Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Analyse von kohlenstoffhaltigen Schwebstäuben,
insbesondere auf dem Gebiet der Lufthygiene.
Kohlenstoffhaltige Materialien in der Atmosphäre bestehen aus einer Kombination
unterschiedlicher Verbindungen, die in der Gasphase oder als Aerosol vorliegen. Die
thermische Analyse von auf Filtern gesammeltem Kohlenstoff erfolgt in den Gruppen
organischer Kohlenstoff, elementarer Kohlenstoff und Carbonate. Von diesen drei im
Staub enthaltenen Fraktionen besitzen nur die Fraktionen organischer Kohlenstoff
und elementarer Kohlenstoff besondere lufthygienische Bedeutung. Die organischen
Kohlenstoffe lassen sich für die thermische Analyse in Kohlenwasserstoffe mit
geringem Dampfdruck sowie solche mit hohem Dampfdruck unterscheiden. Das
Analyseergebnis zeigt den verdampfbaren und pyrolysierbaren Kohlenstoff. Die
Menge des in einem Sauerstoffstrom verbrennbaren Kohlenstoffes charakterisiert den
elementaren Kohlenstoff bzw. Ruß.
Bei der thermischen Analyse wird die Stabilität von elementarem Kohlenstoff
gegenüber organischen Kohlenwasserstoffverbindungen genutzt, um die Kohlenstoff
gruppen voneinander abzutrennen. Während die organischen Substanzen in Stäuben
bereits in einem sauerstofffreien Inertgasstrom verdampfen bzw. pyrolysieren, kann
der feste elementare Kohlenstoff erst durch die Verbrennung mit Sauerstoff zu CO₂
im Sauerstoffstrom in die Gasphase überführt werden.
Es ist eine Analysenapparatur bekannt (G. W. Israël, A. Erdmann, W. Frenzel, J.
Shen, E. Ulrich "Analyse der Herkunft und Zusammensetzung der Schwebstaubim
missionen", Fortschr.-Ber. VDI Reihe 15 Nr. 92, VDI Verlag, Düsseldorf 1992, die
aus der geregelten Gaszufuhr, der Probenaufgabe, dem Pyrolyse- und Katalysator
rohr mit zwei dazugehörigen Öfen (einem Infrarot- und einem Widerstandsofen) und
dem NDIR-CO₂-Detektor mit angeschlossenem Integrator besteht. Ein Analyserohr
aus Quarzglas bildet den Kern der Anlage. Dieses Rohr ist in zwei Zonen unterteilt,
die über eine Verjüngung miteinander verbunden sind. Im ersten Teil befindet sich
der Bereich in dem die Probe durch die Probenschleuse mit einem rohrförmigen
V4A-Schiffchen so eingeführt wird, daß der belegte Filter genau unter der Spitze
eines NiCr-Ni-Thermoelements zu liegen kommt. Mit dieser Anordnung des
Thermoelements wird sichergestellt, daß die Temperatur am Filter und die Regel
temperatur eine Differenz von 20°C nicht übersteigt. Der Pyrolyse- und Verbren
nungsvorgang wird von einem achtstufigen Temperaturprogrammer geregelt. Die
dabei entstehenden gasförmigen Verbindungen werden einem Oxidationskatalysator
aus Kupferoxid - Ceroxid über die Verjüngung zugeführt. Der zweite Teil des
Quarzrohres ist in einem Rohrofen eingebettet. Der Festbettkatalysator wird auf
einer konstanten Temperatur von 900°C gehalten. Der in CO₂ überführte Kohlenstoff
wird anschließend einem NDIR-CO₂-Detektor zugeführt. Das Signal des NDIR-
Detektors wird auf einem Analog-Digital-Wandler aufgezeichnet. Um die Analyse
zeit möglichst gering zu halten ist eine Luftkühlung in den wassergekühlten Infrarot
ofen installiert, die den konvektiven Wärmetransport zwischen den Kühlflächen und
dem Quarzrohr erhöht und die Abkühlungsphasen reduziert. Zudem ist die elektrische
Leistung der Halogenlampe im Infrarotofen so ausgelegt, daß ein Temperatur
gradient von 600°C/Min. bis auf Temperaturniveau von 1000°C realisiert werden
kann.
Diese Analysenapparatur hat Nachteile, die insbesondere darin bestehen, daß
aufgrund von Kondensations- und Adsorptionsvorgängen im Pyrolysebereich
Streuungen der Analyseergebnisse von bis zu 30% zu verzeichnen sind. Eine einmal
stattgefundene Kondensation bildet die Grundlage für eine Verfestigung und ein
Anwachsen des Kondensats, da es bei weiteren Analysen als Kondensationskeim
wirkt und sich ständig neues Kondensat anlagert. Die Kondensations- und Adsorp
tionsvorgängen im Pyrolysebereich haben ihre Ursache darin, daß über die Länge des
Analyserohres Bereiche mit niedriger Temperatur als die eigentliche Analysetempe
ratur auftreten. Darüber hinaus können Verwehungen von Feststoffen aus dem
Pyrolysebereich in den Katalysatorbereich erfolgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kondensations- und Adsorptions
vorgänge im Pyrolysebereich zu vermeiden, indem sichergestellt wird, daß die
Temperatur über die Länge des Analyserohres mindestens der Analysetemperatur
entspricht, um so die Streuungen der Analyseergebnisse deutlich zu senken.
Weiterhin sollen die Verwehungen aus dem Pyrolysebereich in den Katalysator
bereich verhindert werden.
Gelöst wird die Aufgabe durch die in Anspruch 1 angegebenen technischen Mittel.
Es wurde gefunden, daß die Ursache des nichtstetigen Temperaturverlaufs über die
Länge des Analyserohres in einer Heizlücke zwischen dem Pyrolyse- und dem
Katalysatorofen liegen. Diese bildet die Ursache für die Kondensations- und
Adsorptionsvorgänge im Pyrolysebereich. Die Heizlücke wird durch ein Zusammen
rücken der beiden Öfen und durch die Anordnung eines Strahlungsabsorbers in Form
eines kegelstumpförmigen Drahtkäfigs in der Verjüngung des Analyserohres
geschlossen.
Dem Zusammenrücken der beiden Öfen steht, wenn Halogenlampen verwendet
werden, deren Anschlüssen auf beiden Seiten angeordnet sind, einer der beiden
elektrischen Anschlüsse im Wege, der über die seitliche Begrenzung des Ofens
hinaus ragt. Deshalb ist in den Katalysatorofen eine Aussparung eingebracht, die so
dimensioniert ist, daß der elektrische Anschluß der Halogenlampe aufgenommen
werden kann. An der Stirnseite des Katalysatorofens bzw. durch die Aussparung ist
eine erhöhte Wärmeabfuhr zu verzeichnen, die durch zusätzliche Wicklungen im
Bereich der Aussparung des Katalysatorofens ausgeglichen werden kann.
Der kegelstumpfförmige Drahtkäfig ist so angeordnet, daß die Spitze des Kegel
stumpfes in Richtung des Pyrolyseofens weist. Er besteht aus schwarzem Draht, der
die Strahlung (Bereich: infrarot bis ultraviolett) absorbiert, die von der Halogen
lampe des Pyrolyseofens abgegeben wird.
Um Verwehungen aus dem Pyrolysebereich in den Katalysatorbereich zu verhindern,
ist zwischen der Pyrolyse- und der Katalysatorseite eine Filterplatte aus temperatur
beständigem Material angeordnet, die gemeinsam mit dem Strahlungsabsorber eine
strömungstechnische Trennung der beiden Bereiche bewirkt. Das lückenlose
Zusammenrücken der beiden Öfen und die Anordnung des kegelstumpfförmigen
Drahtkäfigs in der Verjüngung des Analyserohres bewirken, daß die Temperatur
über die Länge des Rohres gleich hoch ist und keine Bereiche niederer Temperatur
auftreten, an denen Adsorptions- und Kondensationsvorgänge stattfinden können.
Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Fig. 1 zeigt den Aufbau der Analysenapparatur.
Die Apparatur zur Kohlenstoffanalyse besteht aus einem Analyserohr 1, das von
zwei nebeneinander angeordneten Öfen, dem Pyrolyseofen 2 und dem Katalysator
ofen 3 umgeben ist. Der Pyrolyseofen 2 wird durch eine Infrarot-Heizquelle 4 in
Form einer Halogenlampe, die von einem elliptisch geformten innenverspiegelten
Rohr 5 umgeben ist und in dessen einem Fokus sich die Halogenlampe 4 und in
dessen anderen Fokus sich das Analyserohr 1 befindet, gebildet. Der Katalysatorofen
3 wird durch eine Widerstandsheizquelle in Form eines Rohrofens gebildet. Das
Analyserohr 1 hat im Bereich des Pyrolyseofens 2, unmittelbar neben der Verbin
dungsstelle der beiden Öfen, eine Verjüngung 6. In dieser Verjüngung ist ein
Strahlungsabsorber 7 in Form eines kegelstumpfförmigen schwarzen Drahtkäfigs
angeordnet, dessen Spitze in Richtung des Pyrolyseofens 2 weist. Auf der Pyrolyse
seite der Verjüngung 6 ist eine Filterplatte 17 aus temperaturbeständigem Material
angeordnet. Durch die Anordnung der Filterplatte 17 und des Strahlungsabsorbers 7
im Bereich der Verjüngung 6 erfolgt zwischen dem Katalysator- und dem Pyrolyse
bereich eine strömungstechnische Trennung. Der Katalysatorofen 3 hat an der Stelle,
an der er mit der den Pyrolyseofen 2 heizenden Halogen-Lampe 4 zusammentrifft,
eine Aussparung 8, die eine der beiden elektrischen Anschlußleitungen 9 der
Halogenlampe 4 aufnimmt. Wenn Halogenlampen verwendet werden, deren
Anschlüsse an einer Seite liegen, kann die Aussparung 8 entfallen. Im Bereich der
Aussparung 8 kann die Zahl der Wicklungen 10 der Widerstandsheizung erhöht sein,
um die durch die Aussparung 8 verursachte Verringerung der Heizleistung auszu
gleichen. Unabhängig von der Aussparung 8 kann in dem Bereich, in dem der
Katalysatorofen 3 am Pyrolyseofen 2 anliegt, die Heizleistung über die Zahl der
Wicklungen 10 erhöht werden. Im Analyserohr 1, im Bereich des Katalysatorofens
3, ist der Katalysator 11 angeordnet. Das Analyserohr 1 endet auf der Seite des
Pyrolyseofens 2 in der Probenschleuse 12. Auf der Seite des Katalysatorofens 3 ist
das Analyserohr 1 mit dem NDIR-CO₂-Detektor 13 mit angeschlossenem Integrator
14 verbunden. Innerhalb des Analyserohres 1 ist ein NiCr-Ni-Thermoelement 15
angeordnet, unter dessen Spitze das Probenschiffchen 16 zu liegen kommt.