DE4438634A1 - Brillenglasbohrschablone - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bohrschablone für wenigstens eine in ein
Brillenglas einzubringende Bohrung, wobei die Schablone eine oder mehrere
Markierungen aufweist.
Zur Befestigung von Brillenfassungs- oder sogenannten Brillenbeschlagteilen,
wie auch von Verzierungen werden Bohrungen in Brillengläser eingebracht.
Dazu sind verschiedene Bohrhilfen bekannt. So ist beispielsweise in der
deutschen Patentschrift DE 33 18 897 eine Bohrlehre zum Herstellen von
Befestigungsbohrungen im Randbereich von Brillengläsern beschrieben, die
einen den Brillenglasrand u-förmig übergreifenden Aufnahmebereich und eine
Klemmvorrichtung für das Brillenglas aufweist.
Derartige Bohrlehren sind zwar für die exakte Verbohrung von Brillengläsern
geeignet, haben aber Nachteile im Hinblick auf ihre Handhabung. So sind in
dem Aufnahmebereich Anschläge vorgesehen, die jeweils nur den definier
ten Randabstand der Bohrungen festlegen. Der exakte Ort der Bohrungen kann
allein mit derartigen Bohrlehren nicht festgelegt werden. Falls in das Brillen
glas mehrere Bohrungen einzubringen sind, muß die Bohrlehre jeweils von der
vorhergehenden Bohrung entfernt, neu justiert und neu befestigt werden.
Dabei ist die Gefahr des Verkratzens der Brillenglasoberfläche, insbesondere
bei stark gebogenen Oberflächen möglich.
Zum Markieren von Bohrungen auf Brillengläsern, die zur Befestigung von
Brillenbügel- und Nasenbrückenbeschlagteilen bei randlosen Brillen geeignet
sind, werden auch Kunststoffschablonen in der Augenoptikerwerkstatt verwen
det. Diese weisen Markierungen der Außenkontur eines gerandeten Brillen
glases sowie weitere Markierungen, insbesondere für die Zentren der einzu
bringenden Bohrungen in das Brillenglas auf. Dabei muß die Schablone manuell
auf der Brillenglasoberfläche während des Markiervorganges festgehalten
werden.
Diese Bohrlochmarkierungshilfen haben außer der Gefahr des Verrutschens
während der Markiervorgänge verschiedene Nachteile. Die Steifigkeit der be
kannten Schablonen erlaubt mindestens bei stark gebogenen Brillenglasober
flächen keine exakte Anpassung an die Glasoberfläche, so daß ein exakter Ab
stand der Bohrlöcher nicht gewährleistet ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfach
handhabbare Bohrhilfe für die augenoptische Werkstatt zur Verfügung zu
stellen, mit deren Hilfe der Ort, an den ein Loch in ein Brillenglas eingebracht
werden soll, auf einfache Weise und präzise festgelegt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 angegebene Merkmal gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Bohrschablone sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß wird die Bohrschablone auf der Brillenglasoberfläche dadurch
befestigt, daß wenigstens Teilbereiche der Schablone auf dem Brillenglas lös
bar haften. Die Haftwirkung ist dabei so ausgelegt, daß sie zum sicheren Halten
der Schablone während der Bearbeitungsvorgänge geeignet ist. Dabei sollen auch
die Kräfte kompensiert werden, die die Bohrspäne und das zurückgehende
Bohrwerkzeug verursachen und die Bohrschablone von der Brillenglasober
fläche abheben könnten. Die Lage der Bohrungen ist innerhalb bestimmter Tole
ranzen gleich. Vor allem erhält man hinreichend genaue Abstände zwischen den
einzelnen Bohrungen. Dies ist Voraussetzung zur nacharbeitsfreien Anbringung
von Brillenfassungsbeschlagteilen, wie sie bei randlosen Brillen zur Anwendung
gelangen. Durch die Verwendung derartiger Bohrhilfen können die in der augen
optischen Werkstatt durchzuführenden Bearbeitungsvorgänge zum Einbringen
von Bohrungen in Brillengläsern auch von angelernten Arbeitskräften ausge
führt werden. Der entscheidende Vorteil gegenüber den bisher gebräuchlichen
Bohrhilfen ist jedoch, daß das Brillenglas durch die Haftwirkung der Bohr
schablone auf der Brillenglasoberfläche während der Bearbeitungsvorgänge
vor Beschädigungen geschützt wird.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Schab
lone wenigstens im Bereich der Bohrung(en) haftet. Dadurch wird gegenüber
einer ganzflächigen Haftung eine leichtere Lösbarkeit der Schablone von der
Werkstückoberfläche gewährleistet.
Die Schablone kann aus einem transparenten Kunststoff bestehen. Vorteile hier
bei ergeben sich dadurch, daß die auf der Schablone vorhandenen Markierungen
beispielsweise den Umrißkonturen des gerandeten Brillenglases einfach zuge
ordnet werden können.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Haftfläche der
Schablone einen Klebstoff auf, der eine rückstandsfreie Entfernung der Schab
lone von der Brillenglasoberfläche ermöglicht. Als Klebstoff ist dabei ein
handelsüblicher Kontaktkleber vorgesehen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Werkstoff der dem Bril
lenglas zugewandten Oberfläche der Schablone so ausgelegt, daß die Schablone
auf dem zu verbohrenden Brillenglas durch Adhäsion haftet. Durch Auswahl
eines geeigneten Werkstoffs kann somit die Anbringung einer Klebstoff
schicht auf der Haftfläche der Schablone entfallen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Umfangskonturen
eines zu bearbeitenden, gerandeten Brillenglases nur in Teilbereichen auf der
Schablone gekennzeichnet sein, so weit diese Teilmarkierungen der Umfangs
konturen auf der Schablone eine eindeutige Zuordnung zu den Umfangskonturen
des Brillenglases gestatten. An den Orten der Umfangskonturmarkierungen auf
der Schablone können statt der Markierungen Anschläge, wie z. B. Vorsprünge
durch Prägungen auf der der Brillenglasoberfläche zugewandten Fläche der
Schablone, zur exakten und vereinfachten Positionierung der Bohrschablone auf
dem Brillenglas vorgesehen sein.
Die Schablone kann neben Markierungen der Bohrungen und der Umfangskon
turen weitere Markierungen aufweisen, wie z. B. die Horizontale durch den
optischen Mittelpunkt des Glases, mit deren Hilfe die Schablone gegenüber
Markierungen des Brillenglases exakt ausrichtbar ist.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Bohrschablone
aus einer transparenten Folie, insbesondere aus einer Klebefolie. Eine der
artige Schablone ist ausreichend flexibel, so daß sie sich der Oberflächenform
des zu bearbeitenden Brillenglases, insbesondere bei stark gekrümmten Ober
flächen, anpassen kann. Dadurch wird eine nur punktuelle Haftung der Schab
lone auf der Brillenglasoberfläche vermieden, was hinsichtlich exakter Bohr
abstände und aus Gründen des Oberflächenschutzes des Brillenglases vorteil
haft ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann im Zentrum
der die Position wenigstens einer Bohrung festlegenden Markierung eine
Zentrierhilfe für Bearbeitungswerkzeuge vorgesehen sein. Eine derartige Zen
trierhilfe kann aus einer in die Folie vorgeprägten Zentrierkörnung bestehen.
Entscheidender Vorteil dabei ist, daß die erforderlichen Bearbeitungswerkzeuge
wie Körner und Bohrer bohrungsmittig geführt werden.
Im folgenden soll ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert werden.
Die Figur stellt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bohrschablone
dar.
Im einzelnen zeigt die Figur eine transparente Klebefolie 1, mit einer der
Brillenglasoberfläche zugewandten, zeichnerisch nicht dargestellten Haft
fläche. Auf der dem Brillenglas abgewandten Vorderfläche der Folie ist die
Umfangskontur 2 eines gerandeten Brillenglases markiert. Desgleichen sind
Markierungen 3 für in das Brillenglas einzubringende Bohrungen vorgesehen,
die nicht zeichnerisch dargestellte Zentrierhilfen, beispielsweise im Zentrum
der Bohrungsmarkierungen angeordnete Körnungen, aufweisen. Neben diesen
Markierungen sind weitere Markierungen 4 dargestellt, die die Horizontale
und die Vertikale durch die optische Mitte des Brillenglases markieren.
Mit Hilfe dieser Markierungen 4 wird die Bohrschablone gegenüber ent
sprechenden Markierungen des Brillenglases ausgerichtet.
Claims (9)
1. Schablone für wenigstens eine in ein Brillenglas einzubringende Bohrung,
wobei die Schablone eine oder mehrere Markierungen aufweist und auf das
Brillenglas auflegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens Teilbe
bereiche der Schablone auf dem Brillenglas lösbar haften.
2. Schablone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens im
Bereich der Bohrung(en), vorzugsweise im gesamten auf dem Brillenglas
aufliegenden Bereich haftet.
3. Schablone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus transpa
rentem Kunststoff besteht.
4. Schablone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Haftfläche einen Klebstoff aufweist, der eine rückstandsfreie Entfernung
der Schablone von der Brillenglasoberfläche ermöglicht.
5. Schablone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sie aus einem Material besteht, das auf dem zu verbohrenden Brillenglas durch
Adhäsion haftet.
6. Schablone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
deren Umfangskonturen mindestens in Teilbereichen mit den Umfangskon
turen des gerandeten Brillenglases, das mit mindestens einer Bohrung ver
sehen werden soll, übereinstimmen.
7. Schablone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
neben der/den Markierung(en) für die Bohrung(en) weitere Markierungen
aufweist, mit deren Hilfe die Schablone gegenüber Markierungen des Brillen
glases ausrichtbar ist.
8. Schablone nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus einer transparenten Folie, insbesondere aus einer Klebefolie besteht.
9. Schablone nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
im Zentrum der die Position wenigstens einer Bohrung festlegenden Mar
kierung eine Zentrierhilfe für ein Bearbeitungswerkzeug vorgesehen ist.
Priority Applications (8)
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