DE4435294A1

DE4435294A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Öffnen von flexiblen Beuteln

Info

Publication number: DE4435294A1
Application number: DE4435294A
Authority: DE
Inventors: Willy Altermatt; Heinz Josef Tuens
Original assignee: Schweizerische Industrie Gesellschaft
Current assignee: Schweizerische Industrie Gesellschaft
Priority date: 1993-12-20
Filing date: 1994-10-01
Publication date: 1995-06-22
Also published as: IT1267169B1; ITTO940960A1; ITTO940960A0

Description

Ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff der An sprüche 1 und 2 ist aus der EP-A-569 335 bekannt, welche hier mit zum integrierenden Bestandteil dieser Anmeldung erklärt wird. Auf zwei synchron umlaufenden Ketten sind Greifer mit quer zur Förderrichtung paarweise angeordneten Halteplatten montiert. In einer Beschickungsstation werden die Greifer mit Beuteln beschickt und anschließend auf einem horizontalen, oberen Trum in einer Dosierstation gefüllt. Ihr oberer Rand wird versiegelt und die Beutel werden schließlich ausgeworfen. Um die Beutel zwischen der Beschickungs- und Dosierstation zu öffnen, sind seitliche, gegen die Dosierstation hin konvergie rende Leitbleche vorgesehen, welche die seitlichen Ränder am oberen Ende etwas zusammendrücken. Diese Art des Öffnens ar beitet allerdings nicht bei allen Beutelmaterialien zuverläs sig.

Aus der CH-PS 681 445 ist es andererseits bekannt, mit ihrer Schmalkante parallel zur Förderrichtung kontinuierlich geför derte Beutel mittels umlaufender Saugbänder zu öffnen. Dieses Verfahren ist allerdings auf die oben erwähnte Vorrichtung nicht anwendbar, weil dort die Schmalkanten der Beutel quer zur Transportrichtung verlaufen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2 derart auszubilden, daß Folienbeutel aus unterschied lichen Materialien zuverlässig geöffnet werden können. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 Eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung,

Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung nach Fig. 1,

Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2, und

Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 2.

Die Vorrichtung nach Fig. 1 entspricht außer den für das Öff nen der Beutel dienenden Komponenten der in der EP-A-569 335 ausführlich beschriebenen Vorrichtung. Auf den Inhalt dieser älteren Anmeldung wird deshalb verwiesen. Er bildet Bestandteil dieser Anmeldung.

Auf zwei synchron parallel und kontinuierlich umlaufenden För derketten 1 sind in regelmäßigen Abständen Greifer 2 montiert. In Fig. 1 sind davon der besseren Übersicht wegen lediglich zwei angedeutet. Sie bestehen aus je zwei Halteplatten 3, die um benachbarte Achsen 4 der Ketten 1 Schwenkbar sind. Die Ach sen 4 jedes Greifers 2 sind zum synchronen, gegensinnigen Ver schwenken mit Zahnsegmenten 5 miteinander verbunden. Eine der Achsen 4 trägt einen Schwenkhebel 6, an dessen freiem Ende eine Rolle 7 drehbar gelagert ist. Die Rolle 7 ist in einer Füh rungsnut 8 geführt, von welcher in Fig. 1 und 2 jeweils le diglich die eine Flanke dargestellt ist. Durch die Führungsnut 8 sind die Greifer 2 von einer geschlossenen, in Fig. 2 links dargestellten Stellung in eine rechts dargestellte geöffnete Stellung schwenkbar. Die Halteplatten 3 sind hohl, haben am freien Ende Greifflächen 9, die sich in der geschlossenen Stel lung flächig berühren und an ihrem einen Stirnende einen ka stenformigen Ansatz 10, der stirnseitig eine Öffnung 11 hat. In den Greifflächen 9 sind in regelmäßigen Abständen Saugöff nungen 12 gebohrt. Diese kommunizieren über den Hohlraum 13 der Halteplatten 3 mit der Öffnung 11.

Die Greifer 2 werden in einer Beschickungsstation 20 gleichzei tig mit mehreren nebeneinander Zugeführten Beuteln 21 be schickt. Anschließend werden sie durch die Führungskurve 8 ge schlossen. Über dem horizontalen, oberen Trum 22 der Ketten 1 befindet sich eine Dosierstation 23 bestehend aus einem peri odisch synchron mit den Ketten 1 mitbewegten Einfülltrichter 24. Dieser ist z. B. an einer über zwei Kettenräder 25 umlaufen den Kette 26 angelenkt und mittels eine Parallelogrammgestänges 27 parallel geführt.

Zwischen einer ersten Stelle 30 stromaufwärts der Dosierstation 23 und einer zweiten Stelle 31 bei oder stromabwärts der Do sierstation 23 läuft ein endloser Zahnriemen 32 über zwei Um lenkrollen 33, 34 um. Die Zähne 35 des Riemens 32 sind ausschließlich entlang den beiden Rändern des Riemens 32 ange ordnet. Der Riemen 32 hat paarweise angeordnete Öffnungen 36. Die Stirnflächen der Vorsprünge 10 sind zwischen den Stellen 30, 31 bündig mit der Außenseite 37 des Riemens 32. Dabei kom muniziert je eine der Öffnungen 36 mit einer der Öffnungen 11 der Vorsprünge 10. Die Umlenkrolle 34 ist über ein Zahnradge triebe 38 mit einem Antriebsrad 39 der Ketten 1 verbunden, so daß der Riemen 32 synchron mit den Ketten 1 umläuft. Auf der den Vorsprüngen 10 gegenüberliegenden Innenseite des Riemens 32 erstreckt sich ein Saugkasten 40. Dieser ist gegen den Riemen 32 hin offen und über einen Anschluß 41 mit einer Vakuumpumpe 42 verbunden.

Die Führungskurve 8 ist so ausgebildet, daß die Greifer 2 an der Stelle 30 geschlossen sind. Unmittelbar nach Beginn des Saugkastens 40 werden sie durch eine geneigte Rampe 43 der Füh rungskurve 8 geöffnet, so daß sie beim Erreichen der Dosiersta tion 23 in der in Fig. 2 rechts gezeigten geöffneten Stellung sind. Stromabwärts der Dosierstation 23 werden sie durch eine weitere geneigte Rampe 44 der Führungskurve 8 wieder teilweise geschlossen, um das anschließende Versiegeln der offenen Beu telränder zu erleichtern.

Weil während des Öffnungsvorgangs die freien Beutelränder mit Vakuum an die Greifflächen 9 angesaugt werden, wird ein zuver lässiges Öffnen der Beutel unabhängig von den Materialeigen schaften der Beutelfolie erreicht. Es können deshalb auch sehr dünnwandige Beutel mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ge füllt werden. Der Luftbedarf ist gering, weil die Halteplatten 3 nur über einen kurzen Bereich mit Vakuum beaufschlagt werden. Der Verschleiß ist gering, weil die Relativbewegung zwischen Halteplatten 3 und Zahnriemen 32 klein ist. Die Handhabung der Beutel beim Öffnen ist wenig aufwendig.

Claims

1. Verfahren zum Öffnen von mittels Greifern (2) kon tinuierlich durch eine Dosierstation (23) durchgeführten, fle xiblen Beuteln (21), wobei die Greifer (2) zwei zusammenwir kende, von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung bewegbare Halteplatten (3) aufweisen, dadurch gekenn zeichnet, daß die Halteplatten (3) bei einer ersten Stelle (30) stromaufwärts der Dosierstation (23) in der geschlossenen Stellung sind, daß die Halteplatten (3) von der ersten Stelle (30) bis zu einer im Bereich der Dosierstation (23) oder strom abwärts davon angeordneten zweiten Stelle (31) einer Vakuum quelle (40) entlang geführt werden, welche einen Kanal (13) der Halteplatten (3) mit Vakuum beaufschlagt und durch eine Öff nung (12) benachbart dem freien, oberen Ende der Halteplatten (3) die beiden Beutelwände ansaugt, und daß die Halteplatten (3) stromabwärts der ersten Stelle (30) in die geöffnete Stel lung bewegt werden.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend ein umlaufendes Fördermittel (1) mit in regelmäßigen Abständen angeordneten Greifern (2), die je zwei quer zur Transportrichtung angeordnete Halteplatten (3) aufwei sen, welche von einer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung bewegbar sind, wobei oberhalb des Fördermittels (1) eine Dosierstation (23) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Fördermittel (1) ein synchron mit diesem ange triebenes, umlaufendes Band (32) angeordnet ist, das in regelmäßigen Abständen paarweise erste Öffnungen (36) aufweist, daß das Band (32) über ein erstes Umlenkorgan (33) stromauf wärts der Dosierstation (23) und ein zweites Umlenkorgan (34) bei oder stromabwärts der Dosierstation (23) geführt ist, daß die Halteplatten (3) längs des Bandes (32) geführt sind, daß auf der den Halteplatten (3) gegenüberliegenden Seite des Ban des (32) ein Saugkanal (40) angeordnet ist, daß die Halteplat ten (3) an der dem Band (32) zugewandten Stirnseite je eine zweite Öffnung (11) aufweisen, die über einen Kanal (13) mit einer dritten Öffnung (12) benachbart dem freien Rand in einer der andern Halteplatte (3) desselben Greifers (2) zugewandten Greiffläche (9) kommunizieren, und daß Getriebeelemente (6, 7, 8) vorhanden sind, um die Halteplatten (3) jedes Greifers (2) zwischen dem ersten Umlenkorgan (33) und der Dosierstation (23) von der geschlossenen in die geöffnete Stellung zu bewegen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei sich die Greif flächen (9) der Halteplatten (3) in der geschlossenen Stellung der Greifer (2) flächig berühren.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei die einan der zugewandten Flächen der Halteplatten (3) bei geschlossenen Greifern (2) in einem Mittelbereich Abstand voneinander haben.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, wobei die Halteplatten (3) hohl ausgebildet sind und ihr Innenraum (13) den Verbindungskanal zwischen der zweiten und dritten Öffnung (11, 12) bildet.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-5, wobei die Greifer (2) für das gleichzeitige Erfassen und Öffnen mehrerer nebeneinander angeordneter Beutel (21) ausgebildet sind, und die Halteplatten (3) an ihren Greifflächen (9) mehrere dritte Öffnungen (12) nebeneinander aufweisen.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-6, wobei das Band als Zahnriemen (32) ausgebildet ist, dessen Zähne (35) auf der den Halteplatten (3) abgewandten Seite ausschließlich längs mindestens eines der beiden Ränder des Zahnriemens (32) angeordnet sind.