kunststoffe mit einem Gehalt an Silan-, Ether- und Urethangruppen und ihre Verwendung als Abformmassen |
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DE4439769A1 true DE4439769A1 (de) | 1996-05-09 |
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ID=6532714
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