DE4433649A1 - Verfahren zur Montage eines Kolben-Zylinderaggregats - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines Kol­ ben-Zylinderaggregats entsprechend dem Oberbegriff von Pa­ tentanspruch 1.

Bei Kolben-Zylinderaggregaten, beispielsweise hydropneuma­ tische Schwingungsdämpfern, wurden bislang an den Deckeln zwei Anschläge zur Positionierung jeweils eines Deckels verwendet. Sicherungsringe bilden häufig die Anschläge. Es bereitet bei der Montage eines solchen Kolben-Zylinderaggregats Schwierig­ keiten, zu erkennen, ob der relativ weit innenliegenden Si­ cherungsring seine vorgesehene Einbauposition eingenommen hat.

Zur Lösung des Problems ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster Gm 91 07 636 ein Deckel mit einem Zapfen bekannt, der bei der Montage des Deckels zu einem Schlitz des Sicherungsringes ausgerichtet und durch diesen Schlitz hindurch geschoben wird. Bei dieser Lösung treten während der Montage neue Probleme auf. Zum einen kann der Vorgang des Ausrichtens des Zapfens für eine automatisierte Fertigung nicht mit der geforderten Präzision hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs getaktet werden. Des weiteren sind u. a. durch deckelseitigen Befestigungsmit­ tel o. ä. bestimmte Ausrichtungen gefordert. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß der Zapfen in seiner Einbaulage in Lageübereinstimmung mit dem Schlitz des Sicherungsringes ge­ bracht wird, so daß die Wirkung des Anschlages nicht gegeben ist. Auch bei Kolbenstangenführungen können Lageübereinstim­ mungen auftreten, wenn beispielsweise schrägliegende Kolben­ stangendichtungen eine bestimmte Einbaulage fordern.

Es ist auch schon daran gedacht worden, den Deckel nur gegen eine Ausschubkraft zu sichern. Unter ungünstigen Umständen, beispielsweise Unterdruck im Zylinder, kann der Deckel in den Zylinder eingezogen werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Montage eines Kolben-Zylinderaggregats zu realisieren, bei dem der Deckel unabhängig von der Position bezüglich seiner Dreh­ achse montiert und auf einen weit innenliegenden Sicherungs­ ringe verzichtet werden kann.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem der Deckel mit seinem Deckelbund bis an den Anschlag verschoben wird und ein bezogen auf den Arbeitsraum außenliegendes Axi­ albefestigungsmittel in Eingriff gebracht wird. Bei der Mon­ tage kann auf die Drehbewegung des Deckels verzichtet werden. Der Anschlag, eine umlaufende Sicke im Zylinder oder ein Si­ cherungsring, liegt relativ nahe an dem offenen Ende des Zy­ linders, so daß bei dem Sicherungsring der korrekte Sitz kontrolliert werden kann. Die Anbringung der Axialbefesti­ gungsmittel auf der dem Deckelbund gegenüberliegenden Seite des Anschlages ermöglicht einen problemlosen Zugriff.

Bei einer Ausführungsvariante ist das Axialbefestigungsmittel als ein Sicherungsring ausgeführt. Im Vergleich zum Stand der Technik stellt sich kein Kostennachteil ein. Es kann auch sehr leicht eine Demontage des Aggregats vorgenommen werden, wobei die mühselige Verdrehung des Deckels entfällt. In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist dem Axialbefestigungsmittel eine Federscheibe beigeordnet, um die zulässigen Einbautoleranzen großzügiger zu gestalten.

Alternativ wird dem Deckel an der dem Arbeitsraum abgewandten Seite bezüglich dem Anschlag mindestens eine Abstützfläche angeformt. Durch diese vorteilhafte Maßnahme müssen keine spanenden Fertigungsschritte ausgeführt werden. Es finden auch keine Querschnittsreduzierungen am Deckel für einen Siche­ rungsring statt.

Ein vorteilhafte Möglichkeit für eine Anformung erfolgt durch partielles Verstemmen des Deckels. Es werden mit einem sehr einfachen Werkzeug relativ kleine Bereiche des Deckels aufge­ formt, indem das Werkzeug schlicht in den Deckel getrieben wird. Die auftretende Kaltumformung läßt auch größere Bela­ stungen zu.

Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 Kolbenzylinderaggregat in Gesamtdarstellung,

Fig. 2-3 Ausführungsbeispiele von Deckeln.

Die Fig. 1 zeigt ein Kolben-Zylinderaggregat 1 in der Ausfüh­ rungsform eines Federzylinders. Das Kolben-Zylinderaggregat 1 besteht im wesentlichen aus einem Zylinder 3, der endseitig von Deckeln 5, 7, wobei der Deckel 7 einer Kolbenstangenführung entspricht, verschlossen wird, so daß ein Arbeitsraum vor­ liegt. Diesen Arbeitsraum 9 teilt ein Kolben 11 an einer axial beweglichen Kolbenstange 13 in zwei Einzelarbeitsräume. An der Kolbenstange 13 ist ein Anschluß 15 für eine Befestigung an­ gebracht.

Der bodenseitige Deckel 5 verfügt ebenfalls über einen Befe­ stigungsanschluß 15. Des weiteren besitzt der bodenseitige Deckel 5 eine Gewindebohrung 17 für eine nicht dargestellte Leitung zum Befüllen oder Ablassen von Dämpfmedium aus dem Arbeitsraum 9. Bei diesem Anwendungsbeispiel muß die Gewinde­ bohrung eine bestimmte Winkelstellung zum Zylinder 3 einneh­ men.

Die Fig. 2 zeigt den Deckel 5 als Einzelteil. Eine Dich­ tung 19 verhindert unzulässige Leckagen. Als Anschlag in Ausschubrichtung des Deckel 5 dient ein Sicherungsring 21, an dem sich ein Deckelbund 23 abstützt. Der Sicherungsring 21 wird von einer Schulter einer Nut 25 gehalten. Bei der Montage wird zuerst der Sicherungsring 21 in die Nut 25 eingesetzt. Die Nut 25 liegt relativ nahe am offenen Ende des Zylinders 3, so daß der korrekte Sitz leicht kontrollierbar ist. Über das andere offene Ende wird der Deckel 5 samt Dichtung 19 in den Zylinder 3 eingeschoben, bis der Deckelbund 23 am Sicherungs­ ring 21 zur Anlage kommt. In eine deckelseitige Nut 27 wird ein weiterer Sicherungsring 29 als Axialbefestigungsmittel des Deckels 5 eingesetzt, der sich an einer Stirnseite 31 des Zy­ linders 3 abstützt. Danach ist der Deckel in seiner Axialpostition eindeutig gesichert. Es verbleibt ein Frei­ heitsgrad in Umfangsrichtung, um die Gewindebohrung 17 auszu­ richten. Diese Art der Befestigung erlaubt die mühelose De­ montage des Kolben-Zylinderaggregates.

Die untere Darstellung der Fig. 2 ist bis auf eine Feder­ scheibe 33, die zwischen dem Sicherungsring 29 und der Stirn­ seite 31 des Zylinders 3 angeordnet ist, identisch mit der vorher beschriebenen Ausführung. Hintergrund dieser Maßnahme ist ein Toleranzausgleich für die Lage der Nut 27 im Deckel 5. Die aufzuwendende Genauigkeit kann gesenkt werden.

Bei der Fig. 3 wird ein abweichender Weg beschritten. Als Axialbefestigungsmittel dient eine Anformung in der Ausführung einer partiellen Verstemmung 35. Nachdem der Deckel 7 als Kolbenstangenführung mit einer schrägliegenden Kolbenstangen­ dichtung 7a seine Einbaulage eingenommen hat, wird in den Zy­ linder 3 ein Gegenhalterwerkzeug eingeführt. Von außen wird ein nicht dargestelltes Anformwerkzeug in den Deckel 7 ge­ trieben, insbesondere in einen Randbereich 37, der sich von dem Deckelbund 23 axial nach außen erstreckt. Die Verstemmung 35 schließt den Sicherungsring 21 ein und sichert somit den Deckel in beiden Richtungen.

Claims (5)

1. Verfahren zur Montage eines Kolben-Zylinderaggregats, umfassend einen Zylinder, in dem eine Kolbenstange mit einem Kolben axial beweglich geführt ist und der Kolben den Zylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt, Deckel in Form eines Bodens und einer Kolbenstangenführung, die den Zylinder verschließen, wobei zwischen einem Deckelbund und dem Zylinder ein Anschlag angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (5; 7) mit seinem Deckel­ bund (23) bis an den Anschlag (21) verschoben wird und ein bezogen auf den Arbeitsraum (9) außenliegendes Axi­ albefestigungsmittel (29; 35) in Eingriff gebracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Axialbefestigungsmittel als ein Sicherungsring (29) ausgeführt ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Axialbefestigungsmittel eine Federscheibe (33) bei­ geordnet ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Deckel (5; 7) an der dem Arbeitsraum (9) abgewandten Seite bezüglich dem Anschlag mindestens eine Abstützflä­ che angeformt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anformung durch partielles Verstemmen (35) des Deckels (5; 7) erfolgt.