DE4421026A1 - Verfahren zur Entfernung von Leichtflüssigkeitsphasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von LeichtflüssigkeitsphasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen einer
auf einer Wasserfläche schwimmenden, flüssigen Phase.
Die Problematik einer leichten auf Wasser schwimmenden flüssigen Phase
tritt vor allem im Grundwasserbereich, aber auch in Behälter, Tankanlagen
und Tanktassen auf.
Dabei entsteht im allgemeinen die Aufgabe, die leichte Phase von der
Wasseroberfläche zu entfernen und zu entsorgen. Dabei sind unterschiedliche
Verfahren zur Behandlung dieser Problematik bekannt.
Ein sehr aufwendiges
Verfahren verwendet eine Scavengerpumpe, die ein Filterelement aufweist,
das nur für die leichte Phase durchlässig ist. Die leichte Phase gelangt über
das Filter in einen Sammelbehälter. Von dort muß die zu entsorgende
Flüssigkeit über eine Förderpumpe in der Regel eine Zahnradpumpe
abgepumpt werden. Das Filterelement neigt dazu, zu verstopfen, und bedingt
dadurch einen hohen Wartungsaufwand. Die Pumpen- und Filteranordnung
hängt an einen Seil oder einer Kette im Brunnen selbst und läßt sich nur sehr
aufwendig, z. B. mit einem elektrischen Stellmotor, der über eine SPS die
kontinuierlichen Durchflußraten der Absenkpumpe und Druckverhältnisse im
Bereich der Absenkpumpe erhält, an schwankende Grundwasserpegel
anpassen. Die im Brunnen integrierte Zahnradpumpe ist anfällig für
Störungen. Diese Sanierungsmethode ist sehr effektiv, da ausschließlich
leichte Phase abgepumpt wird, aber sehr aufwendig und damit
kostenintensiv und reparaturanfällig.
Eine weitere Methode verwendet eine Mopkordel, die über Umlenkrollen von
der Oberfläche des Sanierungsbrunnens ins Grundwasser geführt wird. Die
Kordel wird von einem Getriebemotor angetrieben und nimmt an der
Grenzfläche zwischen Wasser und leichter Phase Leichtphase auf. Die an der
Kordel haftende Öl/Wassermischung wird von der bewegten Kordel aus dem
Brunnen ausgetragen. Außerhalb des Brunnens ist eine abstreifendes Element
installiert, an dem die Mischung von der Kordel abgestreift wird. Beim
Abstreifen neigt die Mischung zu unkontrolliertem Spritzen. Dieses Verfahren
fördert nur kleine Mengen Öl und ist auch wegen des Abstreifeffekts nicht
effektiv einsetzbar. Es wird immer ein erheblicher Wasseranteil mitgefördert.
Zudem sind die Brunnendurchmesser, die für den Einsatz des Verfahrens
erforderlich sind, sehr groß.
Ein weiteres Verfahren, bekannt aus der DE 39 09 372, verwendet ein
Ölabschöpfsystem mit einem Sammelbehälter, der in den Brunnen abgesenkt
wird. Dieser Sammelbehälter muß mit seiner Einlaufkante stets so eingestellt
werden, daß die Kante in der leichten Phase liegt. Dazu dient ein sehr
aufwendiger Regel- und Steuermechanismus, der verhindert, daß Wasser in
großen Mengen gefördert wird. Der Behälter wird über einen Stellmotor den
Grundwasserschwankungen nachgeführt und mit einer Tauchpumpe entleert.
Dieses Verfahren hat seine Schwächen in der aufwendigen Regeltechnik, die
hohe Kosten und gegebenenfalls Fehlfunktionen verursacht. Zudem ist das
Verfahren nicht bei geringer Dicke der leichten Phase anzuwenden. Durch die
Förderung des Öl/Wassergemisches aus dem Behälter durch eine
Tauchpumpe (Kreiselpumpe) wird eine Öl/Wasser-Emulsion hergestellt, die
später wieder getrennt werden muß.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit, eine leichte Phase
schon in kleinen Behältern oder Brunnen bei geringen Phasenstärken sehr
kostengünstig und ohne großen Aufwand an Regeltechnik mit einer einfachen
und effektiven Steuerung zu entsorgen. Dazu wird eine Absaugvorrichtung,
die an einem Schwimmer befestigt ist, z. B. in den zu sanierenden Brunnen
abgesenkt. Die Ausbildung der Schwimmer wird der jeweiligen Problematik
und Größe des Brunnens oder Behälters angepaßt. Die leichte Phase wird
über eine flexible Schlauchleitung, die Schwankungen des
Grundwasserspiegels ausgleichen kann, abgesaugt. Die Absaugpumpe wird
wartungsfreundlich am oberen Brunnenrand, eventuell über ein Seil
abgesenkt oder aber bei geringem Flurabstand außerhalb des Brunnen
installiert. Als Absaugpumpe wird eine Verdrängerpumpe eingesetzt
(Exzenterschneckenpumpe, Schlauchpumpe oder Druckluftmembranpumpe).
Um den Auftrieb des Schwimmers an die physikalischen Eigenschaften der
leichten Phase anzupassen, kann er über einen Ausgleichsleitung von außen
an die unterschiedlichen Dichten und Phasenstärken angepaßt werden. Das
System fördert bei geringen Phasenstärken auch einen gewissen Anteil
Wasser mit. Durch den Einsatz von Verdrängerpumpen entsteht jedoch keine
Emulsion, so daß ein Leichtflüssigkeitsabscheider, der als erste
Reinigungsstufe eingesetzt werde soll, wesentlich kleiner dimensioniert
werden kann.
Das System läßt sich vorteilhaft auch in Brunnen, Tanks und Behältern mit
geringen Querschnitten einsetzen. Um die aufschwimmenden Flüssigkeiten
zu entfernen, wird das System über eine Zeitregelung und/oder über eine
Regelung über Sonden, z. B. Leitfähigkeitssonden gesteuert. Bereits geringe
Phasenstärken werden effektiv entfernt.
Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau des Verfahrens. Die
Grundwasserpumpe (1) wird tief im Brunnen (3) installiert und über den
Niveauschalter (2) gesteuert, so daß die Grundwasserabsenkung im Brunnen
bis in eine Größenordnung von ± 0,5 m konstant gehalten wird. Der
Schwimmer (6), der mit dem Ende der flexiblen Saugleitung (8) verbunden
ist, taucht in die leichte Phase (5) und je nach Ausbildung des Schwimmers
ins Grundwasser (7) ein. Er wird so eingestellt, daß die Saugleitung gerade in
die Leichtphase eintaucht. Schwankungen des Grundwassers folgt der
Schwimmer, da er über die flexible Schlauchleitung mit der fest installierten
Saugpumpe verbunden ist. Eine Feinjustage des Schwimmers ist über die
Ausgleichsleitung (12) möglich. Diese Einstellmöglichkeit ist notwendig,
wenn bei der Inbetriebnahme zunächst nur Luft oder nur Wasser gefördert
werden sollte, somit der Schwimmer nicht tief genug oder zu tief eintaucht.
Die geförderte Leichtphase kann direkt in einen Sammeltank (10) mit
Überfüllsicherung (11) geleitet werden oder über einen
Leichtflüssigkeitsabscheider von eventuell mitgefördertem Wasser getrennt
werden. Die Absaugpumpe (4) läßt sich über die Überfüllsicherung, die am
Leichtphasensammler installiert ist, abschalten. Die Absenkpumpe läuft
dagegen durch, damit sich im Brunnen wieder Leichtphase sammeln kann.
Die Steuerung der Absaugpumpe kann über eine Takt-Pausen-Steuerung
erfolgen, wobei zunächst Leichtphase abgesaugt wird, anschließend geht die
Einrichtung in Warteposition. Nach einer eingestellten Zeit wird wieder
abgesaugt. Diese Art der Steuerung ist bei schlecht durchlässigen Böden von
Vorteil und wenn nur geringe Grundwasserabsenkungen erreicht werden
können. Bei gut durchlässigen Böden und starken Absenktrichtern kann ein
Detektionssystem für Leichtphasen zur Steuerung der Absaugpumpe zum
Einsatz kommen. Über Kaltleitsonden, kapazitive Sonden oder
Leitfähigkeitssonden wird die auf dem Grundwasser aufschwimmende Phase
detektiert. Es kommen zwei baugleiche Sonden jeweils zum Einschalten und
Ausschalten des Absaugvorgangs zum Einsatz.
Je nach Problemstellung werden unterschiedlich ausgebildete
Schwimmersysteme eingesetzt.
Fig. 2 zeigt einen Schwimmer für den Einsatz in großen Brunnen. Der
ringförmige Schwimmer trägt radial angeordnete Abstandshalter oder
Stützfüße (13). Durch diese Abstandshalter wird der Schwimmer so im
Brunnenrohr (14) positioniert, daß die Steigleitung und die Stromversorgung
der tiefer liegenden Absenkpumpe (1) doch genügend Raum haben. Die
Saugleitung (8) wird am äußeren Radius des Schwimmkörpers fixiert. Die
Ausgleichsleitung (12) endet in der oberen Schwimmerabdeckung.
Fig. 3 zeigt einen Schwimmer für kleine Brunnendurchmesser. Der
Schwimmkörper (6) ist wegen des geringen Brunnendurchmessers schlank
und vertikal langgestreckt ausgeführt. Die Saugleitung mündet etwa im
oberen Drittel des Schwimmkörpers. Beim Einsatz von Detektionssonden
kommen eventuell aus Gewichtsgründen zwei getrennte, langgestreckte
Schwimmkörper (6) zum Einsatz. Ein Schwimmkörper (6) trägt die
Saugleitung (8), der andere die Sonde. Die Absaugleitungen (12) sind im Fall
zweier Schwimmkörper ebenfalls doppelt vorhanden.
Fig. 4 zeigt einen Schwimmkörper, wie er für den Einsatz in Tanktassen
konzipiert wurde. In Tankbehältern kann man keinen Absenktrichter durch
Abpumpen der Flüssigkeit erzeugen. Daher wird das Verfahren für diese
Einsatzfälle so modifiziert, daß die Absaugvorrichtung aus sternförmig
angeordneten Absaugleitungen (8) besteht, die auf dem Schwimmkörper (6)
sitzen. Die Öffnungen der Absaugleitungen reichen gerade in die
Leichtflüssigkeitsphase, was über die Ausgleichsleitung (12) zum
Schwimmer geregelt werden kann.
Claims (13)
1. Verfahren zum Entfernen einer auf einer Wasseroberfläche
schwimmenden, flüssigen Phase in einem Behälter, Tank oder einem
Brunnen, wobei in einem Brunnenschacht der Flüssigkeitsspiegel des
Grundwassers mit Hilfe einer Pumpe abgesenkt wird und sich somit die
leichte Phase im Brunnen sammelt, gekennzeichnet durch das Einbringen
einer an einem Schwimmer befestigten Absaugvorrichtung, die in die
abzusaugende leichte, flüssige Phase ragt, und die über einen flexiblen
Schlauch mit der Absaugpumpe verbunden ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch, daß die Absaugpumpe im Brunnenschacht
selbst angebracht ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch, daß die Absaugpumpe außerhalb des
Brunnenschachts angebracht ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3,
gekennzeichnet dadurch, daß der Schwimmer über mindestens eine
Regelleitung verfügt, über die der Auftrieb eingestellt werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß die
Regelung der Absaugpumpe (9) und damit der Absaugleistung über eine
Zeittaktung erfolgt und daß während der Aus-Phase der Absaugpumpe
die Absenkpumpe (1) weiterläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß die
Regelung der Absaugpumpe und damit der Absaugleistung über
mindestens eine Sonde geregelt wird, die am Schwimmer in der Höhe
der Absaugöffnungen befestigt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß die
Regelung sowohl über eine Zeitsteuerung als auch über mindestens eine
Sonde erfolgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 7, gekennzeichnet dadurch, daß als
Sonden Leitfähigkeitssonden, kapazitive Sonden oder Kaltleitersonden
eingesetzt werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 8, gekennzeichnet dadurch, daß als
Absaugpumpe eine Verdrängerpumpe eingesetzt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 9 mit einem Schwimmer, der im
Brunnen fixiert werden kann und so ein Kippen nicht mehr erlaubt,
gekennzeichnet dadurch, daß der Schwimmer zylinderförmig ausgebildet
ist und sternförmig angeordnete Abstandshalter aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 9 mit einem Schwimmer für einen
Brunnen mit geringen Durchmesser, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwimmer aus mindestens einem langgestreckten Körper besteht, der
zusammen mit der Steigleitung den Brunnendurchmesser nahezu
ausfüllt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 9 mit einem Schwimmer für Behälter
und Tanktassen, gekennzeichnet durch einen großflächigen, flachen
Schwimmer mit darauf sternförmig angeordneten Ansaugstutzen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 12, gekennzeichnet dadurch, daß die
gesamte Absaugvorrichtung und Regelung explosionssicher ausgeführt
ist.
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