DE4437785A1 - Koffertransportvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Koffertransportvorrichtung mit einem Traggestell und daran befestigten Rädern.

Koffertransportvorrichtungen finden beispielsweise auf Bahnhöfen Anwendung. Hierzu sind wagenförmige Koffertrans­ portvorrichtungen vorgesehen. Derartige Koffertransportvor­ richtungen sind jedoch häufig zu sperrig und für ältere Personen nur schwer zu bedienen.

Gleichfalls sind Koffer bekannt, die im Bodenbereich Räder aufweisen. Über eine Schnur oder ein kurzes Gestänge wird der Koffer auf Rädern von einem Benutzer hinter sich herge­ zogen. Ein Koffer mit im Bodenbereich ausfahrbaren Rädern ist aus der DE 40 42 175 vom gleichen Anmelder und Erfinder bekannt.

Es hat sich gezeigt, daß auch diese Koffer auf Rädern ins­ besondere von älteren Personen nur schwer zu handhaben sind.

Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine Koffertransport­ vorrichtung zu schaffen, die besonders leicht handzuhaben ist.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des An­ spruchs 1 gelöst.

Erfindungsgemäß besteht die Koffertransportvorrichtung aus einem Traggestell, das eine rechteckförmige Fläche in der Größe und Form der Bodenfläche eines Koffers aufweist.

Weiter sind erfindungsgemäß zwischen dem Traggestell und den Rädern Federbeine vorgesehen, die den Koffer in Griff­ höhe eines Benutzers anordnen.

Durch diese erfinderischen Maßnahmen ergibt sich der Vor­ teil, daß auch ältere Benutzer leicht damit umgehen können. Denn es muß kein großer sperriger Transportwagen bewegt werden, und zusätzlich befindet sich der Griff des Koffers in Armhöhe. Ein Benutzer muß den Koffer, der mit der erfin­ dungsgemäßen Koffertransportvorrichtung ausgestattet ist, nur neben sich herschieben. Durch das direkte Angreifen an dem Koffergriff, wobei keine Transportkräfte aufgebracht werden müssen, lassen sich Koffer und Koffertransportvor­ richtung leicht steuern. Folglich muß ein Benutzer nur die Schubkräfte zum Vorwärtsbewegen des Koffers und nicht die Tragkräfte aufbringen, die von der Koffertransportvorrich­ tung abgefangen werden.

Nach einer ersten Ausführungsform wird der Koffer auf die Koffertransportvorrichtung aufgestellt, und die Koffer­ transportvorrichtung bildet einen kleinen Transportwagen. Nach einer anderen Ausführungsform sind die Transportvor­ richtung und der Koffer ineinander integriert. Gemäß einer anderen Weiterbildung sind die Federbeine und die daran be­ findlichen Räder in der Höhe verstellbar.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 2 eine Bremsvorrichtung für die Ausführungsform nach Fig. 1;

Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der Erfindung, und

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer motorbetrie­ benen Federbeinverstellung.

Fig. 1 zeigt eine Koffertransportvorrichtung, auf der ein Koffer 3 (gestrichelt dargestellt) aufgesetzt ist. Nach der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind Koffertransport­ vorrichtung und Koffer 3 zwei voneinander lösbare Einhei­ ten. Der Koffer 3 ist auf ein Traggestell 2 aufgesetzt, das entsprechende Verriegelungselemente, Nuten und Vertiefungen aufweist, damit der Koffer einen sicheren Stand besitzt. Die Größe des Traggestells ist an die Form und die Maße der Bodenplatte des Koffers angepaßt.

Weiter sind an dem Traggestell 1 in den Eckpunkten Feder­ beine 6 vorgesehen, die den Koffer in einer bestimmten, für einen Benutzer bequemen Höhe anordnen. An den Federbeinen 6 sind an den freien Enden Räder 8 ausgebildet. Je nach An­ wendungsfall können zwei, drei oder vier Federbeine 6 und Räder 8 vorgesehen sein. Zur Erhöhung der Stabilität der Koffertransportvorrichtung 1 sind Querstreben 7 zwischen den einzelnen Federbeinen 6 ausgebildet. Zusätzlich zu dem Koffergriff 17 kann ein Griff vorgesehen sein, der über ein Griffgestänge mit dem Traggestell 2 verbunden ist. Das Traggestänge 5 kann starr oder über eine Gelenk 9 mit dem Traggestell 2 verbunden sein. Ebenso ist es möglich, die Federbeine 6 im Bereich des Traggestells 2 mittels Gelenke 10 an dem Traggestell 2 zu befestigen.

Wird ein Koffer 3 auf das Traggestell aufgesetzt, muß ein Benutzer den Koffer 3 nicht mehr tragen und zur Fortbewe­ gung nur noch Schubkräfte aufbringen. Hierbei läßt sich der Koffer zusammen mit der Koffertransportvorrichtung 1 an dem Koffergriff 17 oder dem Griff 4 leicht und sicher steuern.

Fig. 2 zeigt eine Bremsvorrichtung, damit die Koffertrans­ portvorrichtung 1 bei Entnahme eines Koffers nicht unkon­ trolliert über einen Bahnsteig rollt. Hierzu sind die Fe­ derbeine 6 röhrenförmig ausgebildet. Ein äußeres Rohr 18 ist starr mit dem Traggestell 2 verbunden. Im Inneren des Rohrs 18 befindet sich ein Stab 14. An dem Ende, an dem der Stab 14 auf das Traggestell 2 gerichtet ist, ist zwischen Traggestell 2 und dem Stabende des Stabes 14 eine Druckfe­ der 11 vorgesehen. An dem anderen Ende trägt der Stab 11 eine Radachse 12, die das zugehörige Rad 8 aufnimmt. Die Radachse 12 ist nach außen soweit verlängert, daß sie die Wandung des Rohres 18 im Überlappungsbereich quer durch­ stößt. Damit die Radachse 12 die Wandung des Rohres 18 durchstoßen kann, weist das Rohr 18 eine Aussparung 13 auf. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist die Aussparung 13 keilförmig gestaltet. In Richtung auf den Boden verjüngt sich die Aussparung und in Richtung auf die Tragplatte er­ weitert sich die Aussparung 13.

Die Druckfeder 11 ist an das Gewicht von Koffern angepaßt. Wird ein Koffer 3 auf das Traggestell 2 aufgesetzt, stützt sich das Rad 8 am Boden ab und das Rohr 18 bewegt sich samt Traggestell 2 in Richtung auf den Boden. Der Absenkhub des Traggestells 2 ist so bemessen, daß das obere Ende des Sta­ bes 14 anstößt und hierbei die Radachse frei in der aufge­ weiteten Aussparung 13 drehen kann. Die Radachse 12 und das Rad 8 sind miteinander verbunden, wobei das un­ tere Stabende des Stabes 14 das Drehlager bildet. Bei Ent­ nahme des Koffers 3 drückt die Druckfeder 11 die Radachse 12 in die keilförmige Verjüngung der Ausparung 13, wodurch eine Drehung des Rades 8 abgebremst und verhindert wird.

Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Kof­ fertransportvorrichtung 1 in den Koffer fest integriert ist. Über einen Feststellknopf 15, der beispielsweise auch am Griff 17 ausgebildet sein kann, ist es möglich, die Rä­ der 8 zusammen mit dem Stab 14 aus dem Rohr 18 auszufahren. In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform lassen sich die Räder 8 in unterschiedlichen Höhen ausfahren, was insbeson­ ders bei der Bewältigung von Treppen von Vorteil ist. Hierzu sind die Röhren 18, die zusammen mit den Stäben 14 die Federbeine 6 bilden, senkrecht zu der Bodenplatte des Koffers 3 angeordnet. Je nach Anwendungsfall können die Röhren 18 auch unter einem Winkel zu der Bodenplatte des Koffers 3 stehen, um ein gespreiztes Ausfahren der Räder 8 mit einem größeren Radabstand zu bewirken.

Zwei benachbarte Räder 8, insbesondere an den Schmalseiten des Koffers 3, können über eine Zwischenplatte 16 verbunden sein, was die Stabilität der Konstruktion erhöht. Zusätz­ lich ist es möglich, die Räder 8 an der Zwischenplatte 16 in Achsrichtung ausziehbar zu gestalten, um den Radabstand zu erhöhen. Damit der Koffer aufklappbar bleibt, ist die Zwischenplatte 16 mit einem Gelenk 18 versehen, dessen Drehachse sich parallel zu der Trennungslinie der Koffer­ deckel erstreckt.

In allen Ausführungsformen weisen die Federbeine 6 bevor­ zugt eine Länge von 20 cm auf. Jedoch je nach Höhe des Kof­ fers sind auch länger ausziehbare Federbeine 6 als 20 cm vorsehbar.

Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform eines Federbeines 6, das mittels eines Elektromotors 26 ausfahrbar ist. In der Röhre 18 ist eine Zugfeder 19 vorgesehen, die an dem Stab 14 an­ greift. Die Zugfeder 19 bildet eine Rückholfeder. Gleich­ zeitig greift an einem Befestigungspunkt 23 ein Seilzug 21 an, der über eine Umlenkrolle 20 läuft, die an der boden­ seitigen Öffnung 24 des Rohres 18 angeordnet ist. Wird an dem Seilzug 21 gezogen, bewegt sich der Stab 14 zusammen mit dem Rad 8 aus der Röhre 18 und somit aus der Koffer­ transportvorrichtung 1.

Der Elektromotor 26 treibt eine Trommel 25 an, auf die alle Seilzüge 21 eines jeden Federbeines 6 auf- und abwickelbar sind. Zum Aufwickeln und Ausfahren des Rades 8 wird bei­ spielsweise ein Schalter 29 betätigt, der bevorzugt in dem Koffergriff 17 ausgebildet ist. Zum Einziehen des Rades 8 wird der Elektromotor, insbesondere ein Gleichstrommotor in der umgekehrten Richtung betrieben, was durch die Betäti­ gung des Schalters 29 erfolgt, wenn zwei Batterien 27 vor­ gesehen sind. Anstelle von zwei Batterien 27 kann auch eine Batterie und ein Umschalter vorgesehen sein, der einen Pol­ wechsel für den Elektromotor 26 vornimmt.

Anstelle der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform mit den Seilzügen 21 kann auch jedes Federbein 6 mit einem Elektro­ motor ausgestattet sein, der in dem Rohr 18 bevorzugt axial angeordnet ist und beispielsweise ein Spindel antreibt, die den Stab 14 aus- und einfährt. Anstelle der elektromotorbe­ triebenen Ausführungsform liegen auch Ausführungsformen mit Hydraulikanwendungen im Rahmen der Erfindung.

Bezugszeichenliste

1 Koffertransportvorrichtung
2 Traggestell
3 Koffer
4 Griff
5 Gestänge
6 Federbein
7 Querstreben
8 Räder
9 Gelenk
10 Gelenk
11 Druckfeder
12 Radachse
13 keilförmige Aussparung
14 Stab
15 Feststellknopf
16 Zwischenplatte
17 Koffergriff
18 Rohr
19 Zugfeder
20 Umlenkrolle
21 Seilzug
22 Befestigungspunkt
24 Öffnung
25 Trommel
26 Elektromotor
27 Batterie
28 Schalter
29 Schalter

Claims (8)

1. Koffertransportvorrichtung mit einem Traggestell und daran befestigten Rädern, dadurch gekennzeichnet,
daß das Traggestell (2) eine rechteckförmige Fläche in der Größe und der Form der Bodenfläche eines Koffers (3) auf­ weist, und
daß zwischen dem Traggestell (2) und den Rädern (8) Feder­ beine (6) vorgesehen sind, die den Koffer (3) in Griffhöhe eines Benutzers anordnen.

2. Koffertransportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federbeine (6) in der Länge höhen­ verstellbar sind.

3. Koffertransportvorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, da­ durch gekennzeichnet, daß das Traggestell (2) und die Fe­ derbeine (6) in den Koffer (3) ein- und ausziehbar inte­ griert sind.

4. Koffertransportvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den ausziehbaren Federbeinen (6) ein Feststellknopf (15) ausgebildet ist.

5. Koffertransportvorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Federbeine (6) röhrenförmige Teleskopbeine sind, die im Inneren eine Zug- oder Druckfe­ der aufweisen.

6. Koffertransportvorrichtung nach Anspruch 2 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Federbeine (6) über elektro­ motorbetriebene Seilzüge (21) höhenverstellbar sind.

7. Koffertransportvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter (28, 29) für den Elektro­ motor an dem Koffergriff (17) ausgebildet sind.

8. Koffertransportvorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Räder (8) an ei­ ner Zwischenplatte (16) angeordnet und an der Zwischen­ platte (16) im Radabstand veränderbar sind.