DE4433448A1 - Verfahren zur Entfernung von Leichtflüssigkeitsphasen bei stark schwankenden Grundwasserspiegeln - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Leichtflüssigkeitsphasen bei stark schwankenden GrundwasserspiegelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen einer
auf einer Wasserfläche schwimmenden, flüssigen Phase, bei stark schwan
kenden Grundwasserspiegeln.
Dabei entsteht im allgemeinen die Aufgabe, die leichte Phase von der Was
seroberfläche zu entfernen und zu entsorgen. Dabei sind unterschiedliche
Verfahren zur Behandlung dieser Problematik bekannt. Ein sehr aufwendiges
Verfahren verwendet eine Scavengerpumpe, die ein Filterelement aufweist,
das nur für die leichte Phase durchlässig ist. Die leichte Phase gelangt über
das Filter in einen Sammelbehälter. Von dort muß die zu entsorgende Flüs
sigkeit über eine Förderpumpe in der Regel eine Zahnradpumpe abgepumpt
werden. Das Filterelement neigt dazu, zu verstopfen, und bedingt dadurch ei
nen hohen Wartungsaufwand. Die Pumpen- und Filteranordnung hängt an ei
nem Seil oder einer Kette im Brunnen selbst und läßt sich nur sehr aufwendig,
z. B. mit einem elektrischen Stellmotor, der über eine SPS die kontinuierlichen
Durchflußraten der Absenkpumpe und Druckverhältnisse im Bereich der Ab
senkpumpe erhält, an schwankende Grundwasserpegel anpassen. Die im
Brunnen integrierte Zahnradpumpe ist anfällig für Störungen. Diese Sanie
rungsmethode ist sehr effektiv, da ausschließlich leichte Phase abgepumpt
wird, aber sehr aufwendig und damit kostenintensiv und reparaturanfällig.
Eine weitere Methode verwendet eine Mopkordel, die über Umlenkrollen von
der Oberfläche des Sanierungsbrunnen ins Grundwasser geführt wird. Die
Kordel wird von einem Getriebemotor angetrieben und nimmt an der Grenz
fläche zwischen Wasser und leichter Phase Leichtphase auf. Die an der Kor
del haftende Öl/Wassermischung wird von der bewegten Kordel aus dem
Brunnen ausgetragen. Außerhalb des Brunnens ist ein abstreifendes Element
installiert, an dem die Mischung von der Kordel abgestreift wird. Beim Abstrei
fen neigt die Mischung zu unkontrolliertem Spritzen. Dieses Verfahren fördert
nur kleine Mengen Öl und ist auch wegen des Abstreifeffekts nicht effektiv
einsetzbar. Es wird immer ein erheblicher Wasseranteil mitgefördert. Zudem
sind die Brunnendurchmesser, die für den Einsatz des Verfahrens erforderlich
sind, sehr groß.
Ein weiteres Verfahren, bekannt aus der DE 39 09 372, verwendet ein Ölab
schöpfsystem mit einem Sammelbehälter, der in den Brunnen abgesenkt
wird. Dieser Sammelbehälter muß mit seiner Einlaufkante stets so eingestellt
werden, daß die Kante in der leichten Phase liegt. Dazu dient ein sehr auf
wendiger Regel- und Steuermechanismus, der verhindert, daß Wasser in gro
ßen Mengen gefördert wird. Der Behälter wird über einen Stellmotor den
Grundwasserschwankungen nachgeführt und mit einer Tauchpumpe entleert.
Dieses Verfahren hat seine Schwächen in der aufwendigen Regeltechnik, die
hohe Kosten und gegebenenfalls Fehlfunktionen verursacht. Zudem ist das
Verfahren nicht bei geringer Dicke der leichten Phase anzuwenden. Durch die
Förderung des Öl/Wassergemisches aus dem Behälter durch eine Tauch
pumpe (Kreiselpumpe) wird eine Öl/Wasser-Emulsion hergestellt, die später
wieder getrennt werden muß.
Das Verfahren nach P 44 21 026.4 bietet die Möglichkeit, eine leichte Phase
schon in kleinen Behältern oder Brunnen bei geringen Phasenstärken sehr
kostengünstig und ohne großen Aufwand an Regeltechnik mit einer einfachen
und effektiven Steuerung zu entsorgen. Dazu wird eine Absaugvorrichtung,
die an einem Schwimmer befestigt ist, z. B. in den zu sanierenden Brunnen
abgesenkt. Die Ausbildung der Schwimmer wird der jeweiligen Problematik
und Größe des Brunnens oder Behälters angepaßt. Die leichte Phase wird
über eine flexible Schlauchleitung, die Schwankungen des Grundwasserspie
gels ausgleichen kann, abgesaugt. Die Absaugpumpe wird wartungsfreund
lich am oberen Brunnenrand, eventuell über ein Seil abgesenkt oder aber bei
geringem Flurabstand außerhalb des Brunnen installiert. Um den Auftrieb des
Schwimmers an die physikalischen Eigenschaften der leichten Phase anzu
passen, kann er über einen Ausgleichsleitung von außen an die unterschiedli
chen Dichten und Phasenstärken angepaßt werden.
Bei einem Absaugsystem nach der DE 44 21 026.4 besteht allerdings das
Problem, daß sie für sehr stark schwankende Grundwasserspiegel nur be
dingt einsetzbar sind, da man eine Saugleitung vom Schwimmer mit Absaug
öffnung zur Pumpe nicht beliebig lang ausbilden kann. In unserer Zusatzan
meldung gehen wir daher den Schritt, die Saugleitung radikal zu verkürzen
und nur die Druckleitung beliebig lang auszubilden. Dieser Lösungsweg für
Absaugung von Leichtphase mit sehr stark schwankenden Grundwasserspie
geln wird durch den Einsatz einer Pumpe kleiner Baugröße direkt auf dem
Schwimmer erreicht.
Das System läßt sich vorteilhaft auch in Brunnen, Tanks und Behältern mit
geringen Querschnitten einsetzen. Um die aufschwimmenden Flüssigkeiten
zu entfernen, wird das System über eine Zeitregelung und/oder über eine Re
gelung über Sonden, z. B. Leitfähigkeitssonden gesteuert. Bereits geringe
Phasenstärken werden effektiv entfernt.
Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau des Verfahrens. Die Grundwasser
pumpe (1) wird tief im Brunnen (3) installiert und so gesteuert, daß die
Grundwasserabsenkung über die Leitung (5) im Brunnen bis in eine Größen
ordnung von ± 0.5 m konstant gehalten wird. Der Schwimmer (6), auf dem
die starre Saugleitung (8) sitzt, taucht in die leichte Phase oder, je nach
Ausbildung des Schwimmers, ins Grundwasser (7) ein. Er wird so eingestellt,
daß die Öffnung der Saugleitung (8) gerade in die Leichtphase eintaucht.
Schwankungen des Grundwassers folgt der Schwimmer, da er nur über die
flexible Druckleitung mit dem Leichtflüssigkeitsabscheider (10) verbunden ist.
Eine Feinjustage des Schwimmers ist über die Ausgleichsleitung (12) möglich.
Diese Einstellmöglichkeit ist notwendig, wenn bei der Inbetriebnahme zu
nächst nur Luft oder nur Wasser gefördert werden sollte, somit der
Schwimmer nicht tief genug oder zu tief eintaucht.
Die geförderte Leichtphase gelangt direkt über die flexible, druckseitige Lei
tung (9) in einen Sammeltank (10) mit Überfüllsicherung (11) oder über einen
Leichtflüssigkeitsabscheider von eventuell mitgeförderten Wasser getrennt
werden. Die Absaugpumpe (4), die direkt auf dem Schwimmer sitzt, läßt sich
über die Überfüllsicherung, die am Leichtphasensammler installiert ist, ab
schalten. Die Absenkpumpe läuft dagegen durch, damit sich im Brunnen wie
der Leichtphase sammeln kann. Die Steuerung der Absaugpumpe kann über
eine Takt-Pausen-Steuerung erfolgen, wobei zunächst Leichtphase abgesaugt
wird, anschließend geht die Einrichtung in Warteposition. Nach einer einge
stellten Zeit wird wieder abgesaugt. Diese Art der Steuerung ist bei schlecht
durchlässigen Böden von Vorteil und wenn nur geringe Grundwasserabsen
kungen erreicht werden können. Bei gut durchlässigen Böden und starken
Absenktrichtern kann ein Detektionssystem für Leichtphasen zur Steuerung
der Absaugpumpe zum Einsatz kommen. Über Kaltleitsonden, kapazitive
Sonden oder Leitfähigkeitssonden wird die auf dem Grundwasser auf
schwimmende Phase detektiert. Es kommen zwei baugleiche Sonden jeweils
um Einschalten und Ausschalten des Absaugvorgangs zum Einsatz.
Fig. 2 zeigt einen Schwimmer für den Einsatz in großen Brunnen. Der ring
förmige Schwimmer trägt radial angeordnete Abstandshalter oder Stützfüße
(13). Durch diese Abstandshalter wird der Schwimmer so im Brunnenrohr
(14) positioniert, daß die Steigleitung (5) und die Stromversorgung der tiefer
liegenden Absenkpumpe (1) noch genügend Raum haben. Die Saugleitung (8)
wird am äußeren Radius des Schwimmkörpers fixiert. Die Ausgleichsleitung
(12) endet in der oberen Schwimmerabdeckung. Die Pumpe (4) sitzt direkt
auf dem Schwimmer und wird über eine Versorgungsleitung (2) elektrisch
versorgt. Die abgepumpte Leichtphase wird über die druckseitige Leitung (9)
gefördert.
Claims (10)
1. Verfahren zum Entfernen einer auf einer Wasseroberfläche schwimmen
den, flüssigen Phase in einem Behälter,Tank oder einem Brunnen, wobei
in einem Brunnenschacht der Flüssigkeitsspiegel des Grundwassers mit
Hilfe einer Pumpe abgesenkt wird und sich somit die leichte Phase im
Brunnen sammelt, gekennzeichnet durch das Einbringen einer an einem
Schwimmer befestigten Absaugvorrichtung, die in die abzusaugende
leichte, flüssige Phase ragt, und einer direkt auf dem Schwimmer instal
lierten Pumpe, die über eine flexible Druckleitung betrieben wird und die
leichte Phase über die Absaugvorrichtung fördert.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch, daß der Schwimmer über mindestens eine Re
gelleitung verfügt, über die der Auftrieb eingestellt werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 gekennzeichnet dadurch, daß die Rege
lung der Absaugpumpe (9) und damit der Absaugleistung über eine
Zeittaktung erfolgt und daß während der Aus-Phase der Absaugpumpe
die Absenkpumpe (1) weiterläuft.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 gekennzeichnet dadurch, daß die Rege
lung der Absaugpumpe und damit der Absaugleistung über mindestens
eine Sonde geregelt wird, die am Schwimmer in der Höhe der
Absaugöffnungen befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 gekennzeichnet dadurch, daß die Rege
lung sowohl über eine Zeitsteuerung als auch über mindestens eine
Sonde erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5 gekennzeichnet dadurch, daß als
Sonden Leitfähigkeitssonden, kapazitive Sonden oder Kaltleitersonden
eingesetzt werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6 gekennzeichnet dadurch, daß als
Absaugpumpe eine Verdrängerpumpe eingesetzt wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 7 mit einem Schwimmer, der im Brun
nen fixiert werden kann und so ein Kippen nicht mehr erlaubt,
gekennzeichnet dadurch, daß der Schwimmer zylinderförmig ausgebildet
ist und sternförmig angeordnete Abstandshalter aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 7 mit einem Schwimmer für einen
Brunnen mit geringen Durchmesser, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwimmer aus mindestens einem langgestreckten Körper besteht, der
zusammen mit der Steigleitung den Brunnendurchmesser nahezu aus
füllt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 9 gekennzeichnet dadurch, daß die
gesamte Absaugvorrichtung und Regelung explosionssicher ausgeführt
ist.
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