DE4434888A1 - Fettzusammensetzungen für Süßwaren - Google Patents
Fettzusammensetzungen für SüßwarenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Süßwarenprodukte und ihre
Herstellung und insbesondere, obgleich nicht ausschließlich,
Schokoladesüßwarenprodukte und deren Herstellung. Bevorzugte
Süßwarenprodukte gemäß der Erfindung sind gefüllte Süßwaren
artikel.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner neue Hartfettersatz
stoffe, die für diese Süßwarenprodukte geeignet sind.
In der westlichen Welt besteht ein verstärktes Interesse an
Nahrungsmitteln mit vermindertem Kaloriengehalt. Auf dem Gebiet
von Süßwarenprodukten hat sich das Augenmerk bisher auf die
Verminderung der Kohlehydrate, insbesondere der Zuckerkomponen
te, durch Verwendung künstlicher Süßungsmittel oder solcher mit
vermindertem Kaloriengehalt gerichtet.
Auf dem allgemeinen Gebiet von Nahrungsmitteln mit niedrigem
Kaloriengehalt ist vorgeschlagen worden, den Kaloriengehalt von
Nahrungsmitteln, insbesondere derjenigen mit traditionellerwei
se hohem Fettgehalt, wie Salatdressings, Margarinen, Shorte
nings u. dgl., durch Ersatz der Triglyceridfette durch nicht re
sorbierbare unverdauliche Polyolfettsäurepolyester zu verrin
gern. Nahrungsmittel mit niedrigem Kaloriengehalt, die Polyol
fettsäurepolyester umfassen, werden in der US 3 600 186 offen
bart.
Polyolfettsäureester und -polyester sind zur Mitverwendung in
Süßwarenzusammensetzungen vorgeschlagen worden.
In der US 2 886 438 werden Schokolademischungen und Shortenings
offenbart, die bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf das Fett, eines
Fettsäureesters eines unsubstituierten Monoalkylglucosids, wie
Ethylglucosidstearat, umfassen. Die Glucosidester haben laut
Aussage günstige Wirkungen auf Konsistenz und Aussehen.
In der EP 0 236 288 wird die Eignung von Polyolfettsäurepoly
estern mit einer spezifischen Viskosität und einem spezifischen
Stabilitätsprofil in Nahrungsmittelprodukten beschrieben. Unter
den vielen Verwendungsarten auf dem Nahrungsmittelsektor werden
auch Schokolade und Schokoladensüßwaren beschrieben.
In der EP 0 271 951 werden Kakaobutterersatzstoffe beschrieben,
die aus Saccharosepolyestern hergestellt sind. Der Saccharose
polyester ist entweder von einer Kombination aus Laurin- und
Palmitinfettsäure oder, als Alternative, einer Kombination von
Caprin- und Stearinfettsäure abgeleitet. Derartige Saccharose
polyester sind durch ein relativ hochschmelzendes Profil insbe
sondere bei Mundtemperatur, gekennzeichnet, und erzeugen
demgemäß per se ein schlechtes orales Ansprechen. Sie müssen
mit signifikanten Mengen weiterer Fettkomponenten gemischt
werden, um bei Mundtemperatur ein annehmbares schokoladen
artiges Schmelzverhalten zu erreichen.
Die EP 285 197 betrifft Saccharosepolyester enthaltende Schoko
ladensüßwaren.
Die EP 350 981 offenbart die Verwendung von Polyolfettsäure
polyestern mit einer spezifischen N-Linie als Hartfettersatz
stoff für Süßwaren. Es werden auch Süßwarenerzeugnisse be
schrieben, in denen 75 bis 100% des Fettes aus einer solchen
Polyolfettsäure bestehen.
Die JP 01/137937 beschreibt die Herstellung von Schokolade, in
der das Fett eine Mischung von Saccharosefettsäurepolyestern
ist, die Laurin, Laurin- oder Myristinfettsäuren nicht mehr
als 10 Gew.-% einer Hartbutter von Laurinsäuretyp enthalten.
Der Saccharosefettsäurepolyester ist eine kakaobutterartige
Substanz, die bei etwa Körpertemperatur schmilzt (N₃₅ < 5).
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
von Süßwarenprodukten, insbesondere Schokoladeprodukten, die
auf einer Kombination verdaulicher (Triglycerid)fette und
Polyolfettsäurepolyestern basieren.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereit
stellung neuer Hartfettersatzstoffe, die in den obigen Süßwa
renprodukten äußerst zweckmäßig sind.
Ein Problem bei Süßwaren, insbesondere Schokoladeprodukten, die
auf einer Kombination verdaulicher Fette und Polyolfettsäure
polyestern basieren, besteht darin, daß sie oft an einem Aus
blühen leiden. Das Ausblühen wird vermutlich durch die hetero
gene polymorphe Struktur des durch die Mischung von Fetten ge
bildeten Produktes verstärkt; dadurch wird eine verstärkte Wan
derung der Bestandteile möglich, was das Ausblühen auf der
Schokoladenoberfläche bewirkt.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereit
stellung von Süßwarenprodukten, insbesondere Schokoladeproduk
ten, mit einem verminderten Maß an Ausblühen.
Überraschenderweise ist gefunden worden, daß das Ausblühen sig
nifikant verringert werden kann, wenn das Süßwarenprodukt einen
Kern von Schokolade auf der Basis einer Mischung von Triglyce
ridfetten und Polyolfettsäurepolyestern umfaßt, wobei der Kern
mit einer dünnen Schicht Schokolade überzogen ist, die haupt
sächlich auf Triglyceridfetten basiert.
Dieses Ergebnis ist überraschend, weil zu erwarten war, daß
eine dünne Überzugsschicht nicht genügen würde, die Wanderung
ausblühender Bestandteile zur Produktoberfläche zu unterbin
den. Es ist gefunden worden, daß bereits eine dünne Überzugs
schicht zu einer signifikanten Verminderung des Ausblühens
führt; die Verwendung solcher dünnen Schichten wird klar be
vorzugt, weil dies den Kaloriengehalt der Süßware nicht unange
messen beeinflußt.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein Kompositsüß
warenprodukt, das einen mit einem Schokoladenüberzug beschich
teten Schokoladenkern umfaßt, bei dem der Schokoladenkern auf
einer 80 : 20 bis 20 : 80 Gew./Gew.-Mischung von Triglyceridfetten
und Polyolfettsäurepolyestern basiert und der Schokoladenüber
zug auf Triglyceridfetten ohne oder mit einer geringen Menge an
Polyolfettsäuren in einem Gewichtverhältnis von 100 : 0 bis 90 : 10
basiert, wobei das Gewichtsverhältnis des Schokoladenkerns zum
Schokoladenüberzug 1 : 1 bis 100 : 1 beträgt.
In dieser Anmeldung soll sich die Bezeichnung "Süßwarenprodukt"
auf Schokoladeprodukte sowie schokoladenartige Produkte bezie
hen, wobei letztere nicht notwendigerweise irgendein Nicht-
Fett-Kakaoaroma einschließen. Die Bezeichnung "Schokoladepro
dukt" soll alle festen eßbaren fettigen Produkte mit Kakao,
d. h. Kakaopulver oder Kakaolikör, abdecken, ob sie nun teilwei
se Kakaobutter umfassen oder nicht.
Die Kernschokolade basiert auf einer Mischung von Triglycerid
fetten und Polyolfettsäurepolyestern. Hierunter wird verstan
den, daß das Fett der Schokolade eine Mischung von Triglycerid
fetten und Polyolfettsäurepolyestern ist.
Die erfindungsgemäß verwendeten unverdaulichen Polyolfettsäure
polyester sind Fettsäurepolyester, die von einer beliebigen
aliphatischen oder aromatischen Verbindung abgeleitet sind, die
mindestens vier freie Hydroxylgruppen umfaßt. Derartige Polyole
schließen insbesondere die Zuckerpolyole ein, die die Zucker,
d. h. die Mono-, Di- und Polysaccharide, die entsprechenden Zuc
keralkohole und Derivate davon mit mindestens vier freien Hy
droxylgruppen umfassen. Beispiele bevorzugter Zuckerpolyole
schließen Glucose, Mannose, Galactose, Xylose, Fructose, Sorbo
se, Tagatose, Ribulose, Xylulose, Maltose, Lactose, Cellobiose,
Raffinose, Saccharose, Erythritol, Mannitol, Lactitol, Sorbi
tol, Xylitol und alpha-Methylglucosid ein. Am meisten bevorzugt
wird das Saccharosepolyol.
Der Umwandlungsgrad in Polyester, der als Prozentsatz der Poly
olhydroxylgruppen definiert ist, die durchschnittlich mit Fett
säuren verestert worden sind, sollte mehr als 70% und vorzugs
weise mehr als 85 oder sogar 95% betragen.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird unter Unverdau
lichkeit - die in engem Zusammenhang mit dem Veresterungsgrad
und den Kettenlängen der Fettsäurereste steht - verstanden, daß
mindestens etwa 70 Gew.-% des betreffenden Materials nicht ver
daut werden.
Die Fettsäurereste sind im allgemeinen von C₈-C₂₂-Fettsäuren
abgeleitet, die mit Blick auf die geforderten Schmelzeigen
schaften vorherrschend gesättigt sind. Im allgemeinen können
natürlich vorkommende Fette und Öle als Quelle für die Fett
säurereste in den Polyolfettsäurepolyestern verwendet werden.
Es können konventionelle Verfahren angewendet werden, um, falls
nötig, den gewünschten Sättigungsgrad einzuführen. Geeignete
derartige Verfahren schließen die vollständige oder partielle
Hydrierung, Interesterifizierung und Fraktionierung ein, und
sie können vor oder nach der Umwandlung der Polyole in die
entsprechenden Polyolfettsäurepolyester angewendet werden.
Die Wahl der angemessenen Zusammensetzung der Fettsäurereste
wird insbesondere durch die geforderten Schmelzeigenschaften
des resultierenden Polyolfettsäurepolyesters bestimmt. In die
ser Anmeldung werden die Schmelzeigenschaften eines Fettes oder
einer fettartigen Substanz durch die N-Linie bestimmt. Die N-
Linie ist die Auftragung der Nt-Werte gegen die Temperatur
t. Der Nt-Wert wird bequemerweise durch das kernmagnetische
Relaxationsverfahren gemessen und ist ein direktes Maß für den
Wert des Festfettgehaltes bei der Temperatur t. Dieses Verfah
ren ist in zweckmäßiger Weise in Fette, Seifen, Anstrichmittel
80(5), 180-186 (1978), beschrieben. Zu einem gewissen Grad
hängt die Messung der Nt-Werte von dem bei der Vorbereitung der
Proben für die NMR-Messung angewendeten Temperaturprofil ab.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wurde das folgende
Temperaturprofil angewendet: 30 min bei 80°C, 5 min bei 60°C,
90 min bei 0°C, 40 h bei 26°C, 90 min bei 0°C, schließlich 60
min bei der Temperatur der Messung, worauf die NMR-Messung
durchgeführt wurde.
Eine bevorzugte Quelle der Fettsäurereste ist eine Palmöl/Palm
kernöl-Mischung, z. B. eine 30 : 70- bis 70 : 30-Mischung von voll
ständig gehärtetem Palmöl und vollständig gehärtetem Palmkern
öl.
Die Polyolfettsäurepolyester zur Verwendung in den erfindungs
gemäßen Süßwarenprodukten haben vorzugsweise eine N-Linie, die
durch einen N₃₅-Wert von mehr als 10, insbesondere mehr als 15
und am meisten bevorzugt von mehr als 20, gekennzeichnet ist.
Auch der N₂₀-Wert der Polyolfettsäure beträgt vorzugsweise mehr
als 75, insbesondere mehr als 77, am meisten bevorzugt mehr als
80.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Kernschokolade der Er
findung wird ein Polyolfettsäurepolyester mit bei Körpertempe
ratur hohem Feststoffgehalt in Kombination mit einem nicht-tem
perierenden Triglyceridfett eines bei Körpertemperatur relativ
niedrigen Feststoffgehaltes verwendet. Überraschenderweise ist
gefunden worden, daß die Verwendung dieser neuen Mischungen zu
Schokoladefetten mit einem bei Körpertemperatur niedrigen Fest
stoffgehalt führen kann (sogar niedriger als auf der Grundlage
des Feststoffgehaltes der Ausgangsmaterialien zu erwarten war),
während sie bei Raumtemperatur einen Feststoffgehalt haben, der
ziemlich hoch ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung basiert
die Kernschokolade auf einem neuen Hartfettersatzstoff, der
umfaßt:
- a) einen Polyolfettsäurepolyester mit einem N₃₅-Wert von mehr als 10 und
- b) ein nicht-temperierendes Triglyceridfett mit einem N₃₅-Wert von weniger als 10 und einem N₂₀-Wert von mehr als 50,
worin das Gewichtsverhältnis zwischen (a) und (b) 20 : 80 bis
80 : 20 beträgt und die Mischung einen N₃₅-Wert von weniger als
10 hat.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist gefunden
worden, daß der obige Hartfettersatzstoff zur Herstellung von
Schokoladezubereitungen äußerst zweckmäßig ist. Im allgemeinen
umfassen diese Schokoladezubereitungen, wie z. B. Tafeln, 20 bis
55 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 40 Gew.-%, Fett. Vorzugsweise
machen Hartfettersatzstoffe der Erfindung 70 bis 100 Gew.-% des
Fettes aus.
Wie oben ausgeführt, ist das Triglyceridfett der Kernschokolade
vorzugsweise ein nicht-temperierendes Triglyceridfett. Für den
Zweck der Erfindung hat die Bezeichnung "nicht temperierendes
Fett" die allgemein in der Technik verstandene Bedeutung, näm
lich ein Fett, das bei Verwendung in Schokolade ohne Temperie
rungsschritt vor dem Abkühlen nicht zur Bildung ausgeblühter
Substanzen führt, d. h. es bedarf keiner Temperierung. Für den
Zweck der Erfindung ist Kakaobutter ein nicht-temperierendes
Fett.
Bevorzugte Triglyceridfette haben einen N₃₅-Wert von weniger
als 10, insbesondere von 0 bis 10 und am meisten bevorzugt von
0 bis 5. Der N₂₀-Wert ist größer als 50, vorzugsweise 70 bis
100 und am meisten bevorzugt 85 bis 97.
Das Triglycerid ist vorzugsweise ein sogenannter Lauric-Kakao
butter-Ersatzstoff (CBR = cocoa butter replacer), der ein voll
ständig raffiniertes, vorherrschend aus Palmkern- und/oder Ko
kosnußöl mittels Fraktionierungs-, Hydrierungs- und/oder Inter
esterifizierungsverfahren hergestelltes Fett ist. In einer an
deren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt der Tri
glyceridanteil der Kernschokolade etwas Kakaobutter oder einige
Kakaobutteräquivalente.
In jedem Fall muß der gesamte Fettanteil der Kernschokolade ein
Schmelzverhalten haben, das ihn zur Verwendung in Schokolade
produkten geeignet macht. Sie haben vorzugsweise die spezielle
Eigenschaft, bei Raumtemperatur hart zu sein, während sie bei
Körpertemperatur, insbesondere bei Mundtemperatur, schnell
schmelzen.
Die Mischung aus dem Polyolfettsäurepolyester und dem Trigly
cerid in der Kernschokolade hat vorzugsweise einen N₃₅-Wert von
weniger als 10, insbesondere von 0 bis 8 und am meisten bevor
zugt von 0 bis 5. Der N₂₀-Wert beträgt vorzugsweise mehr als
75, am meisten bevorzugt 80 bis 90.
Die Polyolfettsäure und das Triglycerid in der Kernschokolade
werden vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis von 30 : 70 bis
70 : 30, insbesondere von 35 : 65 bis 65 : 35 und am meisten bevor
zugt von 40 : 60 bis 60 : 40, verwendet.
Vorzugsweise macht die oben beschriebene Mischung von Polyol
fettsäurepolyestern und Triglyceriden 70 bis 100 Gew.-% des
Fettes in der Kernschokolade aus, insbesondere 80 bis 100% und
am meisten bevorzugt 90 bis 100%. Der Rest des Fettes kann aus
jedem fettartigen Material bestehen, obgleich das restliche
Fett in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung Kakaobutter, z. B. in einer niedrigen Konzentration, die
aus dem Kakaoaroma stammt, und/oder Milchfett ist, das aus der
Verwendung von Milchtrockenmasse resultiert. Die Mitverwendung
geringer Mengen ist zulässig, vorausgesetzt, das Feststoff-
Temperaturprofil des Hartfettgemisches bleibt im wesentlichen
unverändert (d. h. der N₃₅-Wert bleibt innerhalb von 2% des
N₃₅-Wertes des Hartfettgemisches).
Zusätzlich zur Fettkomponente kann der Schokoladenkern ein oder
mehrere übliche Schokoladenbestandteile, wie Süßungsmittel,
Wasser, geeignete Aromastoffe, insbesondere Kakaopulver, Scho
koladelikör oder Kakaomasse, Nuß- oder Fruchtaromen, Süßwaren
materialien auf Alkoholbasis, Milchtrockenmasse in Form von Ma
ger- oder Vollmilchpulver, Emulgator, wie z. B. insbesondere
Lezithin, Antioxidationsmittel, diätetische Fasern und Vita
mine, wie Vitamin E, umfassen.
Vorzugsweise werden entfettete Ausgangsstoffe von Kakaoaroma in
Mengen von 5 bis 30 Gew.-% des Produktes ebenso wie entfettete
Ausgangsstoffe von Milchtrockenmasse, wie insbesondere Mager
milchpulver, in Mengen von 5 bis 25 Gew.-% des Produktes ver
wendet.
Geeignete Süßungsmittel schließen die üblichen Zucker, wie z. B.
Saccharose und Raffinose, ein, die in Mengen von 10 bis 60%,
insbesondere von 30 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Schokoladen
zusammensetzung, mitverwendet werden. Diese herkömmlichen
Zucker können auch durch diätetische Süßungsmittel, wie Sor
bitöl, Fructose, Xylitol und Lactitol, ersetzt werden, die loc
kere Schokoladenzusammensetzungen ergeben, die bei der Verhü
tung von Karies oder in Diabetes-Diäten besonders zweckmäßig
sind. Derartige diätetische Süßungsmittel werden in Konzentra
tionen zwischen 0,01 und 60%, vorzugsweise 30 bis 55%, mit
verwendet, um einen Süßungsgeschmack zu ergeben, der einer Zuc
kerkonzentration von 10 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die fertige
Süßwarenfüllungszusammensetzung, vergleichbar ist. Die Mitver
wendung von Sorbitol und Xylitol hat den weiteren Vorteil, das
Kühlschmelzempfinden der Zusammensetzungen zu verstärken.
Zum Zweck eines verstärkten Kühlschmelzempfindens können auch
wirksame Mengen von insbesondere Dextrose mitverwendet werden.
Geeignete Mengen liegen im Bereich von 5 bis 30 Gew.-% des End
produktes.
Es kann von besonderem Vorteil sein, ein hochintensives Sü
ßungsmittel mit niedrigem Kaloriengehalt in Kombination mit den
Polyolfettsäurepolyestern zur Bildung lockerer Schokoladenzu
sammensetzungen zu verwenden, die einen noch weiter verminder
ten Kaloriengehalt aufweisen. Derartige hochintensive Süßungs
mittel schließen zweckmäßigerweise Aspartam (Phenylalanin),
Saccharin, Cyclamat, Sucralose, Acesulfam-K, Thaumatin und Mi
schungen davon ein. Sie werden normalerweise in Mengen von 0,1
bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Produkt, mitverwendet. Falls ge
wünscht, können die hochintensiven Süßungsmittel auch verwendet
werden, um verringerte Mengen der üblichen Zucker oder diäte
tischen Süßungsmittel abzurunden. Hochintensive Süßungsmittel
werden im allgemeinen durch geeignete Füllmittel mit niedrigem
Kaloriengehalt, wie Polydextrose, auf die Menge an Süßungsmit
teln ergänzt, die sie ersetzen.
Wie oben beschrieben, betrifft die Erfindung das Überziehen der
Kernschokolade mit einer dünnen Überzugsschicht aus Schokolade,
die hauptsächlich auf Triglyceridfetten basiert. Obgleich
geringe Mengen an Polyolfettsäurepolyestern toleriert werden
können, wird es bevorzugt, daß das Gewichtsverhältnis der Tri
glyceridfette und Polyolfettsäurepolyester in der Beschichtung
100 : 1 bis 90 : 10, insbesondere 100 : 1 bis 98 : 1, beträgt, wobei
die Überzugsschokolade am meisten bevorzugt von Polyolfett
säurepolyestern im wesentlichen frei ist.
Das Triglyceridfett der Überzugsschokolade kann ein beliebiges
geeignetes Triglyceridschokoladenfett, z. B. auf der Basis von
Kakaobutter, Lauricbuttersubstanzen und Kakaobutteräquivalen
ten, sein. Wiederum muß der gesamte Fettanteil der Überzugs
schokolade ein Schmelzverhalten haben, das ihn zur Verwendung
in Schokoladeprodukten geeignet macht. Diese haben vorzugsweise
die spezielle Eigenschaft, bei Raumtemperatur hart zu sein,
während sie bei Körpertemperatur, insbesondere bei Mundtempe
ratur, schnell schmelzen.
Das Fett in der Überzugsschokolade hat vorzugsweise einen N₃₅-
Wert von weniger als 10, insbesondere von 0 bis 8 und am mei
sten bevorzugt von 0 bis 5. Der N₂₀-Wert beträgt vorzugsweise
mehr als 75, am meisten bevorzugt 80 bis 90.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist das Triglyceridfett in der Überzugsschokolade gleich dem
Triglyceridfett in der Kernschokolade, d. h. das in den zwei
Schokoladen vorherrschende Fett ist gleich. So können z. B. die
zwei Schokoladen auf Hartbuttersubstanzen von Lauric-Typ basie
ren.
Das Gewichtsverhältnis von Kernschokolade zu Überzugsschokolade
liegt zwischen 1 : 1 bis 75 : 1, insbesondere 1,5 : 1 bis 40 : 1, am
meisten bevorzugt 2 : 1 bis 30 : 1.
Die Überzugsschokolade wird vorzugsweise auf mindestens 50%
der Oberfläche der Kernschokolade, insbesondere auf mehr als 80
%, aufgebracht, und am meisten bevorzugt wird die Kernschoko
lade vollständig (zu 100%) mit der Überzugsschokolade über
zogen. Die Dicke der Überzugsschicht beträgt vorzugsweise 0,01
bis 1,5 mm, insbesondere 0,05 bis 1,2 mm und am meisten
bevorzugt 0,1 bis 1,0 mm.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Süßwarenprodukte folgt
den herkömmlichen Bearbeitungstechniken der Schokoladenher
stellung einschließlich Mischen, Mahlen, Konchieren und Gießen.
Die Überzugsschicht kann nach herkömmlichen Techniken, z. B.
durch Sprühen oder Tauchen, aufgebracht werden. Alternativ kann
die äußere Überzugsschicht zum Hohlkörper geformt und mit der
Kernschokolade gefüllt werden.
Die Erfindung wird nun durch zwei Beispiele weiter veranschau
licht.
Die Kernschokolade wurde aus der folgenden Zusammensetzung
hergestellt:
Die Schokolade wurde durch Mischen von Kakaopulver, Magermilch
pulver, Zucker, Lezithin und der Hälfte des SPE/Fettes, gefolgt
von einer Verminderung der Teilchengröße auf weniger als 25 um
in einem Dreiwalzenwerk hergestellt. Der Rest von SPE/Fett
wurde unter Verwendung einer Konche an der Endabgußrinne
einverleibt, und die Schokolade wurde 5 h bei 55°C konchiert.
Es wurde eine Überzugsschokolade der folgenden Formulierung
hergestellt:
Die Herstellungsmethode war wie oben angegeben. Die Überzugs
schokolade wurde auf 35°C abgekühlt und zur Herstellung von
Hohlkörpern zum Ausgießen einer Pralinen-Schokoladenform aus
Kunststoff mit zwölf Unterteilungen verwendet. Dann wurde die
Form zum Erstarren 15 min auf 15°C abgekühlt. Die Kernschokola
de wurde bei 35°C in die Hohlkörper gegossen und dann 30 min
auf 10°C abgekühlt. Schließlich wurde eine Schicht Überzugs
schokolade bei 35°C auf die Rückseite der Tafel aufgebracht,
und das gesamte Kompositprodukt wurde 15 min gekühlt. Das
Gewichtsverhältnis von Kernschokolade zur Beschichtung betrug
2,4 zu 1. Die Dicke der Überzugsschicht betrug etwa 0,5 mm.
Sowohl die überzogenen als auch die nicht überzogenen (Ver
gleichs)-Schokoladetafeln wurden 1 Monat bei 15°C gelagert. Die
überzogene Schokolade blühte nicht aus, während die nicht
überzogene Schokolade ein schweres Ausblühen zeigte.
Es wurden Schokoladen der folgenden Zusammensetzung herge
stellt:
Die Schokolade wurde durch Mischen von Kakaopulver, Magermilch
pulver, Zucker, Lezithin und der Hälfte des SPE/Fettes, gefolgt
von einer Verminderung der Teilchengröße auf weniger als 25 µm
in einem Dreiwalzenwerk hergestellt. Der Rest von SPE/Fett
wurde unter Verwendung einer Konche an der Endabgußrinne
einverleibt, und die Schokolade wurde 5 h bei 55°C konchiert.
Die Schokolade wurde auf 45°C abgekühlt und in Kunststoff-
Formen gegossen, die in einem Kühltunnel 40 min bei 10°C
gekühlt wurden. Die Schokoladetafeln wurden 6 Monate bei 15, 20
und 25°C gelagert.
Die Schokoladen hatten eine gute Festigkeit, schmolzen gut im
Mund und hatten ein gutes Mundgefühl ohne Wachsartigkeit oder
fettigen Geschmack. Dies ist überraschend, weil zu erwarten
war, daß die Verwendung der SPE-Produkte mit einem hohen N₃₅-
Wert in Kombination mit einem Lauricfett mit einem N₃₅-Wert von
4 Schokoladen mit einem unannehmbaren Mundgefühl ergeben würde.
Claims (6)
1. Kompositsüßwarenprodukt, umfassend einen mit einem Schokola
denüberzug versehenen Schokoladenkern, bei dem der Schokoladen
kern auf einer 80 : 20 bis 20 : 80 Gew./Gew.-Mischung von Triglyce
ridfetten und Polyolyfettsäurepolyestern basiert und der Scho
koladeüberzug auf Triglyceridfetten ohne oder mit einer gerin
gen Menge an Polyolfettsäuren in einem Gewichtsverhältnis von
100 : 0 bis 90 : 10 basiert, wobei das Gewichtsverhältnis des
Schokoladenkerns zum Schokoladeüberzug 1 : 1 bis 75 : 1 beträgt.
2. Süßwarenprodukt nach Anspruch 1, bei dem die Dicke der Über
zugsschicht 0,01 bis 1,5 mm, insbesondere 0,05 bis 1,2 mm und
am meisten bevorzugt 0,1 bis 1,0 mm, beträgt.
3. Süßwarenprodukt nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Trigly
ceridfett in der Überzugsschokolade gleich dem Triglyceridfett
in der Kernschokolade ist.
4. Hartfettersatzstoff, der zur Verwendung in Schokolade geeig
net ist, umfassend eine Mischung von
- a) einem Polyolyfettsäurepolyester mit einem N₃₅-Wert von mehr als 10 und
- b) einem nicht-temperierenden Triglyceridfett mit einem N₃₅- Wert von weniger als 10 und einem N₂₀-Wert von mehr als 50,
worin das Gewichtsverhältnis zwischen (a) und (b) 20 : 80 bis
80 : 20 beträgt und die Mischung einen N₃₅-Wert von weniger als
10 hat.
5. Verwendung eines Hartfettersatzstoffes nach Anspruch 1 in
Süßwarenprodukten, vorzugsweise Schokoladesüßwarenprodukten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP93307791 | 1993-09-30 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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