-
-
Verfahren und Vorrichtung zur'Entfer-
-
nung unerwünschter gasförmiger Bestandteile aus einem Rauchgas Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung unerwünschter gasförmiger Bestandteile
aus einem bei einer Verbrennung anfallendem Rauchgas, bei dem das Rauchgas abgekühlt,
gegebenenfalls vorgereinigt und gegebenenfalls an S02 abgereichert wird, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
-
Das Problem der Entfernung unerwünschter gasförmiger Bestandteile
aus Verbrennungsgasen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Diese Verbrennungs- oder Rauchgase
entstehen in der Regel durch Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen, wie
öl, Kohle oder Erdgas, aber auch bei der Verbrennung von Wasserstoff, wenn diese
in Gegenwart von Luft durchgeführt werden. Die Entfernung von gegebenenfalls vorhandenen
Schwefelverbindungen, insbesondere Schwefeldioxid, kann dabei nach Abkühlung und
- falls erforderlich -Vorreinigung (insbesondere Staub- und Rußabscheidung sowie
gegebenenfalls Entfernung von H und HC1) in günstiger Weise mittels eines physikalisch
wirkenden Absorptionsmittels durchgeführt werden. Dabei wird nahezu das gesamte
ursprünglich im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxid ausge-
waschen.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der DE-OS 28 48 721 oder DE-OS 32
37 387 beschrieben.
-
Dieses bekannte Verfahren dient jedoch nur zur Entfernung von Schwefeldioxid.
In vielen Fällen enthält das Rauchgas aber noch weitere Bestandteile, die nicht
in die Atmosphäre gelangen dürfen, wie insbesondere Stickoxide.
-
Zur Entfernung von Stickoxiden sind bereits katalytische Verfahren
bekannt, bei denen NO2 oder NO in Gegenwart von Ammoniak gemäß
Bei hohen Temperaturen zwischen ca. 300 und 4500C zu unschädlichem N2 und Wasser
reduziert werden, die an die Atmosphäre abgegeben werden dürfen.
-
Dabei wird in üblicher Weise der Katalysator im rohen Rauchgasstrom
angeordnet, d.h. bei hohem Staubgehalt, hohem SO2- und SO3-Gehalt. Um ein derartiges
Gas von NOx zu befreien, müssen daher wabenförmige Katalysotorbetten in Behältern
unter gebracht werden. Der Betrieb in Gegenwart der Verunreinigungen bedingt dabei
eine nur relativ kurze Lebensdauer des Katalysators. Ein weiterer Nachteil des bekannten
Verfahrens zur NOx-Entfernung besteht darin, daß bei Spitzenbelastung die Regelung
der zuzusetzenden NH3-Menge sehr schwierig ist, da bei Änderung der Rauchgasmenge
gleichzeitig die Temperatur im Katalysatorbett schwankt, worauf die Selektivität
des Katalysators sehr empfindlich reagiert.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Entfernung unerwünschter Bestandteile aus Rauchgasen so zu verbessern, daß die
aufgezeigten Nachteile bekannter Verfahren überwunden und gleichzeitig
die
Energiekosten gesenkt werden.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das vorbehandelte
Rauchgas in zumindest einem Wärmetauscher angewärmt und über einen zur Umwandlung
von Stickoxiden geeigneten Katalysator geleitet wird, worauf das gereinigte heiße
Rauchgas über mindestens einen weiteren Wärmetauscher geleitet und gekühlt abgegeben
wird.
-
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die zur Umwandlung von
Stickoxiden verwendeten Katalysatoren dann eine erhöhte Lebensdauer besitzen, wenn
von ihnen Verunreinigungen wie SOL, SO3, HCl, HF, Staub und Ruß weitgehend ferngehalten
werden. Dies erfolgt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem in einem ersten
Schritt - falls vorhanden - diese Verunreinigungen aus dem Rauchgas abgetrennt werden,
das dann in einem zweiten Schritt der NOx-Abtrennung unterworfen wird. Da die gegebenenfalls
erforderliche S02-Abtrennung gewöhnlich bei Temperaturen stattfindet, die wesentlich
unter denen zur katalytischen NOx-Umwandlung erforderlichen liegen, muß das Rauchgas
angewärmt werden.
-
Erfindungsgemäß erfolgt diese Anwärmung in Wärmetauschern, die durch
das heiße NOx -freie Rauchgas erwärmt werden und diese Wärme wiederum auf das anzuwärmende
NOx-haltige Rauchgas abgeben. Auf diese Weise kann ohne großen Energieaufwand eine
ausreichende Aufheizung des Rauchgases gewährleistet werden. In vorteilhafter Ausführung
wird dabei das Rauchgas nach Anwärmung in den Wärmetauscher mit NH3 versetzt.
-
Dabei ist es von Vorteil, wenn Wärmetauscher mit Wärmespeichermasse
verwendet werden. Diese können in bevorzugter Weise zyklisch umgeschaltet werden.
Dies bedeutet, daß das Rauchgas zur Abkühlung durch einen in einem vorangegangenen
Schaltzyklus vom Rauchgas durchströmten und hier-
durch abgekühlten
Wärmetauscher geleitet wird, wodurch die Wärmespeichermasse wieder angewärmt wird.
Somit können neben üblichen Wärmetauschern mit Rohren auch Wärmetauscher mit Schüttungen
zur Anwendung gelangen, wie beispielsweise Regeneratoren oder rotierende Gasvorwärmer.
Wie bekannt ist, wird ein Regenerator von einem heißen Gas durchströmt, das seinen
Wärmeinhalt auf die Speichermasse, z.B. Steine, des Regenerators überträgt. Nach
einer gewissen Zeit wird der Regenerator umgeschaltet. Vom kalten Ende her werden
nun Gase in den Regenerator eingeblasen und nehmen die im Regenerator gespeicherte
Wärme auf. Bei Gasvorwärmern bestehen die Wärmetauschelemente aus Paketen, die aus
glatten Blechen aufgebaut sind, innerhalb derer die Wärmespeichermasse angeordnet
ist. Letztere wird, ähnlich wie bei den Regeneratoren abwechselnd von einem heißen
und kalten Gas durchströmt.
-
Besonders günstig ist es dabei, wenn als Wärmespeichermasse keramische
Masse eingesetzt wird, die einen möglichst vollständigen Wärmeaustausch sicherstellt.
Diese keramische Masse kann dabei zumindest teilweise selbst als Katalysatormasse
verwendet werden.
-
Das heiße Rauchgas wird dann über den Katalysator geleitet, so daß
die bereits erwähnten Reaktionen stattfinden können.
-
Dabei wird insbesondere die erstgenannte Reaktion auftreten, da in
dem Rauchgas meist über 90% NO und der Rest NO2 enthalten sind. Das bei der katalytischen
Umwandlung entstehende N2 und Wasser bzw. bei den hohen Temperaturen Wasserdampf
sind ungefährlich und können ohne Bedenken in die Atmosphäre abgegeben werden.
-
Das heiße gereinigte Gas gibt dann seine Wärme an einen in einem vorangegangenen
Zyklus zur Erwärmung von NOx-haltigem Rauchgas verwendeten Wärmetauscher ab, so
daß dieser Wärmetauscher in einem weiteren Zyklus wieder zur Anwärmung des Rauchgases
zur Verfügung steht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird dabei der Rauchgasstrom
nach einer Zeit von etwa 1 bis 20 Minuten, vorzugsweise 3 bis 5 Minuten auf den
anderen Wärmetauscher umgeschaltet.
-
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein in mehrere Schichten unterteiltes Katalysatorbett verwendet.
Dies kommt insbesondere dann zur Anwendung, wenn bei engen Platzverhältnissen die
erforderliche Fläche für das Katalysatorbett bei gegebener Raumgeschwindigkeit und
Lineargeschwindigkeit nicht zur Verfügung steht. Dann vergrößert die erfindungsgemäße
Verwendung mehrerer Katalysatorschichten den Anströmquerschnitt, d.h. die Oberfläche
des Bettes, da die
Summe der Oberflächen der einzelnen Schichten
größer als die Querschnittsfläche des Strömungsweges ist. Die Katalysatorschichten
können dabei hintereinander und/oder nebeneinander angeordnet sein. Bei Serienanordnung
ist es vorteilhaft, wenn sich die Katalysatorschichten zumindest teilweise überlappen.
Bei dieser Anordnung liegen die Katalysatorschichten mit Abstand zueinander in verschiedenen
Ebenen senkrecht zur Durchströmungsrichtung des Rauchgases, wobei zumindest Abschnitte
der Katalysatorschichten miteinander zur Deckung kommen.
-
Es ist dabei von Vorteil, wenn, wie weiter vorgeschlagen wird, der
Rauchgasstrom hintereinander durch die Katalysatorschichten geleitet wird. Weiterhin
besteht aber auch die Möglichkeit, den Rauchgasstrom in Teilströme zu unterteilen,
die getrennt voneinander den Katalysatorschichten zugeführt werden. Dies bedeutet,
daß das Rauchgas sowohl in parallele Ströme aufgeteilt und über die Katalysatorschichten
geleitet als auch hintereinander über die Schichten geführt werden kann.
-
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß die Strömungsrichtung im Wärmetauscher, am Katalysator oder
zwischen Wärmetauscher und Katalysator umgelenkt werden kann. Auf diese Weise wird
ermöglicht, daß Wärmetauscher und/oder Katalysator sowohl waagrecht als senkrecht
durchströmt werden können.
-
Insgesamt bestehen somit für die Verfahrensführung mehrere Möglichkeiten:
Das Rauchgas kann nach Durchgang durch den Wärmetauscher den Katalysator (die Katalysatorschichten)
nacheinander durchströmen und zurück zu dem Wärmetauscher geleitet und abgezogen
werden; oder über einen zweiten Wärmetauscher geleitet und abgezogen werden; oder
über
einen zweiten Katalysator (zweite Katalysatorschichten) und
einen zweiten Wärmetauscher geleitet und abgezogen werden.
-
Das Rauchgas kann auch nach Durchgang durch den Wärmetauscher in parallelen
Teilströmen Katalysatorschichten durchströmen und dann wie erwähnt, weitergeleitet
und abgezogen werden.
-
Als besonders zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, den Katalysator
(Katalysatorschichten) und Wärmetauscher derart anzuordnen, daß der Katalysator
unterhalb der Wärmetauscher liegt, um so auf einfache Art bei anfallenden Wartungsarbeiten
zugänglich zu sein.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß ein kostengünstiger
Katalysator bei optimal wählbarer Reaktionstemperatur verwendet werden kann, dessen
Lebensdauer erhöht ist, da keine schädigenden Verunreinigungen im Gasstrom mehr
vorhanden sind. Bei Lastschwankungen ist die NH3-Zuspeisung im Vergleich zu dem
bekannten Verfahren besser regulierbar, da hierbei der Temperatureinfluß klein gehalten
werden kann.
-
Zur Umwandlung von Stickoxiden kommen die an sich bekannten Katalysatoren
zur Anwendung, wie z.B. Zeolithe oder Vanadiumoxid/Titanoxid auf Träger oder Edelmetallkatalysatoren
auf Träger. Je nach verwendetem Katalysator wird dabei das Rauchgas auf die für
die Umsetzung auf dem Katalysator notwendige Temperatur angewärmt. Bevorzugt liegt
diese Temperatur zwischen 2500C und 4000C. Diese Temperaturen sind aus dem Grund
ausreichend, da der Katalysator nichts von seiner Aktivität durch andere Verunreinigungen
einbüßt.
-
Dabei kann das SO -freie Rauchgas in einem ersten Wärmetauscher auf
die Temperatur vor der SO2-Entfernung erwärmt werden, z.B. im Wärmetausch zu abzukühlenden
Rauchgas.
-
In einem zweiten Wärmetauscher erfolgt dann die weitere Anwärmung
auf 2500C bis 4O00C.
-
Die Wärmeverluste bei nicht vollständigem Wärmeaustausch werden mit
Hilfe einer beliebigen Wärmequelle gedeckt. Hierbei wird insbesondere heißes Rauchgas
als Wärmequelle verwendet. Das Rauchgas kann dabei z.B. durch Verbrennung hochkalorischer
Brennstoffe in einer Brennkammer erzeugt und von außen zugeführt oder direkt durch
Verbrennung hochkalorischer Brennstoffe im Reaktor erzeugt werden. Dabei reicht
meist eine kleine Rauchgasmenge aus, um die Verluste zu decken. Natürlich können
die Wärmeverluste auch durch andere Wärmequellen, wie elektrische Beheizung oder
durch in einem Wärmetauscher kondensierenden Dampf gedeckt werden. Hierbei besteht
sowohl die Möglichkeit, die Wärme auf einer als auch auf beiden Seiten des Katalysatorbettes
zuzuführen.
-
Überdies ist es denkbar, zumindest einen Teilstrom des Rauchgases
vor Überleiten über den Katalysator aus dem Reaktor abzuziehen und nach Anwärmung
in der Abzugsleitung auf den Katalysator aufzugeben.
-
Die Erfindung betrifft überdies eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit einem Katalysatorbett.
-
Diese Vorrichtung ist durch mindestens einen dem Katalysatorbett strömungsmäßig
vorgeschalteten Wärmetauscher und. mindestens einem weiteren dem Katalysatorbett
strömungsmäßig nachgeschalteten Wärmetauscher gekennzeichnet. Damit ergibt sich
folgender Aufbau: Eine Rauchgaszuführung ist mit mindestens einem ersten Wärmetauscher
und dieser mit dem Katalysatorbett verbunden. An das Katalysatorbett ist eine Gasableitung
angeschlossen, die mit mindestens einem weiteren Wärmetauscher verbunden ist.
-
Es ist dabei besonders zweckmäßig, wenn das Katalysatorbett, wie weiter
vorgeschlagen wird, mit einer NH3-Zuleitung verbunden ist.
-
In äußerst vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist weiterhin vorgesehen, daß das Kataly-
satorbett in mehrere
Schichten unterteilt ist. Diese Schichten sind vorteilhaft horizontal angeordnet,
wobei in Strömungsrichtung des Rauchgases sowohl mehrere Schichten hintereinander
als auch nebeneinander angeordnet sein können.
-
Somit besteht einmal die Möglichkeit, daß ein Teil der Schichten stufenartig
versetzt übereinander angeordnet ist als auch zum anderen, daß die Schichten deckungsgleich
übereinander angeordnet sind.
-
Mit Vorteil weist der Wärmetauscher eine keramische Wärmespeichermasse
auf, die zumindest teilweise als Katalysatorschüttung ausgebildet sein kann. Besonders
vorteilhaft ist dabei der Wärmetauscher als Regenerator ausgebildet.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist das Katalysatorbett am heißen Ende des Regenerators angeordnet. Dabei können
das Katalysatorbett und die Wärmespeichermasse in einem doppelflutigen Regenerator
angeordnet sein. Katalysatorbett und Wärmetauscher werden dabei als ein System betrachtet.
Im doppelflutigen Regenerator sind zwei derartige Systeme so angeordnet, daß die
Wärmetauscher jeweils an dem oberen bzw. unteren Abschnitt vorgesehen sind, während
im mittleren Abschnitt des Regenerators die Katalysatorbetten liegen. Zwischen den
beiden Systemen ist zweckmäßig eine Zwischenwand angeordnet. Diese Anordnung spart
Grundfläche sowie teure Verrohrung.
-
Alternativ und in bevorzugter Weise sind die Wärmetauscher hintereinander
und das Katalysatorbett vor oder nach den Wärmetauschern angeordnet. Bei dieser
Ausgestaltungsform wird somit das Rauchgas einem Wärmetauscher zugeführt, sodann
über den Katalysator und den zweiten Wärmetauscher geleitet. Im nächsten Zyklus
wird das Rauchgas zuerst über den zuletzt durchströmten Regenerator, dann den Kata-
lysator
und schließlich den jetzt zweiten Wärmetauscher geleitet.
-
In besonders günstiger Weise sind dabei die beiden Wärmetauscher und
das Katalysatorbett in einem einzigen Behälter mit bevorzugt rechteckiger Grundfläche
angeordnet.
-
In der vorbeschriebenen Anordnung wird das Katalysatorbett in zwei
aufeinanderfolgenden Zyklen in verschiedenen Richtungen durchströmt. Oftmals erweist
es sich jedoch als zweckmäßiger, das Katalysatorbett immer nur in einer Richtung
zu durchströmen. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß zwischen den Wärmetauschern
und dem Katalysator eine Armatur zur Umschaltung der Strömungsrichtung des Rauchgases
angeordnet ist. Somit wird das Rauchgas unabhängig davon, in welchem Regenerator
es angewärmt wird, mittels der Schaltarmatur, beispielsweise einer Vierwegklappe,
immer so geleitet, daß es den Katalysator stets nur in einer einzigen Richtung durchströmt.
Bei dieser Anordnung ist eine einseitige Beheizung des Katalysators vorteilhaft.
-
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist weiterhin vorteihaft, in der
Gaszuleitung eine Einrichtung zur Umschaltung der Strömungsrichtung vorgesehen,
die beispielsweise ebenfalls als Vierwegklappe ausgebildet sein kann. Diese Einrichtung
dient zurUtschaltungdes anzuwärmenden Rauchgases auf den jeweiligen Wärmetauscher.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung lassen
sich allgemein bei allen Rauchgasreinigungsanlagen einsetzen.
-
Im folgenden sei die Erfindung anhand eines in drei Figuren schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Es zeigen: Figur 1 doppelflutiger Reaktor mit zwei Katalysatorschüttungen
und Figur 2 doppelflutiger Reaktor mit einer Katalysatorschüttung Figur 3 bevorzugte
Ausführungsform des Katalysatorbettes in schematischer Querschnittsdarstellung.
-
Gemäß Figur 1 werden über Leitung 213 000 Nm3/h eines Rauchgases herangeführt
und in einem Gebläse auf etwa 1,6 bar verdichtet. Das Rauchgas enthält keinen Staub,
Ruß, HF und/oder HCl (in vorgeschalteter Anlage vorgereinigt oder grundsätzlich
nicht enthalten) und ist von SO2 und SO3 abgereichert. Das Rauchgas hat eine Temperatur
von ca. 300C.
-
Es enthält noch etwa 500 vppm NO.
-
Das verdichtete Rauchgas wird mittels einer Vierwegklappe 4 über Leitung
5 einem Reaktor 6 zugeleitet.
-
Der Reaktor 6 ist als doppelflutiger Regenerator ausgebildet.
-
Er weist eine untere Regeneratorfüllung 7 mit darüber angeordneter
Katalysatorschüttung 8, eine Zwischenwand 9 sowie eine weitere Katalysatorschüttung
10 und Regeneratorfüllung 11 auf. Als Regeneratorfüllung sei beispielsweise Keramikschüttgut
verwendet.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird das NOx-haltige Rauchgas
der Regeneratorfüllung 7 zugeführt und in dieser auf eine Temperatur von 300au angewärmt.
Dem angewärmten Rauchgas wird vor Zuführung zur Katalysatorschüttung über Leitung
3 NH3 stöchiometrisch in einem Verhältnis von ungefähr 1 : 1 (bezogen auf NO) zugeführt.
Das Gemisch gelangt sodann über die Katalysatorschüttung 8 und wird zu 90% zu N2
und Wasser konvertiert, so daß im gereinigten Gas noch ca. 28 vppm NO vorhanden
sind. Dieser Wert liegt dabei erheblich unter den gesetzlich erlaubten Werten für
den maximalen Ausstoß an Stickoxiden in die Atmosphäre.
-
Das gereinigte Gas gelangt sodann über die gasdurchlässige Zwischenwand
9 in das andere System, das in einem vorangegangenen Schaltzyklus mit Rauchgas beaufschlagt
worden ist.
-
Nach Durchströmen der Katalysatorschüttung 10 gibt das heiße gereinigte
Gas seinen Wärmeinhalt an die kalte Regeneratorschüttung 11 ab und verläßt den Regenerator
6 über Leitung 12 mit einer Temperatur von etwa 400C. Über die Vierwegklappe 4 wird
das Gas über Leitung 13 abgegeben.
-
Nach einer Zeit von etwa 4 Minuten schaltet die Vierwegklappe 4 derart
um, daß das zu reinigende Rauchgas über Leitung 12 in den Reaktor 6 eintritt und
über Leitung 5 abgezogen wird. Diese Möglichkeit ist durch die zusätzlichen Pfeile
angedeutet.
-
Um Wärmeverluste in dem Reaktor auszugleichen, ist über dies ein Brenner
14 vorgesehen, der über Leitung 15, 16 mit z.B. Erdgas und Luft versorgt wird und
in dem ein Rauchgas entsteht, das über Leitung 17 den Regeneratorfüllungen zugeführt
werden kann, um diese auf die erforderlichen Temperaturen aufzuheizen.
-
Beim Ausführungsbeispiel der Figur 2 sind gleiche Teile wie in Figur
1 mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Im Unterschied zum Beispiel der Figur 1 .weist gemäß Figur 2 der Reaktor
6 nur eine Katalysatorschüttung 18 auf. Überdies kann zur Deckung von Wärmeverlusten
ein Heißgas über Leitung 19 verwendet werden.
-
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird das NOx-haltige Rauchgas
der Regeneratorschüttung 7, z.B. einer Keramikschüttung, zugeführt und auf etwa
3000C angewärmt. Nach Zuspeisung von NH3 über Leitung 3 gelangt das Gas über die
Katalysatorschüttung 18 und wird zu N2 und Wasser konvertiert, so daß im gereinigten
Gas noch ca. 28 vppm NO vorhanden sind.
-
Das gereinigte Gas gelangt sodann über die kalte Regeneratorschüttung
11, gibt dort seinen Wärmeinhalt ab und verläßt den Regenerator über Leitung 12
mit einer Temperatur von etwa 400C. Über die Vierwegklappe 4 wird das Gas über Leitung
13 abgegeben.
-
Auch hier schaltet die Vierwegklappe 4 nach einer Zeit von etwa 4
Minuten derart um, daß das zu reinigende Rauchgas über Leitung 12 in den Reaktor
6 eintritt und über Leitung 5 abgezogen wird. Diese Möglichkeit ist hier ebenfalls
durch zusätzliche Pfeile angedeutet.
-
Der gesamte Energieaufwand für das erfindungsgemäße Verfahren setzt
sich zusammen aus dem Energieaufwand für das Rauchgasgebläse von ca. 500 kW/h (ungefähr
DM 50,--/h) und den für die zusätzliche Anwärmung der Regeneratorfüllung von ca.
1,4 Gcal/h (ungefähr DM 70,--/h), so daß ein Gesamtbetrag für den Energieaufwand
von stündlich DM 120,-- veranschlagt werden muß. Dieser liegt erheblich unter dem
für bekannte Verfahren, die sich auf etwa DM 180,--/h bis DM 400,--/h belaufen.
-
Figur 3 zeigt einen Strömungsweg 20, in dem stufenförmig angeordnete
horizontale Katalysatorschichten 21 angeordnet sind, die einander in Strömungsrichtung
gesehen teilweise überlappen. Der zu behandelnde Rauchgasstrom ist durch Pfeile
23 angedeutet. Diese Anordnung stellt eine bevorzugte Ausführungsform des Katalysators
gemäß Figuren 1 und 2 dar.
-
Die Katalysatorschichten können hierbei als Schüttungen ausgebildet
sein, wobei die Katalysatormasse teilchenförmig, zum Beispiel ring- oder sternförmig
ausgebildet ist. Es besteht auch die Möglichkeit, wabenförmige Katalysatoren einzusetzen.
-
Zwischen den Katalysatorschichten 21 sind Trennwände 22 vorgesehen,
die sich jeweils vom Innenrand der einen zum Außenrand der nächsthöheren Katalysatorschicht
erstrecken.
-
Die Katalysatorschichten 21 sowie die Trennwände 22 sind symmetrisch
zur Mittelachse des Strömungsweges 20 angeordnet. Die Summe der Oberfläche der Katalysatorschichten
ist größer als die Querschnittsfläche des Strömungsweges 20.
-
- Leerseite -