DE4433027A1 - Pulverförmiges, enzymhaltiges Bleich- und Waschmittel - Google Patents
Pulverförmiges, enzymhaltiges Bleich- und WaschmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pulverförmiges Bleichmittel- und Cellulase
haltiges Bleich- und Waschmittel zur Anwendung in der Haushaltswäsche, das
als Additiv die Reinigungswirkung eines üblichen Waschmittels verstärkt oder
als alleiniges reinigungsaktives Mittel der Waschlauge zugesetzt werden
kann.
Bleichmittel und Bleichmittelhaltige Zusätze werden bei der Haushaltwäsche
häufig als Ergänzung zu den üblichen Waschmitteln verwendet, um deren
Reinigungswirkung zu verstärken. Diese Zusätze werden insbesondere dann
eingesetzt, wenn stark verschmutzte Wäsche gewaschen werden soll oder um
weiße Wäsche wieder aufzuhellen.
Als Bleichmittel werden in der Regel Bleichsysteme eingesetzt, die eine
Kombination eines anorganischen Peroxids oder Perhydrats mit einem
Bleichaktivator, der unter Waschbedingungen eine organische Persäure bildet,
enthalten. Diese Kombinationen sind seit langer Zeit bekannt. Die am häufig
sten eingesetzten aktivsauerstoffhaltigen Bleichkomponenten sind die
Alkaliperborate,- percarbonate,- persulfate und -persilikate. Als
Aktivatoren werden in der Regel solche Verbindungen verwendet, die unter
Hydrolyse- bzw. Perhydrolysebedingungen Carbonsäuren bzw. Percarbonsäuren
abspalten, wobei in überwiegendem Maße solche Verbindungen eingesetzt wer
den, die in Gegenwart der erwähnten Oxidationsmittel Peressigsäure liefern.
In der deutschen Patentanmeldung DE 31 41 745 wird z. B. eine enzymhaltige
Bleichmittelzusammensetzung beschrieben, die ein zum Bleichen von Geweben
wirksames anorganisches Peroxid enthält, sowie 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmasse der Enzyme, Hydrolase, Transferase, Oxyreductase, Lyase,
Isomerase, Ligase, Protease, Lipase, Cellulase oder Amylase mit einer
optimalen Wirkungstemperatur von 10°C bis 80°C bei einem optimalen pH-Wert
von 4 bis 12, sowie mindestens 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamt
masse eines wasserfreien Salzes aus der Reihe wasserfreies Natriumcitrat,
wasserfreies Magnesiumsulfat, wasserfreies Calciumchlorid und wasserfreies
Zinksulfat. Der Wassergehalt der Gesamtmasse der beschriebenen Zu
sammensetzung beträgt weniger als 2 Gew.-%.
In der europäischen Patentanmeldung EP 0 407 045 wird eine stabilisierte
Natriumpercarbonatzusammensetzung beschrieben, die neben Natriumpercarbonat
auch 2,5 bis 35 Gew.-% mindestens einer Verbindung aus der Gruppe bestehend
aus Harnstoff, Harnstoffderivaten, Acetaten, Aminosäuren mit nicht mehr als
sieben Kohlenstoffatomen oder deren Salzen, Triazinverbindungen und Guani
dinverbindungen als Stabilisatoren enthält. Es werden Zusammensetzungen
beschrieben, die nur aus Percarbonat bestehen oder aus einem Gemisch aus
Percarbonat und Alkalimetallcarbonaten, -dicarbonaten, -sulfaten und -bo
raten.
In der europäischen Patentanmeldung EP 0 508 034 wird eine
Waschmittelzusammensetzung beschrieben, die neben Polyvinylpyrrolidon,
Tensiden und Builder auch Bleichmittel, Bleichaktivator und Enzyme enthalten
kann.
Die voranstehend genannten Wasch- und Bleichmittel haben jedoch den
Nachteil, daß auf Grund der enthaltenen Bleichmittel bei Buntwäsche auch die
Farben auf den gewaschenen Textilien bereits nach wenigen Wäschen ihre Farb- und
Leuchtkraft verlieren und in vielen fällen auch gräulich erscheinen und
somit "verwaschen" aussehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Bleich- und
Waschmittelzusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die die obigen
Nachteile nicht aufweist und die auch zum Waschen von von farbigen Textilien
verwendet werden kann, ohne daß diese ihre Farbigkeit auch nach mehreren
Wäschen verliert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein pulverförmiges, Bleichmittel- und
Cellulase-haltiges Bleich- und Waschmittel, welches auf 1 Gew.-%
Bleichmittel Cellulase in einer Aktivität von 0,005 CEVU/g bis 10,5 CEVU/g
sowie 1 Gew.-% bis 20 Gew.-% Bleichaktivator enthält.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäße Mittel eine
hervorragende Wasch- und Bleichwirkung zeigt, wobei jedoch die Farbigkeit
auch nach mehreren Wäschen im wesentlichen beibehalten wird.
Erfindungsgemäß enthält das Wasch- und Bleichmittel auf 1 Gew.-%
Bleichmittel Cellulase in einer Aktivität von 0,005 CEVU/g bis 10,5 CEVU/g,
Cellulose-Viscosity-Units, basierend auf der Viskositätszunahme von CMC-
Lösungen bei der enzymatischen Hydrolyse der CMC wie in der Publikation AF-
253/1 von Novo beschrieben), insbesondere von 0,01 CEVU/g bis 8,5 CEVU/g und
besonders bevorzugt von 0,02 CEVU/g bis 7,0 CEVU/g aufweist.
Als Bleichmittel können insbesondere in Wasser H₂O₂ liefernde Verbindungen
eingesetzt werden, wobei das Natriumperborattetrahydrat, das Natriumperbo
ratmonohydrat und das Natriumpercarbonat besondere Bedeutung haben. Weitere
brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxypyrophosphate, Citrat
perhydrate sowie H₂O₂ liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie
Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperoxyazelainsäure oder Di
peroxydodecandisäure. Die Waschmittel enthalten insgesamt vorzugsweise 5 bis
75 Gew.-% und insbesondere 15 bis 60 Gew.-% Bleichmittel, wobei besonders
bevorzugt Natriumpercarbonat eingesetzt wird.
Als weiteren Bestandteil enthält das erfindungsgemäße Bleich- und
Waschmittel einen Bleichaktivator. Als Bleichaktivatorkomponente ist jede
pulverförmig konfektionierbare, unter Perhydrolysebedingungen organische
Persäure liefernde Verbindung geeignet. Zu diesen gehören insbesondere N- oder
O-Acylverbindungen, beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin, N-acylierte Triazine, insbesondere
1,5-Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,3,5-triazin, acylierte Glykolurile,
insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine, Hydrazide,
Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem
Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester,
insbesondere Natrium-isononanoyl-phenolsulfonat, und acylierte
Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose. Der Bleichaktivator kann in
bekannter Weise mit Hüllsubstanzen überzogen oder, ggf. unter Einsatz von
Granulierhilfsmitteln, granuliert worden sein und gewünschtenfalls weitere
Zusatzstoffe, beispielsweise Farbstoff, enthalten. Vorzugsweise wird ein
Bleichaktivator eingesetzt, der unter den Waschbedingungen Peressigsäure
bildet. Unter diesen ist mit Hilfe von Carboxymethylcellulose granuliertes
Tetraacetylethylendiamin (TAED) mit mittleren Korngrößen von 0,01 mm bis 0,8
mm, wie es nach dem in der europäischen Patentschrift EP 037 026 beschrie
benen Verfahren hergestellt werden kann, besonders bevorzugt. TAED ist
vorzugsweise in Mengen von 94 Gew.-% bis 99 Gew.-% in der Bleichaktivator
komponente enthalten. Bleichaktivator ist erfindungsgemäß einer Menge 1
Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere von 2 Gew.-% bis 15 Gew.-% im
erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein.
Weiter enthält das erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsmittel Enzyme aus
der Klasse Cellulasen. Die erfindungsgemäß verwendete Cellulase gehört zu
den aus Bakterien oder Pilzen gewinnbaren Enzymen, welche ein pH-Optimum
vorzugsweise im fast neutralen bis schwach alkalischen pH-Bereich von 6 bis
9,5 aufweisen. Derartige Cellulasen sind beispielsweise aus den deutschen
Offenlegungsschriften DE 31 17 250, DE 32 07 825, DE 32 07 847, DE 33 22 950
oder den europäischen Patentanmeldungen EP 265 832, EP 269 077, EP 270 974,
EP 273 125 sowie EP 339 550 bekannt. Geeignete Handelsprodukte sind
beispielsweise Celluzyme® der Novo Nordisk oder KAC® von Kao.
Das erfindungsgemäße Mittel kann Tenside enthalten, die aus der Gruppe der
synthetischen anionischen und/oder nichtionischen Tenside sowie der Seifen
ausgewählt werden können. Sie können in einer Menge von 2 Gew.-% bis 40
Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere von
2 Gew.-% bis 20 Gew.-% enthalten sein.
Geeignete anionische Tenside sind insbesondere solche vom Sulfat- oder Sul
fonattyp, doch können auch andere Typen wie Seifen, langkettige N-Acylsar
cosinate, Salze von Fettsäurecyanamiden oder Salze von Ethercarbonsäuren,
wie sie aus langkettigen Alkyl- oder Alkylphenyl-Polyglykolethern und Chlor
essigsäure zugänglich sind, verwendet werden. Die anionischen Tenside werden
vorzugsweise in Form der Natriumsalze verwendet.
Besonders geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
von langkettigen primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs
mit 10 bis 20 C-Atomen, d. h. von Fettalkoholen wie z. B. Kokosfettalkoholen,
Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, oder den C₁₀- bis C₂₀-Oxoalkoholen und
solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen. Daneben kommen die
Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 10 Mol Ethylenoxid ethoxylierten
aliphatischen primären Alkohole, sekundären Alkohole oder Alkylphenole in
Betracht. Ferner eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfa
tierte Fettsäuremonoglyceride.
Bei den Tensiden vom Sulfonattyp handelt es sich in erster Linie um die
Alkylbenzolsulfonate mit C₉- bis C₁₅-Alkylgruppen, um Sulfobernsteinsäure
mono- und -diester mit 6 bis 22 C-Atomen in den Alkoholteilen und um die
Ester von α-Sulfofettsäuren, beispielsweise die α-sulfonierten Methyl- oder
Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren. Weitere
brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Alkansulfonate, die von C₁₂- bis
C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende
Hydrolyse bzw. Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine erhält
lich sind, sowie die Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und
Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie z. B. aus langkettigen
Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren
mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender alkalischer oder saurer
Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält.
Besonders bevorzugt werden als anionische Tenside die Alkylbenzolsulfonate
mit linearen C₉- bis C₁₅-Alkylgruppen, die Fettalkoholsulfate mit 12 bis 18
C-Atomen und Gemische dieser Tenside verwendet. Anionisches Tensid kann in
dem erfindungsgemäßen Mittel in Mengen von 2 Gew.-% bis 40 Gew.-%, insbeson
dere 3 Gew.-% bis 24 Gew.-% enthalten sein.
Als weitere Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht, wobei gesättigte
Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure
oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern-,
oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische geeignet sind. Insbesondere
sind solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 bis 100 Gew.-% aus
gesättigten C₁₂-C₁₈-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife
zusammengesetzt sind. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Waschmittel
die Seifen in Mengen von 0,1 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.
Zu den geeigneten nichtionischen Tensiden gehören Alkylpolyglykoside mit 10
bis 22 C-Atomen im Alkylteil und die Alkoxylate, insbesondere die Ethoxylate
und/oder Propoxylate von linearen und verzweigtkettigen Alkoholen mit 10 bis
22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 -Atomen. Der Alkoxylierungsgrad der Al
kohole liegt dabei zwischen 1 und 20, vorzugsweise 3 und 10. Sie können in
bekannter Weise durch Umsetzung der entsprechenden Alkohole mit den
entsprechenden Alkylenoxiden hergestellt werden. Geeignet sind insbesondere
die Derivate der Fettalkohole, obwohl auch deren verzweigtkettige Isomere,
insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Alkoxyla
te eingesetzt werden können. Brauchbar sind demgemäß insbesondere die
Ethoxylate primärer Alkohole mit linearen Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder
Octadecylresten sowie deren Gemische. Außerdem sind entsprechende
Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von Alkylaminen, vicinalen
Diolen und Carbonsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils den genannten
Alkoholen entsprechen, sowie von Alkylphenolen mit 5 bis 12 C-Atomen im
Alkylrest verwendbar. Nichtionisches Tensid ist vorzugsweise in Mengen bis
zu 10 Gew.-%, insbesondere von 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, bezogen auf das
fertige Mittel, enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel kann als weiteren Bestandteil Builder enthalten.
Bei den Buildern handelt es sich um eine wasserlösliche oder eine
wasserunlösliche Verbindung oder um ein Gemisch aus zwei oder mehreren der
artiger Verbindungen. Es können handelsübliche Buildersubstanzen verwendet
werden. Geeignete Buildersubstanzen sind insbesondere solche aus den Klassen
der Polycarbonsäuren, insbesondere polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren,
Maleinsäuren und Copolymere aus diesen, Schichtsilikate, insbesondere Ben
tonite, Alumosilikate, insbesondere Zeolithe, Alkalisilikate, insbesondere
Natriumsilikat, und Alkalicarbonate, insbesondere Natriumcarbonat. Die
vorgenannten Polycarbonsäuren werden üblicherweise in Form ihrer Alkali
salze, insbesondere ihrer Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt. Die vorzugs
weise eingearbeiteten Zeolithe sind insbesondere solche des NaA- oder NaX-
Typs oder deren Gemische. Unter den Alkalisilikaten sind solche mit Molver
hältnissen von SiO₂ zu Alkalioxid im Bereich von 1,5 bis 3,0 bevorzugt.
Derartige Buildersubstanzen sind in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorzugsweise in Mengen von 20 Gew.-% bis 75 Gew.-%, insbesondere von 10
Gew.-% bis 35 Gew.-% enthalten.
Ferner kann das erfindungsgemäße Mittel Alkalisalze von niederen
Alakylcarbonsäuren mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die ggf. durch
Hydroxylgruppen substituiert sein können, enthalten. Beispiele für derartige
niedere Alkylcarbonsäuren bzw. deren Salze sind Alkalicitrate, wobei
Natriumcitrat-2-Hydrat besonders bevorzugt ist. Diese Substanzen können in
einer Menge von 1 bis 25 Gew.-% enthalten sein.
Zusätzlich zu den oben genannten Komponenten kann das erfindungsgemäße
Wasch- und Bleichmittel als weitere pulverförmige Komponente wasserlösliche
Salze enthalten, die im Bereich von 1°C bis 45°C kein Kristallwasser abge
ben und deren Schmelzpunkt über 45°C liegt. Zu diesen Salzen gehören ins
besondere Natriumchlorid, wasserfreies Natriumcarbonat, Natriumnitrat Na
triumsulfat sowie deren Gemische. Derartige pulverförmige Komponenten sind
in den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise nicht über 65 Gew.-%, insbe
sondere von 5 Gew.-% bis 60 Gew.-% enthalten.
Das erfindungsgemäße Mittel kann zusätzlich zu den bisher genannten Be
standteilen Komplexbildner für Schwermetalle enthalten, die sowohl die
Lagerstabilität, insbesondere der Percarbonat-Komponente, wie auch die
Bleichwirkung des erfindungsgemäßen Bleichmittels unter Anwendungsbedin
gungen erhöhen. Zu den geeigneten Komplexierungsmitteln gehören Aminopo
lycarbonsäuren, insbesondere Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraes
sigsäure, Polyphosphonsäuren, insbesondere Aminotri-(methylenphosphonsäure),
Ethylendiamintetra(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-di
phosphonsäure sowie deren Alkalisalze, insbesondere deren Natriumsalze.
Derartige Komplexbildner sind vorzugsweise in Mengen nicht über 10 Gew.-%,
insbesondere von 0,05 Gew.-% bis 2 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel,
vorhanden. Sie können in beliebiger Weise zugesetzt werden und werden vor
zugsweise in das sprühgetrocknete Pulver aus Builder und Tensid einge
arbeitet, in dem sie insbesondere in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%
vorhanden sein können.
Das erfindungsgemäße Mittel kann darüber hinaus weitere in Bleich- und
Waschmitteln übliche Zusatzstoffe, wie Enzyme, Farbstoffe, optische Aufhel
ler und/oder Duftstoffe, enthalten. Diese Bestandteile sind vorzugsweise in
Mengen nicht über 1 Gew.-%, insbesondere von 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Mittel, vorhanden. Sie können Teil einer oder mehrerer
Pulverkomponenten sein oder mehr oder weniger homogen auf alle pulverförmi
gen Bestandteile verteilt sein.
Die einzelnen Komponenten des erfindungsgemäßen Mittels können in an sich
bekannter Weise vermischt und konfektioniert werden. Die Herstellung der
erfindungsgemäßen Mittel erfordert keinen größeren technischen Aufwand.
Meist sind einfache Mischapparaturen, wie Schaufel- oder Trommelmischer
geeignet, in denen die pulverförmigen Komponenten gemischt werden können.
Auch die Verwendung automatisch arbeitender Bandwaagen in Kombination mit
Freifallmischern ist möglich und wird für eine kontinuierliche Produktion
der erfindungsgemäßen Mittel bevorzugt. Gegebenenfalls kann die Mischung
unter gleichzeitigem Aufdüsen von Farb- und/oder Duftstoffen bzw. flüssigen
Enzymzubereitungen erfolgen. Es ist auch möglich, das Mittel durch
Sprühtrocknen einer wäßrigen Suspension oder Aufschlämmung der Komponenten
herzustellen. Enthält das erfindungsgemäße Mittel nichtionisches Tensid kann
dieses als Teil der wäßrigen Aufschlämmung mitversprüht oder nach dem
Sprühtrocknen der übrigen Bestandteile in bekannter Weise auf das Pulver
aufgedüst werden. Es ist bevorzugt, daß das sprühgetrocknete Pulver einen
solchen Wassergehalt aufweist, daß der Wassergehalt des fertigen Mittels 8
Gew.-% bis 15 Gew.-% beträgt, insbesondere 8 Gew.-% bis 13 Gew.-%. Vor
zugsweise wird dieses sprühgetrocknete Produkt so hergestellt, daß eine etwa
30 Gew.-% bis 65 Gew.-% Wasser enthaltende Suspension aus Buildersubstanzen
und Tensid auf Temperaturen von etwa 40°C bis 100°C erwärmt und mittels
Düsen unter einem Zerstäubungsdruck von etwa 20 bis 120 bar, insbesondere
von 30 bis 60 bar, in einen Fallraum gesprüht wird, in den im Gleichstrom
oder vorzugsweise im Gegenstrom Trocknungsgase eingeleitet werden, die
Eingangstemperaturen von etwa 150°C bis etwa 350°C, insbesondere von 200°C
bis 250°C aufweisen. Das erfindungsgemäße Mittel weist vorzugsweise ein
Schüttgewicht von nicht über 850 g/l, insbesondere von 250 bis 800 g/l und
besonders bevorzugt von 400 bis 750 g/l auf. Es wird vorzugsweise als Zusatz
zu waschmittelhaltigen Flotten, insbesondere im Temperaturbereich von 30°C
bis 60°C, zur Verstärkung der Bleichwirkung (Bleichbooster) eingesetzt. Es
kann allerdings auch als alleinige reinigungsaktive Komponente in der
Waschflotte verwendet werden, insbesondere dann, wenn nur mit relativ
geringen Mengen an nicht-bleichbaren Anschmutzungen verunreinigte Textilien
gereinigt werden sollen.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel 20
Gew.-% bis 60 Gew.-% Alkalipercarbonat, 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% Bleichmit
telaktivator, Cellulase mit einer Aktivität von 0,01 CEVU/g bis 2,7 CEVU/g,
5 Gew.-% bis 10 Gew.-% anionisches Tensid, 0,1 Gew.-% bis 3 Gew. -%
nichtionisches Tensid, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Builder, 1 bis 6 Gew.-%
Alkalicitrat, bis zu 15 Gew.-% Wasser, 10 Gew.-% bis 60 Gew.-% wasser
lösliche Salze, 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-% Komplexbildner und 0,1 Gew.-% bis
0,5 Gew.-% optische Aufheller.
Es wurden granulare Waschmittel der in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzungen
hergestellt. Die Wirkung der Farbauffrischung auf Textilien durch Verwendung
des erfindungsgemäßen Waschmittels wurde getestet. Es wurden 3 verschiedene
Rezepturen verwendet.
Die Zusammensetzungen der Bleichmittel sind in der folgenden Tabelle 1
wiedergegeben.
Testgewebe: buntes Gewebe mit Punkten von H. Schackmann
Gewebe: 25 × bei 60°C in Miele 717 vorgewaschenes Gewebe, Buntwaschprogramm mit langer Waschzeit, 12 l Wasser, 98 g Universalwaschmittel, das vorgewaschene Gewebe zeigte einen deutlichen Farbverlust und eine Vergrauung.
Anzahl Wäschen: bis 25
Beladung: 2,5 kg (Hemden aus PES/BW 65 : 35) inkl. Testgewebe
Waschbedingungen: 40°C, Miele W 717, Buntwaschprogramm mit langer Waschzeit
Trocknen der Testgewebe: nach den Beurteilungszeiten an der Luft
zu beurteilen nach: 5, 10, 15, 20 und 25 Wäschen.
Gewebe: 25 × bei 60°C in Miele 717 vorgewaschenes Gewebe, Buntwaschprogramm mit langer Waschzeit, 12 l Wasser, 98 g Universalwaschmittel, das vorgewaschene Gewebe zeigte einen deutlichen Farbverlust und eine Vergrauung.
Anzahl Wäschen: bis 25
Beladung: 2,5 kg (Hemden aus PES/BW 65 : 35) inkl. Testgewebe
Waschbedingungen: 40°C, Miele W 717, Buntwaschprogramm mit langer Waschzeit
Trocknen der Testgewebe: nach den Beurteilungszeiten an der Luft
zu beurteilen nach: 5, 10, 15, 20 und 25 Wäschen.
Es wurde ein visueller Vergleich der einzelnen Gewebe nach dem Waschen
durchgeführt.
Die Bestimmung der Farbauffrischung wurde durch den paarweisen Vergleich
vorgenommen. Dazu wurden den Beurteilern jeweils zwei Stoffproben vorgelegt
und diese hatten zu beurteilen, bei welcher Stoffprobe die Farbe frischer
wirkte.
Die Ergebnisse können den Tabellen 2 bis 6 entnommen werden.
Aus den in den Tabellen 2 bis 6 dargestellten Versuchsergebnissen wird
deutlich, daß die mit dem erfindungsgemäßen Mittel gewaschenen Gewebestücke
einen deutlich besseren Farbwirkung aufwiesen als die Gewebestücke, die nur
mit Universalwaschmittel oder unter Zusatz eines Protease-haltigen
Bleichmittels gewaschen wurden.
Außerdem wurde festgestellt, daß das mit dem erfindungsgemäßen Mittel
behandelten Gewebe nach 25 Wäschen eine deutlich frischere Farbe aufwies als
das ursprünglich eingesetzte vorgewaschene Gewebe.
Claims (11)
1. Pulverförmiges Bleichmittel- und Cellulase-haltiges Bleich- und Wasch
mittel, welches auf 1 Gew.-% Bleichmittel Cellulase in einer Aktivität
von 0,005 CEVU/g bis 10,5 CEVU/g sowie 1 Gew.-% bis 20 Gew.-%
Bleichaktivator enthält.
2. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es 5 bis 75 Gew.-% Alkalipercarbonat enthält.
3. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleichaktivator eine unter
Waschbedingungen Peressigsäure bildende Verbindung ist, insbesondere
N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin, 1,5-Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-
1,3,5-triazin, Tetraacetylglykoluril und Pentaacetylglucose.
4. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Alkalisalz einer niederen
Alkylcarbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls
durch Hydroxylgruppen substituiert sein kann,enthält.
5. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Alkalisalz einer niederen
Alkylcarbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls
durch Hydroxylgruppen substituiert sein kann enthält.
6. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß es von 2 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbe
sondere 2 Gew.-% bis 20 Gew.-%, Tensid enthält.
7. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß es 3 Gew.-% bis 24 Gew.-% anionisches Tensid ent
hält.
8. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß es bis zu 10 Gew.-%, insbesondere 0,5 Gew.-% bis 6
Gew.-% nichtionisches Tensid enthält.
9. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß es als zusätzliche Komponente bis zu 65
Gew.-%, insbesondere 5 Gew.-% bis 60 Gew.-% eines wasserlöslichen
Salzes in Pulverform enthält, das von 1°C bis 45°C kein Kristallwasser
abgibt und dessen Schmelzpunkt über 45°C liegt.
10. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 bis 75 Gew.-% Builder enthält.
11. Pulverförmiges Bleich- und Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 Gew.-% bis 60 Gew.-%
Alkalipercarbonat, 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% Bleichmittelaktivator,
Cellulase mit einer Aktivität von 0,01 CEVU/g bis 2,7 CEVU/g, 5 Gew.-%
bis 10 Gew.-% anionisches Tensid, 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-%
nichtionisches Tensid, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Builder, 1 bis 6 Gew.-%
Alkalicitrat, bis zu 15 Gew.-% Wasser, 10 Gew.-% bis 60 Gew.-% wasser
lösliche Salze, 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-% Komplexbildner und 0,1 Gew.-%
bis 0,5 Gew.-% optische Aufheller enthält.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4433027A DE4433027A1 (de) | 1994-09-16 | 1994-09-16 | Pulverförmiges, enzymhaltiges Bleich- und Waschmittel |
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