DE2539834C2 - Vorrichtung zur Untersuchung der Entflammbarkeit eines Probekörpers - Google Patents
Vorrichtung zur Untersuchung der Entflammbarkeit eines ProbekörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Untersuchung der Entflammbarkeit eines Probekörpers der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung. In einer solchen Vorrichtung kann die Feuergefährlichkeit
von Materialien durch Bestimmung des kritischen Sauerstoffindex (C.O.I.) ermittelt werden.
In Vorrichtungen dieser Art wird ein länglicher Probekörper in einem vertikalen kaminähnlichen
Abzugsrohr angeordnet, an dessen unteren Ende eine eingestellte Mischung aus Sauerstoff und Stickstoff in
einer bestimmten Durchflußmenge zugeführt wird (GB-PS 13 56 023). Das obere Ende des Probekörpers
wird mit Hilfe einer Flamme entzündet, und durch Variation des Sauerstoffanteils ist es möglich, den
minimalen Sauerstoffanteil zu ermitteln, bei welchem die Verbrennung des Probekörpers gerade noch
aufrechterhalten werden kann. Es ist dabei wichtig, daß diese Testuntersuchungen bei höheren Temperaturen
ausgeführt werden, da für viele Materialien die CO.I.-Werte mit steigenden Temperaturen stark abnehmen.
Die dem Abzugsrohr zugeführten Gase werden daher in einem Vorheizer aufgeheizt. Die Temperatur
des Probekörpers selbst und die Temperaturverteilung entlang dem Probekörper läßt sich mit diesen
bekannten Vorrichtungen jedoch nicht ohne weiteres einstellen.
Weiter ist es bei einer Meßvorrichtung zur Untersuchung der Entflammbarkeit eines Probekörpers an r.ich
bekannt (Modern Plastics 38, July 1961, Seite 119-122, 180), ein in seinem Innenraum einen Probenhalter
enthaltendes, von unten nach oben von Luft durchströmtes inneres Rohr von einem äußeren Rohr unter
Freilassung eines Zwischenraums zu umgeben und in den Zwischenraum eine zum inneren und äußeren Rohr
etwa koaxiale Heizwendel mit variabler Ganghöhe anzuordnen. Der ringförmige Zwischenraum wird dort
von oben nach unten von Luft durchströmt, die über einen Ringspalt im unteren Bereich in den Innenraum
des inneren Rohrs übertritt Die Heizwendel befindet sich auf der Außenseite des äußeren Rohrs und hat
somit die Aufgabe, die durch den ringförmigen Zwischenraum hindurchtretende Luft durch die Wandung
des äußeren Rohrs hindurch auf eine erhöhte Temperatur aufzuheizen. Nach außen hin ist die
Heizwendel mit einer dicken Isolationsschicht aus Glaswolle isoliert, so daß eine visuelle Beobachtung der
Flammenbildung nicht möglich ist. Die Entflammbarkeitsuntersuchungen
erfolgen ausschließlich anhand der während der Versuchsdauer aufgezeichneten Temperatur-Zeitdiagramme.
Eine Bestimmung des kritischen Saue.-stoffindex ist also nicht ohne weiteres möglich, da
diese eine ständige visuelle Beobachtung der Flamme unter gleichzeitigem Variieren des Sauerstoffanteils
erforderlich machen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen,
die mit einfachen Mitteln die Einstellung einer gleichförmigen Temperaturverteilung längs des Probenkörpers
sowie die für eine Bestimmung der CO.I.-Werte erforderliche visuelle Beobachtung der
Flammenbildung ohne störenden Einfluß auf den Strömungs- und Temperaturverlauf im Bereich des
Probenkörpers ermöglicht und bei der trotz kompakter Bauweise die Wärmeverluste durch die Vorrichtungswandung hindurch klein gehalten werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die in Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die um das innere Rohr gewundene Heizdrahtwendel, die aus einem Widerstandsdraht etwa aus einer
Chrom-Nickel-Legierung bestehen kann, weist eine zum oberen Abzugsrohrende hin abnehmende Ganghöhe
auf, um eine in axialer Richtung ungleichförmige Heizleistungsdichte erzeugen zu können. Die beiden
Rohre des Abzugsrohrs können dabei einen kreisförmigen oder einen rechteckigen Querschnitt oder eine
andere Form aufweisen, die eine gleichförmige Aufheizung des Probenkörpers über den Umfang erlaubt.
Die erfindungsgemäße Verwendung eines doppelwandigen Abzugsrohrs vermindert wesentlich die
Wärmeverluste aus dem Inneren des Rohres und gewährleistet gleichzeitig die Aufrechterhaltung der
gewünschten Temperaturverhältnisse. Weiter läßt sich dadurch die Außenfläche des äußeren Rohres auf relativ
niedriger Temperatur halten, so daß eine Verletzungsoder Verbrennungsgefahr für das Betriebspersonal
weitgehend vermieden wird.
Für Temperaturen bis zu größenordnungsmäßig
500° C können die Rohre aus einem temperaturbeständigen Glas, wie Pyrex-Glas hergestellt werden. Für
Temperaturen bis etw2 1000° C sollte zumindest für das
innere Rohr Quarz verwendet werden; dieses Material ist sogar bis zu 1300° C verwendbar, wenn gewährleistet
ist, daß es nicht unter 300° C abgekühlt wird, damit ein
Entglasen vermieden wird.
Die Heizdrahtwendel und der Vorheizer werden zweckmäßig über ein geeignetes Steuergerät oder einen
Regler betrieben, der gewährleistet, daß beim Betrieb
die Temperatur des Probekörpers über seine Länge konstant bleibt Die Temperatur kann mit Hilfe von
Thermoelementen überwacht werden. Unter zusätzlicher Verwendung einer Regelanordnung ist es damit
möglich, die Temperatur automatisch auf einen konstanten Wert einzustellen.
In der Zeichnung sind einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung in schematischer Weise
dargestellt Es zeigt
F i g. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine Vorrichtung zur Untersuchung der Entflammbarkeit;
F i g. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Vorheizer der Vorrichtung nach F i g. 1;
F i g. 3 eine Draufsicht auf den Vorheizer nach F i g. 2 nach Abnahme des Auffängers und der oberen
Abdeckplatte;
Fig.4 eine Draufsicht auf die Unterseite der
Vorrichtung gemäß F i g. 1 nach Entfernung des Unterteils;
F i g. 5 und 6 je eine Seitenansicht eines anderen Ausführungsbeispiels eines Probenhalters, der in die
Vorrichtung nach F i g. 1 einsetzbar ist;
F i g. 7 ein Blockdiagramm zur Veranschaulichung der Gaszufuhr zu der Vorrichtung gemäß F i g. 1.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung enthält zwei die Wände des doppelwandigen Abzugsrohres
bildende Rohre 1, 2, die durch Endplatten 3, 4 in ihrer zueinander konzentrischen Lage festgehalten werden.
Die Endplatten bestehen aus gepreßtem Asbest oder Asbestzement, beispielsweise aus Syndanyo. Die durchsichtigen
Rohre 1,2 bestehen entweder aus temperaturfestem Glas, wie Pyrexglas, während bei höheren
Temperaturen ein hochiemperaturfestes Material, wie Quarz, verwendet werden muß. Die Endplatten weisen
jeweils eine Ringnut auf, in welche die äußere Rohrwand 2 eingesteckt ist Das innere Rohr 1 ist
mittels eines erweiterten Teils einer kreisförmigen Öffnung 5 in der Platte 3 und einer kreisförmigen
Öffnung 6 in der Platte 4 gehalten. Die gesamte Anordnung wird mittels einer Anzahl Verbindungsstangen
7 zusammengehalten, von denen zwei in F i g. 1 gezeigt sind. In dem Zwischenraum zwischen den beiden
rohrförmigen Wänden 1 und 2 befindet sich ein elektrisches Heizelement in Form einer schraubenförmig
gewundenden Wendel 8. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind nur einige Windungen der Wendel 8
dargestellt. Die Ganghöhe der Wendel, d. h. der Zwischenraum zwischen benachbarten Windungen der
Wendel 8, nimmt von unten nach oben ab. Außerdem ist das Verhältnis zwischen dem Durchmesser des die
Heizwände bildenden Drahtes zur Ganghöhe so gewählt, daß eine einwandfreie Beobachtung des
Probenkörpers innerhalb des Rohrs 1 gewährleistet ist. Die Stromzuleitung zu der Heizwendel 8 erfolgt über
das Kabel 9.
Die vertikale Temperaturverteilung innerhalb des Rohrs 1 kann mit Hilfe eines thermoelektrischen
Elements 10 gemessen werden, das entlang einer der Verbindungsstangen 7 verschiebbar und außerdem
innerhalb des Rohrs 1 radial bewegbar ist
Der zu untersuchende Probenkörper 11 befindet sich
in einem Probenhalter 12, der seinerseits an dem verjüngten oberen Ende eines Zer.trierzapfens befestigt
ist Der Probenhalter 12 besteht aus einem Metallstab, der an seinen beiden Enden je eine Aussparung aufweist,
die im einen Fall den Probenkörper und im anderen Fall das obere Ende des Zentrierzapfens aufnimmt In die
ίο Wand der oberen Aussparung ist ein Scbraubbolzen 14
eingedreht mit dem der Probenkörper festgehalten wird. Es ist leicht ersichtlich, daß der oben beschriebene
Probenhalter nur zum Befestigen starrer Probenkörper geeignet ist Ein Probenhalter, der auch für nicht-starre
Proben geeignet ist wird weiter unten beschrieben.
Die untere Endplatte 4 ist mittels dreier Gewindebolzen
und Gewindemuttern 16 an einer Grundplatte 15 befestigt die ebenfalls aus gepreßtem Asbest gebildet
ist In F i g. 1 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit die Bolzen und Muttern 16 nicht eingezeichnet Die
Grundplatte 15 trägt einen Vorheizer 17, der im Detail in den Fig.2 und 3 dargestellt ist. Der Vorheizer 17
enthält je eine zylindrische Innenwand 18 und Außenwand 19, die beide aus einem hochtemperaturbeständigen
Werkstoff bestehen, und deren Zwischenraum mittels eines Blocks 21 aus keramischem Material
in eine Anzahl axial ausgedehnter Kammern 20 unterteilt ist Der untere Teil des Vorheizers enthält eine
Scheibe 22 aus gepreßtem Asbest, auf der ein Block 23 aus feuerfestem Ziegel angeordnet ist. Im Bereich über
dem Block 23 ist zwischen den Wänden 18 und 19 ein wendeiförmiges Heizelement 24 mit einer Leistung von
etwa 100 bis 400 Watt angeordnet, das sich zickzackartig von Kammer zu Kammer erstreckt
Jede Kammer 20 ist durch zwei an dem Block 21 angeformte Seitenwände 25, 26 begrenzt. Die Seitenwände
25 erstrecken sich jeweils von der Oberkante der Wände 18 und 19 nach einer durch die Linie 27 in F i g. 2
definierten Höhe. Entsprechend erstrecken sich die Wände 26 jeweils von der Oberfläche des Blockes 23
nach oben bis zu einer durch die Linie 28 in F i g. 2 definierten Höhe. Das Heizelement 24 kann sich somit
stetig von Kammer zu Kammer erstrecken, obwohl es in der Praxis in zwei Hälften unterteilt ist, die bezüglich
der Stromversorgung in Reihe geschaltet sind. Der elektrische Strom wird dem Vorheizelement 24 über
zwei Kabel 29 zugeführt, die sich nach unten durch den Block 23, die Scheibe 22 und die Grundplatte 15
erstrecken und gasdicht aus der Grundplatte 15 herausgeführt sind.
Das obere Ende des Vorheizers ist durch eine Diffusorplatte 30 aus feuerfestem Ziegel abgedeckt, in
welcher eine Anzahl kleiner Durchbrüche. 31 angeordnet sind, die mit den Kammern 20 in Verbindung stehen.
Die Durchbrüche 31 bilden die Austrittsöffnungen für die Gasmischung, die durch die Kammern 20 strömt.
Der gewundene Weg, den das Gas zu durchströmen hat, gewährleistet eine gute Durchmischung der Gasbestandteile.
Die Platten 15 und 30, die Scheibe 22 und der Block 23 weisen jeweils einen koaxialen zentralen
Durchbruch auf, durch welche sich die Zentrierzapfenanordnung 13 erstreckt. Am oberen Ende weist die
Zentrierzapfenanordnung einen sich verjüngenden Ansatz zur Aufnahme des Probenhalters auf, während
am unteren Ende eine Montageplatte 32 vorgesehen ist, die an der Grundplatte 15 angeschraubt ist.
Die Gasmischung tritt in die Kammern 20 von einer unter der Platte 15 angeordneten Mischkammer 33
kommend ein (Fig. 1). Das Gasgemisch tritt von dort aus zunächst über vier kleine Durchtritte 34 durch die
Platte 15 hindurch in eine an der oberen Oberfläche der Platte 15 gebildete Ringnut 35 ein. Der Durchmesser der
Durchtritte 34 ist so gewählt, daß in der Kammer 33 ein kleiner Überdruck herrscht, der mit Hilfe eines
Druckfühlers 36 überwacht wird. Der Druckfühler steht über ein Rohr 37 mit der Kammer 33 in Verbindung und
unterbricht die Stromzufuhr zu der Heizwendel 8 und dem Heizelement 24, wenn ein Gasleck in diesem Teil
der Anordnung vor dem Eintritt in die Kammern 20 auftritt. Falls erwünscht, kann der Druckfühler auch eine
Alarmvorrichtung betätigen, um einen Fehler anzuzeigen.
Von der Ringnut 35 aus tritt das Gasgemisch über 8 Durchirittsöffnungen 38 durch die Scheibe 22 und den
Block 23 hindurch unten in die Kammern 20 ein. Jede der acht Durchtrittsöffnungen 38 mündet unmittelbar
unterhalb einer Wand 35 in die Kammern 20 ein, so daß sich das Gasgemisch von jeder Durchtrittsöffnung
gleichmäßig auf zwei benachbarte Kammern aufteilt.
Die Kammer 33 ist im oberen Teil durch eine Wand 39 aus rostfreiem Stahl begrenzt, die auf ein
zylindrisches Teil 40 aus Aluminium aufgesetzt ist. Das Teil 40 ist so dimensioniert, daß es in ein Unterteil 41
paßt, während die Kammer mit Hilfe eines gegen den Ringflansch 42 anliegenden O-Rings nach außen hin
abgedichtet ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ruht die Vorrichtung auf dem Unterteil aufgrund
seines Gewichts; falls erforderlich, können auch zusätzliche Befestigungsmittel vorgesehen werden.
Jeder Druckverlust über den O-Ring wird sofort durch den Druckfühler 36 festgestellt, so daß die Stromzufuhr
zu den Heizelementen abgeschaltet werden kann, um Beschädigungen zu vermeiden. Das bereits gemischte
Gas tritt über die in dem Unterteil 41 befindliche Rohrleitung 43 in die Kammer 33 ein. Eine weitere
Leitung 44 erlaubt die Zufuhr von Luft zu der Kammer 33 für einen Zweck, der nachfolgend beschrieben wird.
Die elektrischen Zuleitungen zu dem Heizelement 24 und dem Druckfühler 36 werden durch ein vieradriges
Kabel 45 gebildet, das luftdicht durch die obere Wand 39 der Kammer 33 hindurchgeführt ist.
In den F i g. 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel eines Probenhalters zum Festhalten nicht starrer Probenkörper
im Detail dargestellt. Der Halter besteht aus zwei gabelförmigen Metallteilen 46, 47, zwischen denen ein
nicht gezeigter Probenkörper eingespannt werden kann. Das Teil 46 weist an den freien Enden der beiden
Zinken je einen mit einer Anzahl Rastaussparungen versehenen Ansatz 48 auf.
Das Teil 47 ist mit entsprechenden Aussparungen zur Aufnahme der Ansätze 48 versehen, so daß die beiden
Teile eine Anzahl diskreter Abstände voneinander einnehmen können. Die Teile sind gegen die Kraft eines
Federmechanismus gegeneinander verschwenkbar. Dieser Mechanismus enthält einen Stab 49, auf dem eine
Schraubenfeder 50 angeordnet ist Die Feder 50 wirkt zwischen dem Teil 47 und einem Knopf 51 mit einer
Kraft, die den Stab 49 in der Fig.6 nach rechts zu
verschieben versucht Eine Verschiebung des Stabes in dieser Richtung wird durch einen kleinen, an dem Stab
49 befindlichen Zapfen 52 begrenzt der unter Einwirkung der Feder 50 gegen das Teil 46 anschlägt,
wodurch die Teile 46 und 47 gegeneinander bzw. gegen einen dazwischen befindlichen Probenkörper gedrückt
werden. Aufgrund der Rastaussparungen im Ansatz 48 ist eine Anpassung an verschiedene Dicken der
Probenkörper möglich.
In F i g. 7 ist in einem Blockdiagramm dargestellt, wie die oben beschriebene Vorrichtung 53 mit den
Betriebsgasen beaufschlagt werden kann. Wie vorstehend ausgeführt wurde, wird bei normalem Testbetrieb
eine eingestellte Mischung aus Sauerstoff (O2) und Stickstoff (Nj) durch das vertikale Abzugsrohr geleitet
und die Verbrennung des Probenkörpers unter variierenden Bedingungen untersucht. Der von einer entsprechenden
Gasquelle entnommene Sauerstoff wird durch ein verstellbares Stömungsventil 54 und ein Filter 55
geleitet. Entsprechend wird der von einer weiteren Gasquelle entnommene Stickstoff durch ein verstellbares
Strömungsventil 56 und ein Filter 57 geleitet. Hinter den Filtern 55 und 57 werden diese beiden Gaströme in
ein Mischfilter 58 eingeleitet, wo eine eingehende Durchmischung der Gase stattfindet. Von hier aus wird
das Gasgemisch über die Rohrleitung 43 zu der Mischkammer 33 (vgl. Fig. 1) der Vorrichtung 53
geleitet. Das Verhältnis von Sauerstoff und Stickstoff des Gasgemisches kann mit Hilfe der Ventile 54 und 56
von außen variiert werden.
Jedesmal, wenn eine Untersuchung durchgeführt wird, ist es zunächst notwendig, die Temperaturbedingungen
innerhalb des Abzugsrohres zu stabilisieren, so daß die physikalischen Voraussetzungen, unter denen
die Untersuchung durchgeführt wird, genau bestimmt sind. Es kann beispielsweise auch erwünscht sein, die
Verbrennung des Probenkörpers unter besonderen Temperaturverhältnissen zu untersuchen, z. B. mit
einem bestimmten Temperaturgradienten entlang des Probenkörpers. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die
Apparatur eine gewisse Zeit lang vor dem Entzünden des Probenkörpers zu betreiben, bis sich die gewünschten
Verhältnisse eingestellt haben. In der vorbeschriebenen Apparatur erfolgt dies dadurch, daß anstelle eines
Sauerstoff/Stickstoff-Gemisches zunächst Luft durch die Apparatur hindurchgeleitet wird, wobei der
Vorheizer und das in dem Abzugsrohr befindliche Heizelement bereits eingeschaltet sind. Die Luft wird
mit Hilfe einer Pumpe P der Kammer 33 über die Rohrleitung 44 zugeleitet Dabei kann die Pumpe über
einen Druckknopfschalter 5 gesteuert werden. Wenn die Apparatur die erwünschte Temperatur erreicht hat
und sich die Bedingungen stabilisiert haben, wird das Sauerstoff/Stickstoff-Gemisch in die Kammer 33
eingeleitet, während die Luftzufuhr durch Ausschalten der Pumpe P unterbrochen wird. Das Umschalten von
Luft auf das Sauerstoff/Stickstoff-Gemisch erfolgt in der Weise, daß der Druck in der Kammer 33 aufrecht
erhalten bleibt, damit die Apparatur während des Wechsels auch nicht kurzzeitig ausgeschaltet wird. Aus
der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Apparatur mit großer Genauigkeit auf bestimmte
Zustände eingestellt werden kann, ohne daß unnötig Sauerstoff und Stickstoff verloren gehen.
Nachdem die erwünschten Bedingungen eingestellt worden sind und das Sauerstoff/Stickstoff-Gemisch
durch das Abzugsrohr strömt, wird der obere Teil des Probenkörpers entzündet, und die Verbrennung wird
durch die durchsichtigen Wände der Abzugsrohre beobachtet Asche und andere Teile, die während der
Verbrennung von dem Probenkörper herabfallen, werden in einem Auffänger 59 (F i g. 2) gesammelt Der
Auffänger 59 enthält eine zylindrische Metallwand 60 sowie ein mit seinem Umfang an der Wand befestigtes
kreisförmiges Drahtgitter 61. An dem Drahtgitter 61 sind drei in gleichem Winkelabstand voneinander
angeordnete Haken 62 befestigt, die es ermöglichen, den Auffänger 59 zu Reinigungszwecken nach oben
durch das Abzugsrohr herauszunehmen. Während des Betriebs ruht der Auffänger unmittelbar auf der
Diffusorplatte 30.
Die Verwendung des Vorheizers in der oben beschriebenen Vorrichtung in Verbindung mit dem in
dem Abzugsrohr befindlichen Heizelement ermöglicht es, die Verhältnisse zu simulieren, wie sie bei den bei
einem Brand herrschenden hohen Temperaturen bestehen. Weiter gewährleistet die Verwendung zweier
verschiedener, getrennt einstellbarer Heizeinrichtungen die Einstellung genauer Temperaturverhältnisse entlang
des Probenkörpers. Es ist sogar möglich, einen bestimmten Temperaturverlauf entlang des Probenkörpers
einzustellen. So können durch Variation der anteiligen Heizleistung des Vorheizers und des in dem
Abzugsrohr befindlichen Heizers genaue Temperaturgradienten eingestellt werden. Weiter wird durch die
Verwendung des thermoelektrischen Elements 10 und eines geeigneten Regelkreises eine automatische
Regelung der Heizleistung ermöglicht. Das thermoelektrische Element kann dazu mit einer digitalen
Temperaturanzeige verbunden werden, um eine Überwachung des Temperaturgradienten zu erleichtern.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Untersuchung der Entflammbarkeit eines Probekörpers mit einem vertikal
angeordneten, in einem Innenraum einen Probehaiter enthaltenden, von unten nach oben von einem
Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff durchströmten Rohr aus einem durchsichtigen Werkstoff, wobei
das zuzuführende Gasgemisch in seinem Mischungsverhältnis einstellbar und in einem Vorheizer
aufheizbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) unter Bildung eines doppelwandigen
Abzugsrohrs mit geschlossenem Zwischenraum von einem äußeren durchsichtigen Rohr (2) umgeben
ist, und daß innerhalb des Zwischenraums eine Heizdrahtwendel (8) um das innere Rohr (1) des
Abzugsrohrs gewunden ist, deren Ganghöhe vom unteren zum oberen Abzugsrohrende hin abnimmt
und deren Drahtdurchmesser klein gegenüber der Ganghöhe ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abzugsrohr (1, 2) an seinem einen
Ende statt mit dem einstellbaren Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff wahlweise mit Druckluft
beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzufuhr zu der
Heizdrahtwendel (8) mittels eines Druckfühlers (36) zur Überwachung des Drucks in dem Abzugsrohr
abschaltbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer innerhalb des Rohrs angeordneten,
beispielsweise als Thermoelement ausgebildeten Temperaturmeßeinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromzufuhr zu der Heizdrahtwendel (8) und/oder zu dem Verteiler mit Hilfe der Temperaturmeßeinrichtung
(10) und eines geschlossenen Regelkreises automatisch regelbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturmeßeusrichtung (10)
axial und radial innerhalb des Abzugsrohrs (I1 2)
verschiebbar ist.
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Legal Events
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